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(Heilig-)Dreikönig(s)tag

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Pragmatik: 
in ä.Spr. auch als Fügung mit vorangestelltem Gen. der Heiligen Drei Könige Tag
Bedeutung
°Oberbayern mehrfach, Niederbayern mehrfach, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
Haidraikinidåg Königsdorf WOR47.8164083, 11.4804346
Dreikingsdoch Babilon KEM49.930022, 11.885855
am Dreikinitag hot da Vata an ihra Kammatür aa’r an Kaschpa, Melchior und Balthasar … aufig’schrieb’n Thoma Werke VI,360 (Wittiber) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
an dem obristen der heiling drey kunig tag Kösching IN48.810639, 11.500077, 1527 Grimm Weisth. III,631 Grimm, Jacob: Weisthümer, 7 Bde, Darmstadt 21957.
  • ADV K.66-70 Atlas der deutschen Volkskunde, hg. von Heinrich Harmjanz und Erich Röhr, Leipzig 1937-40, NF hg. von Matthias Zender, Marburg 1958-85.
  • WBÖ IV,279f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.

abbeißen

Wörterbuch:
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
mit den Zähnen abtrennen, durchtrennen
Oberbayern mehrfach, Niederbayern mehrfach, Oberpfalz mehrfach, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
d’Maus håt an Strig abissn Klingenbrunn GRA48.922135, 13.318252
i beis da glei ’s Gnag [den Nacken] o „scherzhafte Drohung“ Beilngries BEI49.035279, 11.4733811
[einem Kleinkind soll man] „die Fingernägel ein ganzes Jahr lang … nur abbeißen, weil es sonst das Stehlen lernt“ Kriss Sitte 115 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947.
praereptus apagapizaner Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. II,654,20 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Di chra ist so zornig … daz si ir selbe di chla ab peizet oder die vedern auz raufet um 1300 Nürnbg, Germ. Nationalmuseum Cod. 4953,fol.49v Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Codex
In fester Fügung:
kurz abbeißen widerwillig u. lustlos essen °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt:
°da beißt a kurz o Guteneck NAB49.4436545, 12.2733994
Übertr. ä.Spr. (die Ehre) abschneiden
nâchreder, die den läuten … ir êr abpeizent [die Ehre abschneiden] Konrad vM BdN 227,14f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
Federschaft, unterer harter Teil des Federkiels
Substantiv 
die Obissna Federstümpfe Höll WÜM49.407884, 12.704313
2
abfressen, abweiden
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
obissn ganz abgegraste Weide Dünzing IN48.780624, 11.640503
fa dö Schneggn abbissn Mittich GRI48.440634, 13.396183
3
die Drohnen töten
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
da Imp beißt o die Drohnenschlacht im Bienenstock Elsenbach 48.392291, 12.494715
die Dräh (Drohnen) wern obissn Wiefelsdorf BUL49.279512, 12.0765902
4
gerinnen, stocken (vom Blut)
°i glaab, ’s Bluat hot scho ganz o’bissn „rinnt nicht mehr“ Tittmoning LF48.0621714, 12.7676484
  • WBÖ II,918f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,5 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1689 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. I,9 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • 2DWB I,44-46 Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff.
  • Frühnhd.Wb. I,12f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,2, III,Nachtr. 5 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,1159f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Fragebögen:
  • S-35D15, 38E2, W-16/5
verfasst von: J.D.

Abtreibung

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 377
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
Bedeutungen
1
Treiben des Viehs von der Weide, Hochweide
1a
Treiben des Viehs von der Weide (in den Stall)
dem Rhatkhnecht vnd Hertter gibt man Jerlich vf Georgy wegen abtreibung deß Vichs 5 ß 7 ½ dl. 1605 Stadtarch. Rosenhm GRE 39, 90 Stadtarchiv Rosenheim
1b
Viehabtrieb
ehe man von albm khommbt ainiches veldt … nit aussezen [abweiden] sondern mit denselben bis nach abtreibung der almfart [Viehherde] zu gleicher abezung warten Aschau RO47.776784, 12.324133, 1558 Peetz Volkswiss.Stud. 377 Peetz, Hartwig: Volkswissenschaftliche Studien, Augsburg 1880.

*1822 Bayreuth, †1892 München; Bezirkshauptmann
2
Abholzung, Kahlschlag
vberflüssige vnd vngebürliche abtreibung der gemelten gemeinHöltzer Landr.1616 769 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
3
Schwangerschaftsabbruch
Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
Åbdreibung Derching FDB48.408873, 10.963980
dz Sye zum Jager auf Schonstät … zu abtreibung dess Kündts Vmb etwas gangen StA Mchn Hofmark Amerang Pr.18 (16.4.1760) Staatsarchiv München
  • WBÖ V,398 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.

Amtbauer

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1381f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Bauer, der einen als Amtslehen vergebenen Amthof bewirtschaftet, ä.Spr.
Der Ambtbaur Schmeller I,78 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
In heutiger Mda. reicher Bauer
Amman, Amtbauer reicher Bauer Donaustauf R49.0298076, 12.2076091
  • Schmeller I,78 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • 2DWB II,675 Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff.
verfasst von: A.R.R.

anbei

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 97f.
Wortart: Präposition
Bedeutungen
1
ä.Spr. dabei, hierbei
anbey „dabei, hiebey“ Schmeller I,81 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
zudringlicher Mensch
In heutiger Mda. substantiviert  
Obei „zudringlicher Mensch“ Berchtesgaden BGD47.630642, 13.001926
2
überdies, dazu
versprach dem Potito … guldne Berg/ wann er seinen Goͤtzen opferen wolt/ trohete ihm anbey grobe Marter an/ wann bey ihm gute Wort nichts verfangen solten Selhamer Tuba Rustica I,132 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
  • Schmeller I,81 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,818 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schw.Id. IV,907 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • 2DWB II,760 Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff.
  • Fragebögen:
  • W-16/28
verfasst von: A.R.R.

anbeißen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 172f.
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
das erste Stück abbeißen, hineinbeißen
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°jetz host d’Semml obissn, und jetz ißt as aa auf! Oberschleißheim M48.2549383, 11.5546058
so nympt ydlichs ein pröcklein und peyssendt da mitt an Schiltberger Reiseb. 48,11 Schiltberger, Hans: Reisebuch, hg. von Valentin Langmantel, Tübingen 1885.

*1380, †um 1450; herzoglicher Kämmerer
In festen Fügungen:
kurz anbeißen widerwillig u. lustlos essen °Oberbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt:
°der beißt kurz an es schmeckt ihm nicht Kersbach LAU49.5410649, 11.3584886

Zum Anbeißen sehr schön, in höchstem Maße anziehend Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt:
dea hat an Kobf zum abeißn Freising FS48.402335, 11.741887

de is zun Anbaissn Rieden AM49.322045, 11.939273

zum Anbeißen gern habn „sehr“ Jesendorf VIB48.5278708, 12.3735314

Scherzv.
erscht zum Åbeißn, na zum Åscheißn „Liebe und Ehe“ Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894
Ä.Spr. auch frühstücken
an der ascher mitwochen peysen sie fruͦ an vnd prechen yr vasten München M48.139686, 11.578889, 1458 Cgm 234,fol.126r Codex germanicus monacensis, deutschsprachige Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
2
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
°i bin gschpannt, ob dea oobeißt Wildenroth FFB48.126925, 11.161826
wan nun ein Scheiden oder anderer Raubfisch anbeisset Hohberg Georgica II,593 [Hohberg, Wolf Helmhard v.]: Georgica curiosa. Das ist: Umständlicher Bericht und klarer Unterricht von dem Adelichen Land- und Feld-Leben, 3 Bde, Nürnberg 1715.

*1612 Lengenfeld/Niederösterreich, †1688 Regensburg; Schriftsteller
auch sich festbeißen
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
dö Egln ham lang nöd anbeissn wänn Gottsdorf WEG48.532032, 13.730913
3
übertr.
3a
mit Hilfe eines Werkzeugs ( Beißer1, Bed.6b) anheben
°beißn a weng o „bring den Baum zum Entästen und Bearbeiten in die richtige Lage“ Schönanger GRA48.870632, 13.458329
3b
greifen (von Dingen technischer Art)
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Schwaben vielfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach
°nimm an onane Muada, wenn de net obeißt Teisendorf LF47.849038, 12.8218357
°wenn da Wongsuh [Pflugschar] rostö is, beißt er nöt o Metten DEG48.855117, 12.913475
°jetzt hat er anbissn „wenn ein Hebel oder Haken eingreift“ Kallmünz BUL49.160556, 11.958586
auch genau (in eine Fuge u.ä.) hineinpassen
°„wenn der Faßboden in die Nut greift, dann beißt er o Siegsdorf TS47.8233812, 12.6428177, ähnlich °DGF
3c
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°Mensch, i sog da, des hot obeißn brauchn Schwaigen GAP47.6117642, 11.1471703
°er wui nöt obeißn „scheut sich anzupacken“ Mitterfels BOG48.9726499, 12.6772388
3d
sich einlassen
3dα
auf etwas eingehen, zugreifen
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt
°da derfst di net lang bsinna, da muaßt glei obeißn Essenbach LA48.6129604, 12.217017
°hot lang dauert, bis er obißn hot Cham CHA49.223747, 12.662091
er wil nit anBeissen Schönsleder Prompt. E5v Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
3dβ
sich auf die Ehe einlassen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°bei der will koaner obeißn Schlehdorf WM47.655300, 11.315227
Ja bal’s d’ du net o’beißt, nacha kunnt i vielleicht für de was find’n Thoma Werke VI,315 (Wittiber) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
3e
mit scharfen Worten anfahren
°Niederbayern vereinzelt
°du hättst den net so åbaissn braucha! Oberndorf KEH48.948337, 12.018929
  • Schmeller I,290 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,919f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,176 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1690 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. I,318 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • 2DWB II,760f. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff.
  • Frühnhd.Wb. I,990f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,58 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Fragebögen:
  • W-15/55
verfasst von: J.D.

aufbaumen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1509f.
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
Baumstämme hochheben
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°d’ Hoizknecht bahman auf „heben die Stämme, um sie zu drehen“ Sachrang RO47.6911052, 12.2631336
2
sich auf einem Baum niederlassen, auf einen Baum klettern
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°s Oachkatzl bamt auf Altenmarkt TS48.0024333, 12.5360462
°der Vogl bamt si aaf Brunn N49.425056, 11.266093
°af dera Örl hout der Hacht [Habicht] noucha afbamt Vordorf WUN50.049546, 11.918619
„Ein Nußhäher [Eichelhäher], der in ihrer Nähe aufbaumen wollte“ Thoma Werke VI,391 (Wittiber) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
auch sich auf die Hühnerstange setzen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°döi Henna hom schoun afbamt Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291
Aufbauma „auf den Hochsitz steigen“ Frasdorf RO47.8026547, 12.2819045
3
3a
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°öitz köma afbama Nabburg NAB49.4509736, 12.1790102
3b
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°„wenn das Heufuder aufgeladen ist, baumen wir den Wiesbaum auf Pöttmes AIC48.5829633, 11.0922017
4
Garn auf den Kettbaum spulen
Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
aufbama Valley MB47.8945169, 11.7784633
„das Garn so zu verteilen, daß es webefertig in den Webstuhl aufgebäumt … werden kann“ Zwiebelturm 9 (1954) 90 Der Zwiebelturm. Monatsschrift für das bayerische Volk und seine Freunde, 1946-71.
5
sich strecken, recken, dehnen
meist reflexiv  
5a
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°de Katz bamt se auf Hütting ND48.7977697, 11.1114482
wann nit gegen Mittag der hohe BogenBerg sich … thaͤtte auffbaͤumen Hueber Granat-apfel 99 Hueber, Fortunat: Zeitiger Granat-apfel, München 1671. Mirakelbuch des bayrisch-böhmischen Wallfahrtsortes Neukirchen bei Heilig Blut. Photomechanischer Nachdruck, mit Nachwort und Registern, hg. von Guillaume van Gemert, Amsterdam/Maarssen 1983.

*1639 (?) Neustadt KEH, †1706 München; Ordensgeistlicher, Lektor der Theologie. Neukirchen KÖZ
Ä.Spr. auch sich erheben, streben
niemand war ausgeschlossen nach solcher höch sich aufzupäumen Aventin IV,924,10f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
5b
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°des Roß bamt auf Dachau DAH48.2592477, 11.4354419
da kloani Frosch bamt sö auf, springt as Waussa, duckt si inta [unter] und kimmt wira fira Mittich GRI48.440634, 13.396183
5c
übertr.
5cα
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
der bamt sö af wia a Graf Fronberg BUL49.340892, 12.124457
wer sich über andere aufbaumt, der hat schon um ein Streich zuvil Selhamer Tuba Rustica I,322 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
5cβ
°Oberpfalz mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°der Bua bamt si gegn sein Vata auf Oberdorf AIC48.440575, 11.308172
°mecht dea se afbama, des Grischparl! Regensburg R49.013904, 12.100040
Aufbäumen wie eine Katze „widerhaarig sein“ Bauernfeind Nordopf. 151 Bauernfeind, Wolfgang: Aus dem Volksleben. Sitten, Sagen und Gebräuche der Nordoberpfalz, Regensburg 1910 (Neudr. Windischeschenbach 1979).

*1859 Naabdemenreuth NEW, †1938 ebd.; Landwirt, Schriftsteller
das er sich wider den bairischen künig Ludwig also aufpäumt het Aventin V,189,1f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
er fangt an von jnnerlichen Gifft auffzublasen … vor Zorn vnd Vnwillen sich auffzubaumen Hueber Granat-apfel 127 Hueber, Fortunat: Zeitiger Granat-apfel, München 1671. Mirakelbuch des bayrisch-böhmischen Wallfahrtsortes Neukirchen bei Heilig Blut. Photomechanischer Nachdruck, mit Nachwort und Registern, hg. von Guillaume van Gemert, Amsterdam/Maarssen 1983.

*1639 (?) Neustadt KEH, †1706 München; Ordensgeistlicher, Lektor der Theologie. Neukirchen KÖZ
auch nicht die erwartbare Veränderung zeigen
eitz bamt er se, der Rahm „wenn im Butterfaß nach langem Stampfen noch kein Butter wird“ Nittenau ROD49.1980429, 12.2718828
  • WBÖ II,684f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,364, VI,1536 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1251 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. I,493f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • 2DWB III,430 Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff.
  • Frühnhd.Wb. II,329f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Braun Gr.Wb. 4 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Fragebögen:
  • S-58J69, 102F11, W-13/1
verfasst von: A.R.R.

Auftreibung

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 377
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
Bedeutungen
1
Ablehnung, Widerspruch
so sol der meister vnd daz spital den zwain pfarræren vnd iren gesellen fvͤmf schilling pfenning geben … an auftraibunge 1302 Urk.Heiliggeistsp.Mchn 38 Die Urkunden des Heiliggeistspitals in München. 1250-1500, bearb. von Hubert Vogel, München 1960.
2
Verrufserklärung, Ächtung
Dagegen sollen sy … sich mit Auftreibung der geselln die dem Nisl schuldig, vnabsäumlich halten 1559 Stadtarch. Rosenhm PRO 136, 86 Stadtarchiv Rosenheim
verfasst von: A.S.H.

Ausbesserung

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 330
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutung
wie Besserung, Bed.1b , ä.Spr.
abbrech und abweckhbringung auch ausbesserung der Bruederschaffts Cässten Niederaschau RO47.776530, 12.316872, 1752 Jahn Handwerkskunst 411 Jahn, Maud: Handwerkskunst in der ehemaligen Herrschaft Hohenaschau, Aschau 2000.

Hohenaschau RO
  • WBÖ II,1128 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • DWB I,830 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
verfasst von: B.D.I.

ausbeten

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 348
Wortart: Verb
Bedeutung
zu Ende beten, fertig beten, ä.Spr.
darauf vor dem althar sambt d’ Letanije gar aus gebett 1630 Haidenbucher Geschichtb. 65 Haidenbucher, Maria Magdalena: Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650, hg. von Gerhard Stalla, Amsterdam 1988.

*1576 Kaufering LL, †1650 Frauenchiemsee RO; Äbtissin
In heutiger Mda. in Ra.:
°iazt isch ausbett „etwas ist abgeschlossen, hat seine Richtigkeit“ Kohlgrub GAP47.665818, 11.048838
  • Schw.Id. IV,1832 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. I,581 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,830 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. II,902 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
verfasst von: J.D.

ausbiegen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 756
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
geradebiegen
auspiaŋ „ausbiegen (etw. verbogenes)“ Schweizer Dießner Wb. 148 Schweizer, Bruno: Diessner Wörterbuch, masch. 1946.

*1897 Dießen LL, †1958 ebd.; Dr.phil., Germanist, Volkskundler
2
wohl nach außen biegen, wegbiegen, ä.Spr.
alle Unordnung des Praͤgens, boͤsen Muͤnzens … Ausbiegens, Verfaͤlschen … u. dergleichen Verbrechung [Zuwiderhandeln] Regensburg R49.013904, 12.100040, 1603 Lori Münzr. II,213 [Lori, Johann Georg [v.]]: Sammlung des baierischen Münzrechts, 3 Bde, o.O. o.J.
In heutiger Mda. übertr. ehebrechen
°der boigt aus „ist ein Ehebrecher“ Fronau ROD49.2678745, 12.4356655
3
sich verrenken
ausbügen
  • 2DWB III,957f. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff.
  • Frühnhd.Wb. II,905 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. II,2019 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Kollmer II,44 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
verfasst von: A.R.R.

ausdrechseln

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 225
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
wie drechseln, Bed.1a , ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Phras.
Ein langlet büchßlein von helffenbain, auf das dünnest außgedraxelt München M48.139686, 11.578889, 1598 AbhMchn 125 (2004) 90 Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, Phil.-hist. Klasse, 1763ff.
Phras.:
wie ausgedrechselt lebhaft, temperamentvoll
„Lebhafte Kinder sind wia ausdrachselt Stemplinger Altbayern 47 Stemplinger, Eduard: Wir Altbayern, München 1946.

*1870 Plattling DEG, †1964 Elbach MB; Dr.phil., Oberstudiendirektor
2
x-beinig
Partizip Präteritum  
ausdraxlt „x-beinig“ Train KEH48.7312605, 11.8256793
  • Schmeller I,565 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ V,225 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: M.S.

Bahn

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 901–904
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutungen
1
Weg, gebahnte Fahrstrecke
1a
Weg
in festen Fügungen:
auf der Bahn unterwegs Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt:
no, heut bist wieda oiwei auf da Bah Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083

Bahn machen einen Weg freimachen
mit die Engel [Ellenbogen] Boh macha Passau PA48.567378, 13.431710

Übertr. auf die Bahn bringen bewerkstelligen Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt:
so a Zebal [langsamer Mensch] bring’ nix auf ’Båhn Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
Der teufel … bringt’s auf die pan Aventin IV,12,7-12 (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber

trauet ihm keiner mehr grobe Bossen auf die Bahn zubringen Selhamer Tuba Rustica I,314 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher

ich kum nun wider an das land Vindelicia … darvon ich gar weit aus der pan gefarn pin [vom Thema abgekommen] Aventin IV,684,11-13 (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
Ä.Spr. auch einzuschlagende Richtung, Strecke
„… so bind ich an mein fuß ain schnur … da laß ichs einher gan“, und weist dem pfaffen da die ban Fischer Mären 378,12-14 Fischer, Hans: Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts, München 1966.
1b
ausgetretene, ausgefahrene Spur, v.a. im Schnee
°Oberbayern mehrfach, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
wann s na den richtina Schneea hot, de recht Boh, na fühscht as owa dei Holz Benediktbeuern TÖL47.7060548, 11.4100763
geht scho dahi af da heia [glatten] Boh Metten DEG48.855117, 12.913475
es hats vo da Boh wegkemma ihr habt euch im Schnee verlaufen Martinsneukirchen ROD49.121651, 12.418918
i hab ihm schon a Boh geackert naus und naus Schlicht Altbayernld 6 Schlicht, Joseph: Altbayernland und Altbayernvolk, Augsburg 21886.

*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller
wenig schne und doch guete paen Aventin VI,39,2 (Hauskalender) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
In fester Fügung:
Bahn machen / reißen einen Weg durch den Schnee freiräumen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°der Kneecht muaß Booh machn Peißenberg WM47.7965862, 11.0670713
°Ba reißn „Schnee räumen“ Marktlberg 48.271407, 12.837962

Warnrufe, um die Schlittenbahn freizuhalten:
aus der Bahn °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt:
„Die Lehner Mausi schreit … vergebens aus da Booh Mchn.Stadtanz. 8 (1952) Nr.2,5 Münchner Stadtanzeiger (Beil. z. SZ), 1945ff.
scherzh. erweitert
°aus der Boh, Zitronamo, hintn hängt da Teife dro! Pfaffenhofen PAF48.5296743, 11.5084954, ähnlich °M, °PAN
aus der Bå, aus der Bå, der in Glaub an Gott it kå! Oberammergau GAP47.5966949, 11.0673611
Aus dà Bã, aus dà Bã, weà ned dobbed schàissn kã! Kaps Welt d.Bauern 129 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand
, ähnlich °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
Bahn frei - Erdöpflbrei! „rufen die Kinder beim Schlittenfahren“ Singer Arzbg.Wb. 31 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
1c
Transportweg für Holz
da braucht ma a guatö Bahn, dös is sunst a Schindarei Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
2
begrenzte Strecke, Fläche
2a
Bahn für Spiel, Wettkampf
2aα
Kegelbahn
af Ban auf die Kegelbahn Rieden AM49.322045, 11.939273
2aß
Eisstockbahn
aft derfst dir … mein’ Eisstock nehma, wann amal a schöne Bahn wird Meier Werke I,445 (Natternkrone) Meier, Emerenz: Gesammelte Werke, hg. von Hans Göttler, 2 Bde, Grafenau 1991.

*1874 Schiefweg WOS, †1928 Chicago; Schriftstellerin
2aγ
Rennbahn
wenn sie nur die rechte Bahn nicht verlassen Bucher Pferderennen 33 [Bucher, Leonhard Anton Joseph v.:] Ein freyes Pferderennen und hernach Soupee und Ball an dem hocherfreulichen Geburtstag eines neugebohrnen Prinzen ..., [München] 1782.

*1746 München, †1817 ebd.; Jesuit, Pfarrer, Gymnasialrektor
2aδ
Turnierbahn
all soldner und all purgerschutzzen … sullen auf di pan 1393 Runtingerb. III,211 Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
Die pan darauf man torniren werdt Regensburg R49.013904, 12.100040, 1487 Freyberg Slg III,73 Freyberg, M[ax] v.: Sammlung historischer Schriften und Urkunden. Geschöpft aus Handschriften, 5 Bde, Stuttgart/Tübingen 1827-36.
2b
gezimmerter od. gepflasterter Boden unterm Dachvorsprung vor od. hinter dem Haus
auf da Båh draußt Ramsau BGD47.574788, 12.865494
Bo „Pflaster vor dem Haus“ Ramsau BGD47.574788, 12.865494, Bergheimat 10 (1930) 39 Bergheimat (Beil. z. Berchtesgadener Anzeiger), 1921-67.
meist hölzerner Boden vor dem Haus, oder Bānl, wenn es sich nur um zwei Bretter … handelt“ Rasp Bgdn.Mda. 66 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

*1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
Rast- od. Abstellbank vor dem Haus
Diminutiv  
°Oberbayern vereinzelt
°Báhnl „Bank für Kraxen und Milchkübel vor der Almhütte“ Rosenheim RO47.857172, 12.116561
Bahnl, mda. bāl … Rastbänke, die zum Niederstellen der Kraxen errichtet wurden“ HuV 10 (1932) 77 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
3
Wildbahn
Wihr seindt auch verschine [vergangene] wochen auf der ChurFrl. Pohn … gewesen, fünf hasen gehözt München M48.139686, 11.578889, 1630 Schmidt Erziehung 299 Schmidt, Friedrich: Geschichte der Erziehung der Bayerischen Wittelsbacher von den frühesten Zeiten bis 1750, Berlin 1892.
4
Schlagfläche eines Hammers
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°d’ Bahn „breite Seite des Hammers“ Unterföhring M48.1949828, 11.6449481
Bahn „schlagende Kante des Dengelhammers“ St.Englmar BOG49.002070, 12.823647
[Hammerwerk] Tieffenbach, sein Zeichen ist ein Hirschenklaw in der Pann Oberpfalz, um 1580 Dt.Gaue 14 (1913) 104 Deutsche Gaue, Zeitschrift für Gesellschaftswissenschaft und Landeskunde, 1899ff.
5
Eisenbahn
5a
Bahntrasse, -gleis
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
dö Båhn is baut wan Ascholding WOR47.8890821, 11.4974297
In Schirnding! … Glei newa der Bahn! Brand WUN50.015119, 12.147158, Schemm Dees u. Sell 109 Schemm, Otto: Dees und Sell. Ein nordostbayerisches Hausbuch, Hof 1987.

*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor
„Die ganze Bahn entlang waren alle Stationsgebäude … festlich geziert“ München M48.139686, 11.578889, 1840 Münchener Politische Zeitung 41 (1840) Nr.240,1378
5b
Eisenbahnbetrieb
d’ Bahn wiad aa scho wida taierer Weiden WEN49.676727, 12.162220
5c
Eisenbahnzug
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
mit der Båhn fåhrn Passau PA48.567378, 13.431710
da wird kein Packl umgladen, weil denen ihr Bahn auf da gleichen Spur einfach weiterfahrt B. Ücker, Die Bayer. Eisenbahn 1835-1920, München 1985, 27
In fester Fügung:
Bahn fahren mit dem Zug fahren
Bohnfarn München M48.139686, 11.578889
pā̃ fārα nach Moser Staudengeb. 13 Moser, Georg: Studien zur Dialektgeographie des Staudengebietes und des anstoßenden Lechrains, Marburg 1936.

*1891 Schwabsoien SOG, †1973 Augsburg; Dr.phil., Gymnasialprof.

Redensart(en):
I muaß ned mit de Gäns auf d’ Bahn! [habe es nicht eilig] MM 20./21.03.1999, J2 Münchner Merkur, 1948ff.
5d
Bahnhof
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
auf ’Båhn gen „zum Bahnhof“ Fürstenfeldbruck FFB48.1813797, 11.2382125
°d’Bahn ligt ganz aaßerhol Windischeschenbach NEW49.7997, 12.1589
Na ho(b) i mir no a etli Maß kâft und bin âf Bahn außi und hoamgfahrn Brunner Heimatb.CHA 144 Brunner, Johann: Heimatbuch des bayerischen Bezirksamtes Cham, München [1922].
Mhd. ban(e) stf./m., germ. Wort wohl idg. Herkunft; Kluge-Seebold 73 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
bǭ̃, bå̄͂, auch bǭ, vereinz. bō̃ (HIP); in Bed.5 daneben bå̄̃n.
  • Schmeller I,241f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,166-173 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,601f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1268f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,26 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1076-1078 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. II,1797-1803 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,119 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Berthold Fürther Wb. 15 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 35 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Rasp Bgdn.Mda. 30 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Singer Arzbg.Wb. 31 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • W-7/58
verfasst von: A.R.R.

Baldachin, Baldekin, Balikin, W-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 925
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Himmel über Thron, Bett u.ä., ä.Spr.
ein … mit Goldtspitzen portierter Poltekin nebsten denen Fliglen Erding ED48.3064441, 11.9076579, 1758 Mitterwieser Weihnachtskrippen I 26 Mitterwieser, Alois: Frühere Weihnachtskrippen in Altbayern, München 21927.
2
Traghimmel
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°an Fronleichnam trog’n vöia Manna den Baldachin, dös gült als Ehr Kemnath KEM49.872732, 11.906144
3
steinerne Überdachung
°in da Stråß öntn is a Schtatue gschtandn mit an Dåch aus Schtoa, d’Leit’ hand dös Beudåchin gnönnt Nöham PAN48.4829321, 12.9001794
4
golddurchwirkter Seidenstoff, Kleidungsstück daraus
ob dû pfeller [Seide] oder baldeken oder purpur … trüegest BertholdvR I,457,14f. Berthold von Regensburg. Vollständige Ausgabe seiner deutschen Predigten, hg. von Franz Pfeiffer, 2 Bde, Wien 1862-80.

*um 1210 Regensburg, †1272 ebd.; Franziskanerprediger
Item ich sant … gein Prag … ain paͤlein [kleinen Ballen], darinn ist … 6 guldeinew tuͤch und 6 seindein wallikin 1383 Runtingerb. II,68 Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
Mhd. baldekîn ‘Stoff aus Seide u. Goldfäden’, aus it. baldacchino vom ON Bagdad; Pfeifer Et.Wb. 90 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. . Zu den älteren bair. Formen vgl. Spätma.Wortsch. 23f. Matzel, Klaus, Jörg Riecke und Gerhard Zipp: Spätmittelalterlicher deutscher Wortschatz aus Regensburger und mittelbairischen Quellen, Heidelberg 1989.
bǻldåxin, -ǫ́i-.
  • Spätma.Wortsch. 23f. Matzel, Klaus, Jörg Riecke und Gerhard Zipp: Spätmittelalterlicher deutscher Wortschatz aus Regensburger und mittelbairischen Quellen, Heidelberg 1989.
  • WBÖ II,105f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,585 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Fremdwb. I,71 Deutsches Fremdwörterbuch, begonnen von Hans Schulz, fortgeführt von Otto Basler, 7 Bde, Straßburg, Berlin, Berlin/New York 1913-88.
  • Frühnhd.Wb. II,1744-1746 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,114, III,Nachtr. 39 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Fragebögen:
  • S-5G8
verfasst von: J.D.

Balken, Balk

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 952–954
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Balken
1a
längeres massives Vierkantholz
°Oberbayern mehrfach, Oberfranken mehrfach, Mittelfranken mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
°der Boikn is scho ganz åbgfeit Siglfing ED48.317352, 11.896888
Bålka „starke, kantig gehauene Hölzer“ Derching FDB48.408873, 10.963980
A handg’hobelter Boilk’n is doch vui gmüatlicher wia a so a obg’schleckter Garmisch-Partenkirchen GAP47.4938359, 11.103992, MM 7.1.99, 9 Münchner Merkur, 1948ff.
D’ Mauern san sua dick als wos Balk’n, an halb’m Schouch bis an Schouch Bärnau TIR49.8109931, 12.4304633, Schönwerth Leseb. 69 Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.

Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
des cypressen holz ist gar guot zuo palken in kirchen und zuo grôzem gepäw Konrad vM BdN 319,11-13 Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
palckhen [des Türrahmens] und Thürn … mit rother farb angestrichen 1676 Khornmesser Baub. 6 Das Baubuch des Baustadelknechts Khornmesser in Wasserburg 1674-1686, hg. von K. Brunhuber, Wasserburg 1914.
wenn wir uns … den morschen … Balken hätten anvertrauen därfen Bilanz 1782 1998, 13 Meidinger, Franz Sebastian: Bilanz zwischen Landshut und Straubingen seit der dahin verlegten Regierung und dem grossen Brande allda 1782, neu hg. und kommentiert von Anton Mößmer, Straubing 1998.

*1748 Steinweg R, †1805 Landshut; Stadtprocurator
Redensart(en):
einen Balken vor den Augen / dem Hirn haben schwer vom Begriff sein °Oberbayern vereinzelt:
°du hast ja an Boika vor de Augn Jachenau TÖL47.6039611, 11.4347846

Daß sich die Balken biegen über alles Maß , auch ugs.
taat i juchaz’n, daß si d’Balken biang Bayerischer Wald49.008003, 13.309785, Friedl Gsangl 114 Friedl, Paul: Die Gsangl des Baumsteftenlenz, Grafenau 1975.

*1902 Pronfelden GRA, †1989 Zwiesel REG; Redakteur, Schriftsteller

Sprichwörter:
’s Wáßar haod kâñ Bálkn Neuenhammer VOH49.693447, 12.3867406, Schönwerth Sprichw. 47 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Sprichwörter des Volkes der Oberpfalz in der Mundart, in: VHO 29 (1874) I-LX, 1-86.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
, ähnlich °PAN, °NEW
’s Eis … håut koi(n’ Bålk’n! Braun Gr.Wb. 37 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
auch Querstreifen
°’s Wappm hod an roadn Boikn „Querstreifen“ Pfarrkirchen PAN48.4340737, 12.9397371
1b
Hahnenbalken, v.a. einer Scheune
Bålk’n „der obere Querbalken im Dachgestühl der Scheune“ Sechsämterland50.107442, 12.101297, Braun Gr.Wb. 37 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
1c
Dachstuhl
Plural 
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°en Båikan om Germannsdorf WEG48.635203, 13.667747
auch oberes Stockwerk der Scheune
Boigan, Droitbon Krinning WEG48.666401, 13.690933
2
balkenartiger Geräteteil
2a
Pflugbaum
Balkn Pflugbaum Penzberg WM47.7518502, 11.3763014
2b
Balken der Holzegge
Oberbayern vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
Båikn Fürstenfeldbruck FFB48.1813797, 11.2382125
2c
Mähbalken am Traktor
Boikn Haag WS48.161165, 12.162987
2d
Waagebalken, ä.Spr.
1 Waag mit küpfernen Schüsseln und Cöllnischen Balcken 1756 Singer Vkde Fichtelgeb. 84 (Inv.) Singer, Friedrich Wilhelm: Bildnotizen zur Volkskunde im Fichtelgebirge, Arzberg 1985.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
3
Brett
3a
Fensterbrett
Balkn „Fensterbrett“ Ursulapoppenricht AM49.496590, 11.852203
auch Fenstergesims
Der Balken „Fenstergesims“ Garmisch GAP47.4938359, 11.103992, Schmeller I,237 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
3b
hölzerne Leiste der Jalousie
°Beiggerl „Brettchen von Holzjalousien“ Obing TS47.9990609, 12.4054592
auch Rolladen
Plural 
d’Boikn zuamacha Staudach (Achental) TS47.778952, 12.486454
3c
übertr. Bank aus Stein
Baigg „Bank von Stein zum Abstellen“ Staudach (Achental) TS47.778952, 12.486454
4
hölzerne Schließvorrichtung
4a
Tür-, Torriegel
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°freüers homs an Båüga vierglegt „als Verschluß von Hausöffnungen“ Raitenbuch WUG49.0137942, 11.1245656
4b
Fensterladen
°Oberbayern mehrfach
°moch de Beiggal zua, braucht neamd einaschau! Garching 48.132957, 12.5780213
Vor er hat sei’ Haus verlass’n Hat er die Balk’n g’schloss’n Erhardt Ged. 11 Erhardt, Josef: Werdenfelser G’müath. Gedichte in Werdenfelser Mundart, Garmisch 1913.

*1864 Garmisch-Partenkirchen, †1942 ebd.; Bildhauer
Fennssterstöckh sambt Ramb, vnnd Palchen 1642 Stadtarch. Rosenhm Abt. B/A Nr.63,fol.34r (Rechnung) Stadtarchiv Rosenheim
4c
Deckel aus Brettern
°Boik „Deckel aus Brettern“ Schleching TS47.7209304, 12.395497
5
Öffnung an Gebäuden
5a
Fenster, Stadelfenster
°Oberbayern vereinzelt
Boik oberstes Stadelfenster Weidach AIB47.894023, 11.837834
5b
Türe
°Baiki Siegsdorf TS47.8233812, 12.6428177
auch Falltüre am Dach- od. Heuboden
Balken Falltüre am Dach- oder Heuboden Schnaitsee TS48.0702334, 12.3686999
6
übertr. auf menschlichen Körper
6a
Fuß
°dou dei Balkn weg „Füße“ Altenstadt NEW49.715301, 12.155797
6b
scherzh. Nase
Boikn scherzh. Nase München M48.139686, 11.578889
6c
Augenlid
°Oberbayern vereinzelt
°dear macht scho d’Beikei zua „schläft schon halb“ Wackersberg TÖL47.734136, 11.540953
6d
Augenbraue
°schmia da deine Boikn net so o! Tölz TÖL47.760208, 11.562798
Ahd. balko, mhd. balke swm., germ. Wort idg. Herkunft; Pfeifer Et.Wb. 91 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. .
Meist mit -en aus den obliquen Kasus des swm. Oberpfalz, Oberfranken bålkŋ, vereinz. -ǫα- (NEW, TIR; WUN), im Vokalisierungsgeb. bǫikŋ u.ä., daneben auch -kα, vereinz. bōlkα (AIC). Mit anl. w- wǫikαn, -g- (WS), siehe auch Hüllbalken. Mit Lenis im Inl. Mittelfranken balgŋ, auch bǫigŋ (M), -gα u.ä. (AIC, , RO; BUL; EIH, WUG). Mit verdeutlichender Endg bǫikαn u.ä. Oberbayern mehrfach (dazu NAB).— Aus mhd. Nom.Sg. bǫik u.ä. Oberbayern (v.a. SO; dazu LA).— Pl. meist gleichl. mit Sg., daneben Sg. bǫikα, Pl. -kαn u.ä.; vereinz. bǫikŋα (, TS).— Dim. vereinz. ohne Uml. bǫikai (TS), -kαl (LF), sonst baike, -g- usw.
  • Schmeller I,237 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,134-136 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,590 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1188-90 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,36f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1089f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. II,1762-1765 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,115 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,795f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 37 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Lechner Rehling 153 Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.

    *1951 Kagering AIC, †1993 Aindling AIC; Dr.phil., Volkshochschuldirektor
  • Rasp Bgdn.Mda. 32 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Fragebögen:
  • S-93L1, M-291/9, W-6/47f.
verfasst von: J.D.

Ball

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum, 
Neutrum  WEG
Bedeutung
Tanzveranstaltung
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
aufs Baj gehen Wegscheid WEG48.600308, 13.784906
°Mare, mechsd am Ball? Dad ma uns schöi dran mid deina Kam „Korpulenz“ Altenkreith ROD49.20605278747214, 12.485459222938085
°gemma am Boü vo der Feierwer oda von Schütznverei? Raitenbuch WUG49.0137942, 11.1245656
I woaß gar koane Zeitn mehr, daß i auf an Ball oder a Redout komma bin Kreis Münchner 61 Kreis, Julius: Wir Münchner. Geschichten, hg. von Heidi Krischke, München 1992.

*1891 München, †1933 ebd.; Lehrer, Schriftsteller
En an Wirtshaus is bo da Rauhnacht a Boi gweng REG, Wildfeuer Kchdf.Ld 46 Wildfeuer, Alfred: Mägde und Knechte im Kirchdorfer Land, Landau a.d. Isar 1996.

*1973 Schlag REG
Reduten, Baͤlle … Laxirt [erleichtert] den Beutel unerhoͤrt Sturm Lieder 9 Sturm, Marcelin: Lieder zum Theil in baierischer Mundart, o.O. 1819.

*1760 Rötz WÜM, †1812 Hiltersried WÜM; Augustiner
Ä.Spr. auch in fester Fügung:
maskierter Ball Maskenball
„und sollen mit solchen maskierten Bällen Sonntags den 6.Januarii der Anfang gemacht … werden“ Regensburg R49.013904, 12.100040, Mitte 18.Jh. Gassner Rgbg.Vkde 50 Gaßner, Heinz: Kleine Regensburger Volkskunde. Brauch und Glaube im alten Regensburg, neu hg. von Emmi Böck, Regensburg 1996.
Aus frz. bal, Abl. von baller ‘tanzen’; Kluge-Seebold 76 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
Unter schriftsprl. Einfluß bål, -a-, daneben bå̄l (NEW, TIR; PEG, WUN), bǫi, -åi, -åe u.ä. Oberbayern, Niederbayern (dazu WUG).
  • WBÖ II,138f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,591 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1145 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,38 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1091 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Braun Gr.Wb. 36 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Kollmer II,49 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Singer Arzbg.Wb. 31 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-72B25
verfasst von: J.D.

Ballei

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 971
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutung
Verwaltungsbezirk eines Ritterordens, ä.Spr.
Stathalter de(r) bollei Lampert(e)n 1525 Schmid Inschr.Rgbg 55 Schmid, Hans Ulrich: Die mittelalterlichen deutschen Inschriften in Regensburg, Frankfurt/Bern/New York/Paris 1989.
Mhd. balîe, aus mlat. ballio ‘Amtsbezirk’ ( Mlat.Wb. I,1324 Mittellateinisches Wörterbuch bis zum ausgehenden 13. Jahrhundert, hg. von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, München 1967ff. ).
  • Schmeller I,227 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Schwäb.Wb. I,593 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1155 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Frühnhd.Wb. II,1768 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,115 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
verfasst von: J.D.

Balleier

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 971
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
mit besonderen Aufgaben einer Ballei Beauftragter, ä.Spr.
Die balier abr um daz mer sizzent die shullent solhen dienst dar tun 14.Jh. G.T. Lagleder, Die Ordensregel der Johanniter/Malteser, St.Ottilien 1983, 177
  • Schmeller I,227 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Schwäb.Wb. I,593 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
verfasst von: J.D.

balsamieren

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 985
Wortart: Verb
Bedeutung
einbalsamieren, ä.Spr.
Ich balsamire ihn … mit Teufelsdreck [Asant] Bucher Charfreytagsprocession 47 [Bucher, Leonhard Anton Joseph v.:] Entwurf einer ländlichen Charfreytagsprocession sammt einem gar lustigen und geistlichen Vorspiel zur Passionsaction, hg. von einem Ordenspater, [München] 1782.

*1746 München, †1817 ebd.; Jesuit, Pfarrer, Gymnasialrektor
Mhd. balsamieren; Pfeifer Et.Wb. 92f. Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989.
  • DWB I,1094 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. II,1789 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,116 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
verfasst von: J.D.

Bank1

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1035–1038
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum, 
Maskulinum  SOG
Bedeutungen
1
Sitzgelegenheit aus Holz, Stein o.ä. für mehrere Personen
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°des is de Bank, auf der ma imma gsessn san München M48.139686, 11.578889
°d’Katz is unta d’Beng ei Vilshofen VOF48.625161, 13.182905
geh sitz ma uns aufs Bangl außi Zinzendorf R48.9837224, 12.4716162
ein stik benck in die Stube Wunsiedel WUN50.0373241, 12.0027278, 1833 Purucker Auftragsb. 39 Das Auftragsbuch der Schreinerei Purucker-Ruckdeschel in Wunsiedel 1800-1866, bearb. von Raimund Adamczyk, München 1986.
Duad setz i mi af da schdoanan Benk a bissal nida Mimbach u. Mausdf 147 850 Jahre Mimbach und Mausdorf 1138 bis 1988, Amberg 1988.

Mimbach, Mausdorf AM
Fulchrum banch Freising FS48.402335, 11.741887, 9.Jh. StSG. IV,329,3 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
vil kûme er gesaz ûf die panch Kaiserchr. 2578 Kaiserchronik eines Regensburger Geistlichen, hg. von Edward Schröder, Berlin 1964.

Regensburg. (?), 12.Jh.
vier Staynin Sewlen fast geformiert vnd gemachet als weren etwann alldo benck gewesen vorzeyten Amberg AM49.445718, 11.852457, 1535 Oberpfalz 60 (1972) 293,102f. Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
In festen Fügungen:
durch die Bank durchwegs, überhaupt Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt:
ugs.

Streidikeitn gibts in insern Haus durch die Bank net Valley MB47.8945169, 11.7784633

Ab- / aufgeräumte Bank Anwesen, auf dem kein Austrägler zu versorgen ist °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°der kann leicht heiratn, weil er a abgramte Bank hat Amberg AM49.445718, 11.852457

Redensart(en):
um dö oign Bänk [heiraten] „das heißt um Haus, Niedersitz und Feld mehr als um ein Weib“ Schlicht Altheimld 106 Schlicht, Josef: Altheimland. Ein zweites Bayernbuch, Bamberg 1895.

*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller

Auf die lange Bank schieben / ziehen hinauszögern Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
dös schiab i ned auf dö lang Bank Valley MB47.8945169, 11.7784633
dei scheibt alas af die lang Benk Konrad nördl.Opf. 93 Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.
nit lenger als vonnöthen uf die lange banckh hinaus ziechen 1639 Schmidt Erziehung 116 Schmidt, Friedrich: Geschichte der Erziehung der Bayerischen Wittelsbacher von den frühesten Zeiten bis 1750, Berlin 1892.

Die Bank niederheben /-haben (müssen) nicht zum Tanz aufgefordert werden Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt:
die muaß d’Bänk niederheben Hohenpolding ED48.3835774, 12.1305592

ạv dα unghīαtn [ungehüteten] bęŋk vinα „stehlen“ Eichstätt EIH48.892345, 11.189599, nach Weber Eichstätt 63 Weber, H[einrich]: Wörtersammlung von Eichstätt und Umgebung, in: ZHM 3 (1902) 59-84, 5 (1904) 134-140, 145-185.

*1867 Kaiserslautern, †1951 Rosenheim; Dr.phil., Oberstudiendirektor
, ähnlich IN

Unter die Bank einhinwerfen übervorteilen
dea hod n Bauan indda Bäng eigwoafa Kerscher Waldlerleben 123 Kerscher, Otto: Waldlerleben, wie es die Alten erzählten, Grafenau 1983.

*1927 Neurandsberg BOG

Gnockst ’n Wirth mehr vo der Bänk aber, als dein Zech werth is Schlicht Altbayernld 191 Schlicht, Joseph: Altbayernland und Altbayernvolk, Augsburg 21886.

*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller

Die Bank ist höher als der Tisch u.ä. die Frau ist größer als der Mann °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
då is d’Benk hehar wia dar Disch Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894

°D’Wirtin hot heit d’Benk it oputzt „wenn einer zu lange im Wirtshaus sitzen blieb“ Günzlhofen FFB48.2431245, 11.1437824

Verse:
°hinta da Benk suach ma a wenk, wennst as findst tua ma a wenk Zithan spuin bo da Nacht daß grod alls kracht Lalling DEG48.8451215, 13.1404149
auch Totenbahre
auf der Bank liegen aufgebahrt sein
er liegt noch auf der Bänk Dommelstadl PA48.5118073, 13.4395217
hab ich mir denkt, der Mann lebt noch gewiß seine zehn Jahrl. Und jetzt liegt er schon auf der Bank Peinkofer Werke III,128 Peinkofer, Max: Werke, 3 Bde, Passau 1977-82.

*1891 Tittling PA, †1963 Zwiesel REG; Schulleiter, Schriftsteller
2
Hocker, Fußbank, Schemel
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Benk Dalking CHA49.2735293, 12.7491132
3
mit einem Pult verbundene Bank für Schüler
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Schwaben vereinzelt
°Händ af Böng min Griffön auflöng „so wurden unruhige Schüler zum Stillsitzen gezwungen“ Wimm PAN48.505056, 12.333970
4
Kommunionbank
ein Kommuniontuch über die Bank Haag WS48.161165, 12.162987
5
Stuhl des Glasmachers, fachsprl.
„Beim Fertigmachen des Gegenstandes sitzt der Glasmachermeister auf dem ‘Glasmacherstuhl’, mundartlich Bankl Haller Geschundenes Glas 159 Haller, Reinhard: „Geschundenes Glas“, Grafenau 1985.

*1937 Bodenmais REG; Dr.phil., Sonderschuldirektor, Kreisheimatpfleger
Redensart(en):
Der sitzt am Bankl hieß ‘der ist Meister’“ Ludwigsthal REG49.0560258, 13.2369906, Haller Geschundenes Glas 34 Haller, Reinhard: „Geschundenes Glas“, Grafenau 1985.

*1937 Bodenmais REG; Dr.phil., Sonderschuldirektor, Kreisheimatpfleger
6
Metzgerei, Fleischladen
Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
„man geht in die Benk Etzenricht NEW49.63183, 12.0921077
I~ d’ Benk gê~ Schmeller I,250 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
auf dem Panckh und in Mezhaͤusern Schongau SOG47.814406, 10.893875, 1407 Lori Lechrain II,99 [Lori, Johann Georg [v.]]: Der Geschichte des Lechrains zweyter Band, Urkunden enthaltend, [München] o.J.
Ä.Spr. auch Verkaufsstand allg.
swaz protz puͦswirdich wirt [was vom Brot zu beanstanden ist] ze haus oder ze panch 1320 Stadtr.Mchn (Dirr) 206,10 Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
7
Überstieg an einem Zaun
Diminutiv  
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°do isch scho an Benkli dott zum Nummklimma Peiting SOG47.795462, 10.9235088
8
Waschsteg in den Bach
’s Bangkl Fürnried SUL49.4565315, 11.5969824
9
Steg aus Holzscheitern außen um den Kohlenmeiler, fachsprl.
„Etwa acht große Scheiter … werden angelehnt und am Boden verspreizt. Auf diese Krucken … werden oben Scheiter quer gelegt, die sogenannte Bänk. Hier oben steht der Köhler“ Chiemgau  47.872903, 12.453183, HuV 16 (1938) 74 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
10
Sand- od. Kiesbank im od. am Fluß
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°da hots a Benk higschwemmt Grub N49.3414474, 11.3757867
11
wulstige Naht
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°wos dö Naht für a Bank mocht, dö is schlecht gnaht Frasdorf RO47.8026547, 12.2819045
Ahd. bank stm./f., mhd. banc, germ. Bildung unklarer Herkunft; Kluge-Seebold 78 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
båŋk(χ) , -g, -ǫ- u.ä. Oberbayern, Schwaben (dazu PA, PAN, ROL), Restgeb. ugs., vereinz. -ǭ- (WOR), -ǫu- (AIC, M; ND), westliches Oberbayern (dazu FDB) bǭ̃x u.ä., bǭ̃ux (AIC, FFB). Mit Uml. aus den obliquen Kasus beŋk, beŋ u.ä. Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken (dazu Oberbayern v.a. nördl.Lkr., ND), -ei- (IN; ND).— Pl. beŋk(χ) , mit Uml. od. gleichl. mit Sg.; daneben im Anschluß an swf. beŋα(n) u.ä. Oberbayern, Niederbayern, vereinz. bạŋk (BUL), bạŋgα (NEW).— Dim. bạŋg(α)l u.ä., daneben -ai südliches Oberbayern (dazu LA, KÖZ, WEG), -e Oberbayern (dazu LA, VOF), -ę̄ (MB, TÖL), ‑lα (FDB, ND), beŋglα (SC).
  • Delling I,64 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,250 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,211-228 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,610-613 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1380-1390 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,53f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1105-1110 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. II,1867-1879 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,119f. Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU I,140 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,804f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 38 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Denz Windisch-Eschenbach 108 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
  • Maas Nürnbg.Wb. 76 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Singer Arzbg.Wb. 30 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-92A27, D38, M-18/42, 44/20, 147/4, W-10/10, 33, FM-33
Feierabendbank, Affenbank, Maulaffenbank, Angerbank, Bauschenbank, Beibank, Berbank, Bierbank, Plattbank, Plettbank, Bleubank, Bleuelbank, Polsterbank, Brechbank, Ehebrecherbank, Brotbank, Brück(en)bank, Büschelbank, Dengelbank, Dingbank, Tischbank, Drechselbank, Drehbank, Spandrehbank, Eckbank, Esel(s)bank, Fensterbank, Feuerbank, Fläbank, Flatterbank, Flaudererbank, Fleischbank, Fletzbank, Freibank, Fugbank, Fürbank, Fußbank, Futterbank, Gartenbank, Gassenbank, Gasterbank, Geißbank, Gerbebank, Glattbank, Grasbank, Gred(en)bank, Grießbank, Haarbank, Hahnbank, Halmbank, Hängebank, Hänselbank, Haubank, Hauerbank, Hausbank, Hechelbank, Heimbank, Heinz(el)bank, Hennenbank, Herdbank, Hobelbank, Hofbank, Höllbank, Holzbank, Hühnerbank, Hutzelbank, Imm(en)bank, Kiesbank, Kirchenbank, Kniebank, Kommunionbank, Krähenbank, Krautbank, Krempelbank, Küchenbank, Ladenbank, Geländerbank, Laub(en)bank, Lederbank, Lehnbank, Lotterbank, Mauerbank, Melkbank, Metzgbank, Metzgerbank, Milchbank, Musikantenbank, Ofenbank, Rabenbank, Rasenbank, Rastbank, Rauhbank, Reck(en)bank, Reibbank, Reiberbank, Reifbank, Riffelbank, Ruderbank, Gerühbank, Rundbank, Sandbank, Saubank, Schemelbank, Schlachtbank, Schlagbank, Schlichtbank, Schneidbank, Schneiderbank, Schneitbank, Schnellbank, Schnittbank, Schnitzbank, Schnitzelbank, Schotterbank, Schrannenbank, Schraubbank, Schrotbank, Schuhbank, Schulbank, Schürbank, Schusterbank, Sechtelbank, Siedelbank, Gesimsbank, Sitzbank, Sommerbank, Sonn(en)bank, Gesottbank, Spannbank, Speisbank, Spielbank, Steigbank, Steigenbank, Steinbank, Stoßbank, Strafbank, Streubank, Strohbank, Stubenbank, Wachsbank, Wandbank, Waschbank, Wäschebank, Wasserbank, Weidbank, Werkbank, Werkelbank, Wiegbank, Windbank, Wirkbank, Wührbank, Ziehbank
verfasst von: H.U.S.

bar

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1111f.
Wortart: Adjektiv
Bedeutungen
1
nackt, bloß, unverhüllt, ä.Spr.
Nudam para Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. I,741,27 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
ain schwert all pares trúeg er in seiner hannd Füetrer Persibein 506,4 Füetrer, Ulrich: Persibein aus dem ‘Buch der Abenteuer’, hg. von Renate Munz, Tübingen 1964.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
2
übertr.
2a
frei von etwas, ohne
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
ugs.
°er is jeda Zuared bar „tut, was er will“ Emmering FFB48.183544, 11.275149
vas par mailes [Gefäß ohne Sünde], vas der himmelischen genad Mönch v.Salzb. 7,2f. Der Mönch von Salzburg. Die geistlichen Lieder, hg. von Franz Viktor Spechtler, Berlin/New York 1972.

2.H.14.Jh.
auch ungesalzen
schmöckt bar ungesalzen Fronberg BUL49.340892, 12.124457
2b
offenbar, offensichtlich
ə~ bàré Lug Schmeller I,252 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
2c
gewöhnlich, ohne Besonderheit
„waren die Blätter kein Gold, sondern bare Steinl, die sie in der Tasche heim’tragen haben“ Isarwinkel47.558900, 11.435702, ZVVkde 18 (1908) 184 Zeitschrift des Vereins für Volkskunde, 1891-1928.
3
in Münzen od. Geldscheinen
bar „sofort in Münze“ Passau PA48.567378, 13.431710
bares Geld „dargezähltes“ Schmeller I,252 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
ich ho(b)s niat baoua Singer Arzbg.Wb. 32 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
das Uns die Steuerer [Steuereinnehmer] baar bezahlt haben Landshut LA48.545368, 12.145157, 1464 BLH VII,146 Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
gegen christlich paare Bezahlung Bilanz 1782 25 Meidinger, Franz Sebastian: Bilanz zwischen Landshut und Straubingen seit der dahin verlegten Regierung und dem grossen Brande allda 1782, neu hg. und kommentiert von Anton Mößmer, Straubing 1998.

*1748 Steinweg R, †1805 Landshut; Stadtprocurator
übertr. gleich
Drittens/ must du keinen mit parer Müntz außzahlen … sonder vilmehr das böß mit gutem vergelten Selhamer Tuba Rustica II,337 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
Ahd., mhd. bar, germ. Wort idg. Herkunft; Kluge-Seebold 79 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
bå̄(r) , vereinz. bǫuα (WUN).
  • Schmeller I,252 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 38 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ II,303f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,631 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1433f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,71 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1055-1057 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. II,1953-1956 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,125f., III,Nachtr. 42 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 144 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,808f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Singer Arzbg.Wb. 32 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
verfasst von: J.D.

Barchent, -chet, Bar(i)chant

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1143f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Barchent, auf einer Seite aufgerauhtes Baumwollgewebe
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Barchat is da böscht Hosabsatz Hohenpeißenberg SOG47.7941442, 11.0057418
fam Båichat ora Flonei han ö khoan Hemat kriagt Mittich GRI48.440634, 13.396183
Bå̄chad „stellten die Landweber her“ Fürnried SUL49.4565315, 11.5969824
„Das Unterbett, die Bettdecke und das Kissen wurden aus kräftigen Leinenstoffen (… bōlxαt) genäht“ Lechner Rehling 54 Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.

*1951 Kagering AIC, †1993 Aindling AIC; Dr.phil., Volkshochschuldirektor
Barchəd, Baərchəd Schmeller I,268 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
daß kein frembder Crammer … kainen Parchent, Goltschs, Mitler … nicht schneid noch hingeb München M48.139686, 11.578889, 1386 Lori Lechrain 84 [Lori, Johann Georg [v.]]: Der Geschichte des Lechrains zweyter Band, Urkunden enthaltend, [München] o.J.
Der plaicher sol sweren: Ainem yeden sein gut … zu plaichen, parchant und leinwat 1465 Koller Eid 102 Koller, Fritz: Der Eid im Münchener Stadtrecht des Mittelalters, München 1953.
Erstlich meinem Weib … auß Parchet 1 Miether 15 kr 1695 Poschinger Glashüttengut Frauenau 56 Wagner, Hermann: Die Aufschreibungen des Franz Poschinger (1637-1701) vom Glashüttengut Frauenau, Sauerlach 1985.

*1637 Frauenau REG, †1701 ebd.; Glasmeister
Redensart(en):
in den Barchent gehen / reißen viel Geld kosten
°dös geht schon in Barchent! „ist sehr teuer“ Oberpfalz
Alləwál bráv lusti’ sá~ und schêi dəheə’ gêi~, dés reisst ə~ ’n Baərchət Bayerischer Wald49.008003, 13.309785, Schmeller I,269 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek

Löcher in den Barchet reißen „schnarchen“ Schmeller I,269 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek

Er versteht n’ Barchet „Er versteht die Sache“ Zaupser 15 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie

Ä.Spr. auch den Barchent zucken sich gegen die bestehende Ordnung erheben
der wüetend und tobend aigennutz und geitz … riß sich umb und zuckt den parchant, das regiment Aventin IV,1105,5-9 (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
2
abgemessenes Stück Barchenttuch
Yn drein paͤllein 3 sawͤm und 6 gepleitew parichant 1383 Runtingerb. II,69 Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
3
Inlett
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Ba(r)chad „früher Bezeichnung für Bettfedernhülle“ Floß NEW49.7255408, 12.278355
gradl … wurde zurückgedrängt durch bạrxαt … das seinerseits nun … inlαt … weichen muss“ Brünner Samerbg 114 Brünner, Marianne: Mundart und Wortgut des Samerberggebietes, Diss.masch. München 1955.

*1925 Aschaffenburg, †2016; Studiendirektorin
daou howe heint an recht goutn Barcha(n)t dabaa, der hölt de Fädern a paar Generationen! Oberweißenbach REH50.165505, 12.085063, Schmidt Säimal 86 Schmidt, Elsa: „Säimal“. Gschichtn aas unnerer Hoimat, Selb 1998.

*1931 Oberweißenbach REH
Mhd. barchant, barche(n)t stm., aus mlat. barrachanus ‘grober Wollstoff’, arab. Herkunft; Kluge-Seebold 80 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
(r)xαd, bǫα- u.ä., vereinz. bårxαnd u.ä. (DAH, EBE, M, WS; RID); ferner bålxαd (WUN), -ōl- (AIC), -ǫi- (GRI); dazu bạ̄xαd (IN), berxα (WM).
  • Spätma.Wortsch. 27f. Matzel, Klaus, Jörg Riecke und Gerhard Zipp: Spätmittelalterlicher deutscher Wortschatz aus Regensburger und mittelbairischen Quellen, Heidelberg 1989.
  • Delling I,54 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,268f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Zaupser 15 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

    *1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
  • WBÖ II,319f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,636f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1536 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,79 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1125f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. II,1988-1991 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,127 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Berthold Fürther Wb. 17 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 39, 449 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Christl Aichacher Wb. 70 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Lechner Rehling 153 Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.

    *1951 Kagering AIC, †1993 Aindling AIC; Dr.phil., Volkshochschuldirektor
  • Rasp Bgdn.Mda. 30 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Schilling Paargauer Wb. 53 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

    *1939 Sattelberg SOB
  • Singer Arzbg.Wb. 31 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-102F17, W-8/4
verfasst von: J.D.

Bäre1, -e-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1148
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutung
Trage, Traggestell
°westliches Oberbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Bern „Trage, 1,7 m lang, 2 Holme mit Sprossen, zum Mist aus dem Stall tragen“ Todtenweis AIC48.5161901, 10.9290678
°Bära „Traggestell für Moosstreu, die man nicht mit dem Fuhrwerk holen konnte“ Dettenschwang LL47.9537688, 11.0126092
Ä.Spr. auch übertr. Bürgschaft, Versprechen
Das nim ich auch uf mein treue bern [dafür gebe ich mein Wort] HadamarvL 176,24 Hadamar’s von Laber Jagd und drei andere Minnegedichte seiner Zeit und Weise, hg. von J[ohann] A[ndreas] Schmeller, Stuttgart 1850 (Nachdr. Amsterdam 1968).

Hadamar III (?) von Laaber PAR, *um 1300, †nach 1354
Mhd. bære, ber st./swf., zu gleicher Wz. wie bären3; WBÖ II,1065 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • Schmeller I,261 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,1065 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,639 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1478f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Frühnhd.Wb. II,2001f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,127f. Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
verfasst von: J.D.

Barn2, -m

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1176–1178
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Trog
1a
Futtertrog, Futterkrippe vor den Viehständen im Stall
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°dea Boan a unsan neia Schdoi drinn is praktesch Garching 48.132957, 12.5780213
’n Håuwan ’n Roßn fiarbm ib Båurn ainö Mittich GRI48.440634, 13.396183
°Boan „Futtertrog aus Holz oder Stein“ Bruck ROD49.245570, 12.305240
Båra Barn im Kuhstall Merching FDB48.2449006, 10.9863758
Liegt bloß in Kälte nur im Heu Und neben einem Barm! Au BGD47.605894, 12.909125, Hartmann Volksl. 34 Volkslieder. In Bayern, Tirol und Land Salzburg, ges. von August Hartmann, Bd 1: Volksthümliche Weihnachtlieder, Leipzig 1884.

*1846 München, †1917 ebd.; Dr.phil., Gymnasiallehrer, Oberbibliothekar
Naou mit da rechtn Händ as Foutta ei in Barrn Oberweißenbach REH50.165505, 12.085063, Schmidt Säimal 56 Schmidt, Elsa: „Säimal“. Gschichtn aas unnerer Hoimat, Selb 1998.

*1931 Oberweißenbach REH
[ein Unwetter hat] dy ros den parn, daran sy gehefft sein gewest … auffs feld hinauss gefürt Regensburg R49.013904, 12.100040, 1511 Chron.dt.St. XV,15,3f. Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
Unter dem Parn … verwickelte und halberstickte Kuh – verlobt mit wächsernem Küherl Hölsbrunn VIB48.474707, 12.502143, 1734 VHN 66 (1933) 114 (Mirakelb.) Verhandlungen des Historischen Vereins für Niederbayern, 1846ff.
Ä.Spr. in festen Fügungen:
zwischen Barn und Wasser u.ä. beim Fressen u. Saufen
Setzzt ainer ein pfaert ze pfant … swaz dem geschicht zwischen parn und wazzers 1340 Stadtr.Mchn (Dirr) 336,11-13 Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.

Am Barn haben u.ä. zu versorgen haben
hat am parn an seim hof gehabt zwainzigtausend pferd und reiter Aventin IV,405,33f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber

Redensart(en):
der steht ba am guatn Bårm „hat gute Kost“ Ostermünchen AIB47.9499326, 12.0350966

Dia kheat da Boam auffighengt „Dir soll weniger zu Essen gegeben werden“ Rasp Bgdn.Mda. 31 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

*1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt

Von voin Barn fressn „aus dem Vollen schöpfen“ Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799

de derf si grod zuawestein zum voin Barm Staudach (Achental) TS47.778952, 12.486454

°Du konnst dei Bett mim Barn vertauschn „zu einem, dem sein Lager nicht gut genug war“ Jachenau TÖL47.6039611, 11.4347846

Sprichwörter:
Ein dummes Roß, das am Barn steht und nicht frißt Hofmiller Sagen 50 Altbayerische Sagen, ausgew. von Josef Hofmiller, Altötting 1947.

*1872 Kranzegg/Allgäu, †1933 Rosenheim; Dr.phil., Gymnasiallehrer, Schriftsteller

Spruch:
Aufwärts übertreib mi nit, Abwärts übereil mi nit, Auf der Eben verschoa mi nit, Beim Barm vergiß mi nit! Jachenau TÖL47.6039611, 11.4347846, HuV 8 (1930) 348 (Stallinschrift) Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
auch Futterraufe für Rinder
°Barm „Futterraufe für Rinder“ Reit i.W. TS47.676508, 12.469329
Holzrinne mit Lecksalz für Schafe
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
Barm Poing EBE48.1697024, 11.8064415
übertr. krumme Furche
°Barm „krumme Furche, wobei man an einen Sautrog denkt“ Gmund MB47.7504331, 11.7385694
1b
(transportabler) Futterkasten für Zugpferde
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°Bärala „kleiner Futterbarren, den man unter die Deichsel schob – in Wirtschaften verwendet“ Dettenschwang LL47.9537688, 11.0126092
°Boan „früher für schwere Pferdefuhrwerke unterwegs mitgenommen“ Wirbenz KEM49.8732895, 11.8336652
auch Futtersack
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°„einem Pferd wird ein Futtersack (Barndl) ans Maul gebunden, daß es ständig fressen kann“ Ergolding LA48.5763412, 12.1714786
1c
Brunnentrog
Boarn Neukirchen PAR49.076381, 11.749541
„Zuweilen läuft auch ein Quell in einem Gräbchen zum hölzernen Boarn vor der Hausthüre“ Schönwerth Leseb. 64 Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.

Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
2
Teil des Stalles od. Stadels
2a
Abteil für ein einzelnes Vieh
die Baarrm, die Staand „Abteile für jedes Einzelvieh“ Passau PA48.567378, 13.431710
2b
Trennwand zw. Tenne u. übriger Scheune
Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Barm Barmwand im Stall“ Jarzt FS48.361362, 11.562633
„die Stadeltenne aus festgestampftem Lehm war gegen die einzelnen Viertel durch einen Boarn aus übereinanderliegenden behauenen Baumstämmen bis zur Kniehöhe abgegrenzt“ Cham CHA49.223747, 12.662091
2c
Bretterboden über der Tenne
der Barm „Bretterboden im 1.Stock des Getreidestadels, auf dem Getreide, später Stroh gelagert ist“ Passau PA48.567378, 13.431710
Ahd. barno swm., mhd. barn, baren, barm, Herkunft unklar; Et.Wb.Ahd. I,482f. Lloyd, Albert L. und Otto Springer: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen, Göttingen/Zürich 1988ff. .
bǫαn u.ä., daneben bǫrn u.ä., Oberbayern, v.a. Niederbayern ferner bǭn, westliches Oberbayern, Schwaben bǭrα, auch bārə (LL, SOG); vereinz. bǫun (GRI, PA), buαn (KÖZ; CHA). Mit ausl. -m, bǫrm, bǭm u.ä. Oberbayern (dazu EG, PA).— Pl. mit Uml. bạrn, bạ̄n usw. (GRI, PA, VIT, VOF; NEW; FDB), -rm (RO, TÖL; PA), bęαn (ESB).— Dim. bạrn(dl) Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, bạ(r)l(α) u.ä. Oberpfalz (dazu IN, PAF, SOB; BOG, VIT; WUG; FDB), bạ̄nai (RO), bạrnαl (FDB), bęαnl u.ä. (AM, ESB, NM), bęαlα (SC), bęαrəlα (LL); daneben bạ̄rml (RO, TS), -mę, -mi (EBE, LF, RO, TS, WOR), bạrwę, -wi (M, STA), bạrwlα u.ä. (GAP, TÖL, WM).
  • Prasch 16 Prasch, Jo[hann] Ludwig: Dissertatio altera, De Origine Germanica Latinae Linguae ... Accedit Glossarium Bavaricum, Regensburg 1689.

    *1637 Regensburg, †1690 ebd.; Schriftsteller, Jurist, Bürgermeister, Syndikus
  • Schmeller I,278 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Zaupser 15 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

    *1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
  • WBÖ II,343-347 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,649f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1439-1442 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,87f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1137-1139 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,11-15 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,130 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,822 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Berthold Fürther Wb. 17 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 39 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Christl Aichacher Wb. 52 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Denz Windisch-Eschenbach 108 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
  • Lechner Rehling 154 Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.

    *1951 Kagering AIC, †1993 Aindling AIC; Dr.phil., Volkshochschuldirektor
  • Maas Nürnbg.Wb. 73f. Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Rasp Bgdn.Mda. 31 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Singer Arzbg.Wb. 32 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-93I16, M-18/23, 44/24, W-10/13
verfasst von: J.D.

Barre, -en

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1187
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum, 
Maskulinum 
(Bed.2, 3)
Bedeutungen
1
Schranke
„die Einfahrt zur Grube ist mit einer Schranke, Barre genannt, geschlossen“ Ascholding WOR47.8890821, 11.4974297
nun ist deu barr verschlossen, hiet ich die pferd hin dishalb so wär guet aufsitzen München M48.139686, 11.578889, 1402 Chron.dt.St. XV,498,18f. Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
Ä.Spr. in Fügungen:
der Barre laufen / spielen einen Wettlauf veranstalten
ain junckfraw kam dar gelauffen, wann si der parr spilten Füetrer Lanzelot 265 Füetrer, Ulrich: Prosaroman von Lanzelot, hg. von Arthur Peter, Tübingen 1885 (Nachdr. Hildesheim 1972).

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
auch wehrartiger Bau an der Sohle des Wildbaches
„erstellt man auf der Sohle des Wildbaches wehrartige Bauten: Die Barren oder Sperren Frasdorf RO47.8026547, 12.2819045, HuV 14 (1936) 221 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
2
Barren, Turngerät
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
am Barrn Haag WS48.161165, 12.162987
3
Gußform für Edelmetalle
bårn „Gußform für Edelmetalle“ Lechner Rehling 154 Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.

*1951 Kagering AIC, †1993 Aindling AIC; Dr.phil., Volkshochschuldirektor
Mhd. barre stf., aus afrz. barre, gallorom. Herkunft; Kluge-Seebold 82 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
  • Schmeller I,257, 1448 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Schwäb.Wb. I,652 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. VI,1445f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB I,1139f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,19f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,131 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Lechner Rehling 154 Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.

    *1951 Kagering AIC, †1993 Aindling AIC; Dr.phil., Volkshochschuldirektor
  • Fragebögen:
  • S-91C41
verfasst von: J.D.

Bart

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1190–1194
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Bart, Bartwuchs
Oberbayern vielfach, Niederbayern vielfach, Oberpfalz vielfach, Oberfranken vielfach, Mittelfranken vielfach, Schwaben vielfach
dö hat ar an schön Bascht Hundham MB47.757882, 11.941530
mir hamma Barrt, wo ma sogn ko, es san Barrt Neustadt KEH48.802075, 11.762287
wen oana an langa Boad houd, nou houda a meisdns a Brofession zo da Landwirtschaft Beilngries BEI49.035279, 11.4733811
’n Bord wixn Derching FDB48.408873, 10.963980
mid an fuchsbrinnraod’n Boart und a a setena Fedan afn Houd Oberbernrieth VOH49.675935, 12.367412, Schönwerth Leseb. 213 Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.

Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
Mei, an Bart kon ma se wachsn lassn Tochtermann Oiß wos Recht is 96 Tochtermann, Erwin: Oiß wos Recht is! 63 heitere Geschichten aus dem weißblauen Amtsgericht, München 1982.

*1930 München
daz im daz pluot uber den part ran Kaiserchr. 14452 Kaiserchronik eines Regensburger Geistlichen, hg. von Edward Schröder, Berlin 1964.

Regensburg. (?), 12.Jh.
damit wir uns selbs daß Haar und Parth khemen München M48.139686, 11.578889, 1589 Dt.Hofordnungen II,212 Deutsche Hofordnungen des 16. u. 17. Jahrhunderts, hg. von Arthur Kern, Bd 2, Berlin 1907.
Der kleine Soldat, Nahmens Melchior mit einem Frantzoͤsischen Baͤrtl Landstreicherord. 19 Description Der übl-beruffenen Landtstreicheren, Dieben und Kirchen-Räuberen, Straubing 1728.
In festen Fügungen:
böhmischer Bart Backenbart Waldmünchen WÜM49.3775728, 12.7062127

Dem Herrgott / Himmelvater sein Bart u.ä. Zittergras (Briza media) °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt:
°an Himmivata sei Bart Attenhausen LA48.561003, 12.0056521
Unsers Herr Bart Lenggries TÖL47.6831625, 11.5763967, Marzell Pfln. I,673 Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, bearb. von Heinrich Marzell, 5 Bde, Leipzig (3./4. Bd Stuttgart/Wiesbaden) 1943-79.

*1885 München, †1970 Erlangen; Dr.phil., Oberstudienrat

Um Kaisers Bart u.ä. um Nichtigkeiten Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt:
ugs.

döi strein um Kaisers Boart, machng vl Lärm um nix Neunkirchen NEW49.671456, 12.104236

Do schrei:dschd [sic!] di um:an Kaisås Bard „wenn man etwas Unwichtiges debattiert“ Christl Aichacher Wb. 270 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL


auch
°dia spiela um Kaisers Bort Kartenspiel um geringen Einsatz Gimmenhausen LL47.9408130885829, 10.9699837454811

In den Bart einhinbrummen / (einhin)murmeln u.ä. unverständlich vor sich hinreden °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt:
°der mumelt wieda was in sein Bart Thalmannsfeld WUG49.0682234, 11.1522918

In Vergleichen:
an Bart wie da Abraham langer Vollbart Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395

Baschd wia a Lambischwoaf buschiger Schnurrbart Elbach MB47.741133, 11.951870

Dö hamand Bart wia t’Rauba „wild, ungepflegt“ Ettling LAN48.693620, 12.805221, ähnlich LL

Redensart(en):
einen Bart haben u.ä. längst bekannt sein °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
ugs.

°dei Witz hat an Boacht Oberhögl BGD47.809341, 12.899356
döi Gschicht håut sua-r-an Bårt Braun Gr.Wb. 39 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat

Deà duàd de Làid àn Boàd owà, und kõànà kend-s, wià-r-à ẽi-gsoàffàd wiàd „Der … hintergeht die Leute, ohne daß sie es bemerken“ Kaps Welt d.Bauern 38 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand

Es jmdm in den Bart einsagen u.ä. unverblümt die Wahrheit sagen Niederbayern vereinzelt:
den hanös ei g’sagt unddan Bård Mirskofen LA48.6132576, 12.1906747

Er sagt’s ihm in Bart hinein Baier.Sprw. II,59 [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.

*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer


ä.Spr. auch
hab im … ains in pard geworffen, daran er ein weil zue koyen hat Aventin I,479,32f. (Gramm.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber

Untern Bart reiben unter die Nase reiben Kirchdorf KEH48.770883, 11.904981

Moußt as eahm net glei um an Boat umistreicha! „auf die Nase binden“ Donaustauf R49.0298076, 12.2076091

Jmdm (etwas) um den Bart streichen schöntun, schmeicheln °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
den streichas ses süaß uman Boat Luitpoldhöhe AM49.4650817, 11.8310399

auch jmdm um den Bart gehen u.ä. Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt:
uman Boart seindla „wie ein Katze“ Naabdemenreuth NEW49.818131, 12.126801

Die woaß genau, wia s’ dir um an Bart geh muaß, daß du d’ Spendierhosn ooziahgst Altb.Heimatp. 51 (1999) Nr.20,3 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.

jmdm den Bart kitzeln / kratzen u.ä. Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt:
oan an Bart kitzln Degerndorf RO47.7341139, 12.1135202

Dea laßt sie scho am Boart zupfa „man kann von ihm etwas erreichen“ Gallenbach AIC48.4143696, 11.0981606

I lous ma ned uman Boad numfoan „mich nicht hintergehen“ Beilngries BEI49.035279, 11.4733811

Dea hod a sein Boad dran owischn möin „sich in ein Geschäft, einen Handel eingemischt, um auch einen Anteil zu bekommen“ Altfalter NAB49.3961856, 12.206858

A Må ånö Boad is wiar a sauanö Suppm ånö Earapfö Aicha PA48.671978, 13.289834

a Mo ohne Bart is wia a Suppm ohne Soiz Piegendorf ROL48.7548879, 12.1164966

a Busserl ohne Bart is wie a Suppm ohne Salz München M48.139686, 11.578889

Wenn a Wei an Boart hat, na hots ara böis Mal Cham CHA49.223747, 12.662091

Dös is a bö(i)se G’schicht: a Bart ohne G’sicht „Verlegenheitsbemerkung, besonders beim Kartenspiel“ Neustadt KEH48.802075, 11.762287

°D’Bart wern länger Aufforderung an einen zögerlichen Spieler, endlich eine Karte auszuspielen Maxhütte-Haidhof BUL49.1985682, 12.0935676

Sprichwörter:
Je öfter man den Bart scheert, je mehr wachset er Kreittmayr Rechtsregeln 159 Rechtsregeln und Sprüche, herausgezogen aus Wiguläus Xaver Alois Freiherrn v. Kreittmayr Anmerkungen zu den bayerischen Gesetzbüchern, München 1848.

*1705 München, †1790 ebd.; Jurist, Geheimer Ratskanzler

Wén’s amàl in’ Board schneid, is’s in dar Hosn Wintar Tiefenbach WÜM49.436067, 12.582212, Schönwerth Sprichw. 1 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Sprichwörter des Volkes der Oberpfalz in der Mundart, in: VHO 29 (1874) I-LX, 1-86.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler

Wer den Bart lang hat, kann ihn lang tragen „wer Geld hat, kann sich etwas leisten“ München M48.139686, 11.578889

Der Bart macht niemand zum Doctor Schreger Zeit-Vertreiber 93 Schreger, Odilo: Lustig- Und Nutzlicher Zeit-Vertreiber, München/Stadt am Hof 1765.

*1697 Schwandorf, †1774 Ensdorf AM; Prior, Schriftsteller

Rätsel:
Warum wird das Haar auf dem Kopff ehender grau als der Bart? … Weil der Bart um 20. Jahr juͤnger ist, als das Haar auf dem Kopff Schreger Zeit-Vertreiber 112 Schreger, Odilo: Lustig- Und Nutzlicher Zeit-Vertreiber, München/Stadt am Hof 1765.

*1697 Schwandorf, †1774 Ensdorf AM; Prior, Schriftsteller

Worum wachst n Weiban z’moast koa Boart? – Weil sie ’s Måui nöt holtn kunnt’n bon Bolwiarn Cham CHA49.223747, 12.662091, ähnlich PA

Spiel:
Bortei’reim „von Erwachsenen an Kindern gerne durchgeführte ‘Missetat’“ Judenmann Opf.Wb. 28 Judenmann, Franz Xaver: Kleines Oberpfälzer Wörterbuch, Regensburg 1994.

*1927 Mintraching R, †1994 Regensburg; Rektor
„Leute mit starkem Bart gelten als gesund und stark, mit dünnem Bart als schwach und kränklich“ Finsing ED48.2167439, 11.8253553. Doch glaubt man auch „hinter einem Bart steckt nichts Gutes“ Ettling LAN48.693620, 12.805221, bes. wenn der Bart rot ist;— Sprüche u.ä.: hindr am roda Bord schdekchd sölda a guadi Ord Mering FDB48.265326, 10.984519, ähnlich Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt;— ràudar Board, Judas Oard Neuenhammer VOH49.693447, 12.3867406, Schönwerth Sprichw. 2 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Sprichwörter des Volkes der Oberpfalz in der Mundart, in: VHO 29 (1874) I-LX, 1-86.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
;— Unddà-r-àn roudn Boàd soi mà kõàn Gràizà vàschdegg „Einem Unzuverlässigen soll man kein Geld anvertrauen“ Kaps Welt d.Bauern 86 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand
.— siehe auch Haar.
Scherzh. auch Schamhaare
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Boart zwischn Füaßn Waldhof PAN48.4789804, 12.9890533
2
Gesichtspartie
2a
Kinn
°Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach
°dea hout an andan soua oan Boart highaut, das a blout hout Tirschenreuth TIR49.881642, 12.329440
°de had a Gas [Abszeß] an Board Regelsbach SC49.367825, 10.949572
Der Bart „das Kinn (auch vom weiblichen Geschlecht)“ Schmeller I,282 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Er haout a weng sein Bart gstreichelt Oberweißenbach REH50.165505, 12.085063, Schmidt Säimal 53 Schmidt, Elsa: „Säimal“. Gschichtn aas unnerer Hoimat, Selb 1998.

*1931 Oberweißenbach REH
In fester Fügung:
doppelter Bart Doppelkinn
dopplta Boart Vohenstrauß VOH49.6238348, 12.341436

Redensart(en):
°beim Essn mou ma s Meil haltn und an Boat röihan „Tischregel“ Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291
2b
Wange
°dea haout an gschwolln Boat „bei Zahnschmerzen“ Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291
3
Haare od. Bartähnliches bei Tieren
3a
Rückenhaare der Gemse, Gamsbart, jägersprl.
„die hohen Krickeln und die wehenden Zotten des Bartes Allers-Ganghofer Jägerb. 180 Allers, C[hristian] W[ilhelm] und Ludwig Ganghofer: Das Deutsche Jägerbuch, Stuttgart/Berlin/Leipzig 21890.

Allers, Ch. W., *1857 Hamburg, †1915 Karlsruhe. Ganghofer, L., *1855 Kaufbeuern, †1920 Tegernsee MB; Schriftsteller
a liachta Bart ischt it so vui wert Peißenberg WM47.7965862, 11.0670713, SHmt 45 (1956) 202 Schönere Heimat, 1937ff.
3b
Schnurrhaare der Katze
Oberbayern vereinzelt
da Bart Peiting SOG47.795462, 10.9235088
3c
Fleischlappen unter dem Schnabel des Hahns
Mittelfranken mehrfach, Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
an Gickl sei Bårt Plattling DEG48.7772562, 12.8750665
Battl Langenaltheim WUG48.895234, 10.931185
4
Haarähnliches bei Pflanzen, bartähnlicher Belag
4a
Grannen, v.a. des Weizens
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
Bascht am Baschtwoaz Epfach SOG47.911509, 10.907533
Boat „beim Weizen“ Kallmünz BUL49.160556, 11.958586
auch Auswuchs an den Ähren
°Oberbayern vereinzelt
°wenns Troad auswachst, na kriagts an Bart Halfing RO47.9500426, 12.2765095
4b
Schimmel, Schimmelpilz
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°dees Brout hat scho an Bort, dees isch nimma guat Garmisch-Partenkirchen GAP47.4938359, 11.103992
b Milö und ön Ram håds so lång stä låssn, bis da Bat kwågsn is Schwaibach PAN48.4359232, 13.061202
°dös kann ma nimma essn, dou is scha a Boart draf Plößberg TIR49.7843626, 12.307917
„Wenn sich auf Lebensmitteln Schimmelpilze … entwickelt haben, so spricht man … von einem Boascht Rasp Bgdn.Mda. 31 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

*1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
4c
Flechten od. Moos an Bäumen
°Niederbayern mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
an dö Larche is oft a ganza Bart, der in Wind wached [weht] Schrobenhausen SOB48.5613407, 11.2654488
wåuh da Raureiff auf Bam fait, wåchst a långa greana Båcht Mittich GRI48.440634, 13.396183
4d
Streifen auf Obst, der sich farblich abhebt
„Herbstbirne, mit einer rostfaͤrbigen Einfassung (Bart) gegen das Aeuglein herum“ Delling II,5 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
5
übertr.
5a
Vorarbeiter, Aufseher
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°dα bǫrt „Anschaffer bei den Bauern, Dienstboten“ Gangkofen EG48.4370323, 12.5630767
auch Förster
°aufpassn, da Bart kummt! Wettstetten IN48.823139, 11.414169
5b
Zahnwurzel
Bard „Zahnwurzel“ Tölz TÖL47.760208, 11.562798
5c
Kinderlätzchen
Diminutiv  
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt
°dei Bartel host scho wieda voi otrenzt [bekleckert] Indersdorf DAH48.359493, 11.373580
°geh bind eahm a Bartal um, das a si net a so absoafat Passau PA48.567378, 13.431710
Bartl … Baddei „für kleine Kinder beim Essen oder Trinken“ Rasp Bgdn.Mda. 73 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

*1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
Bartl „Vorbindtüchlein für Kinder“ Schmeller I,283 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
auch Schertuch des Friseurs
Baddal „Schertuch des Friseurs“ Antersdorf PAN48.274793, 13.007719
5d
Federfahne
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Boat Aicha PA48.671978, 13.289834
5e
Schlüsselbart
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
’n Schlisl is da Bård åbroha Zandt KÖZ49.155458, 12.726891
5f
Scharten in einer Schneide
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°die Sengst hoat an Bord Berching BEI49.106580, 11.440020
auch Metallfaden, der beim Schleifen an einer Schneide entsteht
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°„wenn das Messer zu fein geschliffen ist, hat die Klinge einen Bart Wald a.d.Alz 48.127925, 12.595942
5g
Wachstropfen an einer Kerze
Boad am Läicht Meßnerskreith BUL49.203295, 12.128708
auch abstehendes Material an einem Gußstück
an Boart wegfeiln „was an Gußstücken wegsteht“ Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
5h
Holzstück, das an einem Ende in Späne gespalten ist, fachsprl.
„der Bergmann … stellet [bei der Erzgewinnung] … 8 bis 10 Scheite … Holzes queer vor Ort, und zuͤndet es mit sogenannten Baͤrten an“ Bodenmais REG49.070161, 13.099453, Flurl Gebirge 269 Flurl, Mathias v.: Beschreibung der Gebirge von Baiern und der oberen Pfalz. Mit den darinn vorkommenden Fossilien, aufläßigen und noch vorhandenen Berg- und Hüttengebäuden, ihrer älteren und neueren Geschichte, dann einigen Nachrichten über das Porzellan- und Salinenwesen und anderen nützlichen Bemerkungen und Vorschlägen, wie dem verfallenen Bergbau wieder aufzuhelfen wäre, München 1792.

*1756 Straubing, †1823 Bad Kissingen; Geologe, Mineraloge, Schriftsteller
5i
Nebel
„Haben die Berge im Herbst und Winter einen Bart oder Nebel, der an den Wänden hängt und das Haupt … freyläßt, wird es schön Wetter“ Neuenhammer VOH49.693447, 12.3867406, Schönwerth Opf. II,134 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, 3 Bde, Augsburg 1857-59.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
5j
Solo im Schafkopf mit Königen als Trümpfen
°Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken vereinzelt
°ich spiel an Bart Haselbrunn KEM49.9045441, 11.9890295
Ahd., mhd. bart, westgerm. Wort idg. Herkunft; Kluge-Seebold 83 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). . Zu Bed.3a siehe Gamsbart (Etym.).
Oberbayern, Niederbayern, Schwaben (dazu CHA, R; GUN, SC) bōrd sowie Gesamtgeb. außer Oberpfalz bǭd u.ä., dazu bard (SOG, WM); daneben bǫαd u.ä., vereinz. -uα- (IN; RID), -ǫu- (FFB, WOR; GRA; R); Oberbayern (dazu GRI, PA) ferner bǫxd, -ǫα- (, BGD, LF, TS, WS), -u(i)- (LF), bǫšd, -ǫα- (AIB, BGD, RO, SOG, TS), -uα- (BGD); zu den Sonderentw. von -rt vgl. Lg. § 50e3f. Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. .— Pl. bạ(r)t usw., vereinz. auch -ęr-, -ęα- (IN, LL, WS; KÖZ, PAN; NEW, OVI; N).— Dim. mit Uml. bạrdl, -dαl u.ä., bạšdl (BGD), Oberbayern (dazu WOS) auch -dai, -dę (AIB, WS), in Bed.5c vielf. bạdl usw., vereinz. -ę- (TIR; , N; DON), bęαšdl (BGD), dazu ohne Uml. bǫαdl, -dai (WOS).
  • Schmeller I,282f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • DWB I,1141-1143 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,26-31 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,131, III,Nachtr. 44 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 144f. Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,827 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • WBÖ II,355-359 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,653-655, VI,1593 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1612-1614 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,89-91 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • Braun Gr.Wb. 39 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Rasp Bgdn.Mda. 31 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Singer Arzbg.Wb. 32 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-6N1f., Q, R, 30C61, 58H13, 56, 100B18, M-3/13, 199/17, W-8/41, 44, 46, 9/29, 31, 28/43
verfasst von: J.D.

Barte

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1210
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutung
breites Beil, ä.Spr.
Parte „ein Beil“ Westenrieder Gloss. 411 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
Dola parta Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. I,368,31 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
was die wid [Strang] und die Parten [Henkersbeil] angehoͤrt, das sollen wir richten Landshut LA48.545368, 12.145157, 1279 Stadtarch. Landshut Bd.9,fol.8 Stadtarch. Landshut
3 liechte harnisch, sambt 3 liechten haubtharnisch und 1 liechten parth [Streitaxt] Rain SR48.905427, 12.466823, 1547 Rgbg u.Ostb. 121 (Inv.) Regensburg und Ostbayern, hg. von Franz Karg, Kallmünz 1991.
In heutiger Mda. fachsprl. Bergbarte
Bartn Ascholding WOR47.8890821, 11.4974297
„die Parte, eine Art Hammer zum Abtasten der Schichten“ Kriss Sitte 98 Kriß, Rudolf: Sitte und Brauch im Berchtesgadener Land, München 1947.
Ahd. barta, mhd. barte swf., zu gleicher Wz. wie Bart, Grundbed. ‘die Bärtige’; Kluge-Seebold 83 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
  • Schmeller I,283 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 411 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ II,367f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,655 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1619 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,91 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1143f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,34-36 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,131f. Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 145 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,827f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
verfasst von: J.D.

Bastei

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1274
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutung
Bollwerk, Befestigungsanlage, ä.Spr.
der lang mawrer hat die hinder(e)n pastey … wider gedeckt Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395, 1490 Sammelbl.HV.Ingolstadt 99 (1990) 185 Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt, 1892ff.
Mhd. bastîe, aus it. bastia; 2Fremdwb. III,212 Deutsches Fremdwörterbuch, völlig neubearb. im Institut für deutsche Sprache, Berlin/New York 1995ff. .
  • Schmeller I,299 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,449f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,672 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1785 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB I,1151 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,103-105 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,134 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Braun Gr.Wb. 40 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
verfasst von: B.D.I.

Bau

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1333–1335
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum, 
Femininum, 
Neutrum 
Bedeutungen
1
Feldbestellung, Anbaufläche, Ertrag
1a
Feldbestellung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt
mittn a da Bau hod uns s Renga votrim Erding ED48.3064441, 11.9076579
wär dann die witib oder ire kinder dem gut nutz mit dem paw Buch a.Erlbach LA48.448387, 12.033548, 14.Jh. Grimm Weisth. III,638 Grimm, Jacob: Weisthümer, 7 Bde, Darmstadt 21957.
ein nasser, pöser herbst, das der pau zu feld übll gepaut ward Regensburg R49.013904, 12.100040, 1.H.16.Jh. Chron.dt.St. XV,157,35f. Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
In festen Fügungen:
in Bau nehmen u.ä. (Land) bestellen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°unsane Agga in da Troi [Fln.] hamma scho in Bau gnumma Hahnbach AM49.532038, 11.798393

auch
°a Wiesn in Bau nehma „umpflügen“ Pemfling CHA49.2653429, 12.61139

Im Bau liegen / sein u.ä. angebaut werden °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°dö groß Broatn is grad im Bau Indersdorf DAH48.359493, 11.373580
vnser aygen gut … ez lig yn paw oder yn vnpaw Kastl NM49.366922, 11.683545, 1424 MB XXIV,597 Monumenta Boica, 46 Bde, München 1763-1846, NF, Bd 47ff., 1902ff.
auch Säen
°bist im Bau? „beim Säen“ Schönanger GRA48.870632, 13.458329, ähnlich °WOR
1b
Zeit der Feldbestellung
Oberbayern vereinzelt
Bau Neukirchen RO47.845412, 12.230716
Die Bau „Zeit der Bebauung des Feldes“ Schmeller I,186 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
1c
Anbaufläche, Besitz an Ackerland
Bau „alle … bewirtschafteten Gründe“ Christl Aichacher Wb. 56 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL
Swaz man den purgern in di stat fuͤret von ir eigen und von ir lechen, dez sol man nicht zollen noch von ir paue 1.H.14.Jh. Stadtr.Mchn (Dirr) 235,8-10 Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
Zu mercken, daz 1 paw zum slosse gehoͤrt, bey 100 morgen oder mer, guter und boͤser ecker Lauf LAU49.5118126, 11.2813381, 1.H.15.Jh. MB NF 1,555 Monumenta Boica, 46 Bde, München 1763-1846, NF, Bd 47ff., 1902ff.
1d
Ertrag, Frucht des Ackerbodens
Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
heia hob i an guatn Bau ghabt „die Frucht ist gut geraten“ Neukirchen VOH49.709613, 12.427782
°dös is a schlechta Bau Schönwald REH50.199638, 12.087804
I vͤrnen [Urne] fuͤr korn vnd ander paw czehent, das da waͤchst in dem hof 1481 Urk.Schäftlarn 377 Die Urkunden und Urbare des Klosters Schäftlarn, bearb. von Alois Weißthanner, München 1957.

Schäftlarn WOR
2
Gebäude, Bauvorgang, Bauzustand
2a
Gebäude
2aα
im Bau befindliches Gebäude
Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
da Bau get a d He Mittich GRI48.440634, 13.396183
Wenn der Maurer aam Bau gäiht, nou schnuupft er zerscht a Pris Sulzbach-Rosenberg SUL49.4992468, 11.7470259, Wirtshauslieder Opf. 83 Freinderl, wann geh ma hoam. Wirtshauslieder aus der Oberpfalz und angrenzenden Gebieten, hg. von Adolf J. Eichenseer und Lother E. Karrer, Regensburg 1999.
Warumben man … zubauen angefangen und was … an gelt auf den bau ausgeben worden Fried-Haushofer Dießen 70 Fried, Pankraz und Heinz Haushofer: Die Ökonomie des Klosters Diessen. Das Compendium Oeconomicum von 1642, Stuttgart 1974.

Dießen LL
In fester Fügung:
auf dem Bau im Bauhandwerk
ich ho ja blaouß vöier Gaouher [4 Jahre] aafm Bau garwet! Brand WUN50.015119, 12.147158, Schemm Die allerneistn Deas-Gsch. 61 Schemm, Otto: Die allerneistn Deas-Gschichtn, Hof 1994.

*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor
2aβ
Gebäude allg.
mancha Bau aus Stoa und Hoiz Niedernkirchen EG48.4668607, 12.8106557, Ponzauner Bei uns dahoam 9 Ponzauner, Wigg: Bei uns dahoam. Niederbayerisch im Reim, Simbach am Inn 1979.

eigentlich Gruber, Ludwig, *1922 Niedernkirchen EG, †2005 ebd.; Landwirt
sin burch ze Swartzenecke mit den zwain bæwen München M48.139686, 11.578889, 1293 Corp.Urk. III,45,29 Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
gar schlechte [einfache] peu, die nit vil costen Aventin V,42,11f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
Ä.Spr. in fester Fügung:
Zimmer und Bau Holz- u. Steinbauten
2aγ
Austragshaus
Bau „Austragshaus, zweites Haus eines Anwesens“ Altfalter NAB49.3961856, 12.206858
2aδ
Wohnung
denne der man in pardisu pu kiuuinnit 9.Jh. SKD 66,16 (Muspilli) Steinmeyer, Elias v.: Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin/Zürich 21963.
2b
Bauvorgang, Baumaßnahme
°da Bau houtn fast gruniert Neuhaus NEW49.800989, 12.169603
De Lost’n, de da Bau eah kostt Schuegraf Wäldler 63 Schuegraf, Jos[ef] Max[imilian]: Der Wäldler. Gedichte in der Mundart des bayerischen Waldes, Würzburg 1858.

*1804 Cham, †nach 1864; Zollbeamter
do hvb a(n) Hainreich d(er) Chraft den pav 1368 Schmid Inschr.Rgbg 13 Schmid, Hans Ulrich: Die mittelalterlichen deutschen Inschriften in Regensburg, Frankfurt/Bern/New York/Paris 1989.
holz … als vill sy das … zu demselben Iren Pau bedurffendt 1557 Schrobenhsn.Stadtrechtsb. 27 Freiheiten und Privilegien der Stadt Schrobenhausen. Das Schrobenhausener Stadtrechtsbuch 1333-1803, bearb. von Max Direktor, Schrobenhausen 1991.
Ä.Spr. übertr. in fester Fügung:
der Stadt Bau städt. Baumeisteramt
wer daz überfur, der must von einem vas wein von yedem poden ein gulden … zu der stat paw geben Amberg AM49.445718, 11.852457, 1434 VHO 74 (1924) 44 Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 1838ff.
2c
baulicher Zustand
Sie sollenn auch ime … ir padthauß … inn wesenlichen unnd nottürfftiglichen pau erhallten Ebenhausen IN48.676326, 11.465138, 1564 Rechtsquellen Pfalz-Neuburg 145 Die ländlichen Rechtsquellen aus den pfalz-neuburgischen Ämtern Höchstädt, Neuburg, Monheim und Reichertshofen vom Jahre 1585, hg. von Pankraz Fried, bearb. von Franz Genzinger, Sigmaringen 1983.
3
Tierbau, Wabenbau der Bienen
3a
Fuchs- od. Dachsbau
Oberbayern vereinzelt
an Bau fohn „in den Fuchsbau flüchten“ Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799
Da Fuchs werd sie doch im eigna Bau no auskenna Loew Grattleroper 94 Loew, Gerhard: Grattleroper, München 1982.

*1941 München
Der Bau „Aufenthalt gewisser Arten des Wildes“ Schmeller I,185 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
3b
Wabenbau der Bienen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°dou hout der Bien [Schwarm] an wüldn Bau gmacht Kirchendemenreuth NEW49.7769088, 12.091831
4
Bergbau
4a
Abbau im Bergwerk
solches … Bergwerk am Bodenmais … heimzunehmen … darinn … einen gewerkschaftlichen Bau [Abbau durch Unternehmerverband] … anstellen zu lassen 1693 Lori Bergr. 521 Lori, Johann Georg [v.]: Sammlung des baierischen Bergrechts, mit einer Einleitung in die baierische Bergrechtsgeschichte, München 1764.
das Berchtolsgadensche Gebirg mehr aufzuschliesen … und ihren Bau weiter zu verfolgen München M48.139686, 11.578889, 1795 Hazzi Aufschl. III,1061 Hazzi, Joseph: Statistische Aufschlüsse über das Herzogthum Baiern, 4 Bde, Nürnberg 1801-08.
4b
Bergwerksbetrieb, ‑grube
da Bau is eiganga Ascholding WOR47.8890821, 11.4974297
„Knappschaft am Salzberg. Es arbeiten in diesem Bau 94 ständige Knappen“ Berchtesgaden BGD47.630642, 13.001926, Lentner Bavaria Gebirge 255 Lentner, Joseph Friedrich: Bavaria. Land und Leute im 19. Jahrhundert. Oberbayern: Die Landgerichte im Gebirge, hg. von Paul Ernst Rattelmüller, München 1988.

*1814 München, †1852 Meran; Buchhändler, Redakteur
wer also in obgeschribner Maß ainen Paw verfaͤcht [übernimmt] Landshut LA48.545368, 12.145157, 1463 Lori Bergr. 58 Lori, Johann Georg [v.]: Sammlung des baierischen Bergrechts, mit einer Einleitung in die baierische Bergrechtsgeschichte, München 1764.
Ahd. stm. ‘Wohnung, Wohnstatt’, mhd. stm./n. ‘Feldbestellung, Wohnung, Bau’, germ. Bildung idg. Herkunft; Pfeifer Et.Wb. 105 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. .
bau, vereinz. bå̄ (DEG, KÖZ, VIT).— Meist M., daneben in Bed.1 F. (ED, MB; EG) wohl nach Arbeit, Zeit, im Komp. ( Neubau) N.
  • Schmeller I,185f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,529-531 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,689f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1945-1951 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,119f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1161-1163 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,142-154 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,375 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 305f. Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,1475f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Christl Aichacher Wb. 56 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Fragebögen:
  • S-17E1a, 1b, 5, 57F10, 32, 65F19, 71A16, W-13/32
verfasst von: A.R.R.

bauen, -ern

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1362–1365
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
Landbau betreiben, als Bauer wirtschaften
1a
(einen Hof, ein Stück Land) bewirtschaften
ein huob, deu Rueger pautt Regensburg R49.013904, 12.100040, 1298 VHO 31 (1934) 79 Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 1838ff.
Niklas von Prunn baut 1 Hof Dingolfing DGF48.6300801, 12.4977434, 1488 BLH XII,199 Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
Baurn/ hatten ein kleines Guͤtl zu bauen Selhamer Tuba Rustica I,40 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
1b
(Land) bestellen
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
miaßma ’s Baun scho stat [langsam] anfanga Dachau DAH48.2592477, 11.4354419
°im Früahjahr wern dö Felder wieder baut Großarmschlag GRA48.881851, 13.378784
du muaßt as Föld zon Bauern hearichdn Brennberg R49.0699652, 12.3969462
bal amoj in Hirgst Zät … is gwen sen Ba(u)n Bonried KÖZ49.1559433998572, 12.940669980528, BJV 1954,201 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
Dû woltest gerne ein herre sîn, unde muost den acker bûwen BertholdvR I,271,14f. Berthold von Regensburg. Vollständige Ausgabe seiner deutschen Predigten, hg. von Franz Pfeiffer, 2 Bde, Wien 1862-80.

*um 1210 Regensburg, †1272 ebd.; Franziskanerprediger
daz ich im denselben weingartten … arwaitten und pawen schol 1369 Runtingerb. III,10 Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
die Einfang/ und gebauete Velder alle drey Jahr zu Tradt … offen ligen Mandat Mchn Von Gottes Genaden Wür Maximilian Emanuel ... München den 30. Julij Anno 1723. Ex Mandato speciali Serenissimi Domini Ducis Electoris.
Ä.Spr. in fester Fügung:
gebaut und ungebaut ob bestellt od. nicht bestellt
gebuwet vnd vngebuwet Pappenheim WUG48.934784, 10.9744929, 1269 Corp.Urk. I,164,33 Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
mit … gründen, gepauten und ungepauten, wismaten, waiden Aventin I,163,16f. (Bayer.Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
1c
(Feldfrüchte usw.) anpflanzen, anbauen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°morgn tiama d Erdöpfe baun Garmisch GAP47.4938359, 11.103992
af den schlechtn Grund bauast koin Woiz Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123
Mir baun sched [nur] no Troad – sinst nix mehr Haller Dismas 139 Haller, Hanns: Der Knecht Dismas. Das Leben eines minderen Menschen aus dem unteren Baiern, Grafenau 1981.

*1902 Schwimmbach SR, †1984 München; Oberschulrat
alle … sie bûwen wîn oder korn BertholdvR I,151,13f. Berthold von Regensburg. Vollständige Ausgabe seiner deutschen Predigten, hg. von Franz Pfeiffer, 2 Bde, Wien 1862-80.

*um 1210 Regensburg, †1272 ebd.; Franziskanerprediger
dreu praitl daran man traidt paut 1523 Dürnegger Neubeuern 81 Dürnegger, Josef: Neubeuern am Inn in alter und in neuer Zeit, Törwang, Rosenheim 1922.

Neubeuern RO
wheilen … ausser wenigen haaber und gersten nichts gepaut würd 1671 Schelle Bauernleben 25 Schelle, Heinz: Chronik eines Bauernlebens vor zweihundert Jahren, Rosenheim o.J.

Tagebücher der Familie Daisenberger, Oberau GAP, 2.H.18.Jh.
1d
säen
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
geng an Wind baun hot an Deife gseng Erding ED48.3064441, 11.9076579
an Sam baun „den Kraut- oder Zuckerrübensamen ausstreuen“ Hiesenau PA48.5325, 13.2923
bāun „säen“ Bergmann Baumgarten 54 Bergmann, Rudolf: Die Mundart von Baumgarten Ndb., Kr. Pfarrkirchen (Vokalismus), Ex.masch. Erlangen 1961.

*1934 Reichenberg PAN
hat zu morgens zimblich geregnet, ist aber erst nach Mittag bei schenem Wether gepauth worden 2.H.17.Jh. Poschinger Glashüttengut Frauenau 33 Wagner, Hermann: Die Aufschreibungen des Franz Poschinger (1637-1701) vom Glashüttengut Frauenau, Sauerlach 1985.

*1637 Frauenau REG, †1701 ebd.; Glasmeister
übertr. von schütterem Haar
sanö Hår sant dinn baut Mittich GRI48.440634, 13.396183
1e
Zeit der Feldbestellung, der Aussaat
Substantiv, Neutrum 
°Niederbayern vielfach, °Oberbayern mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt
°s Baun geht o Dachau DAH48.2592477, 11.4354419
°iatz kimmt ’s Bau’ boid Lembach GRA48.772373, 13.392782
°es war grod ums Baua Behringersdorf LAU49.4840197, 11.1996494
1f
pflügen
°Oberbayern mehrfach (v.a. S)
paon Wallgau GAP47.5195607, 11.283336
ins bau’n foahn „Bauleute zogen mit ihren Pferden zu Bauern … und ackerten ihnen die Felder um“ Rasp Bgdn.Mda. 83 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

*1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
auch letztmalig vor dem Säen pflügen
baun „letztes Pflügen vor dem Säen“ Simssee RO47.865222, 12.218662, ähnlich °Oberbayern vereinzelt
1g
ernten
wer sa Feld niat richti bstellt, dea bauat necks Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123
bauen „ernten“ Horn Hersbr.Hopfenbauern 10 Horn, Bernhard: Die Fachsprache der Hersbrucker Hopfenbauern, Ex.masch., Erlangen 1949.
iedoch werdent die pittern [Mandeln] süez, wenn man si dar nâch pawet, wan der den paum umbgrebt … mit ainr gruob Konrad vM BdN 315,22-25 Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
auch sich mit der Ernte zufriedengeben
reflexiv  
auch
°er hat si guat baut „ist mit der Ernte zufrieden“ Kastl NM49.366922, 11.683545
2
(einen Bau) errichten
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
i ho grod ’s Haus baut Aubing M48.159145, 11.415128
sei Bruada wie si zwoa Heiser bau Ettling LAN48.693620, 12.805221
iwan Booch a Bruckng ba(u)a Floß NEW49.7255408, 12.278355
d’ Nestln baun s’ grad mit ’n boarischn Loam [Lehm] Dingler bair.Herz 30 Dingler, Max: Das bairisch Herz. Gesänge in der Mundart, Erfurt 1940.

*1883 Landshut, †1961 München; Dr.phil., Direktor der Wissenschaftlichen Staatssammlungen
Dea houd sa doch des Heisl bauad inn sein Gàddn newan Schuudblooz Auerbach ESB49.6923981, 11.6325698, Lodes Huuza güi 18 Lodes, Rudolf: Huuza güi des is schüi, Kallmünz 1989.

*1909 Auerbach ESB, †2006 Nieder-Modau/Hessen; Dr.med., Dienststellenleiter, Maler, Schriftsteller
daz vnser entwederre [jeder] … dehain [keine] Burch … weder pawen/ noch chauffen/ noch anders gewinnen sol Regensburg R49.013904, 12.100040, 1287 Corp.Urk. II,289,1-5 Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
ob’s gesinnt … Ire Stedel außer des Margts zue pauen Vohenstrauß VOH49.6238348, 12.341436, 1555 Oberpfalz 19 (1925) 12 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
Ä.Spr. in fester Fügung:
die Wasser bauen Wasserschutzbauten errichten
Daz ist dar um gesetzet, daz man di wazzer pawen muos 1328 Frsg.Rechtsb. 160 Freisinger Rechtsbuch, bearb. von Hans-Kurt Claußen, Weimar 1941.

1328

Redensart(en):
nahe am / ans Wasser gebaut haben leicht ins Weinen geraten
s Maral [Maria] haoud noucht ans Wasser baut! Weiden WEN49.676727, 12.162220
dea hot nouchat am Wossa baut „er weint beim geringsten Anlaß“ Judenmann Opf.Wb. 173 Judenmann, Franz Xaver: Kleines Oberpfälzer Wörterbuch, Regensburg 1994.

*1927 Mintraching R, †1994 Regensburg; Rektor

übertr. auf jmdn bauen sich auf jmdn verlassen
auf den ko ma baun Miesbach MB47.790025, 11.8335417
erweitert
Deà haud und baud auf mi „verläßt sich ganz auf mich“ Kaps Welt d.Bauern 54 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand
, ähnlich MB
3
verfertigen, konstruieren
3a
herstellen
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
a Schif baun Mittich GRI48.440634, 13.396183
„Am Sonntage vor jeder Hochzeit wird der Brautwagen gebaut OA 35 (1875) 209 Oberbayerisches Archiv, 1839ff.
Auch scherzh. sich einen Anzug bauen lassen u.ä. Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
er kann si a Kluft baun låssn Kochel TÖL47.6531098, 11.3631895
3b
übertr. vom Körperbau
Partizip Präteritum  
°Oberbayern mehrfach, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
°s Roß isch hoach baut Peißenberg WM47.7965862, 11.0670713
der is fößdd und schdoag baud Kreuzberg WOS48.838521, 13.552506
auch vom Charakter
°wöi der baud is, laod se der des niat gfalln Windischeschenbach NEW49.7997, 12.1589
Wie die Italiener heut gebaut san Mchn.Stadtanz. 17 (1961) Nr.5,4 Münchner Stadtanzeiger (Beil. z. SZ), 1945ff.
4
stürzen
unpersönlich  
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
ugs.
hidraht, baut Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
mi hats … ’baut MM 14./15.1.1995, 11 Münchner Merkur, 1948ff.
5
Bergbau betreiben, zum Bergbau nutzen
daz wir den berch den wir oberhalb Fuͤzzen gebawen heten niht bawen svlen Friedberg FDB48.3549199, 10.9838928, 1292 Corp.Urk. II,704,10f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
vnsern Vnderthanen und Inwonern vnserer beyden Fuͤrstenthumb, ob sy schon nicht baueten 1540 Lori Bergr. 243 Lori, Johann Georg [v.]: Sammlung des baierischen Bergrechts, mit einer Einleitung in die baierische Bergrechtsgeschichte, München 1764.
Fug und Macht … auf eigne Kosten auf Salz zu schuͤrfen, zu graben und zu bauen München M48.139686, 11.578889, 1795 Hazzi Aufschl. III,1059 Hazzi, Joseph: Statistische Aufschlüsse über das Herzogthum Baiern, 4 Bde, Nürnberg 1801-08.
6
wohnen, bewohnen
habitat puit 8./9.Jh. StSG. I,96,21 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
die himilisgen erben, die die burg buent 12.Jh. SKD 153,16 (Himmel u. Hölle) Steinmeyer, Elias v.: Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin/Zürich 21963.
In fester Fügung:
das Elend bauen in die Fremde ziehen
7
befahren, begehen
7a
bereisen, befahren
die burgær die daz land bowent vnd die strazze vnd daz wazzer Regensburg R49.013904, 12.100040, 1281 Corp.Urk. I,418,26f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
alle die, die die Straß ze Rain pawnt oder varent, mit Waͤgen oder Karren Aichach AIC48.4589775, 11.1308417, 1404 Lori Lechrain 94 [Lori, Johann Georg [v.]]: Der Geschichte des Lechrains zweyter Band, Urkunden enthaltend, [München] o.J.
den/ das Landt hin vnd wider bawenden/ armen Leuten … zu helffen Landr.1616 752 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
7b
aufsuchen
Es ist auch vorkommen, daß … gewisse Wochen- und Schneller-Maͤrckt, auch Traidt-Schrannen gewesen seynd, aber seit den Kriegs-Zeiten von denen Lands-Unterthanen nicht mehr gebauet … werden Neu-verbesserte Instruction Was die Bürgerliche Obrigkeiten in Stadt- u. Märckten Des Churfuͤrstenthums Und der Landen zu Bayern … gehorsamist zu vollziehen haben, München 1748, 12f.
Ahd. bû(w)an stv., -en swv. ‘wohnen, bewohnen, bebauen’, mhd. bûwen; germ. Wort idg. Herkunft; Pfeifer Et.Wb. 106 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. .
Oberbayern (v.a. O), Niederbayern bãu, vereinz. bå̄̃ (KÖZ, VIT), daneben Oberbayern, Niederbayern (v.a. W; dazu CHA, R; FDB) baun, auch bå̄n (BOG, DEG, KÖZ, REG, VIT; CHA, WÜM), bạ̄(α)n (DEG, REG; BUL, CHA, OVI, WÜM), westliches Oberbayern (dazu FDB, DON) bauə, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken (dazu DAH, IN; KEH, KÖZ) bauα u.ä.; mit Restitution des Nasals Oberpfalz (dazu IN; KEH; EIH; ND) bauαn; auch flekt. Formen werden dann vom Stamm bauα- usw. gebildet.— Part.Prät. in heutiger Mda. nach den swv. baud, bauαd u.ä., vereinz. mit Fortisierung des Anl. paud (PA), vgl. Lg. § 29e4 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. .
  • Schmeller I,184f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,551-561 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,694f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1953-1957 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,124f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1170-1175 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,177-192 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,404 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 330f. Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,1573-1577 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 41 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Wölzmüller Lechrainer 95 Wölzmüller, Martin: Der Lechrainer und seine Sprache, Landsberg am Lech 1987.

    *1956 Prittriching LL
  • Fragebögen:
  • S-17E1, 18F1, 38D1, 65E52, 73M1, M-159/3, W-23/9
verfasst von: A.R.R.

Bauer2

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1401
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Erbauer, ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.
Remus und Romulus, der stat Rom stifter und pawͦer Ebran Chron. 12,15f. Des Ritters Hans Ebran von Wildenberg Chronik von den Fürsten aus Bayern, hg. von Friedrich Roth, München 1905 (Neudr. München 1969).

*um 1426, †1503; Richter in Landshut, Pfleger in Burghausen AÖ
Ahd. bû(w)âri stm. ‘Bewohner, Siedler’, mhd. bûwære, Abl. von bauen; WBÖ II,589 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • WBÖ II,589f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,704 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Lexer HWb. I,403 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,1577 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
verfasst von: A.R.R.

baumen1, -äu-

Wörterbuch:
Wortart: Adjektiv
Bedeutung
von einem Baum stammend, ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.
Bysso [Leinen] derupominunuuollu Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 9.Jh. StSG. II,221,37 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Ahd. boumîn, mhd. boumîn, -öu-, Abl. von Baum; WBÖ II,685 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • Schmeller I,240 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,685 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • DWB I,1191 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,279 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,335 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,1302 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
verfasst von: A.R.R.

baumen2, bäum-

Wörterbuch:
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
Holz fahren
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
°heid müaßma bomma Steingaden SOG47.7031648, 10.8624962
bámə~ „Bäume … aus dem Gebirg führen“ Werdenfels47.487609, 11.181777, Schmeller I,240 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
2
sich auf einem Baum niederlassen
°Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
°da Hacht [Habicht] bamt af ara Oicha Fischbach ROD49.2353559, 12.2047544
3
ein Fuder festmachen
3a
mit dem Wiesbaum festmachen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°s Fuada braucht bama Klingen AIC48.4312355, 11.1530308
3b
(den Wiesbaum) befestigen
Oberbayern vereinzelt
pema „den Wiesbaum festbinden“ Steingaden SOG47.7031648, 10.8624962
baima „den Wiesbaum auf der Getreide- oder Heufuhre befestigen“ Singer Arzbg.Wb. 31 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
4
sich recken, strecken, dehnen
reflexiv  
4a
sich strecken, dehnen
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach
°d’ Katz baamt si Asten LF48.098128, 12.723472
°i muas mi baama, wenn i d’Wäsch afhäng Metten DEG48.855117, 12.913475
Was ham mir uns gstreckt und baamt Kötzting KÖZ49.177008, 12.851353, Dittrich Kinder 65 Dittrich, Paula: Kinder, Nachbarn und andere Leut, Regensburg 1992.

*1911 Kötzting
bahmen, sich „sich groß machen“ Zaupser 14 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
Ä.Spr. auch sich stolz erheben, rühmen
Du bäumest dich hoch und berüempst [rühmst] dich ser Aventin IV,357,26f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
Kinderreim im Wortspiel mit Bed.2 :
°haint Noat [Nacht] hout ma tramt, Katz hout si bamt, da Bam hout si bugn, is ollas dalung Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291, ähnlich °PAR
4b
sich ruckartig aufrichten
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
„ein angeschossenes Reh bamt se Kohlberg NEW49.591455, 12.016971
in d Kircha bin i gfoahrn, dou baama se döi Pfaa und wölln nimmer weider Neustadt NEW49.732301, 12.178398, Wirtshauslieder Opf. 201 Freinderl, wann geh ma hoam. Wirtshauslieder aus der Oberpfalz und angrenzenden Gebieten, hg. von Adolf J. Eichenseer und Lother E. Karrer, Regensburg 1999.
4c
übertr.
4cα
sich eingebildet, stolz geben
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
°d’ Huberin barmt si aber! Moosinning ED48.2778235, 11.8450943
Hę, wià se deà wiidà bã̀àmd „sich über andere erhaben fühlt“ Kaps Welt d.Bauern 80 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand
4cβ
aufbegehren, sich widersetzen, wehren
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°bam de net a so Kottingwörth BEI49.0191274, 11.5209369
Mhd. boumen, Abl. von Baum; Pfeifer Et.Wb. 107 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. .
bạmα u.ä., vereinz. bo-, -ō- (GAP, LL, SOG), bē- (SOG), bai- (WUN; sonst ugs.).
  • Schmeller I,240f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Zaupser 14 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

    *1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
  • WBÖ II,684 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,716 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1250f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,137 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1190f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Lexer HWb. I,334 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Kollmer II,50 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Singer Arzbg.Wb. 31 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-57B27, 59B4f., 76K82, M-248/9, W-11/37f., 13/1
verfasst von: A.R.R.

Begard, Beghart

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 90f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Angehöriger einer klosterähnlichen Laiengemeinschaft, ä.Spr.
Die begin von der stat … und auch die beghartt Eichstätt EIH48.892345, 11.189599, 1307 MB L,36 Monumenta Boica, 46 Bde, München 1763-1846, NF, Bd 47ff., 1902ff.
Chuntzel dem Peghart kaufft ein Pfertl Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395, 1392 Freyberg Slg II,154 Freyberg, M[ax] v.: Sammlung historischer Schriften und Urkunden. Geschöpft aus Handschriften, 5 Bde, Stuttgart/Tübingen 1827-36.
Mhd. bêg(e)hart, aus mlat. begardus ( Mlat.Wb. I,1407 Mittellateinisches Wörterbuch bis zum ausgehenden 13. Jahrhundert, hg. von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, München 1967ff. ), unbek. Herkunft, vgl. Begine, z.T. mit volksetym. Anschluß an das Namenelement -hart ( siehe Bankert); Frühnhd.Wb. III,590 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff. .
  • 3LThK II,139 Lexikon für Theologie und Kirche, hg. von J[osef] Höfer und K[arl] Rahner, 14 Bde, Freiburg 31993f.
  • Schmeller I,215 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 42 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ II,805 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,762 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. II,1644f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB I,1292 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,590f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,144 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
verfasst von: A.R.R.

Begine, Begein

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 92
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutung
Angehörige einer klosterähnlichen Laiengemeinschaft, ä.Spr.
Es kam ain gepawr zw ainer begin LamprechtvR 382,22 Lamprecht von Regensburg: Sanct Francisken Leben und Tochter Syon, hg. von Karl Weinhold, Paderborn 1880.

um 1250
durch eine alte begein, [Var.: begin ], Elspet von Schöngen gehaissen Aventin IV,1087,10f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
Mhd. begîne, aus mlat. begina ( Mlat.Wb. I,1407f. Mittellateinisches Wörterbuch bis zum ausgehenden 13. Jahrhundert, hg. von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, München 1967ff. ), möglicherweise Spielform von Albigensis; ( Mlat.Wb. I,1407 Mittellateinisches Wörterbuch bis zum ausgehenden 13. Jahrhundert, hg. von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, München 1967ff. ).
  • 3LThK II,144f. Lexikon für Theologie und Kirche, hg. von J[osef] Höfer und K[arl] Rahner, 14 Bde, Freiburg 31993f.
  • Schmeller I,215 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 42f. Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • Schwäb.Wb. I,760f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1055f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB I,1295f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,616f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,145f. Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
verfasst von: A.R.R.

beherbergen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 289
Wortart: Verb
Bedeutung
ä.Spr. wie herbergen, Bed.1
Noch nyemantz behawsen [ins Haus aufnehmen] noch beherbergen, er wiß dann davon zu verantwurten 1465 Koller Eid 112 Koller, Fritz: Der Eid im Münchener Stadtrecht des Mittelalters, München 1953.
Hab ine vnnd ein Weib beherbriget vnnd zum thail gnört 1597 Stadtarch. Rosenhm Abt.B/C Nr. 139, 127 (Prot.) Stadtarchiv Rosenheim
  • WBÖ II,1094 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,780 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1570 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB I,1339 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,805-807 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,154, III,Nachtr. 52 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
verfasst von: J.D.

bei

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 93–97
Wortart: Präposition
Wortart: Adverb
Wortart: Präfix
Bedeutung
bei
I
1
in räumlicher Nähe
1a
nahe, neben
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°bein Haus hibei steht da Spritzkruag [Gießkanne] Wackersberg TÖL47.734136, 11.540953
naouad bein Doaf Kirchdorf PAN48.246761, 12.983918
a Allerseelntafl … is ba der Tier int [unten] ba’n Weihbrunn [Weihwasserkessel] ghängt KÖZ, VIT, BJV 1952,32 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
In Darf Grain, a Vaidlstundd ba Tirschenreut Bärnau TIR49.8109931, 12.4304633, Schönwerth Leseb. 159 Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.

Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
den hofe ze Lohen [ON] zenæhste pi der chirchen Benediktbeuern TÖL47.7060548, 11.4100763, 1294 Corp.Urk. III,227,30f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
waistu dort pei dem mark [Grenze] hinumb ain hohes haus mit ainem gaden? Fischer Mären 340,98f. Fischer, Hans: Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts, München 1966.
Übertr. in der Fügung:
bei der Hand in unmittelbarer Nähe
1b
an der Seite von, in Gesellschaft von, mit
a Jungfrau dabei sitzt bein Kindel auf’n Heu Willing AIB47.855164, 11.987644, Hartmann Volksl. 5 Volkslieder. In Bayern, Tirol und Land Salzburg, ges. von August Hartmann, Bd 1: Volksthümliche Weihnachtlieder, Leipzig 1884.

*1846 München, †1917 ebd.; Dr.phil., Gymnasiallehrer, Oberbibliothekar
weils allawei woant, wann i sag, i geh hoam, drum bleib i bei ihr, solang als mi gfreut Aibling AIB47.864162, 12.008864, Kiem obb.Volksl. 240 Sammlung oberbayrischer Volkslieder, hg. von Pauli Kiem, München [1934].

eigentlich Kiem, Emanuel, *1882 München, †1960 Kreuth MB; Musiker, Volksliedsammler
der antichristo stet pi demo altfiante [Teufel] 9.Jh. SKD 68,44 (Muspilli) Steinmeyer, Elias v.: Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin/Zürich 21963.
wann er bei frawͦen ward, so hielt er sich gar mit erber, züchtiger gepärt Ebran Chron. 141,15f. Des Ritters Hans Ebran von Wildenberg Chronik von den Fürsten aus Bayern, hg. von Friedrich Roth, München 1905 (Neudr. München 1969).

*um 1426, †1503; Richter in Landshut, Pfleger in Burghausen AÖ
In fester Fügung:
bei sich mit anwesend, dabei Oberbayern mehrfach, Niederbayern mehrfach, Oberpfalz mehrfach, Oberfranken mehrfach, Mittelfranken mehrfach, Schwaben mehrfach:
is [sie] håt’z Keawe net bei eam Teising 48.357491, 12.481146
er håt sein Su ban eahm Fürstenstein PA48.7190844, 13.3309687
d’ Burschn im Wirtshaus habn Deandl bei eah Garching 48.132957, 12.5780213, HuV 15 (1937) 218 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
wan ich … mines jnsigels pi mir nicht het Reichenhall REI47.729564, 12.881491, 1286 Corp.Urk. II,177,13f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
Nemlich d(a)z er damals khein gelt bei Ime gehabt Straubing SR48.877718, 12.579576, 1559 JberHVS 96 (1994) 288 Jahresbericht des Historischen Vereins für Straubing und Umgebung, 1899ff.

Ra.
der hod an Kopf wida ned bei eam „ist geistig abwesend“ Grammelkam LA48.4833681, 12.1567148

Dea håt heint a grantös Ksicht bo eam „schaut grantig aus“ Herrnthann R49.051179, 12.473811
1c
unmittelbar an (einer best. Stelle), bei
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
°ba de Ellaboga muascht mer o no an Fleek draufbelza Oberammergau GAP47.5966949, 11.0673611
du håst mi bå da Flich packt! „festgehalten“ Krondorf BUL49.335481, 12.100852
’s Parasol Lahnt bei der Wand Stieler Ged. 82 Stieler, Karl: Gesammelte Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 1907.

*1842 München, †1885 ebd.; Dr.jur., Archivar, Schriftsteller
mir backen dich bein Gnack sagt er Thoma Werke V,385 (Filser) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
nahm er ein grossen Stein … bey der Mitt Selhamer Tuba Rustica I,24 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
Übertr. in der Fügung:
bei der Hand unter Aufsicht, Kontrolle
Ä.Spr. auf (einem Besitz)
so lang seine erben bey dem guet bleiben Landsfreyhait 1553 1553,fol.xiiir ERclärung der Landsfreyhait in Obern vnnd Nidern Bayrn widerumb vernewert, o.O. 1553.
2
in jmds Bereich, Umkreis
2a
im Hause, in der Familie, der Gemeinschaft, dem Betrieb von
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach
°des hoaßt me be ins Sautrigl [krumme Furche] Geltendorf FFB48.121428, 11.029877
bist ban Schneida [Hausn.] gwen? Simbach PAN48.267054, 13.025393
Bon uns und bon Enk und bon Nachbarn drenten Niederbayern, HuV 11 (1933) 414 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
Der werd bei’n Mesnerbauern g’wen sei wegen sein Prozeß Thoma Werke III,82 (Hochzeit) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
bey Hern lehrer lang ein Neues fenster rahm gemacht Purucker Auftragsb. 92 Das Auftragsbuch der Schreinerei Purucker-Ruckdeschel in Wunsiedel 1800-1866, bearb. von Raimund Adamczyk, München 1986.
Conrat Plomschein, ain alt kranck man … ist bei seinem sun zu herberg inn Baar IN48.669591, 11.473253, 1420 Sammelbl.HV.Ingolstadt 98 (1989) 107 Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt, 1892ff.
23. Perschonen mit weib vnd khindern alda bei dem schneider wirt in den hindern vndern Zimer ein Quattiert 1632 OA 100 (1975) 206 Oberbayerisches Archiv, 1839ff.
Ä.Spr. in der Fügung:
bei Haus im Haus
2b
im persönlichen Bereich von
bo dem is da Drög schan eindiat Iggensbach DEG48.730933, 13.141065
dēs likt nåtiαle gå̄nds bǫ diα nach Hinderling Zinzenzell 262f. Hinderling, Robert: Zinzenzell, Kr. Bogen, in: Phonai. Monographien 19, Tübingen 1987, 146-365.

*1935 Winterthur/Schweiz, †2011 Bayreuth; Prof. für Germanistik
An so an guatn Gruch hat s’ bei ihr ghabt Kreis Münchner 172 Kreis, Julius: Wir Münchner. Geschichten, hg. von Heidi Krischke, München 1992.

*1891 München, †1933 ebd.; Lehrer, Schriftsteller
In fester Fügung:
bei sich bei Bewußtsein Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
der is nimma bei eam säll ist ohnmächtig Ohlstadt GAP47.6334851, 11.2340329
nit Bey im selbs seyn Schönsleder Prompt. E4v Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.

Nicht bei sich verrückt, aus der Fassung Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
bischt denn nimmer bei dir!? Schrobenhausen SOB48.5613407, 11.2654488
übertr. mit Bezug auf die Uhrzeit
wia fej iss bo dia? „welche Zeit zeigt deine Uhr?“ Aicha PA48.671978, 13.289834, ähnlich Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Schwaben vereinzelt
2c
im Besitz von
a Kastn und a Bettstod, des is aa ba ’n Junga bliebn KÖZ, VIT, BJV 1952,31 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
daz reht daz gewesen ist van alder/ pey meim vader vnd pey meim ênen Freising FS48.402335, 11.741887, 1287 Corp.Urk. II,298,13f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
Übertr. in Fügungen:
bei / beim Leben am Leben

Bei der Tasche / bei Geld bei Kasse

(Gut) beim Zeug bei guter Laune, Gesundheit , u.ä.
3
unter, zwischen (einer Gruppe)
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach
°de essn aus oana Schissl, wia ba de Bauan drauß Schützing 48.2324058, 12.8146204
s is a Glaum bo dö Laid Mittich GRI48.440634, 13.396183
bon … kinαn is des ånαst „bei den Kindern ist das anders“ nach Kollmer I,440 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
Hübsch lusti’ bey’n Leudn, Und trauri’ ə’laə~! Schmeller Mda. 542 Schmeller, Johann Andreas: Die Mundarten Bayerns grammatisch dargestellt, München 1821, Registerbd, hg. von Otto Mausser, München 1930 (Nachdr. Wiesbaden 21979).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
auch Mitglied von
weil der Blamberger ah bon Bauern-Hilfsverein gwen is Haller Dismas 102 Haller, Hanns: Der Knecht Dismas. Das Leben eines minderen Menschen aus dem unteren Baiern, Grafenau 1981.

*1902 Schwimmbach SR, †1984 München; Oberschulrat
4
in Verbindung mit einem Richtungsadv. zur Bez. eines Übergangs od. Zwischenstadiums in einem Bewegungsablauf
4a
durch
bei der Tür nei’ München M48.139686, 11.578889
Am andern Tag nachn Fuattern fahrt er scho bein Hoftoar außi Haller Dismas 70 Haller, Hanns: Der Knecht Dismas. Das Leben eines minderen Menschen aus dem unteren Baiern, Grafenau 1981.

*1902 Schwimmbach SR, †1984 München; Oberschulrat
schaugt der Mond beim Fenster ’rein Stieler Ged. 61 Stieler, Karl: Gesammelte Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 1907.

*1842 München, †1885 ebd.; Dr.jur., Archivar, Schriftsteller
der Steffel Baua … schleich sich a grad eina bei der Thür Oberbayern, 18.Jh. Erk-Böhme III,392 Deutscher Liederhort. Auswahl der vorzüglicheren Deutschen Volkslieder, nach Wort und Weise aus der Vorzeit und Gegenwart ges. und erl. von Ludwig Erk, neubearb. und fortges. von Franz M. Böhme, 3 Bde, Leipzig 1893f.
auch über eine (längere) Strecke hinweg
Si hom ba da Schdraß hoamfohn miassn Waidhofen SOB48.5806712, 11.3356983, Böck Sagen Neuburg-Schrobenhsn 180 Sagen aus dem Neuburg-Schrobenhauser Land, ges. von Emmi Böck, Ingolstadt 1989.

*1932 Zweibrücken/Pfalz, †2002 Ingolstadt; Volkskundlerin
4b
herein
ben Darf rei „zum Dorf herein“ Derching FDB48.408873, 10.963980
5
bei einer Tätigkeit, einem Vorgang, einem Geschehen
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, Schwaben vereinzelt
bei da Åawat langen s ålle zua München M48.139686, 11.578889
bam Khiacha-gen hamma enk gseng Mittich GRI48.440634, 13.396183
dia is b’n Melka Derching FDB48.408873, 10.963980
Ban Dresch’n git’s oba koan Baiar und Braod Bärnau TIR49.8109931, 12.4304633, Schönwerth Leseb. 85 Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.

Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
Bal des Mensch [Frau] rauskam und di bei’n horch’n derwischet? Thoma Werke VI,342 (Wittiber) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
der bischof … was auch selbs persondlich pey dem opfer Arnpeck Chron. 702,12-14 Arnpeck, Veit: Sämtliche Chroniken, hg. von Georg Leidinger, München 1915 (Neudr. Aalen 1969).

*vor 1440 Freising, †1495 Landshut; Geistlicher in Amberg
6
temporal
6a
während
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
bein Tag und bei der Nacht München M48.139686, 11.578889
woint ma do scho von Haas weg oda erst bo da Laich? Viechtach VIT49.0800743, 12.8862723
Ban Dog awa isa so mia und mad gwen Niederarnbach SOB48.642768, 11.326975, Böck Sagen Neuburg-Schrobenhsn 130 Sagen aus dem Neuburg-Schrobenhauser Land, ges. von Emmi Böck, Ingolstadt 1989.

*1932 Zweibrücken/Pfalz, †2002 Ingolstadt; Volkskundlerin
Wiert ein man oder eine frawe erslagen auf der strazze pei der nacht 1328 Frsg.Rechtsb. 8 Freisinger Rechtsbuch, bearb. von Hans-Kurt Claußen, Weimar 1941.

1328
sol der Richter zwo ehaft Tading [Gerichtstermine] haben im Jar, ains bey dem Gras und aines bey dem Hai Essenbach LA48.6129604, 12.217017, 1450 Hartinger Ordnungen I,163 Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
Ba da Nocht Zaupser 94 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
6b
zu Zeiten von
also ward die welt underworfen dem römischen geschlächte bei keiser Octaviano Ebran Chron. 19,22f. Des Ritters Hans Ebran von Wildenberg Chronik von den Fürsten aus Bayern, hg. von Friedrich Roth, München 1905 (Neudr. München 1969).

*um 1426, †1503; Richter in Landshut, Pfleger in Burghausen AÖ
Bey ihme ist das Schloß Waldenberg/ Anno 1467 … gar abprunnen Hund Stammenb. I,356 Hund[t], Wigulaeus [v.]: Bayrisch Stammen Buch, 2 Bde, Ingolstadt 1585f.

*1514 Kaltenberg LL, †1588 München; Jurist, Historiker
7
modal
7a
zur Angabe von Begleitumständen
°goarwwadd is ja bei jedn Weeda woarn Aufham BGD47.7825451, 12.8701152
Der Hejter mou(ß) a’ßi ba Regn und Wind Eggersberg KÖZ49.181134, 13.090917, BJV 1954, 205 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
Die Altgesöllen sollen alle Straffen, eß sei gleich bei offner oder Niderlasßung der Lad, halbenthail in die Pixen thuen München M48.139686, 11.578889, 1660 Zils Handwerk 56 Zils, W[ilhelm]: Bayerisches Handwerk in seinen alten Zunftordnungen, München o.J.
7b
durch Vermittlung von
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°i schick da bei da Leni an Stoff auffi Wackersberg TÖL47.734136, 11.540953
°des hab i eahm bei ebban ausrichtn lassn Griesbach GRI48.450524, 13.196384
Sie hàt ma’s bei da Māre sàgn lassn Federholzner Wb.ndb.Mda. 34 Federholzner, Max: Wörterbuch der altbayerischen speziell: niederbayerischen Mundart, hs. München 1944.

*1855 Arnstorf EG, †1937 Dorfen ED; Notariatsoberinspektor
Schicks bei~’n Bodn Schmeller I,224 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
dem Adel bey den Buͤtteln nicht zu gebieten, sondern zu schreiben, das lassen Wir auch geschehen 1489 BLH XII,280 Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
disen prieff hat man bey ainem aignen pottn Jr hoch Frl: gnadn hinein geschikht 1609 Haidenbucher Geschichtb. 7 Haidenbucher, Maria Magdalena: Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650, hg. von Gerhard Stalla, Amsterdam 1988.

*1576 Kaufering LL, †1650 Frauenchiemsee RO; Äbtissin
7c
mit (einem Namen)
dö weand ollö ban Taufnam gnent Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
7d
in best. Mengen, -weise
Man sol auch den selben wein pey aymern, pey viertail, pey naepfen noch pei anderm geschirr nicht verchauffen, daz der halbenpfunder tewrer koͤm dann umb 2 dn. 1365 Stadtr.Mchn (Dirr) 474,26-29 Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
7e
unter Androhung einer Strafe von, ä.Spr.
dem pekchen sol verpoten sein allev aynung, di wider land und wider di stat ist, pei 72 Saltzburger pfenning Mühldorf 48.2405007, 12.5250991, 1367 Chron.dt.St. XV,395,17f. Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
verpot im da pei schwerer pein Fischer Mären 196,128 Fischer, Hans: Die deutsche Märendichtung des 15. Jahrhunderts, München 1966.
7f
unter Verwendung von
sol uns aus unsern Eysen wurchen zwey Huefeysen … umb ain Pfenig bey sein aigen Choln Essenbach LA48.6129604, 12.217017, 1450 Hartinger Ordnungen I,165f. Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
auch mit
Unser gnaͤdiger Herr … gab der Landschafft zu Antwort bey den Worten Abensberg KEH48.8167, 11.85, 1445 BLH III,145 Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
7g
auf Grund von
erkant sy bei ainem vingerlein, das es die hant ires suns was Füetrer Chron. 135,8f. Füetrer, Ulrich: Bayerische Chronik, hg. von Reinhold Spiller, München 1909.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
7h
in Schwüren, Beteuerungen, Flüchen u.ä.
loben pi dem aid den wir dar vͤber gesworn haben Regensburg R49.013904, 12.100040, 1293 Corp.Urk. III,65,44-66,1 Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
bäm sackhenment 1670 ZHM 6 (1905) 230 Zeitschrift für hochdeutsche Mundarten, 1900-05.
8
hinsichtlich, bezüglich
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°schlechte Brais bon Viich und bon Droad Simbach PAN48.267054, 13.025393
Sinst bist gschlenkt [hilflos] bei-r-an winnign [wütenden]Hengst! Haller Dismas 73 Haller, Hanns: Der Knecht Dismas. Das Leben eines minderen Menschen aus dem unteren Baiern, Grafenau 1981.

*1902 Schwimmbach SR, †1984 München; Oberschulrat
I bî~ woltar [sehr] åld, bo mir îs ’s nimma p’früa Eisenärzt TS47.798074, 12.6396406, Hartmann Volksl. 117 Volkslieder. In Bayern, Tirol und Land Salzburg, ges. von August Hartmann, Bd 1: Volksthümliche Weihnachtlieder, Leipzig 1884.

*1846 München, †1917 ebd.; Dr.phil., Gymnasiallehrer, Oberbibliothekar
Bey leiblichen gliden magstu versteen die aigenschafft geistlicher glid also BertholdvCh Theologey 186 Berthold von Chiemsee: tewtsche theologey, München 1528.

Pürstinger, Berthold, *1465 Salzburg (?), †1543 Saalfelden bei Salzburg; Fürstbischof von Chiemsee
9
zum Zwecke von
Er sol nit vergunnen oder zusehen, daß die knecht … karten oder spilen in dem pauhof noch pfeyffen, tanzen … pey vermeiden unser straff Indersdorf DAH48.359493, 11.373580, 1493 BJV 1993,10 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
10
von
in der Fügung:
bei jmdm haben (ein Kind) von jmdm haben
ain Chint, daz si pey irem vorder Wirt het Steingaden SOG47.7031648, 10.8624962, 1332 MB VI,586 Monumenta Boica, 46 Bde, München 1763-1846, NF, Bd 47ff., 1902ff.
Priamus swester Esyona gepar den myndern Priamum; ettlich wellen sy hab in gehabt bey Priamo irem prueder Füetrer Chron. 23,23f. Füetrer, Ulrich: Bayerische Chronik, hg. von Reinhold Spiller, München 1909.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter

Herr GEORG von Mülperg/ sein Haußfraw Fraw Agnes von der Sultzpurg/ het bey ihr zwen Soͤhn Hund Stammenb. II,133 Hund[t], Wigulaeus [v.]: Bayrisch Stammen Buch, 2 Bde, Ingolstadt 1585f.

*1514 Kaltenberg LL, †1588 München; Jurist, Historiker
11
ungefähr, etwa
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach
°iatz bin i scho bei a drei Wocha nimma a ’Kircha gwen Eiting 48.121782, 12.536729
°der Bauer hat bonerä acht Stückl Vieh Fürstenstein PA48.7190844, 13.3309687
°es woan so bo zwanzg Oia Nabburg NAB49.4509736, 12.1790102
D’Leni hat bei dreiß’gtausend Mark Muatterguat Christ Werke 192 (Erinnerungen) Christ, Lena: Gesammelte Werke, München 61981.

*1881 Glonn EBE, †1920 Mchn; Schriftstellerin
nim pei einer mas frisches waser Höfler Sindelsdf.Hausmittelb. 23 Höfler, Max: Ein Sindelsdorfer Hausmittelbuch für Tierkrankheiten, Harlem 1910.

Sindelsdorf WM, um 1800, *1848 Tölz, †1914 ebd.; Arzt
uel prope edo [oder] pii 8./9.Jh. StSG. I,84,38 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
ayn halbes pfunt haller und bey dreizzich chäsen Wolfsegg R49.107336, 11.975921, 1367 VHO 60 (1908) 54 Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 1838ff.
mit einem Knaben bey 16. Jahren alt Wunderwerck (Benno) 187 Leben Und Wunderwerck Deß heiligen Bischoffs und Beichtigers Benno, München 1697.
II
dabei
Adverb 
in der Fügung:
da … bei dabei , ä.Spr.
da er alls sein volk bei verlos bis an sechs man Füetrer Chron. 150,33 Füetrer, Ulrich: Bayerische Chronik, hg. von Reinhold Spiller, München 1909.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter

In heutiger Mda. nur in Komp.
III
1
aus Zusammenrückung einer Fügung mit beiI in beieinander, beileibe, beinahe, beineben(s), beiseits
2
bes. bei Vb., wobei die lokale Bed. in den Hintergrund treten kann
2a
lokal, dazu, daneben: (ein Zugtier) beispannen
auch übertr. beitreiben ‘(Schulden usw.) eintreiben’, beikommen, beistehen ‘helfen’
2b
resultativ, durch die Handlung des Grundw. wird ein Zielzustand erreicht: beibringen (einen Streit) beilegen
3
bei Subst.
3a
in deverbaler Abl. in engerer od. fernerer Beziehung zur Bed. des Vb.: Beitrag, Beilage, Beisetz ‘Totenaufbahrung’ u.a.
3b
in denominaler Abl.: Beifurche, Beihaus ‘kleineres Haus neben dem Bauernhaus’, Beilädlein, ‘kleine zusätzliche Schublade’ ( Beilade), Beiriemen, Beisenner, ‘Senngehilfe’
4
bei Adj. u. Adv. von vb. od. subst. Basis: beiläufig ‘ungefähr’
Ahd., mhd. , germ. Wort idg. Herkunft; Kluge-Seebold 104 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
bai v.a. Oberbayern, sonst ugs., daneben Gesamtgeb., auch bo Niederbayern, Oberpfalz, Mittelfranken (dazu BGD), ferner vereinz. be , bi(AIC, FFB; FDB). Vor Vok. bain, bαn, bon, dazu bαr, bor (KÖZ, MAL; ROD, TIR; WUN). Vereinz. b ins ‘bei uns’ (DAH).— In Komp. meist betont.
  • Schmeller I,224f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,813-818 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,785-788 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,900-907 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,173f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1346-1357 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,842-858 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,262f. Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 248f. Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,953-992 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 33 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Fragebögen:
  • M-64/32, 177/5, W-16/35-37
verfasst von: A.R.R.

beinen2

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 145
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
Fleisch von den Knochen lösen, ä.Spr., in heutiger Mda nur in Komp.
Dez leichten [Fleisches] sol man geben darnach 1 pfunt und [wenn] ez gepaint wirt 1365 Stadtr.Mchn (Dirr) 436,19f. Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
2
mit Schimpfen, Mahnen zusetzen
°nix wia boina Hirschling MAL48.8458084, 12.4209615
bainen „zusetzen mit Schelten, Corrigieren, Mahnen, Verbieten etc.“ Schmeller I,244 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
bǫ̃αnα Oberbayern, Niederbayern (dazu BUL, PAR; R; FDB), bǫ̃αn (RO, TS), bǫ̃inα Oberpfalz, Oberfranken (dazu LL, TÖL; DEG, EG, LA, MAL, REG).
  • Schmeller I,244 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,893f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. II,803 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1306 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Frühnhd.Wb. III,952 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Fragebögen:
  • S-22E14
verfasst von: J.D.

beißen1

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 167–171
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
auf, in etwas beißen
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
Zẽ beißn Knirschen mit den Zähnen Emmering FFB48.183544, 11.275149
dau hoda in Boad bissn wöi an alta Gal am Zam Altfalter NAB49.3961856, 12.206858
dou bais „einladend“ Nürnberg N49.454759, 11.065740
hat in än schwarzen briegl büssen Niederbayern, um 1650 ZHM 6 (1905) 229,44 Zeitschrift für hochdeutsche Mundarten, 1900-05.
übertr. sich verbeißen, von etwas nicht lassen können
reflexiv  
übertr.
°der beißt si in d’Oawat er arbeitet schwer, schuftet Cham CHA49.223747, 12.662091
greifen, fest aufliegen, einrasten u.ä.
°Der Schrauf beißt net „greift nicht“ Breitenberg WEG48.703449, 13.792904
Mit Hilfe eines Werkzeugs ( Beißer1, Bed.6b) bewegen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°beiß’n [den Baum] in d’Höh! Außernzell DEG48.7243597, 13.2036909
2
zerbeißen, kauen
2a
in eig. Bed. zerbeißen, kauen
°Oberbayern vielfach, Niederbayern vielfach, Oberpfalz mehrfach, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
°schaug an Sepp on, wia dea beißt „wenn etwas nicht schmeckt“ Dachau DAH48.2592477, 11.4354419
is dös a Kräz, wema gua nima bässn kan Zandt KÖZ49.155458, 12.726891
Nägel beißen „an den Fingernägeln kauen“ Weiden WEN49.676727, 12.162220
Wöi haoust du döi Goans gfressn? … Du haoust doch niat beißn kinna!? Schemm Neie Deas-Gsch. 10 Schemm, Otto: Neie Deas-Gschichtn, Hof 1981.

*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor
werden die Zaͤhne ganz stumpf, daß man darauf nicht beissen kann Schreger Haus-Apotheke 69 Schreger, Odilo: Kleine Haus-Apotheke, Augsburg 1744 (Nachdruck [Schwandorf] 1987).

*1697 Schwandorf, †1774 Ensdorf AM; Prior, Schriftsteller
In festen Fügungen:
hoch beißen widerwillig u. lustlos essen °Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach:
°wenn’s koa Fleisch gibt, da beißt a hoach, unsa Vata Oberempfenbach MAI48.6292799, 11.7143181

°du bäßt owa händ wieda houch Cham CHA49.223747, 12.662091

Du bäst (baist) ǫwα hǫu hẽd! „Du ißt aber heute vorsichtig (weil es nicht schmeckt)“ Kollmer II,379 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.


auch
Du bäst ǫwa hǫu-hạksad Kollmer II,379 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.


kurz / groß / rogel / gläsern beißen widerwillig u. lustlos essen °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
bais ned so glesan! München M48.139686, 11.578889
°er beißt kurz Klardorf BUL49.269908, 12.112058

Beißend werden Appetit bekommen
is uns aber scho ganz beißat … worn noch a Brotzeit Maier Was mir begegnet ist 190f. Maier, Lukas: Was mir begegnet ist, Prien 1998.

*1920 Wasserburg, †2011 ebd.; Angestellter

Im Vergleich
°er beißt wia a Kinihas [Kaninchen] „er kaut lustlos am Essen herum“ Spatzenhausen WM47.722706, 11.200488

Ra.
Etwas beißen künnen „viel davon essen, trinken, überhaupt genießen“ Schmeller I,290 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek

Mègst əs beiss·n „ironisch: nicht wahr, das wäre dir gelegen“ Schmeller I,290 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek

Nicht zu beißen / zum Beißen haben Hunger leiden, arm sein Oberbayern vereinzelt:
dea braucht no wås heaschenka, wora selwa nix zum Baissn håt Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
De hamd … nix z-bàissn „sind arm“ Kaps Welt d.Bauern 31 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand

°Er beißt aaf dö Stockzähn „es schmeckt ihm nicht“ Mitterfels BOG48.9726499, 12.6772388

auch
er beißt lauta Strouh Tirschenreuth TIR49.881642, 12.329440

beißen, als wenn man Dörner / Hobelscheiten / Holzscheitlein im Maul hätte u.ä. Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt:
bais nua wida, ois wannsd Hoizscheidln in Mäuj häddsd! München M48.139686, 11.578889
°er beißt wieda, als wenn a Dehn im Mai häd Simbach EG48.5635321122146, 12.735789187837911

Dear beißt ’s Biar „trinkt so langsam, als ob er es kauen müßte“ Mengkofen DGF48.7198958, 12.4406271

De(a)r beisst aa nimma af seina erschtn Zee „ist auch nicht mehr übermäßig jung“ Deisenhofen M48.0188961, 11.5915687

Dea beißt auf seinö lezdn Zönt „wird bald sterben“ Schönau EG48.483206, 12.838898

Etwas beißen künnen „fig. es meistern können“ Schmeller I,290 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek

°Den kann i beißn wias kalte Wasser jmdn nicht leiden können Sallach MAL48.8126493, 12.359859

jmdn nicht beißen können jmdn nicht leiden können °Oberbayern vielfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt:
°dia zwoa könna se seit dem Prozeß nimma beißn Tuntenhausen AIB47.9344081, 12.01462

°den konne goa niad beißn Brunn PAR49.095278, 11.897222

auch
de ewige Streiterei ka i et beißa Oberdorf AIC48.440575, 11.308172

Der is ma z’schwar, den ka i net ganz beißn „der ist mir überlegen“ Ering PAN48.3, 13.15

Beißen brauchen schwierig im Umgang sein °Oberbayern vielfach, °Niederbayern mehrfach, °Schwaben mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt:
°der braucht beißa, der hod Hor auf de Zähn Geltendorf FFB48.121428, 11.029877
°dön könn i scho, dea braucht beissn Tegernbach MAI48.579757, 11.799767
Der braucht scho beiß’n „bedeutete, daß es nicht leicht sein dürfte, mit demjenigen auszukommen, d.h. friedlich zusammenzuleben“ Schilling Paargauer Wb. 116 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

*1939 Sattelberg SOB

Gstanzl
an Kraizwiart sai Resarl dö gfållat ma schon, awa zånlukkat is si, drum baisst koana ån. Drum gets iaz i t Schtådt nain und kaft sa si Zen, und båils a bissi bessa baissn kå~, na wiards schon gen Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
2b
übertr. sich mühen, anstrengen, plagen
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach
°der Briaf hot beißn braucht, bis er fertig war Oberhögl BGD47.809341, 12.899356
°der beißt heit wia a Wuider „schuftet, arbeitet schwer“ Schönbrunn LA48.549821, 12.184938
°de Fua mou heint no oglaart wern, oba do heußts beiß’n Mintraching R48.9516342, 12.240373
°dou hout er z beissn, wenn er durchkumma wüll Pleinfeld WUG49.1044043, 10.9780412
Heut krieg’n ma was zum beißen Sailer Lach od. Stirb 122 Sailer, Joseph Benno: Lach oder Stirb! Münchner Humor, Dießen 1923.

*1866 München, †1933 ebd.; Journalist, Schriftsteller
3
durch Biß, Stich od. Zwicken verletzen
3a
beißen, bissig sein
3aα
durch Biß verletzen
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°kaum schaug i, då beißt mi di Kloa in d’Hand Oberschleißheim M48.2549383, 11.5546058
los an Hund gehn, sunst beißt a dö Simbach PAN48.267054, 13.025393
an undan Bewara [Unterlippe] ho i mi bissn Beilngries BEI49.035279, 11.4733811
Wèr ván an Hund bißa is, mou Hundshoar aflign Heideck HIP49.1336509, 11.124544, Schönwerth Sprichw. 22 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Sprichwörter des Volkes der Oberpfalz in der Mundart, in: VHO 29 (1874) I-LX, 1-86.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
daz ain man gepizzen wirt von ainem töbigem hunde Konrad vM BdN 126,31 Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
kain fuchs peist den andern Aventin I,429,27 (Gramm.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
in finger bissen und mit stain 5 löcher in kopff geschlagen Auerbach ESB49.6923981, 11.6325698, Mitte 17.Jh. Helm Konflikt 139 Helm, Winfried: Konflikt in der ländlichen Gesellschaft. Eine Auswertung frühneuzeitlicher Gerichtsprotokolle, Passau 1993.
Redensart(en):
des hett mi båid bissn „wenn man etwas, das man lange gesucht hat, vor der Nase liegend findet“ Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395, ähnlich Singer Arzbg.Wb. 34 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher

Wenn a di näa beißat! „zu einem Schüchternen, der vor einem anderen Angst hat“ Wildenreuth NEW49.800787, 12.076808

Beiß mich nur nicht u.ä. sei nicht so unfreundlich Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
beiß mi no ned glei Cham CHA49.223747, 12.662091

Gråd bissn håt a fo lauta Zån Aicha PA48.671978, 13.289834

der könnt sich beissen „wenn sich einer furchtbar ärgert“ Babilon KEM49.930022, 11.885855

°Mi beißt it „mir machst du nichts vor“ Oberammergau GAP47.5966949, 11.0673611

Beißt di was? „möchtest du etwas wissen“ Haag WS48.161165, 12.162987

Dean beist oissam „er mischt sich in alles“ Derching FDB48.408873, 10.963980

(Oder) was beißt mich / dich u.ä. Ausdruck der Abweisung od. Gleichgültigkeit Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt:
°oba wos beißt me „was geht das mich an?“ Hersbruck HEB49.5084647, 11.4284769
Ja, wos bàissd-de! „Von mir bekommst du nichts!“ Kaps Welt d.Bauern 43 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand

Jmdn hat der Hund / Spitz / Pudel gebissen u.ä. er hat Gicht Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Schwaben vereinzelt:
di håd a da Hund bissn, schaint ma! Schwaibach PAN48.4359232, 13.061202
Host da’r an Nagl ei’tret’n, oder hot di da Spitzl bissen? Thoma Werke II,483 (Brautschau) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller

Scherzh. zu Kindern:
beißbeiß „sagt man neckenderweise zu kleinen Kindern“ Singer Arzbg.Wb. 34 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
, ähnlich °NEW
3aβ
übertr.
3aβi
nicht zusammenpassen
reflexiv  
°Niederbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt
°„Farben beißen sich Schönwald REH50.199638, 12.087804
3aβii
meist negiert zuleide tun, schaden
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
i beiß di net „tu dir nichts“ Burghausen 48.1689863, 12.8304816
geh, pack d’Arbat ah, ös beistö nöt! Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
Was hast denn? Hast Angst, i beiß? Mchn.Stadtanz. 16 (1960) Nr. 21,5 Münchner Stadtanzeiger (Beil. z. SZ), 1945ff.
3aβiii
kränken, verärgern, treffen
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°den sei Schmarrn, den was der sagt, des beißt mi net Erding ED48.3064441, 11.9076579
des hotn bissn „gekränkt“ Adlersberg R49.046470, 12.010975
Des beißt den Jaggl … ned Binder Bayr. 24 Binder, Brigitte und Dieter Binder: Bayrisch von A~Z, München 1994.

Binder, B., *1960 Tegernsee MB; Redakteurin, Lektorin. Binder D., *1958 Augsburg; Medienmanager
3aβiv
quälen, peinigen
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
’s Zipperl beißt’n München M48.139686, 11.578889
döi beißt’s gscheid „sie haben großes Unglück“ Altfalter NAB49.3961856, 12.206858
Aa übers Gwissen, wenn’s mi beißt Ehbauer Faust 73 Ehbauer, Michl: Der Faust in der Krachledern. Als Tragikomödie volkstümlich nachgeschrieben, München 1960.

*1899 Amberg, †1964 München; Bahninspektor, Schriftsteller
(Torqueret) pizi Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. II,752,46 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
3aβv
schimpfen, keifen, zanken
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
dö ko a nix anders to ois beißn Haag WS48.161165, 12.162987
°auf den beißn alle Leit, den kann ma nix recht machn Mallersdorf MAL48.7743081, 12.2377855
döi beißt an gånz’n Tooch Braun Gr.Wb. 45 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
3aβvi
beschimpfen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°den håwi richti bissn Fahlenbach PAF48.6332484, 11.5723698
3aβvii
streiten, raufen
unsä Kåtz und Nåchbäskåtz håma mit änåndä bisn, hot unsä Kåts dä Nåchbäskåts ä Trumm von Oäsch wekgrisn „Kinderreim“ Bruck ROD49.245570, 12.305240
Ä.Spr. auch kämpfen
So der Sun ain Katzen Ritter wäre/ oder deß gleichen sich vnnderstannden hette/ mit andern Thiern zuͦpeyssen vnnd zuͦfechten Reformacion Landr.1518 fol. 156v Reformacion der baÿrischn̄ Lanndrecht, [München] 1518.
3aβviii
von einer Kolik heimgesucht werden
Oberpfalz vereinzelt
a Schtikl Vöich wens beißd Altfalter NAB49.3961856, 12.206858
Kolik
Substantiv 
Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
gechas Beißn is fia d Leid s beste Hausmittl an Kim [Kümmel] iwan Wassa söin und s Wassa davo lauchwoam drinka Altfalter NAB49.3961856, 12.206858
3aβix
vom Wundbrand heimgesucht werden
Gebissen heißt … ein Rind, von dem ohne sichtliche Ursache eine Gliedmaße, nach und nach der ganze Körper in Brand übergeht … Man hält den Biß von gemeinen, von Spitz- oder von Schermäusen, selbst von Eidexen, Zaunkönigen und Wieseln für die Ursache dieses Uebels“ südliches Oberbayern, Schmeller I,290 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
3aγ
bissig sein
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
°i håb da’s glei gsågt, der Hund, der beißt Passau PA48.567378, 13.431710
geh weck, dös baisst! „Warnung an Kinder, etwas nicht anzufassen“ Herrnthann R49.051179, 12.473811
übertr. von Menschen
Partizip Präsens  
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°mei Alte is heint wieda beißat Pertolzhofen OVI49.4258775, 12.3455134
Mei liawa, des is aa ganz aa Beissade! Binder Saggradi 22 Binder, Brigitte: Saggradi! Die originellsten bayerischen Schimpfwörter von A-Z, München 1993.

*1960 Tegernsee MB; Redakteurin, Lektorin
3aδ
beißend nach jmdm schnappen
in präp. Fügung:
nach jmdm beißen beißend nach jmdm schnappen °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°do sitzt a so schtaad do, owa aaf oamoi beißt a noch mia Erding ED48.3064441, 11.9076579
übertr. streitsüchtig sein, Streit suchen
dea beißt nåu jedan „ist streitsüchtig“ Naabdemenreuth NEW49.818131, 12.126801
Ä.Spr. auch sich ausbreiten (von einer Krankheit, einem Übel)
vm̄ sich Beist kranckheit Schönsleder Prompt. E5v Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
3b
stechen (von Insekten)
Oberbayern vielfach, Niederbayern vielfach, Oberpfalz vielfach, Oberfranken vielfach, Mittelfranken vielfach, Schwaben vielfach
a Imp hat mi bissn Giggenhausen FS48.3645501, 11.6468515
Schnoung beißn Stechen der Mücke Lintach AM49.471570, 11.937965
mich hout a Flouh bissen Förrenbach HEB49.476775, 11.501366
Do hot ma Rau(ch) schiern mejßn, daß des Fluignzeich ’s net so bissn hot Exenbach VIT49.118502, 12.999890, BJV 1954, 203 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
auh de fliugun allo pizzant 8./9.Jh StSG. I,94,39 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
3c
zwicken (von Tieren)
da Babagei baisst Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
Der Krebs der hat mi’ biß’n Kobell Ged. 27 Kobell, Franz v.: Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 81877.

*1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil., Prof. für Mineralogie, Schriftsteller
die [Kröte] ways in Hartlieb Dial. 311,21 Johann Hartliebs Übersetzung des Dialogus Miraculorum von Caesarius von Heisterbach, hg. von Karl Drescher, Berlin 1929.

*vor 1410, †1468 München; Arzt in Ingolstadt und München
4
an der Angel anbeißen
wia baissns denn hait? „wie gehen die Fische an den Köder?“ Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
Heut beißt koa Fisch, des is doch klar! Ehbauer Weltgschicht III 118 Ehbauer, Michael: Baierische Weltgschicht. Letztes Trumm, München 1988.

*1949 München
5
jucken, Reizungen verursachen
5a
jucken, brennen
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
beissbmö awa d’Nåsn heit, do werö no wås Neis ina Freising FS48.402335, 11.741887
heut bäßts mö wieda üwaroi Iggensbach DEG48.730933, 13.141065
wennst an Kre reibst, nåu baissn di d Augn Stadlern OVI49.5073704, 12.6145307
°der hat wos Beissats Volkersgau SC49.312900, 10.943429
Beißt die rechte Hand, muß man Geld ausgeben, beißt die linke, bekommt man etwas“ Ilmberger Fibel 24 Ilmberger, Josef: Die bairische Fibel. Über 2000 Begriffe aus dem bairischen Sprachschatz, München/Bern/Wien 1977.

*1899 Hohenwart SOB, †1982 München; Lehrer
Sprichwörter:
wo’s oan baisst, då muas ma si a krazzn „man muß mit der Abhilfe eines Schadens am richtigen Ort einsetzen“ Fürstenfeldbruck FFB48.1813797, 11.2382125

Wos dö nöt beißt, dös brauchst nöt z kratzn „man soll sich nicht in fremde Angelegenheiten mischen“ Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799, ähnlich °WEN

Rätsel:
„wer ist der dümmste Handwerker? — da Kaminkheara, wal ea da gratzt, wosn nöd bässd Kötzting KÖZ49.177008, 12.851353

Scherz:
°„mi beißt d’Nåsn“ – „mi beißt da Årsch, na steckmas’ zsamm!“ München M48.139686, 11.578889, ähnlich GAP
heftiger Juckreiz, Ausschlag
Substantiv 
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
heut han i ’s Beißn Straubing SR48.877718, 12.579576
es Beissn Räude der Hunde Offenbau HIP49.123465, 11.270853
übertr. auf Männer aus sein
unpersönlich  
dö beißt’s o scho Mering FDB48.265326, 10.984519
de bę̄sds … ạ šå̃ „Diese … juckt es auch schon (weil es sie zum andern Geschlecht hinzieht)“ nach Kollmer II,379 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
Auch in Phras.:
der beißt s Zahnfleisch Passau PA48.567378, 13.431710
5b
stechen, ätzen, scharf schmecken
Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, Mittelfranken mehrfach, Oberfranken vereinzelt
da Rauk, dea baisst eam a d Aung Ruhstorf GRI48.440547, 13.334989
°oba heint beißts wieda „ist es kalt“ Seebarn NEN49.3307378, 12.4561213
wen näa däa Rettö niat sua gans arg beißet Lauterbach REH50.205541, 12.145207
Handschuah, Westen und Strümpf’ … Und biss’n ham ’s wia d’ Brennessl Dittrich Kinder 162 Dittrich, Paula: Kinder, Nachbarn und andere Leut, Regensburg 1992.

*1911 Kötzting
Rätsel:
es hat neun Häut und beißt alle Leut? – die Zwiebel München M48.139686, 11.578889, ähnlich BEI
6
schneiden
invuolapizantemo scarasahse [mit einem gut schneidenden Schermesser] Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 10./11.Jh. StSG. I,599,28f. Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Ahd. bîz(z)an, mhd. bîzen stv., germ. Wort idg. Herkunft; Kluge-Seebold 106 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
baiʃn, westl., sw. Oberbayern, Schwaben auch u.ä., -nα (KÖZ), ferner bęʃn u.ä. nordöstliches Niederbayern (dazu CHA, WÜM), baisn Mittelfranken, (WUG).– 1.Sg. baiʃ, daneben Oberbayern, Niederbayern bais. 3.Pl. -ʃnd u.ä. Niederbayern (dazu ED, RO; R). Part.Präs. baiʃαd u.ä., Part.Prät. biʃn u.ä., vereinz. p- (PAN). Konj. baiʃαd, vereinz. bę- (KÖZ).
  • Schmeller I,289f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,911-918 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,812-814 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1686-1689 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,184f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1399-1402 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,1013-1019 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,293 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,1158f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 45 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Christl Aichacher Wb. 246 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Kollmer II,49 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Schilling Paargauer Wb. 116 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

    *1939 Sattelberg SOB
  • Singer Arzbg.Wb. 34 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-4L5, 12A46, 20B2, 22E3a, 23I6c, 24K3, 13, M5a, 25N1c, 53, 60a, 27Q4b, 35D15, 62H34, 71A12, 82A82, M-48/24f., 78/17, 19, 201/3, W-15/52-54, 16/1, 3, 6, 17/3
verfasst von: J.D.

Beißer2

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 192
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
jmd, der mit Falken jagt, ä.Spr.
depopulatores agrorum … verwüster segetum … sicut paysser Benediktbeuern TÖL47.7060548, 11.4100763, 15.Jh. Clm 4428,fol.123r/v Codex latinus Monacensis, lateinische Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
Mhd. beizære, Abl. von beißen2 ( beizen); vgl. Schmeller I,287 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
.
  • Schmeller I,287 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Schw.Id. IV,1984 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,189 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1402, 1411 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,1060 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,161 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
verfasst von: J.D.

Beißger, -peitzker

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 192
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Schlammmbeißer (Misgurnus), Fisch, ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.
Die Beißgern oder Bißgurren aber sind schlechte und veraͤchtliche Fische/ oder mehr Wuͤrme Hohberg Georgica II,592 [Hohberg, Wolf Helmhard v.]: Georgica curiosa. Das ist: Umständlicher Bericht und klarer Unterricht von dem Adelichen Land- und Feld-Leben, 3 Bde, Nürnberg 1715.

*1612 Lengenfeld/Niederösterreich, †1688 Regensburg; Schriftsteller
Slaw. Herkunft; Kluge-Seebold 688 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
  • WBÖ II,907 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Suddt.Wb. II,188 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1402f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
verfasst von: J.D.

beiten2

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 194
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
warten
1a
zuwarten
°südöstliches Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°dea loßt mi boa’n Westerndorf St.Peter RO47.876638, 12.111447
°beut ma „warten wir“ Kirn PAN48.338487, 13.086862
bǫαt α bois „warte ein bißchen“ Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799, nach Maier südmbair.Mda. 196f. Maier, Gerhard: Die südmittelbairischen Mundarten zwischen Isar und Inn (Oberbayern), Bamberg 1966.

*1939 Schröding ED; Dr.phil., Studiendirektor
Bàit ə~ weng! Eichstätt EIH48.892345, 11.189599, Schmeller I,300 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Demoror peitan Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. II,666,31 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
[der Baum] paitet mit seinen pletern und mit seinen plüeten unz verr [bis weit] in den sumer Konrad vM BdN 312,6f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
Nicht lennger man da paite Füetrer Persibein 455,1 Füetrer, Ulrich: Persibein aus dem ‘Buch der Abenteuer’, hg. von Renate Munz, Tübingen 1964.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
Ä.Spr. auch bleiben
Es beit, beitet nicht „es bleibt nicht“ Hässlein Nürnbg.Id. 49 Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.

*1737 Nürnberg, †1796 ebd.; Amtsschreiber, Syndikus
1b
erwarten
oan boatn Kiefersfelden RO47.6146942, 12.1898442
die alten haiden, die mit irm opfer antwürt wolten paiten von den abgötern Konrad vM BdN 311,28-312,2 Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
2
auf Borg geben, stunden
2a
auf Borg geben, leihen
°Oberbayern vereinzelt
°boat ma a Gead Reichenhall REI47.729564, 12.881491
2b
stunden
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
da Schneida beut ma’s schan, bis ös abzoan kan mein Montur Altötting 48.2268085, 12.6757914
Swer den andern bechlagt umb gelt, und der gelter gicht [der Schuldner sagt], er hab noch frist darumb … darauf sol man im payten 1347 Stadtr.Mchn (Auer) 133f. Das Stadtrecht von München, hg. von Franz Auer, München 1840 (Neudr. Aalen 1969).
Ahd. beitôn, mhd. beiten ‘warten’ swv., Abl. von beiten1.
Oberbayern bǫαtn, vereinz. bǫα(d)n(RO), dazu bǫitn (; PAN), bǫin (ED).
  • Hässlein Nürnbg.Id. 49 Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.

    *1737 Nürnberg, †1796 ebd.; Amtsschreiber, Syndikus
  • Schmeller I,300 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,938f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,817f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1846-1849 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Frühnhd.Wb. III,1034-1038 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,161 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 171 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,857f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Fragebögen:
  • M-8/39, W-1/48.
verfasst von: J.D.

beizen, beißen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 207–209
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
mit Beizmittel behandeln
1a
Holzbeize auftragen, allg.verbr.
°Ruetn boazn „Weidenruten farbig beizen für bunte Körbe“ Rettenbach SOB48.52628, 11.2561
der Hochaltar war schwarz gebaizt 2.H.17.Jh. Piendl St.Emmeram 136 (Rechnung) Piendl, Max: Quellen und Forschungen zur Geschichte des ehemaligen Reichsstiftes St.Emmeram in Regensburg, Kallmünz 1961.
1b
in einer Lauge beizen
1bα
in Lauge legen
doch must du den Schweiff in Alaun eine stunde heiß beizen Roßarznei (Krüger) 71 Krüger, Elisabeth: Eine Roßarzneihandsschrift aus dem bairischen Sprachraum (erste Hälfte des 18. Jahrhunderts), Diss. masch. München 1997.
1bβ
in Gerblauge legen
boazn Wolnzach PAF48.605186, 11.6233994
Beizen „zur völligen Reinigung der Haut von dem … Kalk, eventuell zur Entfernung von Fettstoffen aus der Hautsubstanz und der Aschergeschwulst“ Hegner Gerber 17 Hegner, Erika: Zu Fachsprache und Handwerk des Gerbers in Bayern, Diss. München 1960.

*1931 Straubing
„das Leder beizen Westenrieder Gloss. 44 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
richten die kelberheut zue und paistens … das man auch darauf schreiben mocht Aventin IV,476,27f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
1c
mit Saatgutbeize behandeln
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
ʼn Såmwoaz’n beizz’n Derching FDB48.408873, 10.963980
boaddsn „Das Getreide … als Schutz vor Fäulnis“ Christl Aichacher Wb. 224 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL
1d
Tabak fermentieren
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
mid wås boazd den du dein Dåwågg? Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
2
Milch mit Kälbermagen sauer machen
baizen „die Milch mit Kälbermagen sauer machen“ Schmeller I,287 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
3
in Marinade, saure Soße legen, einpökeln, einsalzen
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°a Radi [Rettich], der net boazt is, is ned zum Essn Marquartstein TS47.7608226, 12.4604809
an Hosn beuzn Mengkofen DGF48.7198958, 12.4406271
a bast Entn Nürnberg N49.454759, 11.065740
boaddsn „Wild … vor dem Braten … damit es mild und mürbe wird“ Christl Aichacher Wb. 224 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL
daß si … vor lauter Bet’n g’schwitzt habn wie ,boazte Radi" Peetz Chiemg.Volk II,60 Peetz, Hartwig: Chiemgauer Volk, 2 Bde, Leipzig 1892f.

*1822 Bayreuth, †1892 München; Bezirkshauptmann
ein stuekhlein gebradens schöppens oder khölbern oder ein ander gebaizt bredtlein Amberg AM49.445718, 11.852457, 1540 VHO 52 (1900) 228 Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 1838ff.
Der Niern wird … in Pfeffer und Essig gepaitzt/ oder gar heruͤber gesotten Hagger Kochb. III,1,23f. Hagger, Conrad: Neues Saltzburgisches Koch-Buch, 2 Bde, Augspurg 1719.

*1666 Marbach/Schweiz, †1747 Salzburg; Koch in fürstlichen Diensten
Redensart(en):
°den hawas richdi boazt „hergenommen“ Dettenschwang LL47.9537688, 11.0126092
Jemand beizen „seinen Scherz mit ihm haben, ihn zum Besten haben“ Hässlein Nürnbg.Id. 49 Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.

*1737 Nürnberg, †1796 ebd.; Amtsschreiber, Syndikus
Ä.Spr. auch einlegen, ziehen lassen allg.
wer die weinper … paizt mit honig Konrad vM BdN 351,9f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
Nim Balsam Äpffel, in Öhl gebeizet Roßarznei (Krüger) 72 Krüger, Elisabeth: Eine Roßarzneihandsschrift aus dem bairischen Sprachraum (erste Hälfte des 18. Jahrhunderts), Diss. masch. München 1997.
4
(Flachs zum Rösten, Holz zu leichterer Verarbeitung od. zur Lagerung) in Wasser legen
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Schwaben mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt
„die hölzernen Wasserröhren wurden vor dem Verlegen boazt Nußdorf RO47.7422451, 12.156916
°s Kirmhoiz [Holz für Körbe] muaß boazt wern Metten DEG48.855117, 12.913475
n Flox mauma zerst riffln und nacha boizen „in ein stilles Altwasser legen“ Cham CHA49.223747, 12.662091
5
durch Beizen weich werden
5a
durchbeizen, durchziehen
5aα
weich werden (vom Fleisch)
in die Sur kumma, beizen laon Lauf LAU49.5118126, 11.2813381
Die Huͤnlein werden … in kalten Eßig/ mit Zwibel … gelegt/ und zugestuͤrtzter paitzen lassen Hagger Kochb. III,2,43 Hagger, Conrad: Neues Saltzburgisches Koch-Buch, 2 Bde, Augspurg 1719.

*1666 Marbach/Schweiz, †1747 Salzburg; Koch in fürstlichen Diensten
Redensart(en):
I’ bin boazt „durch Prüfungen mürbe, klug geworden“ Schmeller I,287 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
auch braten
°dö Apfi miaßn no boaßn „braten“ Perach WS48.0393351, 12.0887634
übertr. (schmerzvoll) warten
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°beim Dokta hob i lang boazn müaßn Rottau TS47.7946207, 12.4136936
v.a. in Ra.:
jmdn beizen lassen (schmerzvoll) warten lassen, in einer mißlichen Lage verweilen lassen °Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz mehrfach, °Schwaben mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt:
°der Schlanggl [Kerl] hot mi am Sunntog awa sauba boazn laßn Au BGD47.605894, 12.909125
°oan boazn lassn „in seinem Elend sitzen lassen“ Kelheim KEH48.9187285, 11.8727886
Im größten Loch … Da laß ma ʼhn boazen und verschwinden Ehbauer Weltgschicht I I 127 Ehbauer, Michl: Die baierische Weltgschicht, München 41952.

*1899 Amberg, †1964 München; Bahninspektor, Schriftsteller

Iətz lassmer·n hàlt əweil boaz·n „in der Klemme stecken“ Mittenwald GAP47.4429543, 11.2655684, Schmeller I,287 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
5aβ
Saft, Wasser ziehen (vom Rettich)
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°a Radi muaß boazn oder wassern Indersdorf DAH48.359493, 11.373580
°hot da Radi scho boazt? Walkertshofen MAI48.6749205, 11.8760096
den Radi boißn laßn Burggriesbach BEI49.127821, 11.360344
Z’ viu derf er aa net boazn, sunst verliert er sein Saft Kreis Münchner 13 Kreis, Julius: Wir Münchner. Geschichten, hg. von Heidi Krischke, München 1992.

*1891 München, †1933 ebd.; Lehrer, Schriftsteller
5b
weich, geschmeidig werden (von Flachs, Holz)
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
guat host’n eigwoakt, an Hor [Flachs], iatz ko a boatzn Traunstein TS47.8701474, 12.6423403
„die Korbflechter lassen das Werkholz vor der Verarbeitung im Brunnen oder der Hüll [Lache] boizn Kallmünz BUL49.160556, 11.958586
6
(leicht) hageln, graupeln
°Oberbayern vereinzelt
°boazn Halfing RO47.9500426, 12.2765095
7
(mit abgerichteten Tieren) jagen, hetzen
einen Hund auf die Hasen baizen „antreiben“ Westenrieder Gloss. 34 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
das sie mit solchen valken baizzen HadamarvL 181,51,7 Hadamar’s von Laber Jagd und drei andere Minnegedichte seiner Zeit und Weise, hg. von J[ohann] A[ndreas] Schmeller, Stuttgart 1850 (Nachdr. Amsterdam 1968).

Hadamar III (?) von Laaber PAR, *um 1300, †nach 1354
das Hetzen und Paissen in den weiten Feldern soll ihnen unverboten seyn Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395, 1507 BLH XVI,272 Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
übertr. reizen, erbittern, erzürnen
irritare paissen Cgm 674,fol.67v Codex germanicus monacensis, deutschsprachige Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
erpicht sein, begehren
„Auf eine Person oder Sache baißen, erpicht seyn“ Schmeller I,287 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
8
absteigen, herabsteigen
Persibein gwann von schaide sein schwertt vnnd paisst zer erden Füetrer Persibein 430,1f. Füetrer, Ulrich: Persibein aus dem ‘Buch der Abenteuer’, hg. von Renate Munz, Tübingen 1964.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
9
speisen, essen
do mein Herre paist vnd as zu lantzstorf 1392 Freyberg Slg II,122 Freyberg, M[ax] v.: Sammlung historischer Schriften und Urkunden. Geschöpft aus Handschriften, 5 Bde, Stuttgart/Tübingen 1827-36.
Ahd., mhd. beizen, zur gleichen Wz. wie beißen1; zu den Doppelformen mit Affrikata u. Spirans vgl. Et.Wb.Ahd. I,524-526 Lloyd, Albert L. und Otto Springer: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen, Göttingen/Zürich 1988ff. .
bǫαtʃn Oberbayern, Niederbayern, Schwaben (dazu AM, BUL, CHA), (SOG),-ǫi- Oberpfalz (dazu SOB; DEG, KÖZ, MAL, REG, VIT), (GAP), bāds- (N), in Anlehnung an Schriftspr. -ai- Oberpfalz (dazu AIB; MAI, PAN; REH; EIH, LAU, N, SC, WUG); daneben bǫαʃn Oberbayern (dazu GRI, LAN, VOF),-ǫi- Niederbayern, Oberpfalz (dazu GAP, IN, MB, WM; EIH),-ā- (N, SC), -ai- (FS, FFB, MB; BOG; AM, NM).
  • Hässlein Nürnbg.Id. 49 Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.

    *1737 Nürnberg, †1796 ebd.; Amtsschreiber, Syndikus
  • Schmeller I,287 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 34 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ II,948-951 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,821 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1981-1984 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,189. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1401f., 1410f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,1011-1013, 1059f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,161f. Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,859. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 45, 58 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Christl Aichacher Wb. 224 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Fragebögen:
  • S-96E30, 100G11, W-16/43, 45, 19/35, 28/39
verfasst von: J.D.

benedizieren

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 251
Wortart: Verb
Bedeutung
segnen
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°der Pfarrer håt de Förtung [Aussteuer] benediziert Rehling AIC48.486722, 10.9291512
benedicieren ließ man ehmals Kinder, welche trotz gehöriger Pflege nicht zunehmen und gedeihen wollten, auch krankes Vieh“ Schmeller I,245 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Ä.Spr auch einsegnen, einweihen
wie Wier … zur Fraw vnnd Abbtessin senndt Elegiert Confimiret vnnd Benediciert worden 1609 Haidenbucher Geschichtb. 1 Haidenbucher, Maria Magdalena: Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650, hg. von Gerhard Stalla, Amsterdam 1988.

*1576 Kaufering LL, †1650 Frauenchiemsee RO; Äbtissin
Aus lat. benedicere; WBÖ II,1001 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • Schmeller I,245 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,1001f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Frühnhd.Wb. III,1284 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Fragebögen:
  • W-17/55
verfasst von: A.R.R.

Berge1

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 282
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutung
(kleiner) Behälter, ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.
1 klains sylberns perchl perl Rgbg.Judenregister 133 Volkert, Wilhelm: Das Regensburger Judenregister von 1476. In: Festschrift für Andreas Kraus zum 60. Geburtstag, hg. von Pankraz Fried und Walter Ziegler, Kallmünz 1982, 115-141.
Mhd. bërc ‘Mittel zum Bergen’ stm./n., Abl. von bërgen; Frühnhd.Wb. III,1428 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff. .
  • Spätma.Wortsch. 36 Matzel, Klaus, Jörg Riecke und Gerhard Zipp: Spätmittelalterlicher deutscher Wortschatz aus Regensburger und mittelbairischen Quellen, Heidelberg 1989.
  • WBÖ II,1086f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schw.Id. IV,1566 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Frühnhd.Wb. III,1428 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,185 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
verfasst von: J.D.

besser

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 325–327
Wortart: Adjektiv
Bedeutungen
Kompar. zu gut
Kompar. zu gut
1
besser, best
1a
besser (mit impliziter od. expliziter Vergleichsgröße)
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
da Troad steht huir besser wia ferigs [voriges] Johr Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799
ih wollt, ich hätt no bessanö Augn! Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
Sie is so viel a guate Melcherin g’wen, und in Stall überhaupts hat ’s koa besserne gar it geb’n Thoma Werke VI,292 (Wittiber) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
Gehts, wickelts eam decht [doch] d’ Füaßel ein Und hüllts es bössa zua! Großholzhausen RO47.765473, 12.078806, Hartmann Volksl. I,180 Volkslieder. In Bayern, Tirol und Land Salzburg, ges. von August Hartmann, Bd 1: Volksthümliche Weihnachtlieder, Leipzig 1884.

*1846 München, †1917 ebd.; Dr.phil., Gymnasiallehrer, Oberbibliothekar
sîd tu nu bezzera bist, danne du e uuarest Wessobrunn WM47.874215, 11.0238794, 1.H.11.Jh. SKD 156,8f. (Predigtslg A) Steinmeyer, Elias v.: Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin/Zürich 21963.
2 grabew tuͤch … daz pezzer … daz ringer 1396 Runtingerb. II,181 Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
das sich die schlechte vnd Arme pesser allß die reichen mit her geben gehalden München M48.139686, 11.578889, 1632 OA 100 (1975) 208 Oberbayerisches Archiv, 1839ff.
In festen Fügungen:
bessere Hälfte Ehepartner

In bessere(n) Hände(n) ( Hand) besser untergebracht, versorgt

Sprichwörter:
Es gibd nix Bessàs ǫis wià wǫs Guàds „Ausdruck der vollen Zufriedenheit“ Kaps Welt d.Bauern 16 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand
, ähnlich °WEN

Wås bössars kimd nöd nåch Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894, ähnlich Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
1b
gesundheitlich besser
°Oberbayern vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
wead wida bessa Friedberg FDB48.3549199, 10.9838928
Ah, ah, dös is a merkwürdige G’schicht … aba jetz is da wieda bessa …? Thoma Werke III,65 (Fahnenweihe) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
ist die Khue stündlich besser worden Regen REG48.976777, 13.127186, 1759 Schlag 49 Schlag. Ein Dorfleben in Bildern und Berichten, hg. von der Direktion für Ländliche Entwicklung, Landau a.d. Isar 1993.

Schlag REG
Scherzh.:
°wia gehts mim Gsund? – Besser wia moing Grafing EBE48.044733, 11.965002
1c
höher- od. bessergestellt, vornehm
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern mehrfach, Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
des is scho a bessara Bauar „in guten Verhältnissen“ Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
a bessera Schneider „für die Herrschaften“ Bodenmais REG49.070161, 13.099453
a bessers Gwand „Festtagsgewand“ Riedenburg RID48.961252, 11.6855725
Es sojj à Bëssernë g’wën sâ. Und dë håt g’reigiert [gegeistert] REG, Haller Frauenauer Sagen 72 Haller, Reinhard: Frauenauer Sagen. Erzählen im Bayerischen Wald, Münster/New York/Berlin 2002.

Frauenau REG, *1937 Bodenmais REG; Dr.phil., Sonderschuldirektor, Kreisheimatpfleger
1d
best
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
du bisch da Bessa vo åisam! Kochel TÖL47.6531098, 11.3631895
as Besser is’s, i loß ’n geah Dingler bair.Herz 44 Dingler, Max: Das bairisch Herz. Gesänge in der Mundart, Erfurt 1940.

*1883 Landshut, †1961 München; Dr.phil., Direktor der Wissenschaftlichen Staatssammlungen
In adv. Fügung:
an / im besseren am besten
wanns woam is, geht da Toig ön bössan Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
miα geds ned αn beʃαn „Mir geht es nicht zum besten“ nach Kollmer II,379 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.

Sprichwörter:
Mà muàs ǫiwài s Bessà hoffà, s Schlęchde kimd vo sejwà Kaps Welt d.Bauern 16 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand

Ueber geschehene Dinge muß man das Bessere reden Baier.Sprw. II,63 [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.

*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
2
mehr, näher, meist
Adverb 
2a
mehr, in höherem Maße
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
mir pressierts besser als dir Pfaffenberg MAL49.0170126, 12.665917
dö Kuah leibt si ollaweil bessa o „magert zusehens mehr ab“ Cham CHA49.223747, 12.662091
meine Achsel hat … besser wehgetan Christ Unsere Bayern II,42 Christ, Lena: Unsere Bayern anno 14/15, 3 Bde, München 1915.

*1881 Glonn EBE, †1920 Mchn; Schriftstellerin
Ma hat scho Gelda gnomma, de vui bessa gstunka ham SZ 9 (1953)142,1 Süddeutsche Zeitung, 1945ff.
das dise Cur frh: Genadt den Heren pesser alls den Dirfftigen Dienern wol ein gedragen München M48.139686, 11.578889, 1623 OA 100 (1975) 178 Oberbayerisches Archiv, 1839ff.
Ä.Spr.
größer, höher
auch adjektiviert  
Ä.Spr.
Der schad ist bezzer danne CC lb hl 1347 Stadtr.Ambg 101 Denkmäler des Amberger Stadtrechts, erster Band 1034-1450, bearb. von Johannes Laschinger, München 1994.
2b
näher
geh bössa zuwa Passau PA48.567378, 13.431710
Beßer her, beßer hin Schmeller I,289 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
2c
meist in adv. Fügung am meisten
da tuat’s in bössern weh! „da schmerzt es am meisten“ Passau PA48.567378, 13.431710
Ahd. bezziro, mhd. bezzer, germ. Wort idg. Herkunft; Kluge-Seebold 114 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
beʃα, -ər u.ä., vor vok. Flexionsendgen -n- Oberbayern, Niederbayern (dazu NEW), vereinz. beʃαrig- (GRI).
  • Schmeller I,289 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,411-414 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,923-925 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1671-1673 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,239 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1644-1647 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Lexer HWb. I,261 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 243f. Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,942-946 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 46 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Maas Nürnbg.Wb. 79 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Fragebögen:
  • S-14C5, 36A8, 40A3, M-39/24
verfasst von: B.D.I.

bessern

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 327f.
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
besser machen
1a
verbessern
Conponi gabezzirot uuesan Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 9. Jh. StSG. II,223,27 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
woͤllen wir jnen dasselb buch/ wie das gebessert ist/ hiemit auch bestett haben Freyhaiten 1568 196 Des loͤblichen Hauß vnd Fuͦrstenthumbs Obern vnnd Nidern Bayren Freyhaiten ..., München 1568.
1b
ausbessern, reparieren
hat das alt Gäter bej dem Rorkasten wider auß geraumbt vnd gepessert 1492 Frsg.Dom-Custos-Rechnungen I,664 Die Freisinger Dom-Custos-Rechnungen von 1447-1500, hg. von Hans Ramisch, bearb. von Alois Heß. Bd I: Text, München 1998.
Maister Hanns Gerb, schneider, der sellen khlayter zu besern und edliches neu gemacht 48 kr. München M48.139686, 11.578889, 1597 BJV 1958,115 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
1c
aufbessern, zusätzlich geben
bessern „beim Handel mit dem Preis in die Höhe gehen“ Naabdemenreuth NEW49.818131, 12.126801
„So … der Kiemgauer das Zuhausen und Bessern liebt“ Peetz Volkswiss.Stud. 219 Peetz, Hartwig: Volkswissenschaftliche Studien, Augsburg 1880.

*1822 Bayreuth, †1892 München; Bezirkshauptmann
als iͤr æinz stirbet/ so sol daz ander den dienst pezzern mit vierzich pfhenning / vf des selben iarziͤt Türkenfeld FFB48.109014, 11.0849961, 1291 Corp.Urk. II,675,21f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
das Ainer den andern nicht höher pessern noch vertrinkn sol dann vmb zwen köpf osterweins 1500 MHStA Reichsstadt Regensburg Lit.373,fol.149r Hauptstaatsarchiv München
ein besseres Angebot machen
Auch reflexiv  
Du muəst di’ no~ guəting béssə’n, bis mə’ zsámkemə~ „bis wir Handels eins werden“ Schmeller I,289 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Redensart(en):
Béssə’ di’! „bey manchem Kartenspiel … verdopple den Einsatz“ Schmeller I,289 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
im Spieleinsatz verdoppelt od. noch mehr vervielfacht
Partizip Präteritum  
als Neutrum 
„Ein Gebeßertes (Béssə’ts, nemlich Spiel) ist eine solche Partie, wo Einige oder Alle den Einsatz noch ein oder mehrere Male geben mußten“ Schmeller I,289 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
2
wiedergutmachen, erstatten, Buße leisten
daz svͤln wir im nach der drier rat bezzern Regensburg R49.013904, 12.100040, 1272 Corp.Urk. I,197,42 Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
Swer … swarzes saltz dem andern geit, swaz daz leihter ist denne daz weizze salz, daz sol er im pessern 1320 Stadtr.Mchn (Dirr) 211,23-25 Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
Wenn die von Peytigo fuͤr das Dorff gant, so habent sy gipessert und gipuͤst Peiting SOG47.795462, 10.9235088, 1435 Lori Lechrain 140 [Lori, Johann Georg [v.]]: Der Geschichte des Lechrains zweyter Band, Urkunden enthaltend, [München] o.J.
3
bestrafen, mit Buße belegen
swelich unserer burger wider unsern rat … handelat oder tat, darumbe man in pezzern scholt an leib, an leben oder an guͦt 1351 Rgbg.Urkb. II,9 Regensburger Urkundenbuch, Bd 1 [hg. von Josef Widemann], Bd 2 hg. von Franz Bastian und Josef Widemann, München 1912-56.
die zwelff geschwornen des rats haben auch gewalt … die verprüchigen [Gesetzesbrecher] nach gelegenhait irs verschuldens darumben zu pessern und straffen Regensburg R49.013904, 12.100040, 1542 VHO 84 (1934) 57 Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 1838ff.
4
besser werden
reflexiv  
4a
sich gesundheitlich bessern
dea muas si bössan Oberdiendorf PA48.6286985, 13.590431
allwo er ein geraume Zeit der gewohnlichen Cur genossen, dieweil es sich aber mit jhme nit wollte besseren 1677 Gierl Bauernleben 101 Gierl, Irmgard: Bauernleben und Bauernwallfahrt in Altbayern. Eine kulturkundliche Studie auf Grund der Tuntenhausener Mirakelbücher, München 1960.

Tuntenhausen AIB
4b
sein Verhalten ändern, ä.Spr.
Wil ez sich darnach nicht bessern, so sol im der maister deu puͤzz swaeren 1328 Stadtr.Mchn (Dirr) 116,18-20 Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
sich Bessern „resipiscere“ Schönsleder Prompt. F1v Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
Ahd. bezzirôn, mhd. bezzern, Abl. von besser; Kluge-Seebold 114 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
  • Schmeller I,289 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 50,418 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ II,1125f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,925f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1673-1675 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,239f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1647-1649 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,1900-1910 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,261 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 245f. Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,946f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Fragebögen:
  • S-98B10
verfasst von: B.D.I.

best

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 330–332
Wortart: Adjektiv
Wortform: Superlativ
Pragmatik: 
zu gut
Bedeutungen
1
best
1a
best (im Vergleich)
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
da Bescht fo da Kchlaß Kochel TÖL47.6531098, 11.3631895
a zamgfeida Schdråumihsd is da bösdö füa an schlechdn Grund Passau PA48.567378, 13.431710
Da erste Schlaf is da beste Wdmünchn.Heimatbote 20 (1989) 67 Waldmünchner Heimatbote, 1981ff.
Ene sint di wirsten. dise sint niht di besten A.L. Lloyd, Der Münchener Psalter des 14. Jh.s, Berlin 1969, 17,27f.
von Sandt Jörgentag bis auf Subenten [Sonnwende] sol ain jeder Paur ain Khue Malchen [Molke] geben, nit die pösst, auch nit die lezen Adldorf LAN48.6344502, 12.8351135, 1552 Hartinger Ordnungen III,249 Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
In festen Fügungen:
bestes Haupt Stück Vieh, das im Todesfall der Herrschaft übergeben wird

Am / im besten am besten Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt:
am bestn bschde Siegertsbrunn M48.0206065, 11.7254985
so got am besten gefiel Aventin IV,116,3f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
1b
best (in absoluter Verwendung)
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
de bestn Gedankn kemma-r-ållamåi erscht nåch da Gmoasizung Fürstenfeldbruck FFB48.1813797, 11.2382125
°dea is im bestn Alter gstorm Neuhaus NEW49.800989, 12.169603
’S iis as best, du gäihst „sei klug und gehe!“ Braun Gr.Wb. 46 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
Dés is vo~ də’ bést·n (sc. Seite oder Sorte?)“ Schmeller I,299 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
ez sol der mensche … ze dem besten rihten ie sîn leben LamprechtvR 439,3035f. Lamprecht von Regensburg: Sanct Francisken Leben und Tochter Syon, hg. von Karl Weinhold, Paderborn 1880.

um 1250
meinen lesten Willen und Testament … in bester form, Maaß und gestalt, wie es nach geistl. und weltl. … landt-Rechten … geschehen soll St.Georgen LL47.944385, 11.088408, 1722 Lösche Geschirr 132 Lösche, Wolfgang: „Plab und weiss Geschirr“ aus Diessen, München 1985.

Dießen LL
In festen Fügungen:
zum besten haben / halten necken, foppen Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt:
zum Böschda halta Rott LL47.9042842, 10.9716026
oin zin bestn hom Hessenreuth KEM49.810618, 11.976568

Zum Besten geben erzählen
etwas zum Besten geben Passau PA48.567378, 13.431710
Etwas zum Beßten geben Schmeller I,299 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek

Redensart(en):
umma [immer] af’s Beste hoff’n,’s Schlechte kummt va selwa Sulzbach-Rosenberg SUL49.4992468, 11.7470259
°ma mou ’s Best hoffn und afs Schlimmste gfaßt sei Weiden WEN49.676727, 12.162220
2
meist, am meisten, ä.Spr.
daz tu in lonast, da sîes bezzist bidurfin Regensburg R49.013904, 12.100040, 11.Jh. SKD 187,62 (Otlohs Gebet) Steinmeyer, Elias v.: Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin/Zürich 21963.
der wein aber ist vast aller Dahinden geblieben … allein der Özwein [Etschwein] hat das peste Miessen thun München M48.139686, 11.578889, 1628 OA 100 (1975) 195 Oberbayerisches Archiv, 1839ff.
In heutiger Mda. in adv. Fügung:
am besten am meisten
ih vageh mö am böstn, wanö alloi bi Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
3
nächst, nächststehend (von Verwandtschaft), ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
Daz ich mit wolbidachtem mvͦet vnd nach meiner besten friuͦnt rat Raitenhaslach 48.128628, 12.786590, 1286 Corp.Urk. II,159,7f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
4
Preis, Zugabe
Substantiv, Neutrum 
4a
(erster) Preis
das Best „Geschenk, z.B. Preis beim Schützenfest“ Passau PA48.567378, 13.431710
i glab, es hat ’s Best kriagt a boarischa Wirt Inzell TS47.7633488, 12.7492369, Kiem Lieder 69 Lieder und Jodler aus Oberbayern, ges. von Pauli Kiem, München 1938.

eigentlich Kiem, Emanuel, *1882 München, †1960 Kreuth MB; Musiker, Volksliedsammler
Das Beßte „der beste, erste unter den, bey einem Wettschießen, Kegeln oder überhaupt bey einem Wettspiele gesetzten Preisen“ Schmeller I,299 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
dises Jar ist ein grosses schiessen alhie auf dem plachfelt gehalden worden, das peste ist gewest 100 Daller, das ander 50 daller München M48.139686, 11.578889, 1599 OA 100 (1975) 157 Oberbayerisches Archiv, 1839ff.
Redensart(en):
Das Best kriegen „den Vorzug erhalten, allen andern vorgehen“ Schmeller I,299 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
4b
Zugabe
„Holz und Herberge haben sie zum Besten, Bettgewand und Kleider müssen sie sich selbst drachten“ Pressath ESB49.7698203, 11.9343043, 1580 VHO 85 (1935) 217 Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 1838ff.
Ahd. bezzisto, mhd. bezzist, best, germ. Wort idg. Herkunft; Kluge-Seebold 114 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
  • Schmeller I,299 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,1128 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,927-930 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. II,1499 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,239f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1649f., 1659-1662 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Lexer HWb. I,225f. Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 247f. Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,951-953 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 46 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Fragebögen:
  • M-16/37
verfasst von: B.D.I.

Bet

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 335f.
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Bedeutungen
1
Gebet, ä.Spr.
thei uuort … thei der thruhtin [Herr] selpo za pete gasazta Freising FS48.402335, 11.741887, 9.Jh. SKD 50,23-25 (Exhortatio B) Steinmeyer, Elias v.: Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin/Zürich 21963.
vnd seinen jartach mit dem ampt vnd mit alle dem rainen pet bege 1301 Urk.Raitenhaslach 411 Die Urkunden des Klosters Raitenhaslach. 1034-1350, bearb. von Edgar Krausen, 2 Bde, München 1959f.

Raitenhaslach AÖ
wie in taglichem pete stet. Zuokoem dein reich, dein will gescheh BertholdvCh Theologey 199 Berthold von Chiemsee: tewtsche theologey, München 1528.

Pürstinger, Berthold, *1465 Salzburg (?), †1543 Saalfelden bei Salzburg; Fürstbischof von Chiemsee
In heutiger Mda. in fester Fügung:
(das) Bet läuten (v.a. abends u. morgens) zum Angelus läuten °Oberbayern vielfach, °Schwaben vielfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt:
°abens hamma nochan Betläutn dahoam sei müaßn, sonst hats gschebat [Schläge gegeben] Hirschbichl EBE48.0031479, 12.0566415
fåurn Beilleittn muas d Milö ins Haus khema Mittich GRI48.440634, 13.396183
s Bet leits Gebetsläuten am Morgen Aulzhausen FDB48.4444589, 10.9631427
Nach’m Bethlauͤten werd’ ich zu dir kommen Delling I,67 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker

Wias nacha z’Düaschhofa ’s Bed glin … hod Dirschhofen SOB48.6268288462739, 11.2422057529934, Böck Sagen Neuburg-Schrobenhsn 42 Sagen aus dem Neuburg-Schrobenhauser Land, ges. von Emmi Böck, Ingolstadt 1989.

*1932 Zweibrücken/Pfalz, †2002 Ingolstadt; Volkskundlerin

umb willen derselbe zu Verttigen Bättleuden in allhiesigen Würths haus Sacromentieret Amerang WS47.9919747, 12.3085415, StA Mchn Hofmark Amerang, Pr.18 (25.5.1547) Staatsarchiv München

Redensart(en):
a solcherne kriagst drei Stund nach dem Betläuten aa no „wenn sich ein Bursch auf eine Hochzeiterin zu viel einbildet“

Sprüche:
°Betleiddn, d Haum ad Seitn Grafing EBE48.044733, 11.965002

Bàin … Beed-làiddn … Huàd auf d Sàiddn, Gràiz mochà, nimmà lochà! Kaps Welt d.Bauern 157 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand

Gstanzl:
Bet hat’s glitten, ’s Kreuz hob i g’macht, wünschi mein Schatzal a ruahsame Nacht Neustadt KEH48.802075, 11.762287
2
Bitte, Ersuchen
Nu haben wir angesehen ir fleizzig bet vnd haben in bestaͤtt München M48.139686, 11.578889, 1349 Urk.Schäftlarn 176 Die Urkunden und Urbare des Klosters Schäftlarn, bearb. von Alois Weißthanner, München 1957.

Schäftlarn WOR
Da pat der künig umb vernunft und verstand … Das gefiel got wol, gewert in seines pets Aventin IV,227,3-5 (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
Ahd., mhd. bët stn., Abl. von bitten; Pfeifer Et.Wb. 406 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. .
  • Delling I,67 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,302 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,1131 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,944 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1823-1825 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB I,1692 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,2027f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,233 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,919 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Fragebögen:
  • W-141/18
verfasst von: J.D.

Beter

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 352f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Betender
1a
jmd, der viel betet, in Ortsneckerei
„Eresing (Landsberg): Beter Bronner Schelmenb. 129 Bronner, F[ranz] J[osef]: Bayerisches Schelmen-Büchlein. 165 Schwänke und Schnurren über bayerische Ortsneckereien, Dießen 1911.

*1860 Höchstädt a.d. Donau, †1919 München; Volksschullehrer
1b
Mann, der Krankheiten abbetet
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°Beta Wurmsham VIB48.350000, 12.333333
2
Rosenkranz, Rosenkranzperle
2a
Rosenkranz
°Oberbayern vielfach (außer O), °Schwaben vielfach, Niederbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°i bring da vo Altöding an schen Bädda mit Wackersberg TÖL47.734136, 11.540953
°gib mein Better her! Gundelsheim DON48.909960, 10.843580
„Während der erste ruhig sein Beter abfiselte, johlte der andere wild einher“ Leoprechting Lechrain 118 Leoprechting, Karl v.: Aus dem Lechrain. Zur deutschen Sitten- und Sagenkunde, München 1855.

*1818 Mannheim, †1864 Leoprechting AÖ; Volkskundler
I hob mein Bädda vogessn! Höfer Bair.gredt II,40 Höfer, Johann: Bairisch gredt, 2 Bde (2. Bd hg. von Armin Höfer), München 1995-2001.

*1925 Derndorf AIB, †1999 Salzburg; Prof. für moderne Sprachen, Autor
hat er nacheinander 42. Jahr mit dem Better in der Hand … das Heil. Allmusen gesammlet Selhamer Tuba Rustica I,397 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
2b
Rosenkranzperle
Diminutiv  
°Niederbayern vielfach, °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°geh tua deine Beataln gscheit oglanga Hohenpeißenberg SOG47.7941442, 11.0057418
°an dem G’setzl feihn ma drei Bätterl Straubing SR48.877718, 12.579576
Und d’ Ohfrau an ihr’n Rosenkranz a Beterl obi draht Pangkofer Ged.hd.u.altb.Mda. 33 Pangkofer, Jos[eph] Ans[elm]: Gedichte in hochdeutscher und altbayerischer Mundart, Regensburg 1842.

*1804 Riedenburg, †1854 München; Dr.phil., Gutsverwalter, Schriftsteller
Ra:
für jmdn ein Beter fallen lassen u.ä. ein Gebet sprechen °Niederbayern mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt:
°las fei für mi aa a Bäterl falln Hexenagger RID48.919776, 11.686264
3
übertr.
3a
rosenkranzartiges Amulett, ä.Spr., in heutiger Mda. nur noch in Komp.
„ein solcher Bèttər … hat nach dem Wahne einiger Gegenden heilsame und rettende Kraft“ Schmeller I,826 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
3b
Perlenkette
°Bädder „Halskette aus Glasperlen“ Solnhofen WUG48.8966726, 10.9977662
3c
Handfessel
in fester Fügung:
°den hams furt mit’n eisige Bet’r Handfessel Kohlgrub GAP47.665818, 11.048838
3d
Perle, Schmuckperle
Diminutiv  
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°de håt a Hoisketn mit über fuchzg Bätterl Hofendorf ROL48.730258, 12.1475973
auch Kügelchen, Perle
bętαl „Kügelchen, Perle“ nach Kollmer II,58 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
3e
Tropfen
Diminutiv  
3eα
Träne
°Niederbayern mehrfach (v.a. NO), °Oberpfalz mehrfach (CHA)
°d Bädderla san eam grod aso abergloffn Cham CHA49.223747, 12.662091
3eβ
Schweißtropfen
°Niederbayern mehrfach (v.a. NO), °Oberpfalz vereinzelt (CHA)
°vor lauta Hitz san ma d’Peterl awagrunna Hunding DEG48.8420511, 13.1772555
3eγ
Regentropfen
°Bäterl „Regentropfen“ Lohberg KÖZ49.175960, 13.102845
3f
Gallapfel
Diminutiv  
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°Päterl Fischbach ROD49.2353559, 12.2047544
Ahd. bëtâri, mhd. bëtære stm., Abl. von beten; WBÖ II,1139 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • Delling I,67 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,302 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,1139 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. VI,1627 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Suddt.Wb. II,245 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB I,1698 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,2060 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,234 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,926 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Christl Aichacher Wb. 114 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Kollmer II,58 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Rasp Bgdn.Mda. 21 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Schilling Paargauer Wb. 70 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

    *1939 Sattelberg SOB
  • Fragebögen:
  • S-89B8, W-19/3
verfasst von: J.D.

Betung

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 405
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutung
das Beten, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
mit einem wächsernem bild, Opfer in den Stock und bettung der marianischen formul hieher verlobet 1736 Mirakelb.Aunkofen 43 Wühr, Evi: Das Mirakelbuch der Liebfrauenkirche zu Aunkofen. Originaltext und Auswertung, Abensberg 1999.

Aunkofen KEH 1736-1763
Mhd. bëtunge, Abl. von beten.
  • DWB I,1741 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Lexer HWb. I,245 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
verfasst von: J.D.

beuten1, -ckt

Wörterbuch:
Wortart: Verb
Pragmatik: 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
Bedeutungen
1
erbeuten, rauben
Beuten „prædari“ Schönsleder Prompt. F4r Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
2
(die Beute) aufteilen
sein aigen hofgesind und cämmerling … peuckten under sich den kaiserlichen hausrat Aventin IV,798,30-799,1 (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
  • Schmeller I,304 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ II,732 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,984 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1919 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB I,1753f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. III,2199-2201 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,290 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
verfasst von: A.R.R.

Bidem

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 750
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum, 
Maskulinum 
Bedeutung
Beben, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
hindert der gelider pidem und siehtum Konrad vM BdN 362,28f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
Mhd. bidem st./swm., st./swn., Abl. von bidmen; vgl. 2DWB VIII,1647 Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung, Leipzig 1965ff. .
  • Schmeller I,21 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Schwäb.Wb. I,1096 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Lexer HWb. I,265 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Braun Gr.Wb. 48 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
verfasst von: A.R.R.

bieten

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 787–789
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
in Aussicht stellen, ein Angebot machen
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
fürn Åcker kånsd ma nöd so vui boidn Höhenstadt PA48.499949, 13.315249
°böi-n a Mäöchate [Ohrfeige mit dem Handrücken], naou wiad a glei vaschwundn sa Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291
‘Fünfhundert Mark’, werd i verlanga. ‘Bist narrisch! … Vierhundert is mei höchsts Gebot’ werd er bieten Lettl Brauch 35 Lettl, Josef: Nach altem Brauch. Hoagarteng’schichten von Sebastiani bis Silvester, Regensburg 1981.

*1927 Moserholz EG, †2008; Rektor
wolden aber die selben … niht reht [gerichtliche Klärung] bieten Friedberg FDB48.3549199, 10.9838928, 1292 Corp.Urk. II,701,10f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
der pot im den kampf Füetrer Chron. 211,15 Füetrer, Ulrich: Bayerische Chronik, hg. von Reinhold Spiller, München 1909.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
Kartenspiel:
°biadn Nußdorf RO47.7422451, 12.156916

He, Spielratz, geh’ eina! Tean ma biaten! Stemplinger Obb.Märchen II,8 Stemplinger, Eduard: Oberbayerische Märchen, 2 Bde, Altötting 1924-26 (Nachdr. Rosenheim 1979).

*1870 Plattling DEG, †1964 Elbach MB; Dr.phil., Oberstudiendirektor

Sachlich: vgl. WBÖ III,157f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
2
(im Kartenspiel) die Spielführung beanspruchen
biə’n Schmeller I,306 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Bieten „provocare. ponere. deponere“ Kropf Amalthea Dillingen 1735, 490 Kropf, Franz Xaver: Amalthea Germanica & Latina, Dillingen 1735.

*1691 Tirschenreuth, †1746 München; Jesuit
In heutiger Mda. übertr.:
etwas hat / ist geboten verspricht einen guten, erfolgreichen Abschluß, ist gelungen °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°iatz is’s bon „wenn der Patient auf dem Weg der Besserung ist“ Weildorf LF47.8621034, 12.8704606
wenn ö na a måö aus den ürgan außakam, nachat häts scha botn östliches Niederbayern
°vom Dräschn hot heier s Droi botn „hat es viel Getreide gegeben“ Pertolzhofen OVI49.4258775, 12.3455134
Jezt ist es Boden „jezt ist die Sache gegründet, auf gutem Wege“ Westenrieder Gloss. 53 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
3
darreichen, erzeigen
3a
darreichen, reichen, ä.Spr.
dar piutit der Satanasz altist heizzan lauc [Feuer] 9.Jh. SKD 67,22f. (Muspilli) Steinmeyer, Elias v.: Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin/Zürich 21963.
Als sy sich von dann wolt machen, pot sy dem kaiser ze trincken Füetrer Chron. 178,29f. Füetrer, Ulrich: Bayerische Chronik, hg. von Reinhold Spiller, München 1909.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
In heutiger Mda. in fester Fügung:
Heil bieten grüßen
3b
gewähren, entgegenbringen
Waou is a Gegnd, de so vül Schutz Geng d’ Feindschaft hot, und buit iah Trutz? Schuegraf Wäldler 4 Schuegraf, Jos[ef] Max[imilian]: Der Wäldler. Gedichte in der Mundart des bayerischen Waldes, Würzburg 1858.

*1804 Cham, †nach 1864; Zollbeamter
doch pot er im eren Füetrer Chron. 93,19 Füetrer, Ulrich: Bayerische Chronik, hg. von Reinhold Spiller, München 1909.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
In heutiger Mda. in fester Fügung u. in Ra.:
das Maul bieten grob antworten

Sich etwas (nicht) bieten lassen gefallen lassen
dös lass i ma net biatn Passau PA48.567378, 13.431710
dös laouama niat böi(t)n Singer Arzbg.Wb. 39 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
4
zum Verkauf anbieten
Ez mag auch der fronpot einen iegleichen Burger wol phant antwurten … vnd fûr geriht bieten, swaz man an in wirbet Vilshofen VOF48.625161, 13.182905, 1345 OA 47 (1891-1892) 85 Oberbayerisches Archiv, 1839ff.
iedes in seinem Wehrt bietten und geben, wie landläuffig ist Hohenburg AM49.295317, 11.795621, vor 1703 Hartinger Ordnungen II,611 Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
5
bekanntgeben, mitteilen (lassen)
J muəs auf Télz biədn, das d·Muədə’ gstarbm is Schmeller I,307 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
umb dy muͤnss … als ir das an einer zedel vindet hie inne verschlossen und wellen dy [Beschlüsse] auch uͤberal in unserm land pieten und beruͤffen lassen Landshut LA48.545368, 12.145157, 1405 Runtingerb. III,116 Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
auch (Unschuld) erklären
bevtet aber der Herre sin lovgen vnd sin vnschulde von … des Hovse ez geschiht Regensburg R49.013904, 12.100040, 1286 Corp.Urk. II,179,2f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
dagegen er gleich wol seine vnschuld gepoten 1558 Stadtarch. Rosenhm B/C Nr.136, 95 Stadtarchiv Rosenheim
6
gebieten, befehlen
ze chamerberk oder ze viechirchn oder wo di chamerberger ze pieten habent München M48.139686, 11.578889, 1292 Corp.Urk. II,763,23f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
Auch pieten mein herrn vom rate ernstlich, daz man einem sniter einen tag zu lon nicht mer geben suͤlle dann VI dn 1435 Stadtr.Ambg 184 Denkmäler des Amberger Stadtrechts, erster Band 1034-1450, bearb. von Johannes Laschinger, München 1994.
Wo zween aneinander feind seind/ denen soll der Richter Frid bieten Landr.1616 393 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
7
zu kommen od. zu gehen auffordern
7a
zu kommen einladen, auffordern
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
„der Hochzeitlader kommt zum biatn Landshut LA48.545368, 12.145157
°za da Vasammlung bejdn Regelsbach SC49.367825, 10.949572
er mag Jm aber wol pieten in sein Mayrhof, bey einer Puß Peiting SOG47.795462, 10.9235088, 1435 Lori Lechrain II,141 [Lori, Johann Georg [v.]]: Der Geschichte des Lechrains zweyter Band, Urkunden enthaltend, [München] o.J.
Wann man einem mit der Schaufl oder sonst zur Arbeit biethet, und nicht erscheint 1754 Schrobenhsn.Stadtrechtsb. 66 Freiheiten und Privilegien der Stadt Schrobenhausen. Das Schrobenhausener Stadtrechtsbuch 1333-1803, bearb. von Max Direktor, Schrobenhausen 1991.
7b
ausweisen
wen si dan nit flicks auß dem land ziehen … so peut man in bei henken und trenken auß dem land Aventin I,247,30-32 (Kriegsregiment) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
8
verbieten
°dem hawi mei Haus budn Solnhofen WUG48.8966726, 10.9977662
In fester Fügung:
das Maul bieten das Reden verbieten
Ahd. biotan, mhd. bieten stv., germ. Wort idg. Herkunft; Pfeifer Et.Wb. 134 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. .
biα(d)n Oberbayern, Niederbayern (dazu FDB), daneben -tn Oberbayern, Niederbayern (dazu R, RID; FDB), -tə (GAP, LL, SOG), bein Oberpfalz (dazu WUN; N, SC), -tn (REG; ESB, KEM, NAB, NM, OVI; EIH), ferner mit Vok. des Sg.Präs. der stv., vgl. Lg. § 16j Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. , boi(d)n Niederbayern (dazu RO; R), -tn (GRA, SR; WÜM), bui(d)n (BOG, KEH, KÖZ, VIT; CHA, R, ROD), -tn (BOG, REG).— 1.Sg.Präs. auch biα (EBE); nur 2.3.Sg. bui- RO HuV 7 (1929) 321 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39. .— Konj. veralt. būd (RO).— Part.Prät. bon Oberbayern, Oberpfalz (dazu DGF, PA, PAN; EIH), botn Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz (dazu EIH; ND), -ou- (GAP), -tə (GAP, LL; A), būn (AM, ESB, SUL, VOH; LAU, N, SC, WUG), buαn (NEW, TIR; REH, WUN), im Komp. aufbieten mit Endg der swv. (ED, TÖL).
  • Schmeller I,306f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 53, 421 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ III,157f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1106-1108 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1860-1867 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,366 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,4-7 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,356-365 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,269f. Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 252 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. 1083 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 58, 71, 468 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Singer Arzbg.Wb. 39 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • W-26/41f., 47
verfasst von: A.R.R.

Bieter

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 795
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Gerichtsbote, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
Ez sol auch der fronpot ainem besundern pieter haben und der di stat dez nachtz beruͤff Mühldorf 48.2405007, 12.5250991, 1367 Chron.dt.St. XV,404,24f. Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
Mhd. -bietære, Abl. von bieten; WBÖ III,160 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • WBÖ III,160 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1108 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1880 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,366 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,7 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,365 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,269 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
verfasst von: A.R.R.

Bild, Birglein

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 802–805
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Pragmatik: 
in heutiger Mda. häufig Dim.
Bedeutungen
1
Bild
1a
Bild allg., flächige Darstellung
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°des is fei an ganz a schens Böidl Hirnsberg RO47.8807706, 12.2750108
a Buitl ånbringa „verkaufen“ Mittich GRI48.440634, 13.396183
°döi haout a B’ld gschtift „Votivbild“ Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291
Weinn i doch … a Buidla zeichnen kunnt! Haslangkreit AIC48.5138858, 11.1758975, Sedlatschek Glück 63 Sedlatschek, Gerold: Glück und Glos, Kühbach 1991.

*1943 Reichenberg/ Böhmen
Hintarn Bilddarn und an Kruzifix stecka Polmstreißla Bärnau TIR49.8109931, 12.4304633, Schönwerth Leseb. 71 Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.

Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
Maister Sigmund Maler von den zwain Pilden S. Antonij zemalen 1484 Frsg.Dom-Custos-Rechnungen I,1484 Die Freisinger Dom-Custos-Rechnungen von 1447-1500, hg. von Hans Ramisch, bearb. von Alois Heß. Bd I: Text, München 1998.
gewürckte Bilder in teppichen Schönsleder Prompt. F7r Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
denn die Bildln hat man gern beyn Buͤchern Bucher Kinderlehre 4 [Bucher, Leonhard Anton Joseph v.:] Eine Kinderlehre auf dem Lande von einem Dorfpfarrer, o.O. 21781.

*1746 München, †1817 ebd.; Jesuit, Pfarrer, Gymnasialrektor
In festen Fügungen:
graviertes Bildlein best. Art von Glasbild
„Wer für seinen Wandschmuck einige Kreuzer mehr aufwenden wollte, der kaufte ein graviertes Bildl Hager-Heyn Dorf 136 Hager, Franziska und Hans Heyn: Das alte Dorf. Vom Leben in der guten alten Zeit, Rosenheim 1977.

Hager, F., *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H., *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist


Sachlich: siehe Rußbild
Landshuter Bildlein als Amulett verwendetes Marienbildchen
„Eben so ist das Hinabschlukken der heilsam verbotenen … Landshuterbildel ein thoͤrichtes Wesen“ München M48.139686, 11.578889, 1746 J.V. Eybel, Die Heiligen nach den Volksbegriffen, Leipzig 1791,I,355

Sachlich: vgl. Pollinger Landshut 77f. Pollinger, Johann: Aus Landshut und Umgebung, München 1908.

*1858 Schamhaupten RID, †1912 Landshut; Hauptlehrer
Bild ohne Gnade
Bild ohne Gnad heißt ein Heiligenbild, welches nicht wunderthätig“ Kobell Schnadahüpfln [89] Kobell, Franz v.: Schnadahüpfln und Gschichtln, München [1872].

*1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil., Prof. für Mineralogie, Schriftsteller


in heutiger Mda. scherzh. übertr. hübsche, aber dumme, gefühllose od. hochmütige weibliche Person °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°a Buidl ohne Gnad, schee, aber saudumm Rettenbach SOB48.52628, 11.2561

a buyd ony gnòd ein Mädchen oder eine Frau, die zwar schön anzuschauen ist, aber … einen … völlig kalt läßt“ Kuen Bair. 55 Kuen, Otto: Da taat a dar aa stinka oder: Bairisch für Fortgeschrittene, München 1977.

*1910 München, †1994; Dr.phil., Gymnasialprof., Schriftsteller, Komponist


„Zum Glück für die Buabn sind die Bilder ohne Gnad’ im bairischen Hochland gar selten“ Stieler Natur- u.Lebensbilder_Alpen 313 Stieler, Karl: Natur- und Lebensbilder aus den Alpen. Mit einem Vorw. von Max Haushofer, Stuttgart 1886.

auch ein Bildlein ohne Geist / Rahmen °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°dös is a Buidl ohne Ram Winklsaß MAL48.735538, 12.170611

Im Vergleich:
su schöi wöi a Bld Pommelsbrunn HEB49.5046383, 11.5078943

Redensart(en):
°der hat des Büldl eigrahm „hat die Sache vollständig gemacht“ Weiden WEN49.676727, 12.162220

°Dou mechte koa Bldl oa da Wänd saa „bei denen möchte ich nicht wohnen“ Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123

Kriagst a Beatl, wenn i Kapuzina bi „als Dank für eine Gefälligkeit“ Taching LF47.9613232, 12.7261058
übertr. boshafte, durchtriebene od. eigensinnige Person
in den Fügungen:
ein aus(her)gestochenes / ausgeglastes Bildlein boshafte, durchtriebene od. eigensinnige Person °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt:
sie is an aussagstochas Büidl Wasserburg WS48.0615171, 12.220026

Scherzh.:
’s Beidl [wohl herausgestreckte] Zunge Kneisting GRA48.746215, 13.271922
1b
Fleißbild
Diminutiv  
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
s Katei, wenns a Bildl kriagt ei da Schöi, na tuatz as a sei Gebetbüchei eileng Valley MB47.8945169, 11.7784633
sunst taat’ dir der Herr Pfarra koane so schöna Buidln net schenka Franz Lustivogelbach 59 Franz, Hermann: Lustivogelbach. Heimelige Geschichten in oberbayerischer Mundart, München 1925.

*1877 München, †1953 ebd.; Oberpostrat
Redensart(en):
°moanst, daß du a extrigs Buidl kriagst? „zu einem Unzufriedenen“ Ismaning M48.2242434, 11.6715263
Scherzh. übertr.: Verweis, Strafe
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°dir frime scho a Bildl on „verschaffe ich noch eine Strafe“ Neunburg NEN49.3487414, 12.3819853
Dèr hàt d~ Bᴉldtl ’kriegt Schmeller I,235 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Auch in der Fügung:
ein ausgestochenes Bildlein
°a ausgstochas Buidl Hirnsberg RO47.8807706, 12.2750108
„Ein schärferer Verweis heißt: ən ausg·stochə~s Bᴉldtl Schmeller I,235 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
schlechtes Zeugnis
°Dou hob i öitza mei Büldl „schlechtes Zeugnis“ Kohlberg NEW49.591455, 12.016971
1c
Foto, Lichtbild
°des Bildl „Foto, im Gegensatz zur Tafel, gedrucktes Bild, Heiligenbild“ Ramsau BGD47.574788, 12.865494
der Ding in der Amalien-Straß, der macht wunderbare Bilder Valentin Werke III,113 Valentin, Karl: Gesammelte Werke, 4 Bde, München/Zürich 21983.

eigentlich Fey, Valentin Ludwig, *1882 München, †1948 ebd.; Volksschauspieler
2
räumliche Darstellung, Statue, Relief, ä.Spr.
Stephan dem Stainmetzen an Sand Goͤrgen Pild zu Muͤnchen 1392 Freyberg Slg 114 Freyberg, M[ax] v.: Sammlung historischer Schriften und Urkunden. Geschöpft aus Handschriften, 5 Bde, Stuttgart/Tübingen 1827-36.
zw den Stainen Pilden ob dem ligenden Pild zwai Eÿsen mit Creutzen 1492 Frsg.Dom-Custos-Rechnungen I,667 Die Freisinger Dom-Custos-Rechnungen von 1447-1500, hg. von Hans Ramisch, bearb. von Alois Heß. Bd I: Text, München 1998.
deswegen sye sich mit … ein Wäxin bild … verlobt Rott WS47.985008, 12.130561, 1675 Heimat 1993, 79 Was uns die Heimat erzählt (Beil. z. Oberpfälzer Nachrichten), 1956ff.
In heutiger Mda. im Vergleich, übertr. u. in Komp.:
wie ein hölzernes Bild starr, bewegungslos, ohne Energie °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt:
°grad wia a hölzis Buidla Dettenschwang LL47.9537688, 11.0126092
auch
°du machst ja a Gsicht wia dös höitzer Buid z’ Riffing „schaust dumm“ Reut PAN48.310752, 12.942397, ähnlich °CHA
langweiliger, energieloser Mensch, auch hölzernes Bild u.ä.
Diminutiv  
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°dös is so a Bildl Ensdorf AM49.341178, 11.935929
3
Anblick, Ansicht
°Oberbayern vereinzelt
°der hot a traurigs Bildl gmacht Fischbachau MB47.7195927, 11.9517515
Des woar da a Bldl! Heinrich Stiftlanda Gschichtla 41 Heinrich, Barbara: Stiftlanda Gschichtla. Heiteres und Besinnliches aus dem Stiftland, Kallmünz 1982.

*1924 Waldsassen TIR
4
Vorstellung, Eindruck
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
da kamma si scho a Bildl macha Arnstorf EG48.5635093, 12.8173993
Du mechst da koa(n’ B(ü’ld! Braun Gr.Wb. 73 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
Ä. Spr. Gedanke, Sinn
In disem pild, in dem sinn Nu, das got wais allain, Das nieman anders ist gemain [vertraut] Konrad vM Sphaera 3,27-29 Konrad von Megenberg: Die Deutsche Sphaera, hg. von Francis B.Brévart, Tübingen 1980.

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
5
Vorbild, Ideal, Beispiel
Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt
nimm da a Bild a den! „ein Beispiel“ Passau PA48.567378, 13.431710
Dees iis jå a B(ü’ld va-r-an Måi(d)la! Braun Gr.Wb. 73 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
exemplum pilodi 8./9.Jh. StSG. I,182,9 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
swer daz zaichen iemer dâ ersæhe, daz er bilde der bî næme Kaiserchr. 183,5545f. Kaiserchronik eines Regensburger Geistlichen, hg. von Edward Schröder, Berlin 1964.

Regensburg. (?), 12.Jh.
sunderlich allen den zu ainen Pillde die treulich diennt Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 1329 MB VI,247 Monumenta Boica, 46 Bde, München 1763-1846, NF, Bd 47ff., 1902ff.
6
Gestalt, Erscheinung
Species piladi Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. I,811,31 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
die tievel kômen dar mit ainer micheln [großen] scar in swarzer vogele pilede Kaiserchr. 160,4293-4295 Kaiserchronik eines Regensburger Geistlichen, hg. von Edward Schröder, Berlin 1964.

Regensburg. (?), 12.Jh.
Wie dem, Venus, das ir suss künt auss hirtten grob küngkliche pilder machen? Füetrer Trojanerkrieg 34,38 Füetrer, Ulrich: Der Trojanerkrieg, hg. von Edward G. Fichtner, München 1968.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
7
Person, ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.
Weiter mainten unser altväter … das weiblich pild wär etwas als sunder [in besonderem Maße] begabt von got und der natur Aventin IV,112,20f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
Ahd. bilidi, -odi, -adi, mhd. bilde, westgerm. Wort unklarer Herkunft; Pfeifer Et.Wb. 136f. Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989.
Mittelfranken bild, weiterhin, vgl. Lg. §4f, 7d Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. , Oberbayern, Oberpfalz b(ǖ)ld u.ä., vereinz. bǖl (R), ferner bǖ(i)d u.ä. Oberbayern (dazu KEH, VIT, WEG; BEI; EIH, HIP, N, WUG), bīd u.ä. Oberbayern (v.a. SO; dazu DEG, KÖZ, PAN; EIH), buld u.ä. (SOG, WM; R), buid Oberbayern, Niederbayern (dazu R, RID; FDB, ND), beid u.ä. Oberbayern, Niederbayern (dazu CHA), boid (, ED, RO, TS).— Pl. b(ǖ)ldα, buidα, beidα usw., auch mit -t-, vereinz. bui(α) (FS; GRI).— Dim. b(ǖ)ldl, buidl, beidl, -αl usw., auch mit -t-, büldlα, -lə u.ä. (GAP, LL; A, FDB), buldli (SOG), boi- (TS), vereinz. auch biα(d)l u.ä. (AIB, PAF, WOR), beα(l)dl (LF; PAN) u. biαgl (WOR), vgl. Schmeller I,275 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
.
  • Schmeller I,234f., 275 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 432 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ III,165f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1110f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1197 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,368 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,8-13 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,371-384 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,273f. Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 254 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,1028-1030 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Christl Aichacher Wb. 146 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Braun Gr.Wb. 73 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Heigenhauser Reiterwinkerisch 4 Heigenhauser, Franz-Xaver: Handwörterbuch Reiterwinkerisch - Hochdeutsch, [Reit i.Winkel] 2002.

    *1949 Reit i.Winkel TS; Dr.med., Medizinaldirektor
  • Rasp Bgdn.Mda. 28 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Fragebögen:
  • S-92E44, M-5/27, W-25/34, 36-39, 41/60, 166/35
verfasst von: J.D.

billig, -ich

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 822f.
Wortart: Adjektiv
Bedeutungen
1
billig, preiswert
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°Leit, kaffts Herrgoddala, heint sans bülle „soll ein Hergottschnitzer seine Kreuze angeboten haben“ Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123
a büligar Schneidar Derching FDB48.408873, 10.963980
A billige Hosn mächt i suacha, sagt da Wast Garching M48.248990, 11.652179, Biller Garchinger Gsch. 38 Biller, Sepp: Garchinger G’schichtn. Mundartgedichte, Garching 1996.

Biller, Josef, *1924 Garching M, †2009 ebd.; technischer Angesteller
In festen Fügungen:
billiger Jakob ( Jakob(us) ) Marktschreier

Es billig / noch billiger geben u.ä. klein beigeben °Oberbayern vereinzelt:

°aber itza gibt as billi Rosenheim RO47.857172, 12.116561

Du gibst es aa no billiger Altb.Heimatp. 4 (1952), Nr. 48,6 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.

(Nicht) billig davon- / wegkommen eine / keine größere Strafe od. Schelte erhalten °Niederbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:

°so billi kimmst ma nöt davo! Mitterfels BOG48.9726499, 12.6772388

°Verkauf di net so billig „denke daran, wer du bist“ Freihung AM49.620932, 11.909703

Sprichwort °wos blle zun hobm is, mou ma oft teia dakaaffm „was leicht zu haben ist, fordert oft später seinen Preis“ Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123
2
übertr.
2a
minderwertig, wertlos
2aα
schlecht, von minderer Qualität
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°då håst åber a billige Årbeit gleist Rottenburg ROL48.7001539, 12.0282878
°des is a billigs Glump „schlechter Stoff“ Eschenbach ESB49.530031, 11.490638
2aβ
nichtssagend, einfallslos, dumm
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach
°mach koane billige Ausredn, sags, wias wirkli war! Marquartstein TS47.7608226, 12.4604809
°dein billign Kopf möcht i net Hinterschmiding WOS48.823014, 13.6010532
°dös wousd öitza daheabracht houst, woa owa ganz bille Sulzbach-Rosenberg SUL49.4992468, 11.7470259
Das sind nichts wie billige Sprüch 3Zehetner Bair.Dt. 71 Zehetner, Ludwig G.: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern, Regensburg 32005.

*1939 Freising; Dr.phil., Studiendirektor
In fester Fügung:
für billig (ver)kaufen für dumm halten °Oberbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach:
°den hams scho für billi kaaft Lenggries TÖL47.6831625, 11.5763967

Redensart(en):
auf Bed.1 anspielend
°schau net so billig, sonst kauf a de teuer Ederlsdorf WEG48.576306, 13.617982, ähnlich °BEI
2b
leichtfertig, unmoralisch
°Niederbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°dös is a billigs Madl Gottfrieding DGF48.638461, 12.536209
3
angemessen, geziemend, zu Recht, ä.Spr.
darnach wolten die dreyczechen erchennen, ob wir ez pillich tan hieten oder nicht Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395, 1399 Chron.dt.St. XV,580 Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
als offt … gefunden würde, das sy [die Bäcker] zu klain brot umb den pillichen phening [Preis] pachen würden Regensburg R49.013904, 12.100040, 1542 VHO 84 (1934) 59 Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 1838ff.
Was aber dises Laster … billich verhaßt machet Moser-Rath Predigtmärlein 185 Predigtmärlein der Barockzeit, hg. von Elfriede Moser-Rath, Berlin 1964.
Auch in fester Fügung:
recht und billig u.ä.
Ahd. billîh, mhd. billich ‘passend, angemessen’, wohl zu gleicher Wz. wie Bild; Kluge-Seebold 123 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
  • Schmeller I,231 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,173 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1115f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1167 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,370 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,27-29 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,412-419 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,276 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 254f. Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,1054 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Christl Aichacher Wb. 210 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Fragebögen:
  • S-36A8, M-273/6, W-25/49
verfasst von: J.D.

binden

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 851–853
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
binden, zusammenfügen
1a
zusammenbinden, zusammenfügen, verschnüren
°Oberbayern mehrfach, Niederbayern mehrfach, Oberpfalz mehrfach, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
°da Hofafligga soi insan groussn irdan Hofa binndn, dea hod an Schbrung (Ef.) Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
a Strouband zum Schnoittling [Reisigbündel] bindn Dietldorf BUL49.204807, 11.945855
„ein irdener Tiegel … war an seinem oberen und unteren Ende sorgfältig mit Draht gebunden Hager-Heyn Dorf 139f. Hager, Franziska und Hans Heyn: Das alte Dorf. Vom Leben in der guten alten Zeit, Rosenheim 1977.

Hager, F., *1874 Traunstein, †1960 München; Volksschullehrerin. Heyn, H., *1922 Oberndorf WS, †2015 Rosenheim; Journalist
Fasciculo kapuntan Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 10./11.Jh. StSG. I,407,21f. Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
ze pinten von 11 vardel [Packen] I Tukat 21 s. 1383 Runtingerb. II,46 Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
Was du mit panten hie auf ertrich pinten pist Tegerns.Hym. 52,6 Gillitzer, Berta: Die Tegernseer Hymnen des Cgm. 858, München 1942.

Tegernsee MB, vor 1454
übertr. endgültig zum Abschluß bringen, das Maß voll machen
°Oberbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°eatz is der no kemma, der binds no! „im guten oder schlechten Sinn“ Wettstetten IN48.823139, 11.414169
°des haouts bundn! Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291
°der Stich bindt „bewirkt den Gewinn“ Holenbrunn WUN50.0483743, 12.0377205
das Binds Schönsleder Prompt. F8r Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
Redensart(en):
°des bindts, hot da Maurer gsogt, wiar eahm da Spotz in ’Vogl [Mörteltrage] einigschissn hot „sagt man als Bekräftigung, Zustimmung“ Bruckmühl AIB47.8828325, 11.914614
°dös binds, hod da Schboz gsagt, wöi a afs Wongradl gschissn hod Hohenburg AM49.295317, 11.795621, ähnlich °TIR
auch sich fügen, zusammenpassen
reflexiv  
auch
°dös bind sö Ismaning M48.2242434, 11.6715263
1b
(Ziegel) im Verband mauern, fachsprl.
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
di Ziagl bindn Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799
2
durch Binden, Zusammenfügen herstellen
2a
in eig. Bed
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Schwaben vielfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach
°Goam bindn midn Goamstrig Weildorf LF47.8621034, 12.8704606
mitn Biarkharaisat duat ma Besn binttn Mittich GRI48.440634, 13.396183
Kranz bindn, daß unsa Haus aa schö wiad Adlersberg R49.046470, 12.010975
do gesch … an Stoll … naus und binschd an Bischl Stroah Klenau SOB48.478640, 11.313924, Böck Sagen Neuburg-Schrobenhsn 94 Sagen aus dem Neuburg-Schrobenhauser Land, ges. von Emmi Böck, Ingolstadt 1989.

*1932 Zweibrücken/Pfalz, †2002 Ingolstadt; Volkskundlerin
„das Kranzlbinden … in dem Hause der Braut“ Falkenstein ROD49.0972126, 12.4865477, Schönwerth Opf. I,74 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, 3 Bde, Augsburg 1857-59.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
den swestern vmb wachs, die sullent darauͤz machen gebuͤnden kerczen 1414 Urk.Heiliggeistsp.Mchn 339 Die Urkunden des Heiliggeistspitals in München. 1250-1500, bearb. von Hubert Vogel, München 1960.
2b
fachsprl.
2bα
ein Holzgefäß verfertigen od. Reifen darumlegen
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
im Früajohr dou gemma afs Bindn Pertolzhofen OVI49.4258775, 12.3455134
Sunst hat ma in da Stub’n drin Holzschuah g’macht … Spaa g’macht und Schaffö bund’n Schmalhofer Brautweiser 23 Schmalhofer, Alois: Der Brautweiser vom Dreiburgenland. Mundarterzählungen, Erinnerungen und Gedichte, Tittling 1981.

*1906 Gneisting PA, †1990 Tittling PA; Handelsvertreter, Tannengrünschneider
Die vischær schvͤln div uas … binttn mit ir selbes reiffen Pfründe Geisenfd 432 Pfründe-Ordnung des vormaligen Klosters Geisenfeld. Aus dem XIII. Jahrhundert, in: QE I,413-441.

Geisenfeld PAF
mit dem Kuffer abgerechnet fur ein Newe Poting, drey allt gepuntten Regensburg R49.013904, 12.100040, 1487 VHO 18 (1858) 173 Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 1838ff.
2bβ
ein Floß zusammenstellen
Oberbayern vereinzelt
Floass binnda Peiting SOG47.795462, 10.9235088
2bγ
einen Zaun flechten
„das Binden des hiesigen Pfarr-Garten-Zauns“ Arzberg WUN50.0567356, 12.1859087, 1795 Singer Vkde Fichtelgeb. 14 Singer, Friedrich Wilhelm: Bildnotizen zur Volkskunde im Fichtelgebirge, Arzberg 1985.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
3
umwinden, umwickeln, ä.Spr.
Fasciretur … gipuntenwirt Windberg BOG48.9412587, 12.7458649, 12.Jh. StSG. I,649,40-44 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
die hochuertigen müeter die sich zw vil vnd ze vast eng vnd streng gürten vnd pinten 15.Jh. ZDA 112 (1983) 280,466f. Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, 1841ff.
wan daz Roß angestrichen ist, mueß man es mit frischen Stropinten piß ober die Knye Roßarznei (Gfrörer) 21 Gfrörer-Kötschau, Inge: Eine anonyme Roßarzneihandschrift von 1695 aus dem Heimatmuseum der Stadt Wasserburg am Inn, Diss. masch. München 1990.
In heutiger Mda. in fester Fügung:
gebundenes Ei Ei, das zum Färben mit Pflanzen umwickelt wird
4
(Wunde) verbinden, ä.Spr., in heutiger Mda. in Komp.
hab fünf viertl Jar an Jme punden, sej Jme ain mezen Arweis [Erbsen] versagt worden 1585 Stadtarch. Rosenhm Abt. B/C Nr.138, 10 Stadtarchiv Rosenheim
5
abbinden, abschnüren
Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
d’Åda binddn Iggensbach DEG48.730933, 13.141065
6
fesseln
er is an Händ und Füaß bundn Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
D’ Schandarm ham an bundn Dingler bair.Herz 121 Dingler, Max: Das bairisch Herz. Gesänge in der Mundart, Erfurt 1940.

*1883 Landshut, †1961 München; Dr.phil., Direktor der Wissenschaftlichen Staatssammlungen
Uincti manicas … gipuntini mit hant druhin [Handfesseln] Regensburg R49.013904, 12.100040, 11./12.Jh. StSG. I,613,16-19 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
so sol ienen der richter gepunden und gevangen ze recht [Gericht] stellen Obb.Landr.1346 75 Oberbayerisches Landrecht Kaiser Ludwigs des Bayern von 1346, hg. von Hans Schlosser u. Ingo Schwab, Köln/Weimar/Wien 2000.
solten … nach denselbigen greifen, si fâhen, pinden und mit rueten außstreichen Aventin IV,82,13f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
7
übertr. verpflichten, festlegen, ä.Rechtsspr.
des hant sie sich gebunden mit disem brieve Pappenheim WUG48.934784, 10.9744929, 1269 Corp.Urk. I,165,4 Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
so sind si uns unsers zinss der fümfzigk pfunt pfening fürbaz schuldig und gepunden zu geben 1372 Stadtr.Mchn (Dirr) 557,27f. Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
soll es von rechts wegen unkräfftig sein/ und … in nichtem binden Landr.1616 (Günter) 42 Das Bayerische Landrecht von 1616 (nur IV.Teilgesetz, „Landrecht der Fürstenthumben Ober‑ und Nidern Bayrn“, privatrechliche Partien), hg. von Helmut Günter, München 1969.
8
beschränken, einschränken
in fester Fügung:
Gebundene Tage
„bedeuteten eine Zeit, während welcher etwas gebunden, beschränkt … wurde. So … die Zeiten, da man in der Kirche kein Alleluja singt“ Westenrieder Gloss. 185 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
9
festbinden, befestigen
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
’s Fuda Hei wead bundn Grub N49.3414474, 11.3757867
So oana bindt si koa’n Schlampn an d’ Wadl Dingler bair.Herz 89 Dingler, Max: Das bairisch Herz. Gesänge in der Mundart, Erfurt 1940.

*1883 Landshut, †1961 München; Dr.phil., Direktor der Wissenschaftlichen Staatssammlungen
darnach binde es [das Tier] bei den Kobf und las ein viertelstund Aufgehengt bleiwen Höfler Sindelsdf.Hausmittelb. 21 Höfler, Max: Ein Sindelsdorfer Hausmittelbuch für Tierkrankheiten, Harlem 1910.

Sindelsdorf WM, um 1800, *1848 Tölz, †1914 ebd.; Arzt
in desemo heite fleisc [fleischlichen Gestalt] kapuntan Mitte 9.Jh. SKD 290,13 (Carmen ad deum) Steinmeyer, Elias v.: Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin/Zürich 21963.
dise an der siule slahen, jene binden an den kirchzûn BertholdvR I,364,14f. Berthold von Regensburg. Vollständige Ausgabe seiner deutschen Predigten, hg. von Franz Pfeiffer, 2 Bde, Wien 1862-80.

*um 1210 Regensburg, †1272 ebd.; Franziskanerprediger
Er ward belont, das man im an jeden arm und pain mit einem sail pant und vier ros daran spien Füetrer Chron. 123,32f. Füetrer, Ulrich: Bayerische Chronik, hg. von Reinhold Spiller, München 1909.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
auch hineinbinden
da Bad had an Dala ins Kiss bundn Regelsbach SC49.367825, 10.949572
bring im [dem Pferd] dan das eisen ab und bind im den lein in den fuß Roßarznei (Brunnbauer) 129 Brunnbauer, Marianne: Ein anonymes Roßarzneibuch aus dem Jahre 1589, Diss. masch. München 1972.
übertr. zu einem Hof gehöriger Grund
Gebundene Gründe „zu einem Hof gehörige Gründe, sogenannte Pertinenzstücke“ Westenrieder Gloss. 185 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
10
knüpfen, schlingen
Oberbayern vielfach, Niederbayern mehrfach, Oberpfalz mehrfach, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
d’Schuachlitzn bindn Ohlstadt GAP47.6334851, 11.2340329
’s Füada [Schürze], ’s Füadabantl bintn Zandt KÖZ49.155458, 12.726891
11
durch Knüpfen, Schlingen herstellen
Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
am Kopf obm [in ein Tuch] an Knoudn bindn Gleiritsch OVI49.4974303, 12.3152879
12
schmücken
Bam [Christbaum] bindn Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
13
sämig sein od. machen
°zum Brodn muaßt d’Soß no bindn Oberschleißheim M48.2549383, 11.5546058
dees bint „das Wurstbrät ist durch vorausgegangenes Kneten und Mengen für das Einfüllen in den Darm gebrauchsfertig geworden“ Braun Gr.Wb. 49 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
so bassier Meel in der Pfann/ die Soß darmit zu binden Hagger Kochb. III,1,80 Hagger, Conrad: Neues Saltzburgisches Koch-Buch, 2 Bde, Augspurg 1719.

*1666 Marbach/Schweiz, †1747 Salzburg; Koch in fürstlichen Diensten
Ahd. bintan, mhd. binden stv., germ. Wort idg. Herkunft; Kluge-Seebold 124 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
bintn, auch -d- Mittelfranken (dazu IN; ND), westliches Oberbayern, Schwaben auch -də u.ä., dazu bīdn (VIT), binα (AIC).— Part.Prät. buntn, -də u.ä., dazu bunα (GRA).
  • Schmeller I,248f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 185 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ III,179f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1118-1120 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1343-1345 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,377f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,31-34 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,431-440 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,278f. Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 256f. Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,1063-1066 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 49 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Fragebögen:
  • S-8Cla, 9D12a, 59/120, 65E23, N7, 66C25, 96G10, 100E21, M-6/13, 24/5, W-25/55, 57, 26/50f.
verfasst von: J.D.

bitten

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 948–950
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
bitten, erbitten
1a
bitten
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°zerscht muasst scho bin Grafing EBE48.044733, 11.965002
dama-r-a bīdn um a råuds Oa St.Englmar BOG49.002070, 12.823647
i kröigats scho, wenn i drum bat Oberlind VOH49.6061445, 12.3173782
und hatt’n zum oillerschönern g’bitt’, er soll eahm no’ grad aufmacha Biberger Geschichten 52 Biberger, A[ugust]: Scheichtsame Geschichten um Rachel und Lusen, München [1925].

*1895 Schwarzach BOG, †1950 Flintsbach RO; Lehrer, Geschäftsführer des Volksbildungswerks Niederbayern
As Midei … Schaugt mi so bittet an Stieler Ged. 38 Stieler, Karl: Gesammelte Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 1907.

*1842 München, †1885 ebd.; Dr.jur., Archivar, Schriftsteller
petono pittiu soso ih chan Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 2.H.9.Jh. SKD 290,9 (Carmen ad deum) Steinmeyer, Elias v.: Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin/Zürich 21963.
so bitet man aber umb einen fride 1294 Stadtr.Mchn (Dirr) 42,27f. Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
den zwaien heren haben all Spenier und Tellianer [Spanier u. Italiener] gepeten Regensburg R49.013904, 12.100040, 1532 Chron.dt.St. XV,115,15f. Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
In festen Fügungen:
bitte (bitte) machen die Hände bittend zusammenfügen Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt:
bitte, bitte måcha Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395

Bittn lassn „für das Beten eines Vaterunsers 10 Pfennig an den Pfarrer bezahlen“ Kay LF48.047275, 12.738985

Um ein schönes Wetter bitten u.ä. wohlwollend, nachsichtig stimmen wollen

Bitten und betteln inständig bitten Niederbayern vereinzelt:
bin und beln Mengkofen DGF48.7198958, 12.4406271
obwoi mei Frau bitt und bettlt hod, sie soin me doch in Ruah lassn Tochtermann Oiß wos Recht is 146 Tochtermann, Erwin: Oiß wos Recht is! 63 heitere Geschichten aus dem weißblauen Amtsgericht, München 1982.

*1930 München

Paten ( Pate ) / Gevatter / Firm / Got(en) / Firmgot(en) ( Gote ) / Göte(n) ( Göte ) bitten um Patenschaft bitten

Braut bitten brautwerben

Brand bitten nach einem Brand um Nachbarschaftshilfe bitten

Schinden bitten darum bitten, in der Glashütte in der Freizeit für sich arbeiten zu dürfen

Bittformeln:
(ich) bitte schön °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Schwaben vereinzelt:
drai Oaschbizzl biddschee Simbach PAN48.267054, 13.025393

A bissel mehr Milli, bitt schön Thoma Werke II, 255 (Lokalbahn) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller


(ich) bitte (dich) recht / gar schön u.ä. °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
°dua fei sche bigoschee sogn, boi dar ebbar ebbs gibbd Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
bit rächt schäi Kohlberg NEW49.591455, 12.016971
bitti gar schö, bitti gar schö Rottach-Egern MB47.6909599, 11.7707109, Kiem obb.Volksl. 423 Sammlung oberbayrischer Volkslieder, hg. von Pauli Kiem, München [1934].

eigentlich Kiem, Emanuel, *1882 München, †1960 Kreuth MB; Musiker, Volksliedsammler

°ich bitt di rächt schöi, des kån doch niat stimma „weist man etwas entrüstet zurück“ Windischeschenbach NEW49.7997, 12.1589, ähnlich °TS

sey ’bédn „und gib mir das oder das … statt: sey so gut“ Schmeller I,305 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
1b
erbitten
den armen durftigen daz almuͦsen ze piten vnd ze saͤmmen 1370 Urk.Heiliggeistsp.Mchn 163 Die Urkunden des Heiliggeistspitals in München. 1250-1500, bearb. von Hubert Vogel, München 1960.
2
laden
2a
einladen
2aα
einladen allg., ä.Spr.
in kurtzer zeit darnach pat man dy werden gar zúe hofe kummen Füetrer Persibein 30,110 Füetrer, Ulrich: Persibein aus dem ‘Buch der Abenteuer’, hg. von Renate Munz, Tübingen 1964.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
2aβ
in heutiger Mda. zu einer Hochzeit od. einem Begräbnis laden
2aβi
zur Hochzeit laden
in festen Fügungen:
Braut / Hochzeit bitten zur Hochzeit laden
2aβii
zum Begräbnis laden
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°friaras hod oiwei d Leichbittarin a d Leich bitt Nußdorf RO47.7422451, 12.156916
°da Bindda loußt biddn fia sa Wä Bodenmais REG49.070161, 13.099453
Beim Obermoar lassen’s bitten mit der Muttern übermorgen um halbi neuni vom Haus aus! Lettl Brauch 169 Lettl, Josef: Nach altem Brauch. Hoagarteng’schichten von Sebastiani bis Silvester, Regensburg 1981.

*1927 Moserholz EG, †2008; Rektor
Auch in festen Fügungen:
Kirch(en) ( Kirche ) bitten / Leich(en) ( Leiche ) bitten
2b
vorladen
der hat niht ze schaffen bi den burgaern … ez si danne, daz si in zuͦ in biten oder laden 1294 Stadtr.Mchn (Dirr) 42,4-6 Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
3
fordern, verlangen
bitten „bedeutete … zumal wenn dieß Wort von großen Regenten gebraucht ward, geradezu so viel, als ‘befehlen’“ Westenrieder Gloss. 52 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

*1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
Ez sol chein richter noch schreiber noch chastner … in dem land dhein fůter biten noch saemmen Obb.Landr.1346 132 Oberbayerisches Landrecht Kaiser Ludwigs des Bayern von 1346, hg. von Hans Schlosser u. Ingo Schwab, Köln/Weimar/Wien 2000.
Ahd., mhd. bitten stv., germ. Wort idg. Herkunft; Kluge-Seebold 127 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
bitn, daneben bīn Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Schwaben, bitə (LL, SOG, WM; FDB).— 1.Sg.Präs. bit, vereinz. bīd (IN; FDB).— Konj. bitαd, vereinz. bīdαd (DEG, REG), bạ̄d (FFB, TS; VOH; WUN).— Part.Präs. bitαd (EG, PA).— Part.Prät. bēn, daneben nach den swv. bit Oberbayern, Niederbayern (dazu EIH), vereinz. bitn (TIR).
  • Schmeller 305f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 52 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ III,236f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1144f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1851f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,398f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,51-53 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,492-497 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,286 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 262-264 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,1140-1150 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 51 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Heigenhauser Reiterwinkerisch 4 Heigenhauser, Franz-Xaver: Handwörterbuch Reiterwinkerisch - Hochdeutsch, [Reit i.Winkel] 2002.

    *1949 Reit i.Winkel TS; Dr.med., Medizinaldirektor
  • Singer Arzbg.Wb. 36 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-56E7, 11f., 63C31, M-27/31, W-142/15
verfasst von: E.F.

Bitter, -bitterer

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 952
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Bittsteller, Bittender, ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.
Der sach ist Czewg vnd pittar gewesen mit zamt mir … der Erber vnd weis MARTAN SCHENPURGER Passau PA48.567378, 13.431710, 1431 MB XXI,481 Monumenta Boica, 46 Bde, München 1763-1846, NF, Bd 47ff., 1902ff.
Mhd. bitter, Abl. von bitten.
  • Westenrieder Gloss. 434 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • Schw.Id. IV,1853f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB II,53 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,500 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,287 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
verfasst von: E.F.

bittern2

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 957f.
Wortart: Verb
Pragmatik: 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.
Bedeutungen
1
mit unangenehmem Geschmack, Geruch erfüllen
pittarata Regensburg R49.013904, 12.100040, 11.Jh. StSG. II,434,58 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
2
übertr. mit Kummer, Leid erfüllen
Amaricati … capittarte Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 9.Jh. StSG. II,283,17 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Ahd. bitt(a)ren, mhd. bittern, Abl. von bitter; WBÖ III,240 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • WBÖ III,240 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Suddt.Wb. II,400 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,56 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,504 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,288 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,1138 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
verfasst von: E.F.

Blahe, -ch-, Plane

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum, 
Maskulinum, 
Neutrum
Bedeutungen
1
Tuch
1a
(grobes) Tuch, Leinwand
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
d’Bloga Aspertsham 48.330316, 12.4086803
Blåuan zum Linset [Leinsamen] dian Mittich GRI48.440634, 13.396183
’s Bloa Mähring TIR49.9086456, 12.5284683
„zum Krauteinhobeln [wurde] … auf dem blank gescheuerten Fußboden … ein sauberes Leinentuch, eine Bloa, ausgebreitet“ Schmalhofer Brautweiser 18 Schmalhofer, Alois: Der Brautweiser vom Dreiburgenland. Mundarterzählungen, Erinnerungen und Gedichte, Tittling 1981.

*1906 Gneisting PA, †1990 Tittling PA; Handelsvertreter, Tannengrünschneider
Die Blâhen „grobes Leintuch von der Art derjenigen, die auf der Jagd zum Umstellen einer Waldpartie dienen“ Schmeller I,325f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Maler Caspar Zehentner hat hinder der Ausführung oder Kreuztragung gemalt auff ein große Plawen Laufen LF47.9354122, 12.930309, 1654 Zwiebelturm 10 (1955) 20 Der Zwiebelturm. Monatsschrift für das bayerische Volk und seine Freunde, 1946-71.
ain Eisene milch Seich vnd ain alte plach Amerang WS47.9919747, 12.3085415, 1730 StA Mchn Hofmark Amerang Pr.16, fol.240 v Staatsarchiv München
Redensart(en):
°habts ös dahoam a Blåua für? „wenn jemand die Tür nicht zumacht“ Malching GRI48.313106, 13.188530
auch scherzh. großes Schnupftuch
a Blocha „scherzhaft großes Schnupftuch“ Finsing ED48.2167439, 11.8253553
Ä.Spr. Tuchrolle, Tuchballen als Quantitätsangabe
350 garn, 300 plahen zwilich Passau PA48.567378, 13.431710, 1401 VHN 44 (1908) 129 Verhandlungen des Historischen Vereins für Niederbayern, 1846ff.
ärmliche Kleidung
Cetramentum [ärmliche Kleidung] blacha Aldersbach VOF48.590609, 13.088972, 12.Jh. StSG. III,231,33 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
1b
Bettuch
°Oberbayern vereinzelt
°Blochan „Bettücher“ Ampfing 48.2550234, 12.4190555
Blocha ist … das Leintuch des Ehebettes“ Graf Dekameron 106 Graf, Oskar Maria: Das bayrische Dekameron, Basel/Leipzig/Wien 1932.

*1894 Berg STA, †1967 New York; Schriftsteller
Blahen „als Bettuch zu verstehen“ GAP, TÖL, Schmeller I,326 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
In der Cammer1 sponpethl, darin ain strohsackh, und 1 Plochen Mitterfels BOG48.9726499, 12.6772388, 1626 BJV 1962,205 (Inv.) Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
1c
Packleinwand, Transporttuch
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
°Bloi „großes Tuch, womit die Hausierer ihre Ware einwickelten“ Pittenhart TS47.9767313, 12.3903112
Plochn „Heutuch“ Nar Jachenau 59 Nar, Johannes: Die Jachenau. Ihre Natur und ihre Menschen, Geschichte, Wirtschaft und Kultur, Augsburg [1933].

Jachenau TÖL
swer … stilt … saltz aus der plâhen oder aus scheiben des nachtes 1328 Frsg.Rechtsb. 104 Freisinger Rechtsbuch, bearb. von Hans-Kurt Claußen, Weimar 1941.

1328
Was korens zu marckt kumbt in plachen München M48.139686, 11.578889, 1464 Cgm 544,fol.50v Codex germanicus monacensis, deutschsprachige Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
Blahe „grobes Paktuch“ Hässlein Nürnbg.Id. 51 Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.

*1737 Nürnberg, †1796 ebd.; Amtsschreiber, Syndikus
auch Netz (zum Heutransport)
°Oberbayern vereinzelt
°Blåchan „große Netze, in denen Heu und Laub gefaßt wurden“ Großholzhausen RO47.765473, 12.078806
1d
Tuch, das den männlichen Haustieren umgebunden wird, um unerwünschtes Decken zu verhindern
Diminutiv  
°Oberbayern vereinzelt
°tua an Goaßbok ’s Blachi oi Halfing RO47.9500426, 12.2765095
2
Schutzdach, Schutzdecke
2a
Schutzdach (aus dichtem Stoff), Abdeckplane
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach
°an Dåchschdui håms mid Blåchan zuadeggd, daß ned eirengd, bis eideggd håm Ebersberg EBE48.077749, 11.966843
Blowan „Plane überm Wagen“ Mengkofen DGF48.7198958, 12.4406271
°Blocha „zum Zudecken von Sägspänen beim Transport“ Cham CHA49.223747, 12.662091
Bloha „große wetterfeste Decke, die über den beladenen Wagen gebreitet wurde“ Schilling Paargauer Wb. 12 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

*1939 Sattelberg SOB
„Die Blahen, über Wägen oder Schiffe gespannt, dient als Decke gegen Regen und Sonne“ Schmeller I,326 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
daß derselben Waͤgen jeder mit einem Plahem und etlichen Saͤcken versehen seyen Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395, 1462 BLH VII,113 Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
„mußte der Schneider über die wellische Päml eine große Plachen fertigen“ Neuburg PA48.510906, 13.442879, 1706 ObG 19 (1930) 12 Ostbairische Grenzmarken, 1925-30, 1957ff.
auch Regenschirm
Halt ’s afgspannt Plocha gecha si Schwägerl Dalust 88 Schwägerl, Maria: Dalust und daspächt, Nabburg 31980.

*1895 Schwandorf, †1960 Nabburg; Hausfrau
2b
Schutzdecke
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°Bloochn „Decke für Zugtiere“ Peißenberg WM47.7965862, 11.0670713
blå̄xα „decke“ nach Goodwin Ugs. 103 Goodwin, H. Buergel: Über Umgangssprache in Südbayern, in: Språkvetenskapliga Sällskapets i Uppsala Förhandlingar 1904-06, BIL.B. Uppsala 1905, 58-108.

*1878 München, †1931 Saltsjöbaden bei Stockholm; Dr.phil., Universitätslektor für dt. Sprache
auch Oberbett
°die Ploga „Oberbett“ Hirschling MAL48.8458084, 12.4209615
3
mit einer Leinendecke überspannter Wagen
der Plocha „ein mit einer wasserdichten Leinendecke überspannter Wagen“ Aholming VOF48.735234, 12.911292
4
Hopfensack
Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
a Bloa Hobfa „mit Hopfen gefüllter Sack“ Fürnried SUL49.4565315, 11.5969824
Blahe Horn Hersbr.Hopfenbauern 11 Horn, Bernhard: Die Fachsprache der Hersbrucker Hopfenbauern, Ex.masch., Erlangen 1949.
5
(einfache) Bodenauflage aus Stoff, Teppich
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°geh zua staub die Blachan naus Brunnen SOB48.6293223, 11.3097034
°Blåcha „Leinentuch, ausgebreitet nach dem Sonntagsputz“ Holzhausen VIB48.435042, 12.284031
Wer is denn schon wieda net auf’m Plachä blieb’n? Hartpenning MB47.846312, 11.676474, Dorfschreiberb. 65 Das Dorfschreiber Buch, Dießen 1991.
6
Karussell fahren
in fester Fügung:
°Blåcharn fåhrn „Karussell fahren“ Appersdorf FS48.499, 11.802
Ahd. blaha, mhd. blahe swf., germ. Wort unklarer Herkunft; Et.Wb.Ahd. II,155f. Lloyd, Albert L. und Otto Springer: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen, Göttingen/Zürich 1988ff.
blǭxα, -ō- Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Schwaben (dazu EIH, SC, WUG), -ā- (LL, SOG), blǭxαn (FS, GAP, M, RO, TS; LAN, VIB; BUL, R; FDB), -ǫuxα u.ä. (DEG; OVI; EIH, SC, WUG), blǭxŋ (GAP, M, TÖL, WM), auch blǭx Oberbayern (dazu VIB; ROD), mit Verlust des Inl. -ǭα Niederbayern, Oberpfalz, Mittelfranken (dazu AIC, , ED, , RO; WUN), -ǫuα Niederbayern (dazu EIH, , SC), blǭ (, LF), -ǫu (KEM). Ferner blōg (WEG), u.ä. Niederbayern (dazu ; BEI, RID), -αn (ED; KÖZ), blōŋ (VIT), blōwa,-b- Niederbayern (dazu LF; ROD),-wαn (DEG, DGF, REG, SR, VIB).— Daneben in Anlehnung an Schriftspr.blå̄n(α) , -ạ̄- u.ä.— Dim.: blạ̄xi, -xl u.ä. Oberbayern (dazu VOF; FDB), blę̄xlα (LL).— Genus F., vereinz. M. (LL; VOF; PAR u. ä.Spr.), N. in Bed.1a (TIR) wohl nach Tuch.
  • Delling I,80 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Hässlein Nürnbg.Id. 51 Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.

    *1737 Nürnberg, †1796 ebd.; Amtsschreiber, Syndikus
  • Schmeller I,325f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Zaupser 16 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

    *1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
  • WBÖ III,253f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1151f., 1154 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,46-50 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,404, 406 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,61, VII,1882, 1887 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,513f., 519f Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,294 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 268 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,1170 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 464 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Christl Aichacher Wb. 182 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Kollmer II,64 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Rasp Bgdn.Mda. 30 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Schilling Paargauer Wb. 12 Schilling, Jakob: Paargauer Altbairisches Erzähl-Wörterbuch aus den Tagen unserer Kindheit, Aindling 1988.

    *1939 Sattelberg SOB
  • Wölzmüller Lechrainer 97 Wölzmüller, Martin: Der Lechrainer und seine Sprache, Landsberg am Lech 1987.

    *1956 Prittriching LL
  • Fragebögen:
  • M-20/18, 64/14, W-28/53-58
verfasst von: B.D.I.

blasen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1046–1049
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
Atem ausstoßen, anatmen
1a
Atem ausstoßen
1aα
blasend ausatmen
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach
°dazwischn blost ma fest in d’Hend Langdorf REG49.011597, 13.146942
°blås fest in dei Pfeif Mausheim PAR49.117098, 11.766391
Alo blasu Regensburg R49.013904, 12.100040, 9.Jh. StSG. IV,326,34 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
wohl aufgedunsen
Partizip Präsens  
a blåusats Gsiacht „ein aufgeblasenes Gesicht“ Edelsfeld SUL49.5778828, 11.6941734
1aβ
schwer atmen, schnaufen
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
die blost gråd möa fuo lata Stiak „Fettleibigkeit“ Zandt KÖZ49.155458, 12.726891
°de Kouh bloust „weil sie sich überfressen hat“ Meckenhausen HIP49.1718269, 11.2890778
„weil man [beim Aufstieg] … eine gute Stunde schwitzen und blasen muß“ Silbernagl Almsommer 86 Silbernagl, Helmut: Almsommer. Geschichten über Almen, Sennerinnen und Senner, Almviecha und bäuerliche Kultur, Miesbach 2002.

*1927 Hausham MB, †2002 Tölz; Schul- und Amtsleiter
1aγ
schnauben, die Nüstern blähen (von Pferd u. Rind)
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°der Ochs blost Hirschling MAL48.8458084, 12.4209615
do is … auf aramoi des Rooß aufgschdieng vorn und hod blost Roding ROD49.193894, 12.520139, Böck Sitzweil 103 Sitzweil. Oberpfälzer Sagen aus dem Volksmund, ges. und hg. von Emmi Böck, Regensburg 1987.

*1932 Zweibrücken/Pfalz, †2002 Ingolstadt; Volkskundlerin
übertr. zornig sein (von Menschen)
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
der hat blast vor Wuat Aubing M48.159145, 11.415128
auch trotzig sein, schmollen
°der blost wieder „schmollt“ Haag WS48.161165, 12.162987
1b
durch Blasen bewegen
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
kannt ma blousn! „das Brot, so leicht ist es“ Beratzhausen PAR49.096118, 11.809578
Redensart(en):
etwas nicht blasen können u.ä. unter den gegebenen Umständen nicht bewerkstelligen können °Oberbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, Niederbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°blosn kon i’s net Brunnen SOB48.6293223, 11.3097034

moanst i ko’s blosn? Wiefelsdorf BUL49.279512, 12.0765902
auch
°i koa niat blaousn wöi da Wind Tirschenreuth TIR49.881642, 12.329440
1c
durch Blasen kühlen
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
muast d’Suppn blåsn, wenn s’ z’hoas is Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
Dua zerschd blosn, ned dassda s Mei vobrensd! MM 24./25./26.12.1996, 3 Münchner Merkur, 1948ff.
In fester Fügung:
die Suppe blasen schnarchen
1d
(kleine Verletzungen v.a. von Kindern) zur Linderung anblasen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
geh her tean ma’s blosn Pfaffenberg MAL49.0170126, 12.665917
Redensart(en):
°der mouß åls blosn, a wos ganet brennt „er mischt sich überall ein“ Wettstetten IN48.823139, 11.414169, ähnlich °PAN
2
durch Blasen ertönen (lassen), anzeigen
2a
(ein Blasinstrument, auf einem Blasinstrument) spielen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°der bloast Bombardon Hirnsberg RO47.8807706, 12.2750108
°da blast oaner an Judn [falschen Ton] Julbach PAN48.257673, 12.9579913
°d Musi muaß an Prangertag [Fronleichnam] an Tågrewell blåsn Treidling ROD49.192468, 12.321594
blosn „trompeten“ Judenmann Opf.Wb. 26 Judenmann, Franz Xaver: Kleines Oberpfälzer Wörterbuch, Regensburg 1994.

*1927 Mintraching R, †1994 Regensburg; Rektor
da ziehgt er umanand mit sein Horn un blast so grauslich, dass a Jed’s dös wo ihn hört, an Datterer kriagt Bogen BOG48.909699, 12.692232, ZVVkde 8 (1898) 401 Zeitschrift des Vereins für Volkskunde, 1891-1928.
Clangueris … Plesist Windberg BOG48.9412587, 12.7458649, 12.Jh. StSG. I,360,7f. Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Under dem hueb Ruelandt an zu plasen das horn Füetrer Chron. 110,23f. Füetrer, Ulrich: Bayerische Chronik, hg. von Reinhold Spiller, München 1909.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
des plasens halb in der kirchen Amberg AM49.445718, 11.852457, 1587 B.A. Wallner, Musikalische Denkmäler der Steinätzkunst, München 1912, 255
In festen Fügungen:
über den Tisch / das Kohl / Kraut / Mahl blasen während des Hochzeitsmahls von den Gästen einen Beitrag für die Blasmusik einsammeln

Hofrecht blasen Hochzeitsbrauch

Ra. jmdm etwas / einen blasen u.ä. zurechtweisen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt:
°dem werd i oan blasn! Altenbuch LAN48.7830015, 12.7525503
auch nicht willfährig sein °Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach:
°dem wer i’s blosn! Garching 48.132957, 12.5780213

°i blas dir was! „du kriegst nichts“ Regensburg R49.013904, 12.100040

De Herrn von der Versicherung harn eahm aber was blasn! Altb.Heimatp. 52 (2000) Nr. 24,25 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
scherzh. erweitert
°dera blos i ebas, na hat s ebas! Fronau ROD49.2678745, 12.4356655, ähnlich °ESB
auch (einen Hochzeitszug od. eine Beerdigung) mit Blasmusik begleiten
Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
„die Musikanten tun die Hochzeitsgäste während des Kirchenzugs a Kiacha blosn Garham VOF48.685338, 13.194140
„überall blast man das Brautpaar aus dem Hause“ TS, Lentner Bavaria Gebirge 197 Lentner, Joseph Friedrich: Bavaria. Land und Leute im 19. Jahrhundert. Oberbayern: Die Landgerichte im Gebirge, hg. von Paul Ernst Rattelmüller, München 1988.

*1814 München, †1852 Meran; Buchhändler, Redakteur
wöi anMichl seine „crescendi“, wenn er a Veteranaleich blaousn haout möin Schemm Stoagaß 15 Schemm, Otto: Stoagaß Nummera 17. Erinnerungen an eine Kindheit, Hof 1980.

*1920 Brand WUN, †1996 Arzberg WUN; Rektor
2b
ertönen (v.a. von Blasinstrumenten)
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
d’Åurgl duat blåsn Mittich GRI48.440634, 13.396183
’s Hörndl blast, und d’Goasel schnallt Stieler Ged. 39 Stieler, Karl: Gesammelte Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 1907.

*1842 München, †1885 ebd.; Dr.jur., Archivar, Schriftsteller
2c
durch Blassignal od. Blasmusik anzeigen, ankündigen, ä.Spr.
wenn … man die Sturmglogk lewt, auf dem Margkthurn plose Regensburg R49.013904, 12.100040, 15.Jh. MHStA RL Regensburg 321,fol.13r Hauptstaatsarchiv München
In heutiger Mda. in festen Fügungen:
°Braadl bloosn „an kirchlichen Feiertagen musiziert eine Blaskapelle vom Kirchturm herunter – das wird als Zeichen genommen, daß der Festtagsbraten wartet“ Wasserburg WS48.0615171, 12.220026, ähnlich Aiblinger bayer.Leben 66 Aiblinger, Simon: Vom echten bayerischen Leben. Bräuche, Feste, Zeitvertreib, München/Bern/Wien 21976.

Pseudonym für Dotterweich, Helmut, *1930 München; Dr.phil., Rundfunkredakteur

Feuer blasen durch Blasen Feueralarm geben Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt:
Faier blosn deans! Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
a sechas [Feuer] … daß s’ Feuerblasn ham Dittrich Kinder 92 Dittrich, Paula: Kinder, Nachbarn und andere Leut, Regensburg 1992.

*1911 Kötzting

Ob auch fewer geplasen oder stuerm geleut wuͤrd 1456-1464 Stadtr.Ambg II,217 Denkmäler des Amberger Stadtrechts, erster Band 1034-1450, bearb. von Johannes Laschinger, München 1994.
3
durch Blasen formen
Glas blasn „Hohlglas herstellen“ München M48.139686, 11.578889
Blas a Kugel, groß und rund Reimeier Hüttenstaub 47 Reimeier, Karl-Heinz: Hüttenstaub. Aus dem Leben der Glasmacher, Riedlhütte 2000.

*1949 Grafenau
In fester Fügung:
„War … ein Knabe zur Welt gekommen, ging einer im Auftrag der Werkstatt in das Haus des Vaters zum Blosen … er überbrachte eine in der Brotzeit gefertigte … Glasröhre“ Theresienthal REG49.037430, 13.234417, Haller Glasmacherbrauch 150 Haller, Reinhard: Glasmacherbrauch im Bayerischen Wald, Grafenau 1987.

*1937 Bodenmais REG; Dr.phil., Sonderschuldirektor, Kreisheimatpfleger
4
flüstern, leise sprechen
°was hat der denn scho wieder zon Blosn? „flüstern“ Brunnen SOB48.6293223, 11.3097034
In fester Fügung:
ins Ohr blasen u.ä. zuflüstern
5
fauchen, zischen
5a
fauchen (von der Katze)
Oberbayern vielfach, Niederbayern vielfach, Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
de Katz blåst Oberteisendorf LF47.8528535, 12.7891906
°schau hi, wöi döi Katzn blousn Solnhofen WUG48.8966726, 10.9977662
5b
zischen (von Gans, Schlange)
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°des is a blosati Gans Halfing RO47.9500426, 12.2765095
°d Nådan blost Aicha PA48.671978, 13.289834
5c
den Ruf des Birkhahns nachahmen, jägersprl.
„Birkhuhn … man … ruft sie durch den nachgeahmten Ton eines Hahns herbei, was man … in Oberbayern Blas’n nennt“ Wiedemann Vögel 152 Wiedemann, Andreas: Die Vögel des Regierungs-Bezirkes Schwaben und Neuburg, in: Ber. d. Naturwiss. Vereins für Schwaben und Neuburg 30 (1890) 35-232.
6
kräftig wehen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
blåusn hot’s! Stadlern OVI49.5073704, 12.6145307
Da blost da Wind no net Dingler bair.Herz 14 Dingler, Max: Das bairisch Herz. Gesänge in der Mundart, Erfurt 1940.

*1883 Landshut, †1961 München; Dr.phil., Direktor der Wissenschaftlichen Staatssammlungen
7
fauchend, zischend brennen
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°s Foia blåst, kimmt no a unvahoffta Gåst Au BGD47.605894, 12.909125
°heit blåst a wieda da Ofa Eschlkam KÖZ49.2993168, 12.9161876
8
sich eitel, eingebildet benehmen, wichtig tun
°Niederbayern mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°der blast scho aso, und is nix dahinter Wildenranna WEG48.580795, 13.7377635
Herrgott blost der! Regensburg R49.013904, 12.100040
9
(Tabak) rauchen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°heut blåst a an richtig stinkatn Tabak Pfaffenhofen PAF48.5296743, 11.5084954
10
viel trinken, saufen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°drei Doch homs blousn Dollnstein EIH48.8687764, 11.0739673
In fester Fügung:
°der geht oan blasn „geht zum Saufen“ Bayrischzell MB47.6737001, 12.0148837
11
Blasen werfen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°da Nudltoag blost a scho Winklsaß MAL48.735538, 12.170611
Schö hot’s blosn … der Schmelzer … weiß jetzt, daß die Glasmasse … von allen Luftblasen … befreit ist“ Reimeier Hüttenstaub 135 Reimeier, Karl-Heinz: Hüttenstaub. Aus dem Leben der Glasmacher, Riedlhütte 2000.

*1949 Grafenau
12
blähen, Blähungen verursachen
unpersönlich  
°die hat’s blåst „gebläht“ Schönau VIT49.0711508, 12.9497955
Ahd. blâsan, mhd. blâsen stv., germ. Bildung idg. Herkunft; Kluge-Seebold 129 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
blǭsn Oberbayern, Niederbayern, Schwaben (dazu ROD, WÜM), auch blōsn u.ä. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz (v.a. S), Schwaben, -sə (FFB, GAP, LL, SOG, WM; A, FDB), -snα (FDB), blousə (SOG), ferner blǫusn Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken (dazu IN, PAF; GRI; DON, ND), vereinz. blęisn (NEW) (vgl. Schönwerth Opf. I,34 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, 3 Bde, Augsburg 1857-59.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
).— Part.Prät. gleichl. mit Inf., daneben Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz (dazu SC; FDB) auch blǭst, -ō-, -ǫu- u.ä. nach dem swv.— 3.Sg.Präs. blǭsd, -ō-, -ǫu- u.ä., auch blạ̄sd (TIR, VOH; WUN; EIH), -ęi- (KEM; BT, FO, PEG; HEB, HIP, SC), blasd (WUG), -e- (, SC).
  • Schmeller I,329 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,272-276 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1158-1160 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,141-143 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,417f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,68f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,534-536 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,297 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,1177 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 53 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Singer Arzbg.Wb. 37 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-10E17d, 29B21, 52M3, 77B33, M-39/14f., 95/5, 125/13, 256/9, W-29/54-58, 30/47-50, 58, 32/57, 60
verfasst von: A.R.R.

Blatt

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1078–1081
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Pragmatik: 
in heutiger Mda., meist Dim.
Bedeutungen
1
Pflanzenblatt, Kartenfarbe
1a
Pflanzenblatt
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
im Winta fliang de truckan Bladln in da Luft umanan Schliersee MB47.7345915, 11.8620286
°da foin ’Bladl å! Eschlkam KÖZ49.2993168, 12.9161876
dös san grouße Bliada Stein TIR49.825752, 12.323351
Es hamm an ’re Buach die Blaatln im Mai Gar lusti’ bischpert Kobell Ged. 160 Kobell, Franz v.: Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 81877.

*1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil., Prof. für Mineralogie, Schriftsteller
die Büsch im Englischen Garten ham allaweil no’ koane g’scheiten Blaadl Mchn.Stadtanz. 7 (1951) Nr.16,3 Münchner Stadtanzeiger (Beil. z. SZ), 1945ff.
Laureatus mitlórpaumesple&irum [pletirum ] Regensburg R49.013904, 12.100040, 10.Jh. StSG. II,765,6 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
des paumes pleter sint gar lind Konrad vM BdN 323,33f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
Nimb pletter von birnbaum oder apfelkehren Roßarznei (Brunnbauer) 44 Brunnbauer, Marianne: Ein anonymes Roßarzneibuch aus dem Jahre 1589, Diss. masch. München 1972.
In festen Fügungen:
sauere Blättlein Sauerampfer (Rumex acetosa) °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°sauanö Blal Ergolding LA48.5763412, 12.1714786

Schmeckendes Blättlein Blatt wohlriechender Pflanzen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt:
°„man legt schmeggade Blal (Lavendel, Rosmarin, Thymian …) zwischen die Wäsche“ Dachau DAH48.2592477, 11.4354419

„aus dem Wurzgartl noch ein schmeckats Blattl (Rosmarin oder Kalmus)“ Strobl Feiertäg 68 Strobl, Lorenz: Altbayerische Feiertäg, Altötting 1927.

*1894 Penzberg WM, †1958 Mühldorf; Volksschullehrer, Schriftsteller


auch Frauenblatt (Tanacetum balsamita) °Niederbayern vereinzelt:
°schmeckadö Blal Metten DEG48.855117, 12.913475

Redensart(en):
das Blatt wendet sich u.ä. die Situation ändert sich
Da hat si halt ’s Blaadl für d’ Wildbraata gwendt Dingler bair.Herz 161 Dingler, Max: Das bairisch Herz. Gesänge in der Mundart, Erfurt 1940.

*1883 Landshut, †1961 München; Dr.phil., Direktor der Wissenschaftlichen Staatssammlungen

Aber das plätl hat sich ietzo herumb kert Aventin IV,819,19 (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber

als aber ernst worden/ hat sich das Blaͤtl umgewendt Selhamer Tuba Rustica II,299 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher

Sich kein Blatt vors / fürs Maul nehmen u.ä. offen seine Meinung sagen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
da hab i mia koa Blal vors Mei gnuma Burgkirchen 48.166521, 12.726841
Deà nimd se kõà Blàdl … voà-s Mài Kaps Welt d.Bauern 77 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand

hat im niemant kain plat für das maul dörfen nemen Aventin IV,10,1f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
1b
Kartenfarbe Gras
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Blatl „pique“ München M48.139686, 11.578889
2
Blatt aus Papier u.ä.
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
a boa Bledda Babia Preith EIH48.9194415, 11.2008195
hot des allas af des Bla’l affigschriem Schwägerl Dalust 199 Schwägerl, Maria: Dalust und daspächt, Nabburg 31980.

*1895 Schwandorf, †1960 Nabburg; Hausfrau
Ma blattelt die Jahr’ um Wie Blatteln im Buch Stieler Ged. 386 Stieler, Karl: Gesammelte Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 1907.

*1842 München, †1885 ebd.; Dr.jur., Archivar, Schriftsteller
pagina … daz ist ein kant plates 9.Jh. StSG. I,254,1 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
von 6 Pletern … zeschreiben 1496 Frsg.Dom-Custos-Rechnungen I,762 Die Freisinger Dom-Custos-Rechnungen von 1447-1500, hg. von Hans Ramisch, bearb. von Alois Heß. Bd I: Text, München 1998.
Redensart(en):
°dir san woi zwoa Blattl zsammapickt! „du bist närrisch!“ Bayrischzell MB47.6737001, 12.0148837, ähnlich °Oberbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt

°Des is scho a bschrims Blattl „ein Mädchen mit Vorgeschichte“ Oberviechtach OVI49.4602721, 12.4189759
Scherzh. übertr. Blättermagen der Kuh
Blat gen [zum] Metzgergebetbüachi Blättermagen der Kuh Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799
3
Spielkarte(n)
3a
Gesamtheit der an einen Spieler ausgeteilten Karten
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°mit an so an larn [schlechten] Blal koscht danext [bald] alloa schbuin Dachau DAH48.2592477, 11.4354419
°da hab i a saubers Blattl ghabt Lohberg KÖZ49.175960, 13.102845
°kräich i wieda a Bladl, das ma groicht? Hohenburg AM49.295317, 11.795621
Reim:
mit an schön Blattl ko a jeda spuin, a laars Blattl tuat aufn Gejdbeidl zuin Kirchseeon EBE48.072091, 11.884945
3b
Spielkarte
°Blattl aufn Tisch! „zu einem zögerlichen Spieler“ Inzell TS47.7633488, 12.7492369
Aaf oamoi fallt oan a Blaal no Tauernfeld NM49.232361, 11.507189, Böck Sitzweil 59 Sitzweil. Oberpfälzer Sagen aus dem Volksmund, ges. und hg. von Emmi Böck, Regensburg 1987.

*1932 Zweibrücken/Pfalz, †2002 Ingolstadt; Volkskundlerin
Redensart(en):
alles auf ein Blatt setzen wegen eines best. Ziels alles riskieren Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt:
der hat ois af oa Bladl gsetzt Grattersdorf DEG48.8038383, 13.1532622

(Um) ein Blatt zuviel haben u.ä. närrisch sein °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt:
°den derf ma it [nicht] ernscht nehma, der hat a Bladl zvui Perchting STA47.9998866, 11.2745616
auch
°der hat a Blattl zweng Sachrang RO47.6911052, 12.2631336, °Oberbayern vereinzelt
4
Zeitung
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
heunt is in Bladl gstandn Passau PA48.567378, 13.431710
was im Blattl steht, Glaubt enk der Zehnte net Dingler Handwerksleut 31 Dingler, Max: Handwerksleut. Zunftverse, München 1952.

*1883 Landshut, †1961 München; Dr.phil., Direktor der Wissenschaftlichen Staatssammlungen
5
dünne Scheibe
°Oberbayern vereinzelt
°schneid ma no a Bladl åba vom Brot Halfing RO47.9500426, 12.2765095
i bid eana~ g’ràd um an oa~zëgs Bládl von eanan guadn Ràdë [sic] Oberbayern, Bavaria I,351 Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67.
Mögn S’ no a Blattl? Kreis Münchner 13 Kreis, Julius: Wir Münchner. Geschichten, hg. von Heidi Krischke, München 1992.

*1891 München, †1933 ebd.; Lehrer, Schriftsteller
In ä.Spr. Metallfolie, v.a. von Blattgold
sein darzue verpraucht worden 500 Pleter 1579 Piendl St.Emmeram 121 Piendl, Max: Quellen und Forschungen zur Geschichte des ehemaligen Reichsstiftes St.Emmeram in Regensburg, Kallmünz 1961.
auch kleinstes Gewicht für Edelmetall
ez chauft Hainreich Cheglaͤr … von mir 61 markch [Gewichtseinheit] ân [davon abgezogen] ain halb plat gewegner groͤzz [von best. Größe] 1386 Runtingerb. II,97 Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
vgl. Spätma.Wortsch. 49 Matzel, Klaus, Jörg Riecke und Gerhard Zipp: Spätmittelalterlicher deutscher Wortschatz aus Regensburger und mittelbairischen Quellen, Heidelberg 1989. .
6
Schulter
Oberbayern vereinzelt
s Blåd Schulter beim Rind Kochel TÖL47.6531098, 11.3631895
Geh, draah di halt und zoag ma ’s Blatt Dingler bair.Herz 75 Dingler, Max: Das bairisch Herz. Gesänge in der Mundart, Erfurt 1940.

*1883 Landshut, †1961 München; Dr.phil., Direktor der Wissenschaftlichen Staatssammlungen
7
Werkzeugteil
7a
Sägeblatt
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
s Blattl Haag WS48.161165, 12.162987
blōd Biesenhard EIH48.821692, 11.142451, SBS VII,1,182 Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben, hg. von Werner König, 14 Bde, Heidelberg 1996-2009.
7b
Metallteil od. geschärfte Schneide der Axt, der Sense
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°tua ma’s Blattl guat außischleifa! Taching LF47.9613232, 12.7261058
7c
Holzzahn der Flachsbreche
°Oberbayern vereinzelt
°de oban und undan Bladl Schleching TS47.7209304, 12.395497
8
Rietblatt des Webstuhls
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
s Bladl Möslberg WEG48.6398017, 13.7304848
„In den Schlagbaum wurde ein Bladl … gesteckt, durch das die Kettenfäden … laufen“ Kerscher Handwerk 44 Kerscher, Otto: Gott segne das ehrbare Handwerk, Grafenau 1987.

*1927 Neurandsberg BOG
auch Webstuhl allg.
Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
Blod Waldmünchen WÜM49.3775728, 12.7062127
9
Mitte der Schießscheibe, Schuss darauf
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°der hout a Blal gschossn Ursulapoppenricht AM49.496590, 11.852203
Genau auf’s Blattl hab i eahm ’s Kügerl g’setzt Altb.Heimatp. 59 (2007) Nr.46,25 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
10
Stoffbahn
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
da Kidl håt füa åwa [oder] fümf Bladl Zandt KÖZ49.155458, 12.726891
°dou konnst leicht a Blod assanehma Schnaittenbach AM49.542650, 11.997632
Bladdl Duach „Handgewebte Rolle Leinwand zur Herstellung von Kleidung“ [Ef.] Christl Aichacher Wb. 102 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL
11
Altarblatt
wegen von Burghausen hiehero getragner plödter 1676 Jahn Handwerkskunst 392 Jahn, Maud: Handwerkskunst in der ehemaligen Herrschaft Hohenaschau, Aschau 2000.

Hohenaschau RO
12
Platte
12a
Tischplatte
einen Thisch … das blat von harten Holz Purucker Auftragsb. 39 Das Auftragsbuch der Schreinerei Purucker-Ruckdeschel in Wunsiedel 1800-1866, bearb. von Raimund Adamczyk, München 1986.
1 klein Tischlein mit einem steinern zerbrochenen Bladt Winklarn OVI49.4263741, 12.4803096, 1654 MHStA GL Obere u. Junge Pfalz, Neunburg v.W. 14,fol.22v Hauptstaatsarchiv München
12b
flacher Teller, Servierplatte
v groß zinen pleter 1526 MHStA Kurbayern Äußeres Archiv 4148,fol.49r (Inv.) Hauptstaatsarchiv München
13
scherzh. (großes) Ohr
°Niederbayern vereinzelt
°der håt Blöda om! Wildenranna WEG48.580795, 13.7377635
14
Holzverbindung durch Verblattung
°Oberbayern vereinzelt
dös schräge oder grade Blatt Trudering M48.126509, 11.670027
15
schmackhafter Blätterpilz
„Der Altbayer, der seine Lieblingsblätterpilze kurz Blattl nennt“ Zwiebelturm 12 (1957) 140 Der Zwiebelturm. Monatsschrift für das bayerische Volk und seine Freunde, 1946-71.
16
wohl Pfeife zum Anlocken ( blatten) des Rehbocks
das er … an der Würtsdirn Kammerfenster … aufm Platt gepfiffen haben solle 1719 Breit Verbrechen u.Strafe 310 Breit, Stefan: Verbrechen und Strafe. Strafgerichtsbarkeit in der Herrschaft Hohenaschau, Aschau 2000.

Hohenaschau RO
Ahd., mhd. blat, germ. Wort idg. Herkunft; Pfeifer Et.Wb. 145f. Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989.
blōd, -ǭ-.— Pl. blēdα u.ä., auch blīdα (SUL; HEB, WUG), -iα- Oberfranken (dazu KEM, NEW, TIR, VOH), -ęi- (ESB), bledα Mittelfranken.— Dim. blạ̄l(α) u.ä., auch blē(d)l(α) (LL; ESB, KEM; , LAU, N, SC; FDB).
  • Delling I,81 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Hässlein Nürnbg.Id. 51 Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.

    *1737 Nürnberg, †1796 ebd.; Amtsschreiber, Syndikus
  • Schmeller I,332 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,292-294 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1170-1172 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,179-182 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,423f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,73-76 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,541-544 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,298f. Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,1183f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 51, 54 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Christl Aichacher Wb. 124 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Denz Windisch-Eschenbach 113 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
  • Maas Nürnbg.Wb. 84 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Singer Arzbg.Wb. 37f. Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-59B88, 66B2, M-24/1, W-31/22-24, 34f., 32/3, 7, 13, 115/22, 171a/43
Afelblatt, Altarblatt, Amtsblatt, Baumblatt, Ölbaumsblatt, Brombeerblatt, Lorbeer(en)blatt, Beißblatt, Pflanzenblatt, Birkenblatt, Blutblatt, Brechblatt, Brechelblatt, Brecherblatt, Brustblatt, Abbüßblatt, Butterblatt, Tabak(s)blatt, Tagblatt, Wehtagblatt, Tausendblatt, Deckblatt, Tellerblatt, Tintenblatt, Tischblatt, Ditziblatt, Dockenblatt, Dorfblatt, Driblatt, Duftblatt, Hufeisenblatt, Eiterblatt, Erl(en)blatt, Espenblatt, Essigblatt, Windfangblatt, Fastenblatt, Fehlblatt, Flachsblatt, Flatschenblatt, Fleißblatt, Fließblatt, Flohblatt, Flußblatt, Vogelblatt, Vorderblatt, Formblatt, Fotografieblatt, Frauenblatt, Froschblatt, Fürblatt, Gallblatt, Geißblatt, Gilgenblatt  Lilienblatt , Mergelgrubenblatt, Gucketzerblatt, Gunkelblatt, Hakenblatt, Halmblatt, Hammerblatt, Heilblatt, Heilsamblatt, Herbstblatt, Herzblatt, Hetschenblatt, Hollerblatt, Hufblatt, Kälberblatt, Kalenderblatt, Kartenblatt, Käseblatt, Kestenblatt, Kleeblatt, Gesperrskleeblatt, Kopfblatt, Krautblatt, Krotenblatt, Kuhblatt, Laub(er)blatt, Rotlaufblatt, Leibblatt, Lerchenblatt, Lilienblatt, Lindenblatt, Lorblatt, Löschblatt, Maiblatt, Marienblatt, März(en)blatt, Mergelblatt, Milchblatt, Moltblatt, Mutterblatt, Natternblatt, Öblatt  Eblet, Ochsenblatt, Abreißblatt, Riechblatt, Riffblatt, Riffelblatt, Rockblatt, Rohrblatt, Ruckblatt, Ruderblatt, Sag(en)blatt, Salbeiblatt, Saublatt, Sauerblatt, Schab(en)blatt1, Schabenblatt2, Schar(er)blatt, Schartenblatt, Scheißblatt, Scherblatt, Scheuchblatt, Schlagblatt, Schmalzblatt, Schmeckblatt, Schmeckerblatt, Schmerblatt, Schmier(en)blatt, Schneidblatt, Schulterblatt, Schupfenblatt, Fürschußblatt, Schwabenblatt  Schab(en)blatt, Schweißblatt, Geschwulstblatt, Seeblatt, Seifenblatt, Seitenblatt, Senftblatt, Sennesblatt, Sens(en)blatt, Silberblatt, Speich(en)blatt, Spitzblatt, Stempelblatt  Strempfenblatt , Stichblatt, Stockblatt, Strangblatt, Strempfenblatt, Uhrblatt, Wasserblatt, Webblatt, Wegblatt, Wiesenblatt, Windblatt, Wischblatt, Wochenblatt, Wollblatt, Wundenblatt, Fünfwundenblatt, Wunderblatt, Zichorieblatt, Ziffer(n)blatt, Zigeunerblatt, Zinnblatt, Zuckerblatt, Zugblatt, Zung(en)blatt, Zweiblatt
verfasst von: A.R.R.

blätterig, -blättericht

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1143
Wortart: Adjektiv
Bedeutung
blätterig, ä.Spr.
Blaͤtterich „foliaceus“ Schönsleder Prompt. G4r Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
  • Schw.Id. V,188 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB II,78 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,559 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
verfasst von: A.R.R.

Bläue, -au-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1182
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum, 
auch Maskulinum, 
auch Neutrum 
Pragmatik: 
s.u.
Bedeutungen
1
Bläue, ä.Spr.
Cęrula blauui Regensburg R49.013904, 12.100040, 11.Jh. StSG. II,621,24 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
2
Waschblau
auch Neutrum  GRI
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Oberfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
durch Blai ziang Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
°d’Blew’n muaß d’Wäsch bloacha Fürstenstein PA48.7190844, 13.3309687
°houst scha d’Blëim kaft? Tirschenreuth TIR49.881642, 12.329440
°a Blöw in Packla hulln Wendelstein SC49.351482, 11.151888
„der Name der Tinte für Wäschefärbung … blēb nach Wittmann Mchn 57 Wittmann, Stephan: Die Mundart von München und Umgebung, Diss.masch. München 1943.

*1919 Pusztavam/Ungarn
3
blaue Farbe
°da Mala dout a Bläib a d’Kolchmilch „blaue Malerfarbe“ Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291
4
blau schreibender Stift
Maskulinum 
°steck dein Bläib ei! „blau schreibender Stift“ Solnhofen WUG48.8966726, 10.9977662
5
(dünne) Suppe minderer Qualität
°a Blåwan „Suppe aus saurer Milch“ Pocking GRI48.401778, 13.308926
6
Ausschlag, Ausschlagbläschen bei kleinen Kindern
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°Blajn Taching LF47.9613232, 12.7261058
°Blaiwarl am Arm, Kopf Frauenhofen MAL48.8490246, 12.4345985
Ahd. blâwi, mhd. blæwe stf., Abl. von blau; WBÖ III,325 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
blǭb (PAN; WUG), -wαn (GRI, PAN), dazu mit analogem Uml., vgl. WBÖ III,325 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. , blēb u.ä. Oberbayern, Niederbayern, Mittelfranken, -(b)m Oberpfalz (dazu , FS; PA, VIB), blē u.ä. (AIC, M; R; A), -wα (M, SOG), blęib (IN; ESB, TIR, VOH, WÜM; WUN; HEB, LAU, SC, WUG), blęi (DEG; AM, KEM, NEW, OVI, SUL; WUN), -m (BEI, ESB, NM; WUN), (BUL), mit Sekundäruml. blạ̄b (PAN), ferner in Anlehnung an Schriftspr. blai(n) , blaiα.— Dim. blạ̄wαlα (GAP), blaiwαl (MAL).— N. in Bed.2 in Anlehnung an Waschblau, M. in Bed.4 in Anlehnung an Stift.
  • WBÖ III,325 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1183 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,244f., 246 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,438 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,83 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Lexer HWb. III, Nachtr.90 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,1187f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Fragebögen:
  • S-53D3a, 96C32, M-40/22, W-42/56.
verfasst von: J.D.

bläueln, -au-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1184f.
Bedeutungen
1
(blau) färben
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°bläwön Passau PA48.567378, 13.431710
Blaͤbeln „Blaͤulicht faͤrben“ Zaupser 16 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
2
mit Waschblau behandeln
°Oberbayern mehrfach, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
°dö Wasch braucht no blawan Mammendorf FFB48.2102514, 11.1656988
d Wesch bläübla Naabdemenreuth NEW49.818131, 12.126801
bláw·ln, blêw·ln, bláiw·ln „bläulich machen die Wäsche, indem man blaue Farbe unter die Stärke mischt“ Schmeller I,320 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
blēwen „blau färben (die Wäsche)“ nach Wittmann Mchn 57 Wittmann, Stephan: Die Mundart von München und Umgebung, Diss.masch. München 1943.

*1919 Pusztavam/Ungarn
3
blaumachen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°da Girgl blawöt heit Schönbrunn LA48.549821, 12.184938
auch mit Unlust arbeiten
°heut deans alle blawön „mit Unlust arbeiten“ Ohlstadt GAP47.6334851, 11.2340329
4
betrügen, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
blæueln, blæweln „fig. betrügen“ Schmeller I,320 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
blǭwen (VOF), mit analogem Uml. blēwen u.ä. Oberbayern, Niederbayern (dazu CHA, NAB, R, RID; FDB), blęiwln u.ä. (NEW, R), mit Sekundäruml. blạ̄wen u.ä. Oberbayern (dazu GRI, KÖZ, LA, PA, VIB; FDB), ferner blaiwen u.ä. (GAP, IN, SOB).
  • Schmeller I,320 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Zaupser 16 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

    *1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
  • WBÖ III,325f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Suddt.Wb. II,438 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • Fragebögen:
  • S-96C33, W-33/52
verfasst von: J.D.

Blech1

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Bedeutungen
1
Blech, dünn ausgewalztes Metall
Oberbayern vielfach, Niederbayern vielfach, Oberpfalz vielfach, Oberfranken vielfach, Mittelfranken vielfach, Schwaben vielfach
d Hacka is wia a Blech die Axt ist stumpf Fürstenfeldbruck FFB48.1813797, 11.2382125
as Dial van Backuafm is as dickn Bleech Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123
ferzints Blech Derching FDB48.408873, 10.963980
danglsch z’vü no gibbs Bloodera am Blejch Wölzmüller Lechrainer 100 Wölzmüller, Martin: Der Lechrainer und seine Sprache, Landsberg am Lech 1987.

*1956 Prittriching LL
Bléhh Schmeller I,322 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Lamminas pleh Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. I,435,15 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
vmb 26 Plechel gemacht von Eisen zu den Gebelben 1450 Frsg.Dom-Custos-Rechnungen I,53 Die Freisinger Dom-Custos-Rechnungen von 1447-1500, hg. von Hans Ramisch, bearb. von Alois Heß. Bd I: Text, München 1998.
7 hilczene mit plöch beschlagne leichter Lichtenberg LL48.153289, 10.878682, 1604 SbMchn 1910, 5Abh. 25 (Inv.) Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, Phil.-hist. Klasse, 1860ff.
Redensart(en):
à:fs ble:ch haua „angeben, aufschneiden“ Kilgert Gloss.Ratisbonense 186 Kilgert, Nadine: Glossarium Ratisbonense. Zum Wortschatz gebürtiger RegensburgerInnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Regensburg 2008.

*1978 Amberg; Dr.phil., Germanistin, Studienrätin
Ä.Spr.
Plättchen
Diminutiv  
Ä.Spr.
der wein, dâ goldes plechel inn erlescht sint, ist den milzsühtigen guot Konrad vM BdN 475,3f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
2
aus Blech Hergestelltes
2a
Küchengegenstand
2aα
Blechgeschirr
Bléhh „Geschirr aus Blech“ Schmeller I,322 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
2aβ
Backblech
°Oberbayern mehrfach, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
da Zwöschpmtatschö wiad aufara Blöch glögt, da Öpfötatschö und da Zwiefökuacha a Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
„Backbleche … blēxα Lechner Rehling 57 Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.

*1951 Kagering AIC, †1993 Aindling AIC; Dr.phil., Volkshochschuldirektor
„Die Scheiben werden leicht gebäht, d. h. auf ein Blech gelegt“ Schandri Rgbg.Kochb. 276 Schandri, Marie: Regensburger Kochbuch, Regensburg 1866.
2aγ
Tablett
Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Blech Reichling SOG47.922014, 10.923621
2b
Marke, Zeichen
meist Diminutiv  
2bα
Biermarke
°wer a Blechl hat, kann si a Maß holn Mintraching R48.9516342, 12.240373
„soviel Blecheln... soviel Bier (Freibier)“ Häring Gäuboden 128 [Häring, Georg]: Söizog’n, strangkitzli und stoigrante. Alte Begriffe und Ausdrücke aus dem Sprachgut der Landwirtschaft des Gäubodens, Straubing [2]1980.

*1912 Pankofen DEG, †2016 Plattling; Dr.agr., Landwirtschaftsdirektor
„Dann kommt der Wirth und theilt die sogenannten Blechl aus, fünf jedem Gaste“ Schlicht Land-Hochzeit 33 Schlicht, Josef: Die altbayerische Land-Hochzeit, Regensburg [1892].

*1832 Geroldshausen PAF, †1917 Steinach SR; Geistlicher, Journalist, Schriftsteller
2bβ
Marke bei Hopfen- u. Kartoffelernte
„Für jeden Korb [Kartoffeln] gibt es eine Blechmarke – ein Blecherl Wiethaler Bauern Brot 78 Wiethaler, Ludwig: Bauern Brot. Von Lust und Plage der alten Bauernarbeit, München 1991.

*1925 Essenbach LA, †1983 Mirskofen LA; Studienprof.
2bγ
Hundemarke
Blächl Kohlberg NEW49.591455, 12.016971
2bδ
scherzh. Orden, Ehrenzeichen
°der hat vui Blech dra „scherzhaft für Orden“ Griesbach GRI48.450524, 13.196384
2bε
Marke für den Besuch eines Turniers
wer chayn solichß plechel gehabt hat, hat man nit auff lassen geen Regensburg R49.013904, 12.100040, 1487 Freyberg Slg III,74 Freyberg, M[ax] v.: Sammlung historischer Schriften und Urkunden. Geschöpft aus Handschriften, 5 Bde, Stuttgart/Tübingen 1827-36.
2c
Messingscheibe am Pferdegeschirr
Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
des sen Blechla Kirchröttenbach LAU49.582347, 11.274033
2d
Metallschmuck zum Befestigen der Haare
Blechl Schmuck zum Befestigen der Haare Parkstein NEW49.7309364, 12.0716549
2e
Streichblech am Pflug
er soll ein blech zum pflueg uf die sollen machen und aufbrennen umb drey pfenning Weichering ND48.716307, 11.320786, 1579 Rechtsquellen Pfalz-Neuburg 114 Die ländlichen Rechtsquellen aus den pfalz-neuburgischen Ämtern Höchstädt, Neuburg, Monheim und Reichertshofen vom Jahre 1585, hg. von Pankraz Fried, bearb. von Franz Genzinger, Sigmaringen 1983.
3
übertr.
3a
Geld
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°vui Blech hats hoit mitkriagt, sonst hätt ers net gnumma Tacherting TS48.0790001, 12.5705051
°da hab i zweng Blech dazua Deggendorf DEG48.839582, 12.958749
der hat Blech Naabdemenreuth NEW49.818131, 12.126801
„Aus dem Rotwelschen stammt Blech Schlappinger Niederbayer II,12 Schlappinger, Hans: Der Niederbayer im Spiegel seiner Sprache, 2 H., Straubing 1959-80.

*1882 Reisbach DGF, †1951 Straubing; Dr.phil., Studienprof., Heimatforscher
Bléhh „im Scherze: Geld“ Schmeller I,322 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Redensart(en):
°deara hå i ’s Blech ågnumma „beim Tanz usw. etwas bezahlt“ Dachau DAH48.2592477, 11.4354419
3b
(glänzender) Schmutz(fleck) an Kleidung
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°schau di na o, wost füa a Blech in dei neis Gwånd einigmåcht host Oberau BGD47.6518806, 13.0644986
°wos host denn do für a Blech drobrot? Vilzing CHA49.1770286, 12.6770617
„Das Pechlergewand war schadhaft ... vom Baumharz typisch schmierig, glänzte voller Blech Siebzehnriebl Grenzwaldheimat 59 Siebzehnriebl, Franz Xaver: Grenzwaldheimat, Grafenau 1991.

*1891 Neukirchen KÖZ, †1981 ebd.; Lehrer, Heimatforscher
3c
dünne Eisschicht, Glatteis
°Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt
°heint håuts da a gscheits Blech draß! Sulzbach-Rosenberg SUL49.4992468, 11.7470259
auch Eis- od. Schneerest
Blech „letzte tauende Eisschicht auf Straßen“ Sulzbürg NM49.180119, 11.4130431
3d
wertloses Zeug
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
a Krempl, a Blech Truchtlaching TS47.9584444, 12.5004194
3e
Unsinn, dummes Gerede
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
wås dea sågt, des ia a richdigs Blech Ottendichl M48.1289701, 11.7399127
redsd mit drei Holwe Bier scho a Blech daher Lauerer Wos gibt’s Neis? 144 Lauerer, Toni: Wos gibt’s Neis? Regensburg 22001.

*1959 Furth CHA; Standesbeamter, Kabarettist
auch Unwahres, Lüge
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
°laß da do vo dem koa Blech fürmacha, dea heirat di nia Ismaning M48.2242434, 11.6715263
4
Spengler
Maskulinum 
°da Blech Burggriesbach BEI49.127821, 11.360344
5
Blechblasinstrumente u. ihre Spieler
°Oberbayern vereinzelt
°die Weiba zahln ’s Blech „auch Mädchen konnten einen Tanz bestellen“ Brunnen SOB48.6293223, 11.3097034
Blechmusik
Als Femininum auch 
°Oberbayern vereinzelt
°die Blech „Blasmusik“ Tengling LF47.9942924, 12.7272459
Ahd. blëh, mhd. blëch, wohl germ. Herkunft; Kluge-Seebold 131 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
blēx u.ä. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz (dazu EIH, N; FDB), -ę̄- (BUL), blē Oberbayern, Niederbayern (dazu R), -ę̄ (LF), auch blęαx (GAP, LL, SOG, STA, TÖL).— Pl. blęχα (BUL, ROD, SAD, TIR, VOH; HIP), blēxa (AIC).— Dim. blęχl, -i, -αl u.ä., vereinz. blēxe (MAI).— M. in Bed.4 nach natürlichem Geschlecht, F. in Bed.5 nach Blechmusik.
  • Schmeller I,322 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,333f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1186f., VI,1664 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,6f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,442 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,85 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,573f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,301 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,1189-1192 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 53 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Christl Aichacher Wb. 94 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Rasp Bgdn.Mda. 29 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Lechner Rehling 161f. Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.

    *1951 Kagering AIC, †1993 Aindling AIC; Dr.phil., Volkshochschuldirektor
  • Singer Arzbg.Wb. 38 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-92B19, 108/311, M-267/14, W-34/1f., 5, 9f.
verfasst von: J.D.

bleichen1, -k-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1234
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
bleichen, heller machen
1a
(v.a. Textilien) durch die Sonne bleichen (lassen)
Oberbayern vielfach, Niederbayern vielfach, Oberpfalz vielfach, Oberfranken vielfach, Mittelfranken vielfach, Schwaben vielfach
gspunnα und gwebt is, iaz muas ma ’s bloacha Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
a bloachta Zwiam [Zwirn] Passau PA48.567378, 13.431710
wie a blachts Touch Reichenschwand HEB49.513792, 11.374136
„Die Julisonne hat zunehmend die Troada bloacht Lettl Brauch 96 Lettl, Josef: Nach altem Brauch. Hoagarteng’schichten von Sebastiani bis Silvester, Regensburg 1981.

*1927 Moserholz EG, †2008; Rektor
Sie kömma just bein Mülla duart Af d’ Wies, waou d’ Tochta bloacht Schuegraf Wäldler 39 Schuegraf, Jos[ef] Max[imilian]: Der Wäldler. Gedichte in der Mundart des bayerischen Waldes, Würzburg 1858.

*1804 Cham, †nach 1864; Zollbeamter
hie bi uns uͤberal in dem Nydern Werde plaichen und aribeiten 1359 Rgbg.Urkb. II,141 Regensburger Urkundenbuch, Bd 1 [hg. von Josef Widemann], Bd 2 hg. von Franz Bastian und Josef Widemann, München 1912-56.
die J. bringen auͤch von den frembden plaichte und unplaichte leinbat 1518 Urk.Juden Rgbg 350 Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Juden in Regensburg. 1453-1738, bearb. von Raphael Straus, München 1960.
1b
mit Bleichmittel bleichen
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
°dr Bäck hat d Semml bloacht Thanning WOR47.9227532, 11.5348463
bloacha mit Aschenlauge bleichen Büttelbronn WUG48.891831, 10.897117
2
aus-, erbleichen
2a
ausbleichen, Farbe verlieren
auch reflexiv  
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°da Droad bloacht si Halfing RO47.9500426, 12.2765095
von dera Sunna bloicht s Troi „wird weiß, reif“ Wiefelsdorf BUL49.279512, 12.0765902
wia s’ gring werd, de Alt’ ... und bloachn eah d’ Haar Dingler bair.Herz 121 Dingler, Max: Das bairisch Herz. Gesänge in der Mundart, Erfurt 1940.

*1883 Landshut, †1961 München; Dr.phil., Direktor der Wissenschaftlichen Staatssammlungen
daz fünfzehend ist, daz daz weiz in den augen plaichet und gelbet Konrad vM BdN 39,13f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
2b
erbleichen, blaß werden, ä.Spr.
Das ich schamennd nicht plaichen vor euch pedürff Füetrer Poytislier 48,155 Füetrer, Ulrich: Poytislier aus dem ‘Buch der Abenteuer’ von Ulrich Füetrer, hg. von Friederike Weber, Tübingen 1960.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
In heutiger Mda.
erblaßt, bleich
nur Partizip Präteritum  
In heutiger Mda.
ploacht „erblaßt, bleich“ Berchtesgaden BGD47.630642, 13.001926
3
(Flachs) rösten
°Oberbayern mehrfach, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
bloacha Flachs am Feld zum Dörren ausbreiten Wurmannsquick EG48.3534641, 12.7875267
4
schlagen, verprügeln
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°den hob i aber bloacht Hohenpeißenberg SOG47.7941442, 11.0057418
Ahd. bleihhen, -ên, mhd. bleichen swv., Abl. von bleich; Ahd.Wb. I,1195 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff. . In Bed.4 wohl Kontamination mit bleuen; vgl. WBÖ III,351 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
blǫaχα, -ǫi-, daneben Oberbayern, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken (dazu PA), blāxŋ u.ä. (HEB, , LAU, SC), vereinz. blǫαkα (BGD, ED, MB, RO, TS; PAN), vgl. Lg. § 38e1 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. .
  • Schmeller I,322 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,349-351 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1192 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,8, 59 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,446 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,98 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,590f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,302 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 268f. Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,1195f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 52 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Fragebögen:
  • S-53F3a, 96C42, M-20/16, 260/14
verfasst von: E.F.

bleien

Wörterbuch:
Wortart: Verb
Bedeutung
mit Bleisiegel versehen, ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.
6 gepleitew parichant 1383 Runtingerb. II,69 Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
  • WBÖ III,352 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1193 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,2f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,447 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,99 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,596f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,308 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
verfasst von: J.D.

Blick

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1306f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Blick (Hin-)Blicken
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
mit oan Blig håd a dö gåntz Sauerei gseng Mittich GRI48.440634, 13.396183
ör had eam blos an Blik zuagwårfa Derching FDB48.408873, 10.963980
er tuat grad oan Blick auf dees verschwollne Gsicht vom Blasi Christ Werke 891 (Bauern) Christ, Lena: Gesammelte Werke, München 61981.

*1881 Glonn EBE, †1920 Mchn; Schriftstellerin
Der Blick Schmeller I,324 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
von ir plick allerst newe krafft entpfienger Füetrer Persibein 69,258 Füetrer, Ulrich: Persibein aus dem ‘Buch der Abenteuer’, hg. von Renate Munz, Tübingen 1964.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
In fester Fügung:
Si hod an falschen Blick „Sie schielt“ Zaupser 16 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
2
Ausdruck der Augen
a fösta Blig Schönau EG48.483206, 12.838898
an söllan böjsn Blick hot mia der nachgwoafa Opf.Heimatspiegel 26 (2002) 127 Oberpfälzer Heimatspiegel, Pressath, 1998ff.
In fester Fügung:
böser Blick Blick, der angeblich durch Zauber Schaden anrichtet Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt:
„der böse Blick besteht darin, daß Personen die Gabe haben, durch bloßes Ansehen andere Leute krank zu machen“ Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395

„Manche Leute haben den bösen Blick angeboren, vermöge dessen sie jede Person und jeden Gegenstand, den sie lobend beschauen, verneiden [verzaubern] können“ Oberbayern, Bavaria I,320 Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67.
Volkskunde: „als Gegenmittel dient tüchtiges Schimpfen des Gelobten, oder Ausspucken“ Oberbayern, Bavaria I,320 Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67. . „Es werden aus Korallen geschnitzte Hände in Form der sog. Feige (Daumen zwischen Zeige- und Mittelfinger) getragen oder das sog. Herrgottshändchen (Wurzelknolle von Orchideenarten) angehängt bzw. im Geldbeutel mitgeführt“ Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395. „Man steckt in den Getreidehaufen im Getreidekasten, in den Klee auf dem Felde einen Besen, auf den dann der erste Blick des Neiders fällt und der den Zauber zunichte macht“ Höhenstadt PA48.499949, 13.315249.
3
Anblick, Erscheinung, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
Auch het dy keusch peklaidet sich, das durch ir plick manigen stach dy mynne Füetrer Poytislier 20,64 Füetrer, Ulrich: Poytislier aus dem ‘Buch der Abenteuer’ von Ulrich Füetrer, hg. von Friederike Weber, Tübingen 1960.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
4
Urteilskraft
A so a Jungherr hat do an guatn Blick! Christ Werke 361 (Mathias Bichler) Christ, Lena: Gesammelte Werke, München 61981.

*1881 Glonn EBE, †1920 Mchn; Schriftstellerin
5
Glanz, Lichtstrahl, Blitz
Fulminibus plichin Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. II,602,69 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
daz wâre lieht in einem fremdem blicke LamprechtvR 345,834f. Lamprecht von Regensburg: Sanct Francisken Leben und Tochter Syon, hg. von Karl Weinhold, Paderborn 1880.

um 1250
So sicht man ... von schwertes plick ir mägt alltzeit erplaichen Füetrer Trojanerkrieg 130,503 Füetrer, Ulrich: Der Trojanerkrieg, hg. von Edward G. Fichtner, München 1968.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
Ahd., mhd. blic, Abl. von blicken; Et.Wb.Ahd. II,182f. Lloyd, Albert L. und Otto Springer: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen, Göttingen/Zürich 1988ff.
blīg Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz (dazu WUN; FDB), blik (MB, WOR; DGF; FDB), -kχ (TÖL).— Pl. wie Sg. blik (MB), -kχ (TÖL), blīg (DGF, SUL), dazu -ik (OVI) u. blikŋ (FDB).
  • Delling I,84 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,324 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Zaupser 16 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

    *1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
  • WBÖ III,406 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1200f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,61f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,452 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,113-116 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,615-617 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,305f. Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,1209f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 54 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Fragebögen:
  • S-63D11, 103A61
verfasst von: J.D.

blicklich

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1311
Wortart: Adjektiv
Bedeutung
augenblicklich, sofort, ä.Spr., in heutiger Mda.nur im Komp.
Einsmals da sie ... zu fuetteren auffgestanden/ ist ihr Blicklich was in die Augen geschossen 1645 Regler Azwinischer Bogen 293f. Regler, Balthasar: Azwinischer Bogen … Ursprung vnd altes Herkommen/ deß weltberuhmten Gnaden-Bildes Mariae Heimbsuchung auf dem Bogen-Berg, Straubing 1679.

Bogenberg BOG
  • Schmeller I,324 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Schwäb.Wb. I,1201 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • DWB II,118 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
verfasst von: J.D.

Blöße, -o-, -ä-

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutungen
1
Nacktheit, unbedeckte Stelle, ä.Spr.
Sunst er den edeln ritter zer plöss in gar durch randt Füetrer Trojanerkrieg 115,429 Füetrer, Ulrich: Der Trojanerkrieg, hg. von Edward G. Fichtner, München 1968.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
In heutiger Mda. übertr. in der Ra.:
°i mag ma koa Bleisn göm „mich nicht bloßstellen“ Eining KEH48.8544634, 11.771948
2
baumlose Stelle im Gelände
2a
Lichtung, Kahlschlag
°Niederbayern vielfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°do hot mer a Bloaßn gschlong Polling WM47.8113117, 11.1330907
die Bless „baumloser Wiesfleck im Wald“ Passau PA48.567378, 13.431710
°a Blöißn eikaut „einen Teil des Holzes gefällt“ Ensdorf AM49.341178, 11.935929
a Blöß … ganz rout vor lauta Birl Spiegelau GRA48.914473, 13.355166, Friedl Geister 116 Friedl, Paul: Geister im Waldgebirg, Rosenheim 1975.

*1902 Pronfelden GRA, †1989 Zwiesel REG; Redakteur, Schriftsteller
auch Waldschneise
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Bleaß Eschenlohe GAP47.5984207, 11.185454
blęiʃn nach Denz Windisch-Eschenbach 114 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
frisch angepflanzter Wald
°Bleß „frisch bepflanzter Wald“ Bayerbach GRI48.410219, 13.143243
Feld in waldnaher Hanglage
blęʃ „Bezeichnung für Felder in waldnaher Hanglage“ nach Bergmann Baumgarten 51 Bergmann, Rudolf: Die Mundart von Baumgarten Ndb., Kr. Pfarrkirchen (Vokalismus), Ex.masch. Erlangen 1961.

*1934 Reichenberg PAN
2b
ebener, unbewachsener Platz auf einem Berg
°Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt
°a Bleß Frauenau REG48.9896233, 13.3009875
°a Bläißn Pommelsbrunn HEB49.5046383, 11.5078943
2c
durch Erdrutsch bloßgelegter Hang
°Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°Bläiß Traidendorf BUL49.172291, 11.944055
3
unfruchtbare Stelle in einem Acker, einer Wiese
°Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
dar Acka had Blessn „Stellen, an denen nichts oder wenig wächst“ Mengkofen DGF48.7198958, 12.4406271
af deara Blöiß wachst höichstens a weng a Hennahoban und dea is ’s Mahn niat weat Neukirchen VOH49.709613, 12.427782
blęʃ(n) Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz (dazu WUN; EIH, LAU), -ęi- nördliches Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken, -ęα- (GAP, WM), ferner -ǫu- (), -ǫa- (WM), blęαʃi (SOG).
  • WBÖ III,438f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1215f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,159 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,460 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,150 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,646 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,313 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Braun Gr.Wb. 52 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Denz Windisch-Eschenbach 114 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
  • Kollmer II,62f. Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Rasp Bgdn.Mda. 30 Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Fragebögen:
  • S-17C5
verfasst von: A.S.H.

blößen, -o-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1356
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
entkleiden, abdecken, ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.
1a
entkleiden, entblößen
nam der züchtiger [Scharfrichter] den rock, so wurden sy geplöst, wie sy sein solten Regensburg R49.013904, 12.100040, 1514 Chron.dt.St. XV,23,11f. Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
1b
abdecken, freilegen
Bloßen. abdecken … entdecken Voc.Teutonico-Latinus e.iv Vocabularius Teutonico-Latinus, Nürnbg 1482. (Nachdruck Hildesheim/New York 1976).
2
wund werden
°blousn „durch nasse Windeln“ Hagnberg MB47.703598, 11.933907
blaəss·n „von kleinen Kindern“ Oberbayern, Schmeller I,331 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
3
aus der Scheide ziehen
Bastian Weiß ist von wegen das er sich gegen Hannsen Hofer mit ploster whör etwas Rumorisch … gehalten, Im stockh glegen 1557 Stadtarch. Rosenhm , Abt. B/C Nr.136, 29 Stadtarchiv Rosenheim
4
sein ganzes Geld ausgeben
reflexiv  
°Niederbayern vielfach, °Oberbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt
°i ko mi nöt blösn, sunst steh i ohnö Pfenni Geld do Pöcking STA47.9667051, 11.2999886
°dea bleist se gscheit „wer was Teures kauft“ Marching KEH48.819219, 11.7154493
°wia mei Franzi gheirat hot, hob i mi ganz blößn müaßn Wiefelsdorf BUL49.279512, 12.0765902
blessn „alles Geld ausgeben“ Schiessl Eichendf II,16 Schießl, Johann: Die niederbayerische Mundart in der Gegend von Eichendorf, 2 Bde, Passau 1909, Nürnberg 1914.

*1870 Eggendorf LAN, †1945 Passau; Dr.phil., Oberstudienrat. Mda von Eichendorf LAN
I kà~ mi’ net blèiss·n Schmeller I,331 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
auch seine Vorräte verbrauchen, aufbrauchen
da våtα hǫd se dǫ ned blęiʃt „Der Vater hatte nicht alles (Korn) verbraucht“ nach Kollmer II,412 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

*1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
ohne Geld, mittellos
Partizip Präteritum  
°vorigs Jahr san ma a so blößt gwen, wei uns d’Kouh verreckt is Mintraching R48.9516342, 12.240373
5
(Wald) roden
°de san zun Blessn ausse (Ef.) Dachau DAH48.2592477, 11.4354419
  • Schmeller I,331 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,439f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. VI,1667 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,160 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,460 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,150f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,646f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,313, III,Nachtr. 93 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Kollmer II,62 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Fragebögen:
  • W-37/7f.
verfasst von: A.S.H.

blümen, -u-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1430f.
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
mit Blumen gemustert
nur Partizip Präteritum  
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
a bleamds Diachl Aicha PA48.671978, 13.289834
„sagte man ... zu einem schön geblumten Stoff so sche bloámd Garching 48.132957, 12.5780213, Oettinger Ld 20 (2000) 357 Oettinger Land. Eine heimatkundliche Schriftenreihe für den gesamten Landkreis Altötting, Altötting 1981ff.
ain schöneß Mössgewant von seiden vnnd geblaimbten zeüg 1618 Haidenbucher Geschichtb. 38 Haidenbucher, Maria Magdalena: Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650, hg. von Gerhard Stalla, Amsterdam 1988.

*1576 Kaufering LL, †1650 Frauenchiemsee RO; Äbtissin
Ä.Spr. auch mit Blumen bewachsen
Nw sach er ainen risen sitzen vor ainem hol [Höhle] jennset der plŭembten wisen Füetrer Poytislier 86,278 Füetrer, Ulrich: Poytislier aus dem ‘Buch der Abenteuer’ von Ulrich Füetrer, hg. von Friederike Weber, Tübingen 1960.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
2
Heublumen aussieben
°bloama „Heublumen aussieben“ Train KEH48.7312605, 11.8256793
3
blumig ausgeschmückt
nur Partizip Präteritum  
ein histori in latein geschriben, mit dem schein geblümter gesprächikait vastt [fest] zegossen AndreasvR Chron. 621,41f. Andreas von Regensburg: Sämtliche Werke, hg. von Georg Leidinger, München 1903 (Neudr. Aalen 1969).

*um 1380, †nach 1438 Regensburg; Regulierter Chorherr, Geschichtsschreiber
4
hoch gerühmt
nur Partizip Präteritum  
Sy erkunneten ... sein wolgeordnten hof und die gepluemptist ritterschafft Füetrer Lanzelot 7 Füetrer, Ulrich: Prosaroman von Lanzelot, hg. von Arthur Peter, Tübingen 1885 (Nachdr. Hildesheim 1972).

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
5
beschönigen, verharmlosen
Darüber wil man noch plueemen, als sey pesser priester heyraten, dann Concubin zehaben BertholdvCh Theologey 450 Berthold von Chiemsee: tewtsche theologey, München 1528.

Pürstinger, Berthold, *1465 Salzburg (?), †1543 Saalfelden bei Salzburg; Fürstbischof von Chiemsee
Ahd. bluomôn, mhd. bluemen, Abl. von Blume; WBÖ III,481 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • WBÖ III,481 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1222 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,92-94 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. IV,604 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,160f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,656f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,314 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Ahd.Wb. I,1232 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
verfasst von: A.R.R.

blutigen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1473
Wortart: Verb
Bedeutung
blutig machen, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
Sanguinare … plutigin Regensburg R49.013904, 12.100040, 12.Jh. StSG. I,581,53-58 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Er gieng mit parfuͦssen fússen, das er den weg pluͦtigt mit seinem dritten Hartlieb Dial. 380,1f. Johann Hartliebs Übersetzung des Dialogus Miraculorum von Caesarius von Heisterbach, hg. von Karl Drescher, Berlin 1929.

*vor 1410, †1468 München; Arzt in Ingolstadt und München
Ahd. bluotagôn, Abl. von Blut; Et.Wb.Ahd. II,212 Lloyd, Albert L. und Otto Springer: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen, Göttingen/Zürich 1988ff. .
  • WBÖ III,503 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. VI,1669 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,224 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Frühnhd.Wb. IV,681f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Ahd.Wb. I,1239 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Fragebögen:
  • S-20B8
verfasst von: A.S.H.

bögeln, -ü-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1574f.
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
bügeln, glätten, striegeln
1a
bügeln
1aα
bügeln, plätten
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, Oberfranken mehrfach, Mittelfranken mehrfach, Schwaben mehrfach
°wenn d’Küah oda d’Roß net soacha kenna, na werns am Kreuz obn mitam hoaßn Begleisn beglt Halfing RO47.9500426, 12.2765095
dös Bögln bringt khoa Geid Mittich GRI48.440634, 13.396183
bigln Vohenstrauß VOH49.6238348, 12.341436
Iatz bögel mir mein Frack! Eberl Neui Kräutl 128 Eberl, Georg: Neui Kräutl. Gedichte in oberbayerischer Mundart, Regensburg 1894.

*1851 München, †1929 Vagen AIB; Oberstudienrat
I beglt grod d Manahemada Mchn.Turmschr. 61 Das Münchner Turmschreiber Buch. Bayerische Dichtersleut von heut, Rosenheim 1979.
einem Schneider-Gesellen/ so ein Tuch poͤglete Dalhover Miscellanea Bd. 2, 1701, 587 Dalhover, Marcellian: Miscellanea, Oder Allerhand Bueß- Passions- Oster- Possessions-Nemmung- Primizen- Kirchtag- Rosenkrantz- Heiligen- Joco-Serien- und Todten-Reden, Meisten Theils auff offentlichen Cantzeln peroriert, Ingolstadt 1700.
In fester Fügung:
geschniegelt ( schniegeln ) / gestriegelt ( striegeln ) und gebügelt herausgeputzt

Redensart(en):
°des git se mitn Bigln, hout da sell alta Waldsassna Schneida gsagt, wöi as Huasntirl hint eigmacht hout Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123, °EBE, Bauer gut bayer. 131 Bauer, Josef Martin: Auf gut bayerisch. Eine Fibel unserer eigenen Sprache, München 1969.

*1901 Taufkirchen ED, †1970 Dorfen ED; Schriftsteller
1aβ
durch Bügeln formen
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Fåidn bögln Simbach PAN48.267054, 13.025393
1b
flach drücken, glätten
1bα
flach, platt drücken
a böglda Schnai Arrach KÖZ49.190779, 12.993156
„Mit einem Stück Holz, das an einer Eisenstange befestigt ist … wird das Glas zur Tafel geglättet … glåtbîgln nach Dürrschmidt Bröislboad 27 Dürrschmidt, Beatrix: Von Anfängern, Aufschneidern und dem Bröislboad. Der Dialekt der Waldsassener Glasmacher, Bayreuth 1996.

*1970 Waldsassen TIR; Dr.phil., Lehrerin
Redensart(en):
Schnee bügln „Ski fahren“ Germering FFB48.1340035, 11.3657306
1bβ
mit einer Bürste glätten
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°mitn Kratzer gstrieglt und dann mit da Birstn bieglt Pertolzhofen OVI49.4258775, 12.3455134
„Alles hilft zusammen, die Tiere noch einmal zu bügeln und zu striegeln“ Bichl TÖL47.7204732, 11.4119565, SHmt 43 (1954) 63 Schönere Heimat, 1937ff.
1c
striegeln
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°jetzt mua i d’Viecher biegln „gut striegeln“ Brunnen SOB48.6293223, 11.3097034
2
übertr.
2a
hindurchzwängen
„Oberhalb Abbach [KEH] … liegt … die Teufelskanzel … ein loch … durch welches mit kreuzweh oder leibschaden behaftete durchschlofen, oder durchgezogen wurden. dieses … nennt man bögeln Panzer Sagen II,56 Panzer, Friedrich: Bayerische Sagen und Bräuche, 2 Bde, München 1848‑55.

*1794 Eschenfelden SUL, †1854 München; Oberbaurat
2b
schmierig, schmutzig machen
dös Hemad is böglt Mittich GRI48.440634, 13.396183
2c
bereinigen, in Ordnung bringen, v.a.
in fester Fügung:
gerade bögeln °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°des böiglma scho wieda grod Schnaittenbach AM49.542650, 11.997632
2d
heftig zurechtweisen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°den hob i ganz schö bögelt Wiesenfelden BOG49.0387516, 12.5412499
2e
schlagen, verprügeln
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
wart, i böglt dö Peiting SOG47.795462, 10.9235088
2f
Geschlechtsverkehr ausüben, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
hingegen aber Er ihrern ersten Ehemann … ins Niderlandt geschickht, derentwillen beede thaill bereits miteinander Pöglet haben 1722 StA Mchn Hofmark Amerang Pr.16, fol.71r Staatsarchiv München
3
mit einer Getreidesense mit Korngestell mähen
°mia gehn zum Bögeln „Mähen mit einer Getreidesense mit Korngestell“ Rehling AIC48.486722, 10.9291512
Wohl Abl. von Bogen bzw. Bug ‘Falte’; WBÖ III,549 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • Delling I,88 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,217 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 55 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • Zaupser Nachl. 45 Zaupser, Andreas: Nachlese zum baierischen und oberpfälzischen Idiotikon, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986), selbständig in →ZAUPSER.

    *1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
  • WBÖ III,549f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1267 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1070 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,717f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,219, 496 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Lexer HWb. I,322 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • Braun Gr.Wb. 47f., 71 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Denz Windisch-Eschenbach 118 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
  • Kollmer II,533 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Fragebögen:
  • S-39E40a, 42, M-46/35, W-46/13
verfasst von: A.S.H.

Bord

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1679
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Rand, Einfassung
Der Bord Schmeller I,272 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Coronam … B:orth Freising FS48.402335, 11.741887, 13./14.Jh. StSG. I,328,62-329,1 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
[lege in einen neuen Topf] clain winttergruen biß an den portt 1629 Clm 5036,fol.131r Codex latinus Monacensis, lateinische Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
2
Bord, Rand eines Schiffes, ä.Spr.
Mang ellenhafter [mannhafter] ritter pald verwappent [kühn bewaffnet] viel ins mer aus über porte Füetrer Trojanerkrieg 78,250 Füetrer, Ulrich: Der Trojanerkrieg, hg. von Edward G. Fichtner, München 1968.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
Ahd., mhd. bort stm./n., germ. Bildung idg. Herkunft; Pfeifer Et.Wb. 159 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. .
  • Schmeller I,272 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Schwäb.Wb. I,1299f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1627-1630 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB II,238f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,782-784 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,329 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 276 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,1267 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Fragebögen:
  • S-73B9, G4, 16
verfasst von: J.D.

Borg

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1681
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Kredit, Zahlungsaufschub, ä.Spr., in heutiger Mda. nur in präp. Fügung
swer saltz her pringet … der mag daz wol porgs oder umb beraitt pfenning geben rechten chauflaͤwten 1325 Stadtr.Mchn (Dirr) 421,26-28 Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
an gülten [Abgaben] oder Zehenden ime Borg oder Nachlaß zu thun 1566 VHO 42 (1888) 25 Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, 1838ff.
In präp. Fügung:
auf Borg u.ä. ohne sofortige Bezahlung Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
er gibt ma nix auf Borg Passau PA48.567378, 13.431710
Einem etwas auf den Borg geben Schmeller I,275 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek

verkauͤfen inen … uf borg, schlagen sovil wuͤechers darein 1518 Urk.Juden Rgbg 349 Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Juden in Regensburg. 1453-1738, bearb. von Raphael Straus, München 1960.
daß teils unsern geringen Hofgesindes bei den Handelsleuten, Wirten, Bräuern … auf Borg nehmen München M48.139686, 11.578889, 1650 Rosenthal Gerichtswesen II,475 Rosenthal, Eduard: Geschichte des Gerichtswesens und der Verwaltungsorganisation Baierns, Würzburg.
Ahd. borg ‘Bürgschaft’, mhd. borc stm. ‘Erborgtes, Entliehenes’, Abl. von borgen; WBÖ III,625 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • Schmeller I,275 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,625 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1296 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1574f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,526 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,240f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,788f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,326 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 275 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,1263 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
verfasst von: J.D.

böse

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1714–1717
Wortart: Adjektiv
Wortart: Adverb
Bedeutungen
1
moralisch schlecht, unheilbringend
1a
moralisch schlecht, verdorben, verwerflich
°Oberbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°der ist böser als das schlechteste Geld Kammerstein SC49.292107, 10.970463
Das Boͤse lernt man von selbst Baier.Sprw. I,75 [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.

*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
Swie ih gesundet han … mit werchen oder mit boesen gedanchen 12.Jh. SKD 347,54-57 (Südd. Glauben u. Beichte) Steinmeyer, Elias v.: Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin/Zürich 21963.
Nichtzs schadt dem menschen alsz fast alsz pösu gesellschafft JohannesvI Fürstenlehren 14,339f. Gehr, Eugen: Die Fürstenlehren des Johannes von Indersdorf für Herzog Albrecht III. von Baiern-München (1436-1460) und seine Gemahlin Anna, Diss. Freiburg im Breisgau 1926.

*1383, †1470; Probst des Stifts in Indersdorf DAH
wo ein Zeug mit … boͤsen beruef/ vnehelicher Geburt … oder andern boͤsen straͤfflichen Lastern behafft Landr.1616 36 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
In festen Fügungen (teilw. auch zu Bed.1b od. 2b möglich):
böser Feind / Geist Teufel

Böse Haut Dirne

Böse Frau Hebamme

böses Weib Hebamme

Böser Mann Spukgestalt

Böse Fahrt nächtlicher Zug von Hexen u. Gespenstern

Böser Heinrich Waldbingelkraut

Böses Auge / Geschau Blick, der angeblich durch Zauber Schaden anrichtet

böser Blick Blick, der angeblich durch Zauber Schaden anrichtet

Redensart(en):
°do kumbt s Böise raus! „bei Hautausschlag“ Wettstetten IN48.823139, 11.414169
Teufel
Als Substantiv, Als Maskulinum 
Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
der Schwarz, der Böiß Maiersreuth TIR49.9876882, 12.409859
der Böse Schönwerth Opf. III,40 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Aus der Oberpfalz. Sitten und Sagen, 3 Bde, Augsburg 1857-59.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
Böser Mann, Unhold
An einem helligen Montag Morgen … Pöß … Da sey Dir verbotten … mein Gutt Etzenricht NEW49.63183, 12.0921077, 1743 Oberpfalz 3 (1909) 157 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
1b
unheilbringend
„Kein Mensch weiß, wie sie hinter das böse Wesen gekommen ist [zu einer Hexe geworden ist]“ Schmidt Sagen Isarwinkel 77 Schmidt, Willibald: Sagen aus dem Isarwinkel, Bad Tölz 1936.

*1901 Moosbach VIT, †1974 Straubing; Oberstudiendirektor
2
von Charaktereigenschaften, Verhalten u. Tun
2a
angriffslustig, bissig, ungebärdig (von Tieren)
Oberbayern vielfach, Niederbayern vielfach, Oberpfalz vielfach, Oberfranken vielfach, Mittelfranken vielfach, Schwaben vielfach
der Imp is bös „stechlustig“ Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
tua dein bäjsn Hund ejschpüan Weißenberg BOG48.9111099, 12.838996
d’ Fliagn san bös, ja was is des Valentin Werke III,83 Valentin, Karl: Gesammelte Werke, 4 Bde, München/Zürich 21983.

eigentlich Fey, Valentin Ludwig, *1882 München, †1948 ebd.; Volksschauspieler
2b
bösartig, ungut, übel
Oberbayern vielfach, Niederbayern vielfach, Oberpfalz vielfach, Oberfranken vielfach, Mittelfranken vielfach, Schwaben vielfach
des is a ganz a Bese Prien RO47.8541669, 12.3455493
’s ganz Jahr hat d’Bäuerin ihra Magd koa bess Wort göm Passau PA48.567378, 13.431710
da bäiß Brouda is tåut Nottersdorf NEW49.438022, 12.372205
d’ Leit, wia s’ san, de redn halt gern bees Dingler bair.Herz 114 Dingler, Max: Das bairisch Herz. Gesänge in der Mundart, Erfurt 1940.

*1883 Landshut, †1961 München; Dr.phil., Direktor der Wissenschaftlichen Staatssammlungen
Heunt is ’s Diendl bös’ … sie red’t nix und deut’t nix Kobell Ged. (31846) 227 Kobell, Franz v.: Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 81877.

*1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil., Prof. für Mineralogie, Schriftsteller
Ob ein dyener … dem wirtt und si mit poͤsen unbeschaiden worten erzuͤrnt um 1365 Stadtr.Mchn (Dirr) 374,9-12 Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
so sol der selbe [selbst] loben sich, der do poß nachtpauren hat Hayden Salomon u. Markolf 304,168f. Hayden, Gregor: Salomon und Markolf, in: Narrenbuch, hg. von Felix Bobertag, Stuttgart 1885, 293-361.

Oberpfalz, 2.H.15.Jh.
2c
zornig, verärgert
Oberbayern mehrfach, Niederbayern mehrfach, Oberpfalz mehrfach, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
bäis draschaua Fürnried SUL49.4565315, 11.5969824
der hot a beasa Fouzza na gmacht „hingemacht“ Mering FDB48.265326, 10.984519
wer wia(r)d denn glei(ch sua bäis saa(n’ „sei doch nicht gleich so zornig (so aufgebracht)!“ Braun Gr.Wb. 36 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
auch feindselig
ich bin dir bees „feindlich gesinnt“ Passau PA48.567378, 13.431710
dea(r iis bäis af mi(ch Braun Gr.Wb. 36 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
sey doch nicht boͤs auf mich Delling I,90 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

*1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
Verfeindet, zerstritten
°obwois vowandt san, san de oan mit de andan bäs Oberschleißheim M48.2549383, 11.5546058
Döi zwäi … döi warn aaf oamal bäis mitanana Schmidt Säimal 60 Schmidt, Elsa: „Säimal“. Gschichtn aas unnerer Hoimat, Selb 1998.

*1931 Oberweißenbach REH
2d
ungezogen, unfolgsam
Oberbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, Niederbayern vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
bese Bankat „böse Kinder“ Baumgarten FS48.5265222, 11.8267138
bäiser Bua Kilgert Gloss.Ratisbonense 47 Kilgert, Nadine: Glossarium Ratisbonense. Zum Wortschatz gebürtiger RegensburgerInnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Regensburg 2008.

*1978 Amberg; Dr.phil., Germanistin, Studienrätin
In fester Fügung:
böse Kinder ( Kind ) Springkraut
2e
betrübt, bekümmert
dea måcht owa a böß Gsicht „ein besonders betrübtes, bekümmertes“ Steinlohe WÜM49.4497501, 12.6470064
2f
streng
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
der is böis Sengkofen R48.923981, 12.2888257
Mir hamd an beesn Lehra Ilmberger Fibel 23 Ilmberger, Josef: Die bairische Fibel. Über 2000 Begriffe aus dem bairischen Sprachschatz, München/Bern/Wien 1977.

*1899 Hohenwart SOB, †1982 München; Lehrer
2g
unfähig, unbrauchbar
daz nieman einen pœsen vergen auf stellen sol Frsg.Rechtsb. 160 Freisinger Rechtsbuch, bearb. von Hans-Kurt Claußen, Weimar 1941.

1328
2h
tüchtig, befähigt
a böisa Jaga „tüchtiger“ Klinglbach BOG49.0239422, 12.7984132
3
schlimm, arg
Niederbayern mehrfach, Oberpfalz mehrfach, Oberbayern vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
schaut beas her „von einer Wunde“ München M48.139686, 11.578889
des is a beöse Gschicht Vilseck AM49.610004, 11.803558
beas Wetr „schlechtes Wetter“ Mering FDB48.265326, 10.984519
bäis mou(ß mit bäis vatrie(b’m wear(d’n „ein Übel muß mit einem anderen … vertrieben werden“ Braun Gr.Wb. 36 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
wós Bàyss wünschn Falkenstein ROD49.0972126, 12.4865477, Schönwerth Sprichw. 64 Schönwerth, Fr[anz Xaver v.]: Sprichwörter des Volkes der Oberpfalz in der Mundart, in: VHO 29 (1874) I-LX, 1-86.

*1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler
ain kraut … dâ von vliezent si [spülen die Hunde] die pœsen fäuhten auz dem magen Konrad vM BdN 125,32-34 Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
„febris … pos siechtum Aventin I,390,22f. (Gramm.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
weil vast an allen Orden die bese sucht der pestilenz ein gerissen 1629 Haidenbucher Geschichtb. 64 Haidenbucher, Maria Magdalena: Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650, hg. von Gerhard Stalla, Amsterdam 1988.

*1576 Kaufering LL, †1650 Frauenchiemsee RO; Äbtissin
In festen Fügungen:
böse Krankheit / Sucht Beulenpest

Böses Händlein ( Hand ) linke Hand

(Ein) böses Blut machen Unzufriedenheit, Feindseligkeit erregen

°Da habi mi sauba z’bös do „zuviel gearbeitet“ Langquaid ROL48.8213241, 12.0508025
4
krank, entzündet, verletzt, schmerzend
°Oberbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, Niederbayern mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Oberfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
ho scho lange Zeit alleweil bease Ogn Hofhegnenberg FFB48.218046, 11.018060
gib ma koa Bußl, i hab a bess Maü „mit Ausschlag“ Passau PA48.567378, 13.431710
des måcht nex, dåu kummt s bäiß Bloud assa „zu einem Kind, das sich in den Finger geschnitten hat“ Wildenreuth NEW49.800787, 12.076808
de schwarz Salbn fürn beasn Fuaß Bauer Oldinger Jahr 9 Bauer, Therese: Das Oldinger Jahr. Brauch und Sitte im Bauernstand, Erfurt 1944.

*1893 München, †1968 Mittenwald GAP; Schriftstellerin. Mundart von Peißenberg WM
Wann eine Frau gar eine böse brust hat ... „Abszeß oder Krebs der Brustdrüse“ Ernst Heilzauber u. Aberglaube Opf. 38, 110 Ernst, Wolfgang: Heilzauber und Aberglaube in der Oberpfalz, Weiden 1991.

Hs. von Johann Scharnagl, *1865 Sauernlohe NEW, †1938 ebd.; Landwirt, Bauernheiler
wie er ein gantzes Jahr ein boͤses Knye gehabt Wunderwerck (Benno) 175 Leben Und Wunderwerck Deß heiligen Bischoffs und Beichtigers Benno, München 1697.
In fester Fügung:
was / etwas Böses Wunde, Ausschlag, Geschwür, Krankes °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt:
°dou hob i wos Böis Kersbach LAU49.5410649, 11.3584886
woos Bäiß „eine Geschwulst, ein krankes Glied, eine kranke Körperstelle; eine Wunde“ Braun Gr.Wb. 36 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
Wunde
Als Substantiv, Als Neutrum 
°a Böis Regelsbach SC49.367825, 10.949572
Housd gwis ä Bäis, wal dei Finger eibundn is? Maas Nürnbg.Wb. 75 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

*1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
5
von schlechter Qualität, minderwertig, schadhaft
ə~ bös·s Meßer, das nicht schneidet. O.Pf. ə~ bèis·s Bêiə‘, schlechtes Bier“ Schmeller I,293 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Iz schol dehein weitær [Blaufärber] … dehein bós wolle … niht weiten 1259 Rgbg.Urkb. I,49 Regensburger Urkundenbuch, Bd 1 [hg. von Josef Widemann], Bd 2 hg. von Franz Bastian und Josef Widemann, München 1912-56.
das er zu den Pesn feurstetn hervmbgesehen, aus beuelch aines Raths 1573 Stadtarch. Rosenhm Abt. B/A Nr.16, 139 (Rechnung) Stadtarchiv Rosenheim
20 Säck, gut u. böß, leinern u. zwilchern Schirnding WUN50.078721, 12.229843, 1699 Singer Vkde Fichtelgeb. 78 (Inv.) Singer, Friedrich Wilhelm: Bildnotizen zur Volkskunde im Fichtelgebirge, Arzberg 1985.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
6
von geringem Wert, gefälscht, falsch (von Münzen), ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Vergleich wie das böse Geld
swô ein wechslær valsch phenning oder pœs silber um guot geit [gibt] Frsg.Rechtsb. 146 Freisinger Rechtsbuch, bearb. von Hans-Kurt Claußen, Weimar 1941.

1328
nachdem … dy Werschafft [gesetzlicher Münzwert] im Land so poͤs ist 1457 Lori Münzr. I,42 [Lori, Johann Georg [v.]]: Sammlung des baierischen Münzrechts, 3 Bde, o.O. o.J.
7
sehr, in hohem Maße
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Oberfranken mehrfach, °Mittelfranken mehrfach, °Schwaben mehrfach
den hots beas dawischt „er ist verunglückt“ Hollenbach AIC48.488178, 11.0710008
bös krank „sehr krank“ Hauzenstein R49.100236, 12.177725
dös gëiht mer bös in Kopf rum Schwabach SC49.328986, 11.025267
D’ Söllerin hat si’ bös runterkümmert hernach, z’wega dem! Kobell-Wilhelm Brandner Kaspar 194 Kobell, Franz v. und Kurt Wilhelm: Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben, Rosenheim 1975.

Kobell, F. v., *1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil., Prof. für Mineralogie, Schriftsteller. Wilhelm, K., *1923 München, †2009 Straßlach WOR; Regisseur, Schriftsteller
Ahd. bôsi, mhd. bœse, wohl idg. Herkunft; Et.Wb.Ahd. II,253-255 Lloyd, Albert L. und Otto Springer: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen, Göttingen/Zürich 1988ff. .
bę̄s Oberbayern, Niederbayern, ferner bęαs u.ä. westliches Oberbayern, Schwaben, vereinz. biαs u.ä. (DAH, PAF, WM), bǫis (MB), weiterhin bęis Oberbayern (meist veralt.), Niederbayern, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken (dazu DON, ND), daneben ugs. bēs.
  • Delling I,90 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,293 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,653-655 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1303-1309 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1705-1721 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,535-537 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,248-256 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,817-826 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Lexer HWb. I,330 Lexer, Matthias [v.]: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 3 Bde, Leipzig 1872-78 (Neudr. Leipzig 1965).
  • WMU 276 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,1270f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 36 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Maas Nürnbg.Wb. 75 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Singer Arzbg.Wb. 30 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Wölzmüller Lechrainer 95 Wölzmüller, Martin: Der Lechrainer und seine Sprache, Landsberg am Lech 1987.

    *1956 Prittriching LL
  • Fragebögen:
  • S-7A4, 13C8, 26P14a, 27R7a, S1a, 34C37c, 35D22, 29, 78G38, 90A7, M-5/28, 7/40, 179/12
verfasst von: J.D.

Bossierer

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1738
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutung
Bossierer, ä.Spr.
Bossierer „plastes“ Schönsleder Prompt. H1v Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
  • WBÖ III,667 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1316 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. IV,1734 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB II,266 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
verfasst von: M.S.

brämen, -ei-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 42
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
verbrämen, verzieren, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
brámǝ~ … ein Klaid mit Sammt, Pelz u. drgl.“ Schmeller I,355 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Ain alter Satl mit Samat Prembt Landshut LA48.545368, 12.145157, 1562 Meidinger Land- u.Hoftäge 369 (Inventar) Meidinger, Franz Sebastian: Historisch-chronologische Erzählungen der ehemaligen Land- und Hoftäge in Baiern. Mit Anmerkungen, dann einer kleinen Chronik und Inventarium aus dem alten Harnischhause der nunmehrigen Haupt- und Universitätsstadt Landshut, München 1802.
15 ehlen galonen zum sessel und känepe brämben Tutzing STA47.9086611, 11.2798274, 1737 Spiegel Adeliger Alltag 81 Spiegel, Beate: Adliger Alltag auf dem Land, Münster u.a. 1997.
2
aufnähen
brámǝ~ … Sammt, Pelz etc. auf ein Klaid“ Schmeller I,355 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
die Burgerinnen … sollen keine über anderthalb Viertel Sammet auf ein Kleid bramen 1.H.16.Jh. BLH XVI,407 Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
Mhd. bræmen, Abl. von Bräm(e); Pfeifer Et.Wb. 1499 (verbrämen) Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. . Anders WBÖ III,720f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. Zu -ei- vgl. Lg. § 13e2 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. .
  • Delling I,92 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Schmeller I,355 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,722f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1344 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,599 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB II,293, 363 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,917 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Mhd.Wb. I,966 Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
verfasst von: A.S.H.

bräuchig

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 127
Wortart: Adjektiv
Bedeutungen
1
gebräuchlich, üblich, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
Ehe man sij in den h: orden angenumben, wölcheß gleichwol sunst nit praichig ist 1612 Haidenbucher Geschichtb. 28 Haidenbucher, Maria Magdalena: Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650, hg. von Gerhard Stalla, Amsterdam 1988.

*1576 Kaufering LL, †1650 Frauenchiemsee RO; Äbtissin
2
verwendbar
zum Gewürckh [Weben] oder Spinen teugig [tauglich] oder preuchig Dengling R48.911279, 12.371605, 1557 Hartinger Ordnungen III,38 Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
Mhd. brûchec, Abl. von brauchen1; vgl. WBÖ III,779 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • Schmeller I,338 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,779 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1365f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,365f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB II,320 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,976 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Mhd.Wb. I,1036 Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
verfasst von: A.R.R.

Brech, -en

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 158
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Fehler, Mangel, Schaden, Übelstand
swer im dar vber dhainen brechen tet mit ihtev [etwas] Straubing SR48.877718, 12.579576, 1296 Corp.Urk. III,534,13 Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
Den fromen leuten sagt ich mein prechen, wie schwerlichen ich in dem ratt säß München M48.139686, 11.578889, 1398 Chron.dt.St. XV,484,35f. Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
das der brech … nit an unserm gnädigen herren … gewesen sei Aventin V,580,26f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
2
Gebrechen, Krankheit, Seuche, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
mit einer schal daraus mein Herre solt trinkchen für seinen prechen Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395, 1392 Freyberg Slg II,98 Freyberg, M[ax] v.: Sammlung historischer Schriften und Urkunden. Geschöpft aus Handschriften, 5 Bde, Stuttgart/Tübingen 1827-36.
vielen wird hier geholfen in nöthen, und besonders wenn der brechen (die pest) regieret“ Schlehdorf WM47.655300, 11.315227, 1563 Panzer Sagen I,23 Panzer, Friedrich: Bayerische Sagen und Bräuche, 2 Bde, München 1848‑55.

*1794 Eschenfelden SUL, †1854 München; Oberbaurat
3
Zerwürfnis, Streit
e das si ain ander beschaidinlichin/ vnd gvͦtlichin/ iern brechin liessin virsten [aufgeben] Aichach AIC48.4589775, 11.1308417, 1293 Corp.Urk. III,139,36f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
4
Verbrechen, Untat
all ander Brechen/ den wir inn der ainung haben/ richten nach rath Freyhaiten 1568 81 Des loͤblichen Hauß vnd Fuͦrstenthumbs Obern vnnd Nidern Bayren Freyhaiten ..., München 1568.
Ahd. -brëhho, mhd. brëche swm., brëch stm., daneben ahd. -brëh stn. -brëche stswn. Abl. von brechen1; vgl. WBÖ III,804 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • Schmeller I,340 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,803f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1378f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • DWB II,341f., VII,2079 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,1010-1014 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Mhd.Wb. I,974f. Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
  • WMU 283 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
verfasst von: A.S.H.

brech(en)lich

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 189
Wortart: Adjektiv
Bedeutungen
1
brüchig, leicht brechend
die selben ungesegenten oblaten … wie doch sy an etlichen ennden als prechenleich warn Hartlieb Dial. 216,10f. Johann Hartliebs Übersetzung des Dialogus Miraculorum von Caesarius von Heisterbach, hg. von Karl Drescher, Berlin 1929.

*vor 1410, †1468 München; Arzt in Ingolstadt und München
2
gebrechlich, krank, ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.
Es ist zw wissen allen den dy prechenlich sind an den augen Ende 15.Jh. Winter Hs.Bibliothek Diez Abschlußbd, 90 Winter, Ursula: Die europäischen Hanschriften der Bibliothek Diez, 3 Bde, Leipzig/Wiesbaden 1986-1994.
3
mit Mängeln behaftet
waz seim lant und leuten prechenleichs anläg Mühldorf 48.2405007, 12.5250991, 1387 Chron.dt.St. XV,386,14 Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
Mhd. -brëchlich, Abl. von brechen; Frühnhd.Wb. IV,1027, 1029 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff. .
  • Schwäb.Wb. VI,1688 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • DWB II,352 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,1027, 1029 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
verfasst von: A.S.H.

brechen1

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 164–170
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
zerbrechen, zerreißen, zerstören
1a
zerbrechen
1aα
(etwas) zerbrechen, entzweibrechen
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
er is vom Bam åwigfålln und håt si ’s Gnack brocha Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
du brichst oin Tella umandern Weiden WEN49.676727, 12.162220
do is ihna koan Loata net z’hoch, bis a mal … runtapflumpfa, und d’Haxen brecha Müller Lieder 74 Gedichte, Aufsätze und Lieder im Geiste Marc. Sturms, ges. von D.C. Müller, Stuttgart 1834.

Müller, Carl Theodor, *1796 Berching BEI, †1873 Deggendorf; Amtsphysikus
do brich i ma ja ois Tölz TÖL47.760208, 11.562798, SZ Wolfratshausen 58 (2002) Nr.173,R8 Süddeutsche Zeitung, 1945ff.
Ferit prah. sluoc Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. II,646,2 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Swelich vlosman einem unserm burger ein weinvas prichet 1310/1312 Stadtr.Mchn (Dirr) 191,22f. Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
sambt dem protprechen vnd nyessung des sacraments BertholdvCh Theologey 469 Berthold von Chiemsee: tewtsche theologey, München 1528.

Pürstinger, Berthold, *1465 Salzburg (?), †1543 Saalfelden bei Salzburg; Fürstbischof von Chiemsee
In festen Fügungen:
auf Biegen und / oder Brechen unter allen Umständen

Augen brechen blenden, blind machen
ainem brach man die augen dem andern stach mans aus Aventin IV,605,23 (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber

Redensart(en):
(nichts machen / tun / rühren und) nichts brechen u.ä. untätig, antriebslos sein °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°der macht und bricht niggs, is a Loamarsch Iggensbach DEG48.730933, 13.141065
„Einer, der nix macht und nix bricht (weder Fisch noch Fleisch)“ Schlappinger Niederbayer II,72 Schlappinger, Hans: Der Niederbayer im Spiegel seiner Sprache, 2 H., Straubing 1959-80.

*1882 Reisbach DGF, †1951 Straubing; Dr.phil., Studienprof., Heimatforscher

Gutmütig, bescheiden sein °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
voam Nåchba brauchst koa Angst håbn, dea måcht nix und der bricht nix Otterskirchen VOF48.623162, 13.296287
Deà mǫchd nix und brichd nix „ist harmlos“ Kaps Welt d.Bauern 90 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand

°der is z’guat, als das a wos bricht Weiden WEN49.676727, 12.162220
1aβ
zu Bruch gehen, entzweigehen
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, Oberpfalz vielfach, Oberfranken vielfach, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
°dua de Oar eibaggen und baß auf, daß koans bricht Siglfing ED48.317352, 11.896888
san ean alle Boina brochn Vohenstrauß VOH49.6238348, 12.341436
d’Ags brichd Derching FDB48.408873, 10.963980
Wia eahm da Stuihax bricht Fabian Homer 51 Fabian, Franz: Der niederbayerische Homer, Dießen 1911.
Dees … wischt mit ’brochni Aest Kobell Ged. 47 Kobell, Franz v.: Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 81877.

*1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil., Prof. für Mineralogie, Schriftsteller
ein iglich fraẃ, diu genotzogt wirt, swann si auz seinen handen und auz seinem gewalt kumpt, mit brochem leib Obb.Landr.1346 81f. Oberbayerisches Landrecht Kaiser Ludwigs des Bayern von 1346, hg. von Hans Schlosser u. Ingo Schwab, Köln/Weimar/Wien 2000.
Er soll auch die prochen weissen Gleser alhie nit auffkhauffen München M48.139686, 11.578889, 1561 Zils Handwerk 82 Zils, W[ilhelm]: Bayerisches Handwerk in seinen alten Zunftordnungen, München o.J.
am Weeg bricht ihm der Wagen Selhamer Tuba Rustica I,404 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
übertr. wirtschaftlich zugrunde gehen
°da wirds brechat „geht es wirtschaftlich schlecht“ Innernzell GRA48.8513534, 13.2739608
zu Bedenken, Zweifeln Anlaß geben
°Nacher is dö Gschicht brechat worn „das Lügengebäude brüchig geworden“ Tödtenried AIC48.3789742, 11.1607189
zunichte werden
inerhalb 2 stundt ist vnß die redt gebrochen … dz geher verfallen 1650 Haidenbucher Geschichtb. 168 Haidenbucher, Maria Magdalena: Geschicht Buech de Anno 1609 biß 1650, hg. von Gerhard Stalla, Amsterdam 1988.

*1576 Kaufering LL, †1650 Frauenchiemsee RO; Äbtissin
1b
schroten, grob mahlen
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°mü hom khan Bruch mea, moang miama brecha Todtenweis AIC48.5161901, 10.9290678
°Gersn brecha mit der Bruchmuhl Hausen KEH48.857628, 12.006868
brēxα nach Höchstetter Müllerhandwerk 39 Höchstetter, Christiana: (Fach)sprachliche Aspekte des Müllerhandwerks, dargestellt am Beispiel der Mühle zu Niedersunzing, Ex.masch. München 1989.

*1960 Niedersunzing SR
die Hausmühlen … machen … dem Bräuer das Malzbrechen leichter und wohlfeiler Pilsting LAN48.699248, 12.651853, Max Verbesserung des Malz-Auffschlagswesens 31f. Max, Severin: An Se. königliche Majestät von Baiern zum allerhöchsten Staats-Ministerium der Finanzen in München … Zur Verbesserung des Malz-Auffschlagswesens, o.O. 1822.
der stempflerin von ainē schaff gersten zw prechen Burghausen 48.1689863, 12.8304816, 1459 MHStA Hzgt. Bayern, Ämterrechnungen bis 1506, Nr.114,fol.19v Hauptstaatsarchiv München
auf ausländischen Mühlen … darf das Malz … gar nicht … gebrochen werden AnmCMB II,1496f. Kreittmayr, Wiguläus Xaver Aloys v.: Anmerkungen über den Codicem Maximilianeum Bavaricum Civilem. Worinn derselbe sowol mit dem gemein- als ehemalig- Chur-Bayrischen Land-Recht genau collationirt … wird, 5 Bde, München 1759-68.
1c
(Flachs od. Hanf) brechen
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
prächtn Wolnzach PAF48.605186, 11.6233994
son Brächa miaßnd drei sei Mengkofen DGF48.7198958, 12.4406271
°da Flachs wead zerscht bluit, dan brächt Pertolzhofen OVI49.4258775, 12.3455134
°Flachs werd grupft, grifflt, grollt, brocha, ghachlt, gspunna Eysölden HIP49.1317245, 11.2120903
à Brehhaus … hamànd då g’oarbàt’t drin. Den Flachs ’brecht Haller Frauenauer Sagen 86 Haller, Reinhard: Frauenauer Sagen. Erzählen im Bayerischen Wald, Münster/New York/Berlin 2002.

Frauenau REG, *1937 Bodenmais REG; Dr.phil., Sonderschuldirektor, Kreisheimatpfleger
brèchǝ~ … den Har … brèchng „Am Ob.Lech … das erste Abstoßen der Flachsstengel; anderwärts … das Zerstoßen der übrigen, feinern Theilchen“ Schmeller I,339 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Wan die dürnen … haar prechen Indersdorf DAH48.359493, 11.373580, 1493 BJV 1993,20 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
Solle niemandt in seinem Haus … prechen lassen Burgweinting R48.9904506, 12.1397936, 1722 Hartinger Ordnungen II,487 Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
1d
durch einen Riß entzweigehen, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
da bey dem Aufhenken etwan der Strick brechen wurde, ist die weitere Execution nicht einzustellen CJB 167 Codex juris Bavarici criminalis de anno M.DCC.LI, München [1751].
1e
niederreißen, zerstören
bréchǝ~, bréchng „zerstören, vernichten“ Schmeller I,339 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Uellere prehhan Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. II,663,58 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
vmb zævn brechen dem rihter zwelif pfenning Regensburg R49.013904, 12.100040, 1293 Corp.Urk. III,119,39f. A Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
die reichstet … prachen dem adel vil geslösser Ebran Chron. 128,14-17 Des Ritters Hans Ebran von Wildenberg Chronik von den Fürsten aus Bayern, hg. von Friedrich Roth, München 1905 (Neudr. München 1969).

*um 1426, †1503; Richter in Landshut, Pfleger in Burghausen AÖ
1f
wund reiten
Wan ein ros ein gebrochnen rucken hat unter dem sattel Roßarznei (Brunnbauer) 151 Brunnbauer, Marianne: Ein anonymes Roßarzneibuch aus dem Jahre 1589, Diss. masch. München 1972.
1g
übertr. völlig niedergedrückt, ohne Lebensmut
Partizip Präteritum  
a brochana Må Aicha PA48.671978, 13.289834
Die is brocha Christ Unsere Bayern III,18 Christ, Lena: Unsere Bayern anno 14/15, 3 Bde, München 1915.

*1881 Glonn EBE, †1920 Mchn; Schriftstellerin
2
herausbrechen, hervorbrechen
2a
(sich) brechend herauslösen
2aα
(etwas) herausbrechen, herauslösen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Schtoa bröha Hohenpeißenberg SOG47.7941442, 11.0057418
bam Bröcha duat ma sö stöcha „beim Herausbrechen der Bienenwaben“ Mittich GRI48.440634, 13.396183
[der Schlosser] soll auch nichts daraus [aus einem alten Schloß] brechen, es sei dann große Notdurft Niederbayern, 1435 Zils Handwerk 128 Zils, W[ilhelm]: Bayerisches Handwerk in seinen alten Zunftordnungen, München o.J.
soll [der Steiger] … sich mit Abteufen … Uebersichbrechen … der Gebühre nach verhalten 1784 Berggesetze 361 Corpus Iuris Metallici Recentissimi Et Antiquioris. Sammlung der neuesten und älterer Berggesetze, hg. von Thomas Wagner, Leipzig 1791.
In festen Fügungen:
Imme / Honig brechen Honig gewinnen
auch (Zahn) ziehen
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°das Zähntbrecha Schaufling DEG48.8435166, 13.067837
2aβ
sich brechend herauslösen, in heutiger Mda. nur in Komp.
Vo’ Schnee a’ langer Stroaf geht ’nauf, Mit ’brocheni Stoablöck Kobell Ged. 304 Kobell, Franz v.: Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 81877.

*1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil., Prof. für Mineralogie, Schriftsteller
2b
durch Teilung herausnehmen
mit samt den æchærn, di aus dem hof geprohhen warn 1305 Urk.Raitenhaslach 449 Die Urkunden des Klosters Raitenhaslach. 1034-1350, bearb. von Edgar Krausen, 2 Bde, München 1959f.

Raitenhaslach AÖ
Hier die Sólden sambt ainem gartten so Zum Hanns Maýrgúet gehórt Vnd darauß prochen worden Neuötting 48.2402896, 12.685745, 1556 MHStA Kurbayern Conservatorium Camerale 181,fol.248r Hauptstaatsarchiv München
Martin Keill hat 2 aus des obgemelten Carl’s ¼ Hof gebrochene Äcker Lohstadt KEH48.950322, 11.987230, 1753 Wagner Kapfelbg u. Poikam 319 Wagner, Hans: Weinberg und Steinbruch des Herrn. Geschichte der Pfarrgemeinden Kapfelberg und Poikam, Kapfelberg 1985.

Kapfelberg, Poikam KEH
2c
verlieren, ausfallen (von Zähnen)
2cα
(Milchzähne) verlieren, v.a. bei Rind od. Pferd
auch reflexiv  
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Schwaben vielfach, °Mittelfranken vereinzelt
°brauchst bloß schaugn, ob’s scho brochn ham, na woascht, wia oid daß san Peißenberg WM47.7965862, 11.0670713
°dös Koiberl hot scho brocha „scherzhaft auch bei Kindern“ Wiesenfelden BOG49.0387516, 12.5412499
°döi Geil kina ned gscheit frässn, döi brächn zur Zeit Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291
sich brechen „die ersten Zähne verlieren“ Oberpfalz, Schmeller I,340 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Scherzh. übertr. erwachsen, älter werden
°Oberbayern vereinzelt
°draufo bricht a aa scho „allmählich wird er ein Mannsbild“ Taching LF47.9613232, 12.7261058
2cβ
ausfallen (vom Zahn)
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°d’Muichzähn brecha eahm a scho Oberschleißheim M48.2549383, 11.5546058
2d
pflücken, jäten (Pflanzenteile) entfernen
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
Obst brecha Passau PA48.567378, 13.431710
°Limpf brecha Nebentriebe ausbrechen Irlahüll EIH48.9740359, 11.4226997
Carpit, colligit prichit Tegernsee MB47.7099191, 11.7543337, 11.Jh. StSG. II,631,63 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
so brich du die trawben O’altaicher Pred. 140,4f. Altdeutsche Predigten, hg. von Anton Emmanuel Schönbach, Bd 2, Graz 1888 (Nachdr. Darmstadt 1964).

Oberalteich BOG, um 1300
das gras auß dem cabis [Krautacker] ze prechen Indersdorf DAH48.359493, 11.373580, 1493 HuV 17 (1939) 213 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
2e
(ein Loch u.ä.) durch Brechen herstellen, verursachen
dawei hamds ö Glostüa brocha Wimperstadl PA48.703673, 13.519700, 1900 BzbV 3 (1914) 30 Blätter zur bayrischen Volkskunde, 1912-27.
habn sy ain loch durch di maur in das sloss gebrochen Arnpeck Chron. 653,7f. Arnpeck, Veit: Sämtliche Chroniken, hg. von Georg Leidinger, München 1915 (Neudr. Aalen 1969).

*vor 1440 Freising, †1495 Landshut; Geistlicher in Amberg
darvon ihr ein Loch in den Schenckel gebrochen Wunderwerck (Benno) 187 Leben Und Wunderwerck Deß heiligen Bischoffs und Beichtigers Benno, München 1697.
2f
hervorkommen, hervorbrechen
brecha durchs Gestrüpp München M48.139686, 11.578889
Stehn i aufn Astand … Und hör i’s brecha staad in Holz Kobell Werke 157 Kobell, Franz v.: Ausgewählte Werke, hg. von Günter Goepfert, München 1972.

*1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil., Prof. für Mineralogie, Schriftsteller
dev sunne, dev des morgens auz dem berge brichet um 1300 Nürnbg, Germ. Nationalmuseum Cod. 4953,fol.29v Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Codex
der Schacht, in welchem die Erze brechen 1784 Berggesetze 367 Corpus Iuris Metallici Recentissimi Et Antiquioris. Sammlung der neuesten und älterer Berggesetze, hg. von Thomas Wagner, Leipzig 1791.
2g
abgehen, abfließen (vom Fruchtwasser)
Oberbayern vereinzelt
as Wåssa-r-is brocha „die Fruchtblase ist geplatzt“ Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
2h
sich lösen (von einem Schuß), jägersprl.
„der Schuß hätte mir besser und ruhiger nicht brechen können“ Allers-Ganghofer Jägerb. 130 Allers, C[hristian] W[ilhelm] und Ludwig Ganghofer: Das Deutsche Jägerbuch, Stuttgart/Berlin/Leipzig 21890.

Allers, Ch. W., *1857 Hamburg, †1915 Karlsruhe. Ganghofer, L., *1855 Kaufbeuern, †1920 Tegernsee MB; Schriftsteller
O’glegt … schö’ staad zielt … der Schuß brocha Lutz Brandnerkaspar 26 Lutz, Joseph Maria: Der Brandnerkaspar schaut ins Paradies, München o.J.

*1893 Pfaffenhofen, †1972 München; Schriftsteller
Ich kan nit recht Pröchn … lasen (d. h. beim Zielen nicht zur rechten Zeit den Schuß loslassen)“ Berchtesgaden BGD47.630642, 13.001926, 1761 Bayerld 23 (1912) 849 Das Bayerland. Illustrierte Wochenschrift für bayerische Geschichte und Landeskunde, 1890-1990.
2i
ausbrechen, entkommen, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
diejenige/ welche auß der Gefängnuß [Gefangenschaft] brechen Landr.1616 803 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
3
einbrechen, eindringen
3a
hindurchbrechend nach unten fallen
Oberbayern vielfach, Niederbayern vielfach, Oberpfalz vielfach, Oberfranken vielfach, Mittelfranken vielfach, Schwaben vielfach
da guad oit Mo is min Ros durs Eis brocha Altenbuch LAN48.7830015, 12.7525503
3b
einbrechen, einen Einbruch verüben, ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.
das er und Hanns Koch zu Scheyr [PAF] in die kirchen geprochen haben und daraus genomen 3 kelch 1443-74 Urk.Juden Rgbg 45 Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Juden in Regensburg. 1453-1738, bearb. von Raphael Straus, München 1960.
Hätten bey der Nacht in das Hauß gebrochen Selhamer Tuba Rustica I,305 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
3c
kriegerisch, gewaltsam eindringen, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
so pricht der künig in der haiden her Füetrer Chron. 144,33f. Füetrer, Ulrich: Bayerische Chronik, hg. von Reinhold Spiller, München 1909.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
4
vom Einfallen der Beckenbänder vor dem Kalben
4a
das Einfallen zeigen
°de Kua bricht schå Kellberg PA48.593575, 13.546389
de īs brōhα Unterbachern DAH48.279703, 11.384526, nach SOB V,43 Sprachatlas von Oberbayern, hg. von Ludwig M. Eichinger, 6 Bde, Heidelberg 2004-2012.
4b
einfallen
°d’Muatabanda brechand Postmünster PAN48.416880, 12.902430
5
aufbrechen, gewaltsam öffnen
Ich geloube, daz sin heiligiu sele hin ze helle uuor … und die brach 12.Jh. SKD 346,33f. (Südd.Glauben u. Beichte) Steinmeyer, Elias v.: Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmäler, Berlin/Zürich 21963.
Wer geweycht Kirchen haimlich bricht Landr.1616 413 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
6
pflügen, auseinanderstreuen
6a
pflügen, umbrechen
°Oberbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
brocha Baumgarten FS48.5265222, 11.8267138
wǭsn breχn Scheffau BGD47.669797, 13.060235, nach SOB V,179 Sprachatlas von Oberbayern, hg. von Ludwig M. Eichinger, 6 Bde, Heidelberg 2004-2012.
6b
(Gras, Heu) zum Trocknen auseinanderstreuen
°brecha Seeshaupt WM47.8228233, 11.3013554
7
erbrechen
7a
sich übergeben
auch reflexiv  
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
ea muas oöwai bröcha Aicha PA48.671978, 13.289834
i ho mö brächa möin Stadlern OVI49.5073704, 12.6145307
Aderlassen, Schröpfen, Laxiren und Brechen ist die gewöhnliche Heilmethode“ VIT, Hazzi Aufschl. IV,1,248 Hazzi, Joseph: Statistische Aufschlüsse über das Herzogthum Baiern, 4 Bde, Nürnberg 1801-08.
d Muada is richdi krang gwen, hod vül brocha Altenthann R49.093562, 12.304146, Oberpfalz 77 (1989) 358 Die Oberpfalz. Heimatzeitschrift für den ehemaligen Bayerischen Nordgau, 1907ff.
Ez tuͦt auch sam ein mensch, daz vndaͤut [nicht verdaut] vnd sich prichet Konrad vM BdN 168,1f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
hat sich … voll getrunkckhen, dz Er sich bröchen müessen 1757 StA Mchn Hofmark Amerang Pr.18 (22.11.1757) Staatsarchiv München
Auch in fester Fügung:
daz ainem di lung datz [bei] dem mund stuͤchlot [stückweise] aus get mit wuͦllen [würgen] vnd mit halsprechen Konrad vM BdN 489,11f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler

Redensart(en):
zum Brechen sein abstoßend, unerträglich sein Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt:
dös is zum Brächa Dünzing IN48.780624, 11.640503
i muß mi brächa etwas ist zum Kotzen Luitpoldhöhe AM49.4650817, 11.8310399
auch sich übergeben
unpersönlich  
auch
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
°den hods scho a so brocha Oberneukirchen 48.173534, 12.5225471
7b
durch Erbrechen von sich geben
Oberbayern vielfach, Niederbayern vielfach, Oberpfalz vielfach, Oberfranken vielfach, Mittelfranken vielfach, Schwaben vielfach
er tuat Bluat brechn „hat das Blutbrechen“ Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
’s Bluatbröcha kriagn Höhenstadt PA48.499949, 13.315249
i mou Gål brächa Stadlern OVI49.5073704, 12.6145307
in oan furt bricht er Goi Graf Werke XI,2,114 (Kalendergesch.) Graf, Oskar Maria: Werkausgabe, 16 Bde, München 1994.

*1894 Berg STA, †1967 New York; Schriftsteller
7c
zum Erbrechen bringen
dy wüll [der Brechreiz] pricht sy München M48.139686, 11.578889, 15.Jh. Clm 8384,fol.66rb Codex latinus Monacensis, lateinische Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
8
(sich) ändern
8a
allg.
8aα
sich ändern
auch reflexiv  
„daß bei dem Buttertreiben die Milch um so rascher bricht, wenn der Schlegel aus Wacholderholz … gefertigt ist“ Peetz Kiemseekl. 103 Peetz, Hartwig: Die Kiemseeklöster. Eine Kiemgauer Wirthschaftcharacteristik aus Archiv und Leben, Stuttgart 1879.

*1822 Bayreuth, †1892 München; Bezirkshauptmann
Der gut parisch wein … was … von art aller laugfarb, wye geprochner osterwein [österr. Wein] Regensburg R49.013904, 12.100040, 1536 Chron.dt.St. XV,142,33f. Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
8aβ
verändern
aber grün/ oder blaue Farb leide die saure Sultz [zum Karpfen] nicht/ dann was sauer ist/ bricht die Farb Hagger Kochb. IV,1,117 Hagger, Conrad: Neues Saltzburgisches Koch-Buch, 2 Bde, Augspurg 1719.

*1666 Marbach/Schweiz, †1747 Salzburg; Koch in fürstlichen Diensten
8b
umschlagen (vom kalten Wetter)
auch reflexiv  
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
dö Köitn bricht Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799
d’ Költ bricht se „die Kälte (der Frost) läßt nach“ Braun Gr.Wb. 64 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
8c
in die Zeit zw. Vollmond u. Neumond kommen
da gånz Må bricht schå „der Vollmond beginnt wieder abzunehmen“ Mittich GRI48.440634, 13.396183
8d
beim Sterben glanzlos, leblos werden (vom Auge)
Oberbayern mehrfach, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt
d’Aung brecha eam Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
håud schå gonz brochni Aung „von einem Schwerkranken, Sterbenden“ Wildenreuth NEW49.800787, 12.076808
Heut frü sind ihm seine augen brochen Sachs Werke XII,137,31 Sachs, Hans: Werke, hg. von Adalbert von Keller und Eduard Götze, 26 Bde, Tübingen 1870-1908 (Nachdr. Hildesheim 1964).

*1494 Nürnberg, †1576 ebd.; Schuhmachermeister, Dichter, Meistersinger
übertr. trüben, stark beeinträchtigen
transitiv  
übertr.
dös hobma d’Aung brocha „das war ein schwerer Schicksalsschlag für mich“ Altfalter NAB49.3961856, 12.206858
8e
mit anderen Metallen versetzen
2 lot und 1 quant prochens silber 1392 Runtingerb. II,265 Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
daß man kain Münß prechen … solle München M48.139686, 11.578889, 1539 Lori Münzr. I,219 [Lori, Johann Georg [v.]]: Sammlung des baierischen Münzrechts, 3 Bde, o.O. o.J.
8f
(eine scharfe Kante) abrunden
der woaß, wo a Kantn brocha ghört oder a Brettl abgrundt sei muaß Roider Jackl 363 Der Roider Jackl [hg. von Werner Roider], Rosenheim 1980.
8g
umlenken, umgelenkt werden
8gα
in eine andere Richtung umlenken, abprallen lassen
die all ir chunst legend auf spiegelwerch vnd auf scheinbrehen Konrad vM BdN 123,18f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
8gβ
auftreffen u. in eine andere Richtung umgelenkt werden
reflexiv  
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
’s Wossa bricht si am Wöhr Passau PA48.567378, 13.431710
Anfrata … caprohan 8./9.Jh. StSG. I,18,17 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
9
nicht einhalten, beenden
9a
nicht einhalten, mißachten
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
s Woat bröcha Bischofsmais REG48.918027, 13.081500
°brocha hot er d’Äih niat, grod a bisserl bogn Waldmünchen WÜM49.3775728, 12.7062127
bei dem ko’ma koa Wort ned brecha Biller Garchinger Gsch. 4 Biller, Sepp: Garchinger G’schichtn. Mundartgedichte, Garching 1996.

Biller, Josef, *1924 Garching M, †2009 ebd.; technischer Angesteller
Damit’s ma die Treu net möcht brecha Müller Lieder 54 Gedichte, Aufsätze und Lieder im Geiste Marc. Sturms, ges. von D.C. Müller, Stuttgart 1834.

Müller, Carl Theodor, *1796 Berching BEI, †1873 Deggendorf; Amtsphysikus
daz er den satz [Verordnung] gern bræch Regensburg R49.013904, 12.100040, 1259 Corp.Urk. I,75,19 Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
Dy kaiserin … wie si ir ee hiet gebrochen mit ainem ritter Arnpeck Chron. 485,30f. Arnpeck, Veit: Sämtliche Chroniken, hg. von Georg Leidinger, München 1915 (Neudr. Aalen 1969).

*vor 1440 Freising, †1495 Landshut; Geistlicher in Amberg
Er sagt nit/ daß der Feyertag dardurch soll brochen seyn Selhamer Tuba Rustica I,369 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
9b
eine Beziehung, ein Verhältnis beenden
auch reflexiv  
Niederbayern vereinzelt
mit oan bröcha „Beziehungen abbrechen“ Aicha PA48.671978, 13.289834
Der Jünglinch erzaigt ir chain zaichen der lieb vnd prach sich von ir Gesta Rom. 107 Gesta Romanorum, das ist der Roemer Tat, hg. von Adelbert Keller, Quedlinburg/Leipzig 1841.

Augsburg (?), 14.Jh.
Er sagt zuͦ seinen knechten/ Ir habt an mir gebrochen Aemilius Samuelis Mviv Aemilius, Paul: Die zway ersten Bücher der Künig, wölche Samuelis genandt werden, Ingolstadt 1562.
10
gebrechen, mangeln
auch pricht uns nicht getranck und leibes nar Füetrer Trojanerkrieg 134,522 Füetrer, Ulrich: Der Trojanerkrieg, hg. von Edward G. Fichtner, München 1968.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
11
gebrochen (vom Sprechen)
Partizip Präteritum  
Oberbayern vereinzelt
brocha redn Fürstenfeldbruck FFB48.1813797, 11.2382125
12
überwinden, bezwingen
sein Diggschel brächn Sulzbach SUL49.496993, 11.750252
Anderst wird man den Weibern ihren stützigen Grind nicht brechen Selhamer Tuba Tragica II,398 Selhamer, Christoph: Tuba Tragica. Das ist: Erschreckliche Trauer-Geschicht. I Auf alle Sonntäg des Jahrs, II Auf alle Festtäg des Jahrs, Nürnberg 1696.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
auch
rechtssprl.
auch
rechtssprl.
Kauf bricht Miete München M48.139686, 11.578889
daz geding pricht lantrecht und stat recht Frsg.Rechtsb. 272 Freisinger Rechtsbuch, bearb. von Hans-Kurt Claußen, Weimar 1941.

1328
Kauf bricht Miethe Kreittmayr Rechtsregeln 85 Rechtsregeln und Sprüche, herausgezogen aus Wiguläus Xaver Alois Freiherrn v. Kreittmayr Anmerkungen zu den bayerischen Gesetzbüchern, München 1848.

*1705 München, †1790 ebd.; Jurist, Geheimer Ratskanzler
13
sich höher stellen, für besser halten
reflexiv  
das ich mich geprochen hän vber ander laẅt … mit meinen werten vnd werchen Ebersberg EBE48.077749, 11.966843, 15.Jh. Clm 5967,fol.346v Codex latinus Monacensis, lateinische Handschrift in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München
14
streben, sich bemühen
reflexiv  
wer hocher mynn pflegen wil, der mues sich hoch prechen und arbaitten 1440 Hartlieb De Amore 102,128f. Karnein, Alfred: De amore deutsch. Der Tractatus des Andreas Capellanus in der Übersetzung Johann Hartliebs, München 1970.
Ahd. brëhhan, mhd. brëchen stv., germ. Wort idg. Herkunft; Kluge-Seebold 149 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
bręχα, -h-, -χŋ, -e- u.ä., daneben brę̄xα, -h-, -xŋ, -ē- u.ä. Oberbayern, Niederbayern, Schwaben (dazu BEI, R, RID; EIH), -ęα- u.ä. Oberbayern (dazu FDB), briχα, -χŋ u.ä. (FFB, LL, SOG; WOS), brīxα (BOG, DEG), bręχtn (PAF; EG), -i- (PA).– 1.Sg. brīx, -iχ Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Mittelfranken (dazu KEM, NM, WÜM).– Part.Prät. broχα, -h-, -χŋ u.ä. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Mittelfranken (dazu ND), brōxα, -h- u.ä. Oberbayern, Niederbayern (dazu BEI, RID; EIH, HIP; FDB, ND), in Bed.1c auch bręχt u.ä. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz (dazu PEG) nach den swv.– Konj. brạ̄x (MB, TÖL; PA).
  • Schmeller I,339f., 1145, 1782 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 59, 442 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ III,804-807 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1379-1382 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,316-323 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,591-593 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,342-351, IV,1,1,1869f., VII,2079 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,1014-1026 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Mhd.Wb. I,975-980 Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
  • WMU 283-285, 2526 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,1328-1331 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Braun Gr.Wb. 64 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Kollmer II,71 Kollmer, Michael: Die schöne Waldlersprach. Von Wegscheid bis Waldmünchen, von Passau bis Regensburg, 3 Bde, Moosbach 1987-89.

    *1917 Auwies KÖZ, †2001; Dr.phil., Gymnasialprof.
  • Fragebögen:
  • S-11I10, 13A19, 21B14, 22E3, 35D29, 37C26, 52L21, 58J53, K47, 65L3, 77A49, C11, D31, 78H1, 81K15, 82B14, 83B64, 99E10, 100G33, 102C26
  • M-259/1
  • W-41/23, 95/50, 130/38, 182/6
verfasst von: A.S.H.

brecherisch

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 194
Wortart: Adjektiv
Bedeutung
ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp. flau, übel (vom Magen)
es ist mir brecherisch … ich habe … Bedürfniß mich zu erbrechen“ Schmeller Mda. 409 Schmeller, Johann Andreas: Die Mundarten Bayerns grammatisch dargestellt, München 1821, Registerbd, hg. von Otto Mausser, München 1930 (Nachdr. Wiesbaden 21979).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Schmeller I,339 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Schwäb.Wb. I,1383 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
verfasst von: A.S.H.

brennen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 243–250
Wortart: Verb
Bedeutungen
1
in Brand stehen, setzen
1a
in Brand stehen, brennbar sein, anbrennen
1aα
in Brand stehen, angezündet sein
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
dös Haus hot brennt Jarzt FS48.361362, 11.562633
ös brennd ö d’Heh! Haidenhof PA48.569553, 13.426408
vor erm schdejd a brenads Haus Beilngries BEI49.035279, 11.4733811
hom … zuagschaug, wiads breind hod Linden SOB48.607846, 11.263332, Böck Sagen Neuburg-Schrobenhsn 110 Sagen aus dem Neuburg-Schrobenhauser Land, ges. von Emmi Böck, Ingolstadt 1989.

*1932 Zweibrücken/Pfalz, †2002 Ingolstadt; Volkskundlerin
Der Brandwein … Lauft brenneter zum Guß [Ablauf] hinaus Müller Lieder 19 Gedichte, Aufsätze und Lieder im Geiste Marc. Sturms, ges. von D.C. Müller, Stuttgart 1834.

Müller, Carl Theodor, *1796 Berching BEI, †1873 Deggendorf; Amtsphysikus
Wer zu dem fewer sol gen und wie, wann ez prennt 1372 Stadtr.Mchn (Dirr) 508,1f. Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
In festen Fügungen:
brennend werden in Brand geraten Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt:
°s Feier is numol brennat worn Trautmannshofen NM49.344495, 11.564959
Es kunnt ja grad sei, daß’ do amal brennat werd Altb.Heimatp. 8 (1956) Nr.47,7 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.

Brennend heiß sehr warm

Brennender Busch Diptam

Redensart(en):
so dürr sein, daß man brennt u.ä. °Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
der brent voa Dirn Pavelsbach NM49.2657315, 11.3457232

°dea brennt, wennst nan oazündn dast Wiesau TIR49.9107433, 12.1845209, ähnlich EIH

wenn a hoaßa summa kummt … fang’da as bre:na … on: „über einen extrem dürren Mann“ Kilgert Gloss.Ratisbonense 195 Kilgert, Nadine: Glossarium Ratisbonense. Zum Wortschatz gebürtiger RegensburgerInnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Regensburg 2008.

*1978 Amberg; Dr.phil., Germanistin, Studienrätin

Im oberen Stadel / zu / in Kopfhausen / Kopfham brennt es u.ä. jmd hat rote Haare Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt:
bei dir brennts im obern Stooll Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
Z Owà-koobf-hausn brend-s „beim Erscheinen eines Rothaarigen“ Kaps Welt d.Bauern 60 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand

Im obern Stockwerk brennts „es fehlt am Verstand“ Finsing ED48.2167439, 11.8253553

dean brent da Kuapf „er kann es vor Ungeduld nicht aushalten“ Konrad nördl.Opf. 60 Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978.

Ausrufe in Spielen:
im Versteckspiel, wenn der Suchende dem versteckten Gegenstand näher kommt
es brennt „beim Suchen des Osternests“ München M48.139686, 11.578889
Dao brennts! Mintraching R48.9516342, 12.240373, Schönwerth Leseb. 241 Das Schönwerth-Lesebuch. Volkskundliches aus der Oberpfalz im 19.Jh., hg. von Roland Röhrich, Regensburg 1981.

Schönwerth, Franz Xaver v., *1810 Amberg, †1886 München; Ministerialrat, Volkskundler

Im Kartenspiel, wenn ein sicherer Sieg angekündigt wird °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°brenna tuats Uffing WM47.713198, 11.149683
übertr. Streit geben
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°beim Nochbar brennt’s Gundelsheim DON48.909960, 10.843580
da brennts glei für einen leicht reizbaren Menschen München M48.139686, 11.578889
übertr. Dringlich, problematisch sein
°Oberbayern vereinzelt
°wo brennt’s? „wo hast du ein Problem?“ Weildorf LF47.8621034, 12.8704606
er … hat mitm Dismas alls durchgschmatzt [besprochen] , was grad brennt hat Haller Dismas 75 Haller, Hanns: Der Knecht Dismas. Das Leben eines minderen Menschen aus dem unteren Baiern, Grafenau 1981.

*1902 Schwimmbach SR, †1984 München; Oberschulrat
1aβ
brennbar, zum Verbrennen geeignet sein
a faichtas (fichtenes) Hoiz brent nöd so wia denas (tannenes) Haidmühle WOS48.8249464, 13.7759515
auch heizen, Wärme abgeben
°da Ofa breend „strahlt Hitze aus“ Baiern R49.078937, 12.035517
Da Uaf’m breent neat Braun Gr.Wb. 65 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
1aγ
beim Kochen, Backen anbrennen
außer in fester Fügung nur Partizip Präteritum  
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
°brend schmegga Tittmoning LF48.0621714, 12.7676484
s Brenndö das Schwarzgebrannte an der Unterseite des Kuchens Binabiburg VIB48.4386559, 12.4269654
In fester Fügung:
°s Fleisch is in der Selch brennat worn „begann anzubrennen“ Kaltenbrunn NEW49.6547009, 11.9454139
1b
in Brand setzen, brandschatzen
1bα
verbrennen, durch Feuer vernichten, verzehren lassen
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
si tan Wurzl (Unkraut) brenna Lauterbach REH50.205541, 12.145207
Da Forst hat dann den Flurschadn miaßn brenna Biller Garchinger Gsch. 25 Biller, Sepp: Garchinger G’schichtn. Mundartgedichte, Garching 1996.

Biller, Josef, *1924 Garching M, †2009 ebd.; technischer Angesteller
brennə~, I brennət, hab ’brennt … nur in der transitiven Bedeutung urere üblich“ Schmeller I,357 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Adusti gaprante Regensburg R49.013904, 12.100040, 10.Jh. StSG. II,764,47 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
[Hercules] prendt vor not sich selb Füetrer Trojanerkrieg 107,393 Füetrer, Ulrich: Der Trojanerkrieg, hg. von Edward G. Fichtner, München 1968.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
brenne eine ganze Muscat-Nuß zu Pulver Schreger Haus-Apotheke 30 Schreger, Odilo: Kleine Haus-Apotheke, Augsburg 1744 (Nachdruck [Schwandorf] 1987).

*1697 Schwandorf, †1774 Ensdorf AM; Prior, Schriftsteller
In festen Fügungen:
Prügel / Holz / Osterholz / Judas / Ostermann / Osterscheit / Stecken brennen Feuer in Osterbräuchen Feld brennen Johannisfeuer Reif brennen Feuer gegen drohenden Spätfrost
1bβ
zum Heizen verwenden
Koin bröna Winzer DEG48.7238833, 13.075986
Kohin hà ma koañ, mùaßpma lauta Hoiz brena Federholzner Wb.ndb.Mda. 41 Federholzner, Max: Wörterbuch der altbayerischen speziell: niederbayerischen Mundart, hs. München 1944.

*1855 Arnstorf EG, †1937 Dorfen ED; Notariatsoberinspektor
swer in der innern stat reisach prennet 1310-1312 Stadtr.Mchn (Dirr) 273,24f. Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
die Hünndersässen … so sy besytzen, kain Holtz, es sey zu Zimer, Zeynen, Prennen nach 1553 Breit Verbrechen u.Strafe 76 Breit, Stefan: Verbrechen und Strafe. Strafgerichtsbarkeit in der Herrschaft Hohenaschau, Aschau 2000.

Hohenaschau RO
1bγ
durch Brand roden
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
bröna St.Englmar BOG49.002070, 12.823647
sollen auch des Gotzhauß Underthanen ire aigen Hueb-Holtzer … nit … reutten, prennen Passau PA48.567378, 13.431710, 1550 Hartinger Ordnungen I,362 Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
In fester Fügung:
Reut brennen u.ä. gerodetes Land durch Brand zum Anbau vorbereiten Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt:
Reita brönna „den Waldboden durch das Verbrennen von Reisig urbar machen“ Peiting SOG47.795462, 10.9235088
Reitbrennen „das Verbrennen des ausgereuteten Unkrauts … um den Boden zum Graswuchse zu bereiten“ Hübner Salzburg 976 Hübner, Lor[enz]: Beschreibung des Erzstiftes und Reichsfürstenthums Salzburg in Hinsicht auf Topographie und Statistik, 3 Bde, Salzburg 1796.

*1751 Donauwörth, †1807 München; Geistlicher, Publizist
1bδ
durch Sengen von etwas befreien
brönna Peiting SOG47.795462, 10.9235088
„das tote Schwein wurde mit brennenden Strohbüscheln … abgebrannt … Saubrennen R, vor 1850 Dt.Gaue 19 (1918) 46 Deutsche Gaue, Zeitschrift für Gesellschaftswissenschaft und Landeskunde, 1899ff.
dergleichen Frischling, welche aber schon geprenth gewest 1683 Poschinger Glashüttengut Frauenau 31 Wagner, Hermann: Die Aufschreibungen des Franz Poschinger (1637-1701) vom Glashüttengut Frauenau, Sauerlach 1985.

*1637 Frauenau REG, †1701 ebd.; Glasmeister
1bε
einen Brenner betätigen
Jetzt muaß i brenna, sonst stürz’ ma ob [mit dem Heißluftballon] SZ Lkr. München 51 (1995) Nr.191,2 Süddeutsche Zeitung, 1945ff.
1bζ
brandschatzen, durch Brandschatzung schädigen
Ez sol auch nieman den andern rauben noch prennen/ vmb dehainen totslach Regensburg R49.013904, 12.100040, 1287 Corp.Urk. II,289,45f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
wie dan die schwedisch[en] vnd Augspurg[er] … groß ibl gethan mit Prenen, rauben vnd Plindern 1632 OA 100 (1975) 211 Oberbayerisches Archiv, 1839ff.
2
durch Brennen, Erhitzen herstellen
2a
durch Verbrennen, Verkohlen herstellen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
°i bin vo Greising daham, wo’s Koin brenna tan Lalling DEG48.8451215, 13.1404149
„wenn das Kohlbrenna aufhörte, dann müsse der Bauer vom Miesenbach zu Grunde gehen“ Bergmaier Ruhpolding 499 Bergmaier, Peter: Ruhpolding. Heimatbuch aus dem Miesenbach, Ruhpolding 21953.

Ruhpolding TS
„Die Holzarbeiten, das Spinnen und Aschenbrennen machen Nebenverdienste aus“ KÖZ, Hazzi Aufschl. IV,1,296 Hazzi, Joseph: Statistische Aufschlüsse über das Herzogthum Baiern, 4 Bde, Nürnberg 1801-08.
reht sam ein nazzer wolgepranter asch taͤt Konrad vM BdN 113,20f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
Zum Herrschafftl. Hammerwerck Friedenfelß [TIR] seint … 284 Wehrl. [Maßeinheit] 7 Kibl Kollen gebrennet 1774 Wir am Steinwald 11 (2003) 181 Wir am Steinwald. Hg. Gesellschaft Steinwaldia Pullenreuth e.V., 1993ff.
2b
unter Hitzeeinwirkung härten lassen
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
Kachin brenna Staudach (Achental) TS47.778952, 12.486454
de Ziagl han brennt Spr.Rupertiwinkel 13 „So wead gredd“. Bairische Sprache, gesammelt im Rupertiwinkel, hg. vom Verein Bairische Sprache und Mundarten Chiemgau e.V., Laufen 32008.
erdig geprent häflein, pecher und dergleichen … hausrat Aventin IV,689,23f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
Von 16 ½ Ell Prenten Zeig, hab ich iedem Ell zepuchen damahls geben 3 kr 1683 Poschinger Glashüttengut Frauenau 65 Wagner, Hermann: Die Aufschreibungen des Franz Poschinger (1637-1701) vom Glashüttengut Frauenau, Sauerlach 1985.

*1637 Frauenau REG, †1701 ebd.; Glasmeister
2c
im Kalkofen herstellen
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt
mit Oawais, frisch brenttn Khåi und Dopfa an Khitt måucha Mittich GRI48.440634, 13.396183
„hinterm Steinbruch – wos Kalk brennt ham Laisacker ND48.745687, 11.164914, Böck Sagen Neuburg-Schrobenhsn 103 Sagen aus dem Neuburg-Schrobenhauser Land, ges. von Emmi Böck, Ingolstadt 1989.

*1932 Zweibrücken/Pfalz, †2002 Ingolstadt; Volkskundlerin
swaz man kalchs pey der stat geprennt hat oder noch da prennet 1346 Stadtr.Mchn (Dirr) 477,11f. Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
In fester Fügung:
toutbrennt „ist zu lange gebrannter Kalk, der sich nicht mehr löschen läßt“ Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799
2d
durch Destillation herstellen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
aus gfrornö Äpfö lost sa sö no ganz guat Schnaps brenna Valley MB47.8945169, 11.7784633
°i bin a weng ruaßi vom Wognschmiabrenna Deggendorf DEG48.839582, 12.958749
des is a Selberbrennda Lauerer Wos gibt’s Neis? 97 Lauerer, Toni: Wos gibt’s Neis? Regensburg 22001.

*1959 Furth CHA; Standesbeamter, Kabarettist
i soll An Kümm-Rosoli brenna Müller Lieder 18 Gedichte, Aufsätze und Lieder im Geiste Marc. Sturms, ges. von D.C. Müller, Stuttgart 1834.

Müller, Carl Theodor, *1796 Berching BEI, †1873 Deggendorf; Amtsphysikus
dem dunst, der chuͤmt von rosen prennen oder von weinprennen Konrad vM BdN 108,23 Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
daß hinfüran … kein Brandtwein auß Traidt gebrennt Landr.1616 560 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
In fester Fügung:
gebrennter Wein Branntwein

Redensart(en):
jmd brennt Schnaps / Branntwein u.ä. jmdm läuft, tropft die Nase Oberbayern mehrfach, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Schwaben vereinzelt:
tuast hait scho wida Rosolö brenna Freising FS48.402335, 11.741887
aha, der duad o Schnaps brenna Mering FDB48.265326, 10.984519

Dö brenna an Schnaps „kommen mit dem Fuhrwerk nicht mehr weiter“ Baumgarten FS48.5265222, 11.8267138, ähnlich GRI
2e
durch Schmelzen läutern
Regestvm gebrante Regensburg R49.013904, 12.100040, 13.Jh. StSG. II,594,59 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Wen er das Silber geprent, abkilt, und rain ausbraith hat 1548 Lori Bergr. 265 Lori, Johann Georg [v.]: Sammlung des baierischen Bergrechts, mit einer Einleitung in die baierische Bergrechtsgeschichte, München 1764.
Redensart(en):
sich weiß brennen sich herausreden
Er hat sich weiß gebrennt Baier.Sprw. I,51 [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.

*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer

„Zorn … Will sich der Kerl noch weiß brennen Baier.Sprw. II,217 [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.

*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
3
leuchten (lassen)
3a
leuchten, Licht verbreiten, glühen
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
„gebeutelte Ohren brennad Simbach PAN48.267054, 13.025393
Auf der Station hat bloß a kloa’s Lamperl brennt Franz Lustivogelbach 17 Franz, Hermann: Lustivogelbach. Heimelige Geschichten in oberbayerischer Mundart, München 1925.

*1877 München, †1953 ebd.; Oberpostrat
Eh’ dee Wulkan brenna Pangkofer Ged.altb.Mda. , Bd I, Nürnberg 31854, 225 Pangkofer, Jos[eph] Ans[elm]: Gedichte in altbayerischer Mundart, Bd I, Nürnberg 31854.

*1804 Riedenburg, †1854 München; Dr.phil., Gutsverwalter, Schriftsteller
prennenten bej dem Grab … Tag und Nacht, 20 Kerzen Landshut LA48.545368, 12.145157, 1450 Chron.dt.St. XV,299,5f. Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jahrhundert, Göttingen 1862ff.
deß nachts nit ohne liecht oder brennender lucernen [Leuchten] , auff, oder uber die gassen gegangen 1658 Wüst Policey 711 (Landsordnung Oberpfalz) Wüst, Wolfgang: Die „gute“ Policey im Bayerischen Reichskreis und in der Oberpfalz, Berlin 2004.
In festen Fügungen:
brennendes Licht Nelke, Flammendes Herz

Brennender Stern geheizter Ofen in der Dörrkammer einer Saline
3b
zur Beleuchtung anzünden, leuchten lassen
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
s Nåchtliacht brena Aicha PA48.671978, 13.289834
heint håmma scho(n’ Löicht breent „die Stube mit Lampen – oder elektr. Licht – erleuchtet“ Braun Gr.Wb. 375 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
zvͦ dem lieht … vor miner vodern grab ewichlich ze prenn Regensburg R49.013904, 12.100040, 1277 Corp.Urk. I,294,19 Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
Die lesstern 3 nächt wurde das liecht geprennt Vilsbiburg VIB48.448482, 12.355795, 1652 Helm Obrigkeit 82 Helm, Winfried: Obrigkeit und Volk. Herrschaft im frühneuzeitlichen Alltag Niederbayerns, untersucht anhand archivalischer Quellen, Passau 1993.
4
bei der Zubereitung von Speisen
4a
rösten, bräunen
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
°im Kriag ham mir an selbabrenntn Oachlkafä ghabt Holzkirchen MB47.884151, 11.697075
las in ein äir, hart brot und ein salz in einer bfaneu braun brennen Höfler Sindelsdf.Hausmittelb. 74 Höfler, Max: Ein Sindelsdorfer Hausmittelbuch für Tierkrankheiten, Harlem 1910.

Sindelsdorf WM, um 1800, *1848 Tölz, †1914 ebd.; Arzt
Kaffee brenna Braun Gr.Wb. 65 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
ain gantzn pratn machen und prentn Kiechel darauff um 1530 MHStA KL Seeon 65,fol.22r Hauptstaatsarchiv München
Nimb ein leffel voll Mehl brenne es in den bŭtter … Schön gelblecht Pickl Kochb.Veitin 182 Pickl, Simon: Das Kochbuch für Maria Annastasia Veitin. Kommentierte Edition einer Kochbuchhandschrift aus dem Jahr 1748, München 2009.

Oberpfalz
4b
mit Einbrenn zubereiten, in heutiger Mda. nur in Komp.
„Der Abend bringt … brennte Supp’n Oberpfalz, Bavaria II,327 Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67.
4c
zum Abschmalzen hinzufügen
kannst du … Hennenfett nehmen … und kannst es also darauf brennen Portia Kochb. 81 Portia, Magdalena Maira von und zu: Altadeliges Bayer’sches Koch- und Konfektbuch für alle Stände, aus dem Nachlasse einer berühmten Gräfin. Mit Beiträgen von den vornehmsten Damen der ältesten Adelsgeschlechter Bayerns, München 1837.

†1685
Mach einen / taig an, nimb mehl brene ein weing schmalz darann Pickl Kochb.Veitin 124 Pickl, Simon: Das Kochbuch für Maria Annastasia Veitin. Kommentierte Edition einer Kochbuchhandschrift aus dem Jahr 1748, München 2009.

Oberpfalz
5
(Tabak) rauchen
°Oberbayern mehrfach (BGD, LF, TS)
brena „Pfeife rauchen“ Leobendorf LF47.922642, 12.894336
Er brennt ållwei Towáck Eisenärzt TS47.798074, 12.6396406, Hartmann Volksl. 116 Volkslieder. In Bayern, Tirol und Land Salzburg, ges. von August Hartmann, Bd 1: Volksthümliche Weihnachtlieder, Leipzig 1884.

*1846 München, †1917 ebd.; Dr.phil., Gymnasiallehrer, Oberbibliothekar
Zihgarnbrenna Helm Mda.Bgdn.Ld 51 Helm, A.: Sammlung: Mundart des Berchtesgadener Landes, masch. Berchtesgaden 1959.

Pseudonym für Fischer, Eugen, *1899 Mittelbexbach/Saarland, †1973 Berchtesgaden; Geologe
Vmbweillen Georg Stibl … mit Tobackh Prennen … beim Tröschen sich hab betretten lassen 1766 StA Mchn Hofmark Amerang Prot.19 (14.11.1766) Staatsarchiv München
6
sehr heiß scheinen, braun machen (von der Sonne)
6a
sehr heiß scheinen
Mittelfranken vielfach, Oberbayern mehrfach, Niederbayern mehrfach, Oberpfalz mehrfach, Schwaben vereinzelt
d’Sunna brennt andrscht „sehr“ Peiting SOG47.795462, 10.9235088
dem brennt Sunn af sein Schoitl Weiden WEN49.676727, 12.162220
6b
braun machen, nur
in der Fügung:
braun brennen Oberbayern vereinzelt, Oberfranken vereinzelt:
brau bränta Kuapf Fichtelberg BT49.9998624, 11.8518957
braubrennt vo der Sunna Berthold Fürther Wb. 28 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
7
sich erhitzen
7a
sich erhitzen, gären (v.a. vom Heu)
auch reflexiv  
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
da Mist brend Floß NEW49.7255408, 12.278355
„Es schadet gar nichts, falls dieselbe [Streu] naß übereinander geworfen wird, weil sie sich dann schneller trocken brennt (dämpft)“ Elbach MB47.741133, 11.951870, HuV 14 (1936) 22 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
Auch in fester Fügung:
brennend werden °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°as Ha is brennat worn Thiersheim WUN50.0769705, 12.1264857
7b
sich fiebrig erhitzen
Niederbayern vereinzelt
s Viech hot s brenad Bluat Rotthalmünster GRI48.359883, 13.202030
„In 4facher Gefahr der Schwangerschaft (Windsucht, Brennen, Harnwinden, Geschwulst …)“ Hölsbrunn VIB48.474707, 12.502143, 1757 VHN 66 (1933) 119 (Mirakelb.) Verhandlungen des Historischen Vereins für Niederbayern, 1846ff.
8
austrocknen, erfrieren lassen
8a
austrocknen
8aα
trocken, unfruchtbar sein od. werden
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
a brennada Bon „kiesiger Ackerboden“ Tuntenhausen AIB47.9344081, 12.01462
8aβ
trocken, unfruchtbar machen
°den Acker brennts leicht Falkenberg TIR49.8584745, 12.224902
8b
(er)frieren lassen
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Schwaben vereinzelt
do hod dr Reiff breend Derching FDB48.408873, 10.963980
bal’s aar a Kält’n hat, daß Di ferm [völlig] brennt Auzinger A so san mir 87 Auzinger, Peter: A so san mir! Neue oberbayerische Gedichte, München 1888.

*1836 Athen, †1914 München; verschiedene Berufe im bayerischen Militär‑ und Verwaltungsdienst
Wenn die weinreb gepraͤnt werdent von einem chalten wint Konrad vM BdN 381,27-29 Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
9
durch Berührung mit etwas Heißem verletzen, verursachen
9a
verletzen
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°wennst dö brennst, muaßt a vadünns Essöwossa draufdoa Tiefenbach PA48.6237668, 13.3994972
Für Brennen … ein Baumehl anstreichen und Salz darauf sähen 1.H.19.Jh. Schlappinger Wurzelholz 101 Schlappinger, Hans: Niederbayerisches Kern- und Wurzelholz, Straubing 1982.

*1882 Reisbach DGF, †1951 Straubing; Dr.phil., Studienprof., Heimatforscher
i haa me brennt! Wandtner Apfelbaum 21 Wandtner, Anni: Unterm Apfelbaum. Geschichten, Gedichte und Verse, Riedlhütte 22005.

*1926 Grubmühle GRA, †2015; Konrektorin
Vnd ist, daz du in [den Stein] vast in der hant drukst, so prennt er dich an di hant so ser Konrad vM BdN 491,23f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
das gebren̄t anstreichen/ hailen Schönsleder Prompt. H5v Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
wurde ihr liebes Kind mit einer siedheissen Suppen gebrennet Gnadenblum 183 Wunderbare Gnadenblum auf der Wies. Das Mirakelbuch der Wieswallfahrt, Augsburg 1746 (Nachdr. Weißenhorn 1999).

Wies SOG
In festen Fügungen:
gebrennte Hand / Köchin Köchin in einem Hochzeitsbrauch

Redensart(en):
lou di niat in d’Finga brena „verschiebe nichts“ Naabdemenreuth NEW49.818131, 12.126801

Sprichwörter:
Wo-s õàn ned brend, soi mà ned blǫsn „Man soll sich nicht in anderer Leute Angelegenheiten mischen“ Kaps Welt d.Bauern 100 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand
, ähnlich °Oberbayern vereinzelt, ähnlich °Niederbayern vereinzelt, ähnlich °Oberpfalz vereinzelt
9b
verursachen
Niederbayern vereinzelt
a brende Blodan Zwiesel REG49.018157, 13.237674
wenn er [Magnet] gepuluert ist, so hilft er den gepranten wunden Konrad vM BdN 488,19f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
da man ihn [den Schenkel] schon scarificirt … ja auch gar Blattern gebrennt Wunderwerck (Benno) 148 Leben Und Wunderwerck Deß heiligen Bischoffs und Beichtigers Benno, München 1697.
10
durch Brennen, Ausbrennen heilen
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
d’Wundn brenna „desinfizieren“ Kirchasch ED48.288117, 11.998424
brenne die blatern [Hämorrhoiden] bi einem fiure, unz [bis] si breste Benediktbeuern TÖL47.7060548, 11.4100763, um 1300 Fs.Gärtner 95 Magister et amicus. Festschrift für Kurt Gärtner zum 65. Geburtstag, hg. von Václav Bok und Frank Shaw, [Wien] 2003.
„Vstione sanare … einen brennen Schönsleder Prompt. H5v Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
11
hineinbrennen, mit einem eingebrannten Zeichen versehen
11a
(Metall u.a.) hineinbrennen, hineinschmieden, in heutiger Mda. nur in Komp.
Redensart(en):
Sich einen Thaler etc. nicht in die Hand brennen laßen „sich nicht scheuen, einen Thaler etc. daranzusetzen, zu opfern“ Schmeller I,358 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek

„Bestechung … Da muß man sich nichts in die Händ brennen lassen Baier.Sprw. I,66 [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.

*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
11b
(Zeichen u.ä.) einbrennen, ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.
soll … obgedach[t]er Schmidt ainen neuen und gerechten Mezen der Gmain … machen und … in den prennen Hadersbach MAL48.7957992, 12.3768322, 1574 Hartinger Ordnungen III,349 Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
Der Haller Fräntzl … hat schon 3. March [Male] / als 2. geschnittene … und ein gebrändtes Landstreicherord. 12 Description Der übl-beruffenen Landtstreicheren, Dieben und Kirchen-Räuberen, Straubing 1728.
11c
mit einem eingebrannten Zeichen, Mal versehen
d’Hoarra (Hörner) brönna „zur Markierung des Viehs“ Peiting SOG47.795462, 10.9235088
Der Maͤßer, der nicht ein gebranntes Maaß hatte mit der Markt 1381 Gemeiner Chron. II,203 Gemeiner, Carl Theodor: Regensburgische Chronik, 4 Bde, Regensburg 1800-24 (Nachdr. München 1971).
bezaichnete vnd gebrente Fuettermaß Landr.1616 555 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
übertr. mit spezieller Fellzeichnung versehen sein (vom Rind)
„von einem Rind … schöi(n’ breent … schön ‘gezeichnet’ … speziell, daß der Nasenrücken einen gerade aufsteigenden dunklen Haarfleck aufweist“ Braun Gr.Wb. 65 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
12
anschmieden, ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.
von einem neuen Plöch an Pflug zeprennen 2 dn Aiterbach FS48.456158, 11.601610, 1661 Hartinger Ordnungen III,258 Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
13
mit der Brennschere wellen
Niederbayern vielfach, Oberpfalz vielfach, Oberfranken vielfach, Oberbayern mehrfach, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
dö Gredl hot ihran gonzn Kobf vola brendö Hoar Schrobenhausen SOB48.5613407, 11.2654488
dea brennt se d’Hoa Innernzell GRA48.8513534, 13.2739608
de tåut goa iarane Hoa brenna Adlersberg R49.046470, 12.010975
14
schmerzen, einen brennenden Schmerz verursachen, erleiden
14a
brennend schmerzen, jucken
Oberbayern vielfach, Niederbayern vielfach, Oberpfalz vielfach, Oberfranken vielfach, Mittelfranken vielfach, Schwaben vielfach
dö Wundn, grod brenna tuats Hengersberg DEG48.7736572, 13.0515083
wenn’s rächd khoid is, brennd d’Haud Beilngries BEI49.035279, 11.4733811
mir brenna meina Boina Arzberg WUN50.0567356, 12.1859087
Wia(r) i auf Kraiburg bin kemma, hamt mi d’ Füeß a so brennt Schmidkunz Bauernballaden 128 Bauernballaden, ges. und hg. von Walter Schmidkunz, Erfurt 1939.

*1887 Kiel, †1961 Neuhaus MB; Schriftsteller
Die brennt heunt ihr Fuaß Stieler Ged. 45 Stieler, Karl: Gesammelte Gedichte in oberbayerischer Mundart, Stuttgart 1907.

*1842 München, †1885 ebd.; Dr.jur., Archivar, Schriftsteller
14b
einen brennenden Schmerz verursachen, scharf schmecken
des is amal a Zwetschgenwassa, wia sa si g’hört, brenna wia da Teufi Thoma Werke III,109 (Hochzeit) Thoma, Ludwig: Gesammelte Werke, 8 Bde, München 1956.

*1867 Oberammergau GAP, †1921 Rottach MB; Rechtsanwalt, Redakteur, Schriftsteller
die chriechisch nezzel, dev … prennt vester wan die gemain nezzel Konrad vM BdN 458,19f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
Brennende nessel Schönsleder Prompt. H5v Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
Rätsel:
Was brennt um’s Haus rum und verbrennt doch net? [Brennessel] Stadlbauer Heilpflanzen Opf. 72 Stadlbauer, Ferdinand: „Reibet die Fußsohlen mit weißem Senf ...“ Heilpflanzen in der Oberpfalz, Regensburg 1979.

*1922 Waldmünchen, †1993 Bamberg; Dr.med., Medizinaldirektor
14c
durch Berührung einen brennenden Schmerz zufügen
°schau amål döi Bloudan å, ich ho mi an di Brenessl brennt Neuhaus NEW49.800989, 12.169603
14d
Sodbrennen
Substantiv, Neutrum 
s Brena Naabdemenreuth NEW49.818131, 12.126801
14e
best. Schweinekrankheit
Substantiv, Neutrum 
Brennen an den Schweinen Ernst Heilzauber u. Aberglaube Opf. 29 Ernst, Wolfgang: Heilzauber und Aberglaube in der Oberpfalz, Weiden 1991.

Hs. von Johann Scharnagl, *1865 Sauernlohe NEW, †1938 ebd.; Landwirt, Bauernheiler
15
schlagen, verprügeln
brenná „zuhauen“ Heigenhauser Reiterwinkerisch 6 Heigenhauser, Franz-Xaver: Handwörterbuch Reiterwinkerisch - Hochdeutsch, [Reit i.Winkel] 2002.

*1949 Reit i.Winkel TS; Dr.med., Medizinaldirektor
In fester Fügung:
oane … bre:na „eine Ohrfeige geben“ Kilgert Gloss.Ratisbonense 67 Kilgert, Nadine: Glossarium Ratisbonense. Zum Wortschatz gebürtiger RegensburgerInnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Regensburg 2008.

*1978 Amberg; Dr.phil., Germanistin, Studienrätin
16
anschießen
16a
mit einem Schuß treffen, nur
in fester Fügung:
jmdm eines aufs Fell brennen u.ä.
dem Fuchs oans aufs Fell brenna Traunstein TS47.8701474, 12.6423403
schiaßn deans auf uns! … Damits’ uns oans auf’n Belle [Kopf] brenna! München M48.139686, 11.578889, SZ 48 (1992) Nr.117,13 Süddeutsche Zeitung, 1945ff.
16b
mit einem Schuß streifen, am Rand treffen
„Die Kugel des Schützen brennt die Scheibe oder eine Abtheilung derselben, wenn sie blos am Rande trifft“ Schmeller I,358 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
17
heftig wünschen, leidenschaftlich erregt, verrückt, eingebildet, gerissen sein
17a
in präp. Fügung auf etwas brennen heftig wünschen, erstreben
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
auf was brenna Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
17b
leidenschaftlich erregt sein
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
er brennt vor Wuat Ruhmannsfelden VIT48.9823324, 12.9845826
Wia der Sepp z’brenna ogfangt hat Schallweg Opern 99 Schallweg, Paul: Vom Fliagadn Holländer zum Lohengrin von Wolfratshausen. Opern auf bayrisch, Rosenheim 61994.

*1914 München, †1998 Bischofswiesen BGD; Schriftsteller, Kulturmanager
Allsus dy Chriechen prandten allumb gar ungehew̃r Füetrer Trojanerkrieg 55,140 Füetrer, Ulrich: Der Trojanerkrieg, hg. von Edward G. Fichtner, München 1968.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
Brennend rach Schönsleder Prompt. H5v Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
In festen Fügungen:
brennende Liebe Brennende Liebe, Geranie u.a. Blumenarten

Brennendes Herz Flammendes Herz
17c
verrückt, närrisch
Partizip Präteritum  
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
er is brennt Arnbach DAH48.3365849, 11.344979
17d
eingebildet, überspannt
Partizip Präteritum  
°a Brennter „eigensinniger, eingebildeter Mensch“ Niederbergkirchen 48.312232, 12.5075581
17e
gerissen, durchtrieben
Partizip Präteritum  
°Niederbayern vereinzelt
°des is a ganz a Brenda Breitenberg WEG48.703449, 13.792904
17f
eine Alkoholvergiftung haben, nur
in fester Fügung:
brennendd werden eine Alkoholvergiftung bekommen
°„wenn ein Säufer brennad worn is, legt man ihn in Saumist“ Pertolzhofen OVI49.4258775, 12.3455134
„Am Nachmittag hat er schon einen Schnapsrausch gehabt und is scho brennad worn Kirchberg R49.158974, 12.197502, Böck Sitzweil 93 Sitzweil. Oberpfälzer Sagen aus dem Volksmund, ges. und hg. von Emmi Böck, Regensburg 1987.

*1932 Zweibrücken/Pfalz, †2002 Ingolstadt; Volkskundlerin
18
sich täuschen
reflexiv  
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°da, moan i, werst di brenna, wennst ’s Haus von der Muatta mechst Wettstetten IN48.823139, 11.414169
dea hod sö brennt „ist hereingefallen“ Mengkofen DGF48.7198958, 12.4406271
bay dera hòb-y-my gánz schê brend Kuen Bair. 34 Kuen, Otto: Da taat a dar aa stinka oder: Bairisch für Fortgeschrittene, München 1977.

*1910 München, †1994; Dr.phil., Gymnasialprof., Schriftsteller, Komponist
Und vermeint, man hab sich brennt 1685 Ditfurth Hist.Volksl.1648-1756 33 Die Historischen Volkslieder des Bayerischen Heeres von 1620-1870, ges. und hg. von Franz Wilhelm v. Ditfurth, Nördlingen 1871.
19
blaumachen
brenna blaumachen Unterhöft EG48.477647, 12.825385
20
mittellos werden, zahlen müssen
20a
mittellos sein od. werden
bre:na „pleite sein“ Kilgert Gloss.Ratisbonense 47 Kilgert, Nadine: Glossarium Ratisbonense. Zum Wortschatz gebürtiger RegensburgerInnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Regensburg 2008.

*1978 Amberg; Dr.phil., Germanistin, Studienrätin
20b
zahlen müssen
breena „zahlen müssen“ Spr.Rupertiwinkel 13 „So wead gredd“. Bairische Sprache, gesammelt im Rupertiwinkel, hg. vom Verein Bairische Sprache und Mundarten Chiemgau e.V., Laufen 32008.
21
dringend, sehr
Partizip Präsens  
°dös hot brennat nout do Oberndorf KEH48.948337, 12.018929
22
Wache halten, soldatensprl.
in fester Fügung:
Posten / Wache brennen Wache halten
Ahd., mhd. brennen swv., germ. Abl. zur Wz. von brinnen; Kluge-Seebold 150 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
brenα, -ē- u.ä.– Part.Prät. brend, -ē- u.ä.
  • Schmeller I,357f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,868-872 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1395-1400 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,616-625 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,610-612 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,365-369 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,1074-1082 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Mhd.Wb. I,989-994 Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
  • WMU 287 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,1355-1358 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Berthold Fürther Wb. 29 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 61, 65 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Heigenhauser Reiterwinkerisch 6 Heigenhauser, Franz-Xaver: Handwörterbuch Reiterwinkerisch - Hochdeutsch, [Reit i.Winkel] 2002.

    *1949 Reit i.Winkel TS; Dr.med., Medizinaldirektor
  • Kilgert Gloss.Ratisbonense 47 Kilgert, Nadine: Glossarium Ratisbonense. Zum Wortschatz gebürtiger RegensburgerInnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Regensburg 2008.

    *1978 Amberg; Dr.phil., Germanistin, Studienrätin
  • Maas Nürnbg.Wb. 89 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

    *1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
  • Poelt-Peuker Wb.Pöcking 9 Poelt, Leonhard und Christine Peuker: Apfibliά und Zuάwiziάgâ. Ein bayrisches Wörterbuch, Pöcking 2010.

    Poelt, L., *1929 Pöcking STA; Heimatforscher. Peuker, Ch., *1964 Starnberg; Archivarin. Mundart von Pöcking STA
  • Spr.Rupertiwinkel 13 „So wead gredd“. Bairische Sprache, gesammelt im Rupertiwinkel, hg. vom Verein Bairische Sprache und Mundarten Chiemgau e.V., Laufen 32008.
  • Fragebögen:
  • S-5B19c, 6G14, 22E3, 23I6c, 26O30, 27Q4b, 34C44, 57C26, 60D32, L5, 64G27, 29, 65I1, K1, 7f., 66B24, 83A9, B77f., 86F37, 94B8, 12, C7, D8, 108/401
  • M-45/18, 46/31, 74/12, 79/29, 277/3
  • W-6/14, 138/40
verfasst von: A.S.H.

Breste(n)

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 286
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Fehler, Mangel, Schaden, Übelstand, ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.
Detrimentum breste Aldersbach VOF48.590609, 13.088972, 12.Jh. StSG. III,234,10 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
von schavre … niht … vnd von chainerlay gemainem bresten Regensburg R49.013904, 12.100040, 1296 Corp.Urk. III,528,24f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
ein grosser sterb, teuerung oder krieg oder dergleichen presten Aventin IV,172,23f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
2
Gebrechen, Krankheit, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
daz ich dein tochter wol geledigen muͤg von allem irm bresten O’altaicher Pred. 63,35f. Altdeutsche Predigten, hg. von Anton Emmanuel Schönbach, Bd 2, Graz 1888 (Nachdr. Darmstadt 1964).

Oberalteich BOG, um 1300
Ahd. bresto, mhd. breste swm., brest stm., Abl. von bresten1; WBÖ III,907 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • Schmeller I,367 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,906f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1407 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,836-844 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB II,372f. Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,1090-1092 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Mhd.Wb. I,994f. Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
  • WMU 288 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,1371f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Berthold Fürther Wb. 27 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
verfasst von: A.R.R.

Brett

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 293–297
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Bedeutungen
1
Brett
1a
Holzbrett allg.
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
iwa a ganz kloans Bachi schmeißt ma hoit a Breed iwri Staudach (Achental) TS47.778952, 12.486454
dös Bröd håds ågschwejd „vom Hochwasser“ Aicha PA48.671978, 13.289834
Breedl Entenberg N49.450620, 11.365979
håt er sïh ââ’m Stojjbodn ââfëg’lëgt, håt då à „Brëd“ wëggertá Haller Frauenauer Sagen 69 Haller, Reinhard: Frauenauer Sagen. Erzählen im Bayerischen Wald, Münster/New York/Berlin 2002.

Frauenau REG, *1937 Bodenmais REG; Dr.phil., Sonderschuldirektor, Kreisheimatpfleger
aus ’n Bredan maouß a Wöing … Von Schreina zsamma zimmat wean Schuegraf Wäldler 50 Schuegraf, Jos[ef] Max[imilian]: Der Wäldler. Gedichte in der Mundart des bayerischen Waldes, Würzburg 1858.

*1804 Cham, †nach 1864; Zollbeamter
Esilos pr&ir[pretir] 9.Jh. StSG. III,10,57 Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Swer einen geladen wagen mit veilen pretern her in fuͤret 1310-1312 Stadtr.Mchn (Dirr) 235,25f. Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
daß auch ein schwärer balcken sambt etlichen brettern auf sie gefallen 1736 Mirakelb.Aunkofen 138 Wühr, Evi: Das Mirakelbuch der Liebfrauenkirche zu Aunkofen. Originaltext und Auswertung, Abensberg 1999.

Aunkofen KEH 1736-1763
In festen Fügungen:
°dö letztn sechs Brettl „Sarg“ Rosenheim RO47.857172, 12.116561

Brettlein machen den Mund zum Weinen verziehen
Bredei machn Berchtesgaden BGD47.630642, 13.001926
Brérei machn Helm Mda.Bgdn.Ld 41 Helm, A.: Sammlung: Mundart des Berchtesgadener Landes, masch. Berchtesgaden 1959.

Pseudonym für Fischer, Eugen, *1899 Mittelbexbach/Saarland, †1973 Berchtesgaden; Geologe

Bretter schneiden / sägen u.ä. schnarchen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt:
°Bretter sageln Ruderting PA48.6497218, 13.4124571
dea hàt Brëda g’schnid’n Oberbayern, Bavaria I,343 Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67.
bis er wieder eing’schlafa is und Bretter schneid’t Stemplinger Obb.Märchen I,56 Stemplinger, Eduard: Oberbayerische Märchen, 2 Bde, Altötting 1924-26 (Nachdr. Rosenheim 1979).

*1870 Plattling DEG, †1964 Elbach MB; Dr.phil., Oberstudiendirektor

Bretter schneiden Zaupser 85 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie

brédlhupfə~ „ein Bedienter seyn“ Schmeller I,372 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek

In Vergleichen:
wie ein Brett steif, starr
Rückwärts hauts’n um wiar a Brett Biller Garchinger Gsch. 42 Biller, Sepp: Garchinger G’schichtn. Mundartgedichte, Garching 1996.

Biller, Josef, *1924 Garching M, †2009 ebd.; technischer Angesteller

(Dünn / eben) wie ein Brett u.ä. sehr dünn, mager, flach (v.a. von Frauen) °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°hint und vorn wia Brell Scheyern PAF48.5020343, 11.4555839

°de is glatt wia a Brettl Bonbruck VIB48.4063569, 12.3951838

a Kerl wie a Brettl zaundürr Rothenstadt NEW49.633164, 12.139749

in Ra.
°vorn wie a Brettl und zwoa Hoaba (Heidelbeeren) drauf Bayerbach GRI48.410219, 13.143243

°dös Weiberleit is hint wia a Brettl, voan wia a Lådn Au BGD47.605894, 12.909125, ähnlich °Oberbayern vereinzelt, ähnlich °Niederbayern vereinzelt, ähnlich °Oberpfalz vereinzelt

Redensart(en):
keine dicken Bretter bohren / schneiden u.ä. sich nicht anstrengen, nicht viel leisten
er hat koi dicke Breda boahrt Altglashütte TIR49.7683227, 12.3866389
Er bohrt nicht gern dicke Bretter Baier.Sprw. II,140 [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.

*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer

Er schneidt net gern dicke Bretter „drückt sich von schwerer Arbeit“ Wagner Zuwanderung 14 Wagner, Ludwig: Wie wirkt sich die starke Zuwanderung auf die Münchner Volkssprache aus? München 1939.

°I leg a Brettl „stelle dir ein Bein“ Brunnen SOB48.6293223, 11.3097034

Dö müaßn Breda niedahoitn „von Mädchen, die keinen Tänzer finden“ Piegendorf ROL48.7548879, 12.1164966, ähnlich Oberbayern vereinzelt, ähnlich Niederbayern vereinzelt

°Die hat vorn a Brettl mit aufgstecktn Reißnögln „ist flachbrüstig“ Stöckelsberg NM49.384509, 11.437678

Ein Brett vor dem Hirn haben u.ä. begriffsstutzig sein °Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°der Hans håt a Brettl vorm Hirn, der versteht überhaupt nix! Wettstetten IN48.823139, 11.414169

a Breet vorm Hirn ho(b)m „hirnverbrannt sein“ Singer Arzbg.Wb. 42 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher


°dem hams des Hirn mit Brettl vernaglt Schaufling DEG48.8435166, 13.067837, ähnlich Oberbayern vereinzelt, ähnlich °Niederbayern vereinzelt

Jmdm das Brettlein vom Hirn wegtun u.ä. die Wahrheit sagen, aufklären °Oberbayern mehrfach, °Niederbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°dem brauchat sei Brettl vorm Hirn amoi wegmacha Schrobenhausen SOB48.5613407, 11.2654488
°öitz mouß i da doch s Brettl vom Hirn wegdou Frauenberg R49.120881, 12.034014

°Tua dei Brettl weg vom Hirn! „versteh doch endlich!“ Erding ED48.3064441, 11.9076579

°dem is jetz a Bredl vom Hirn gfain „er hat begriffen“ Reit i.W. TS47.676508, 12.469329, ähnlich °Oberbayern vereinzelt

°Dea ghöiat si af a Bre’l affi und fuatgschnellt! „gehört richtig bestraft“ Kirchenthumbach ESB49.7497693, 11.7239291

Dǫ is d Wejd mid Breedà vàschlǫng „Da … sind die Menschen etwas zurückgeblieben“ Kaps Welt d.Bauern 96 Kaps, Peter: Die Welt des Bauern im Sprichwort, Passau 1987.

*1917 Rabenbrunn EG, †1997 Simbach EG; Steuerberater, Rechtsbeistand

Zua und a Bröd für! „jetzt ist Schluß!“ Kirchberg VOF48.645356, 13.323650

Hintern Ofn is a Brettl owagfalln „sagt man, wenn die Kinder etwas nicht hören sollen“ Partenkirchen GAP47.492704, 11.094968
1b
Totenbrett
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
afs Breed lögn „aufbahren“ Stadlern OVI49.5073704, 12.6145307
Das Brett, statt: Leichenbrett“ Schmeller I,372 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Nou is a … daham in da Schdum aafs Breet g’legt woan Schwabenländer Woldnoo 50 Schwabenländer, Sepp: Wou d’Woldnoo rauscht. Mundartgedichte, Weiden [1984].

*1911 Premenreuth NEW, †1989 Neuhaus NEW; Maurer
wie auch ainem prötl … darauf die verstorbenen persohnen ins Grab gelassen werden Wald a.d.Alz 48.127925, 12.595942, 1628 Huber Totenbretter 37 Huber, Josef: Das Brauchtum der Totenbretter, München 1956.
Redensart(en):
auf das Brett kommen u.ä. sterben
dea kimt a boi åfs Bredl Kötzting KÖZ49.177008, 12.851353
auf Brettl kommen Stemplinger Altbayern 61 Stemplinger, Eduard: Wir Altbayern, München 1946.

*1870 Plattling DEG, †1964 Elbach MB; Dr.phil., Oberstudiendirektor

(über das) Brett rutschen / über das Brett abhinfallen u.ä. °Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
dea is aoigföin übers Bröd er ist gestorben Frauenau REG48.9896233, 13.3009875

brédlrutsch·n „im Scherz“ Schmeller I,372 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek


er is übers Brettl nogrutscht südliches Oberbayern, SHmt 50 (1961) 382 Schönere Heimat, 1937ff.

Brettelrutschen Zaupser 18 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

*1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie


den hats jetz åeghaut übers Brettl Kirchheim LF48.041056, 12.783659, ähnlich FS

Auf dem Brett liegen u.ä. gestorben sein °Niederbayern vielfach, Oberpfalz mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
aufn Brött liegn Oberaudorf RO47.6484154, 12.1737799
ea liegt am Bröd Metten DEG48.855117, 12.913475
Der liegt scho aufm Brettl! Vohenstrauß VOH49.6238348, 12.341436, HuV 12 (1934) 285 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
Auf dem Brett lîgen Schmeller I,372 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek

Über das Brettlein hinabrutschen u.ä. wirtschaftlich zugrunde gehen °Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt:
°er is någrutscht über Brell „hat abgewirtschaftet“ Pipinsried DAH48.4052204, 11.2896592
den hauts übers Brett „er richtet sich durch schlechtes Wirtschaften zugrunde“ Röhrmoos DAH48.328264, 11.4558645
1c
Brett für Brettspiele
Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Brettl Mühlbrett Willing AIB47.855164, 11.987644
boi [wenn] a jeder Klachi [Rüpel] sein Rüaßl neihängt in’s Breet Scholl Dachauer Gesch. 7 Scholl, Fritz: Dachauer Geschichten, Dachau 1931.

*1873 Bonn, †1952 Ingolstadt; Maler, Schriftsteller
daz ein erberg man im pret wol spilen mag ye ain spil umb 1d 1378 Rgbg.Urkb. II,466 Regensburger Urkundenbuch, Bd 1 [hg. von Josef Widemann], Bd 2 hg. von Franz Bastian und Josef Widemann, München 1912-56.
im Bret spielen Prasch 16 Prasch, Jo[hann] Ludwig: Dissertatio altera, De Origine Germanica Latinae Linguae ... Accedit Glossarium Bavaricum, Regensburg 1689.

*1637 Regensburg, †1690 ebd.; Schriftsteller, Jurist, Bürgermeister, Syndikus
Redensart(en):
bei jmdm einen Stein im Brett haben in jmds Gunst stehen Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
bei dem håb i an Stoa im Brett Hofkirchen ED48.306896, 12.080244
I hob ba ihm an Stā im Brēt! „ich bin bei ihm gut angeschrieben“ Berthold Fürther Wb. 29 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

*1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
1d
Zahlbrett, nur in
Redensart(en):
der hat zwanzg aufm Brett „beschäftigt zwanzig Gesellen“ Wasserburg WS48.0615171, 12.220026

Jmdn bei dem Brett zahlen Gleiches mit Gleichem vergelten
got hat die feind plagt, die unglaubigen bei dem bret zalt Aventin V,245,5f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber

Jmdn zum Brett bringen / treiben gefügig machen
soll die weltliche Obrigkeit Ambts-halber so widerspennige Köpff zum Brett treiben Selhamer Tuba Rustica II,189 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
1e
kleines Brett zum Stricken von einheitlichen Maschen
brēlα „f. die gesetzliche Maschenweite der Fischernetze“ nach Schweizer Dießner Wb. 154 Schweizer, Bruno: Diessner Wörterbuch, masch. 1946.

*1897 Dießen LL, †1958 ebd.; Dr.phil., Germanist, Volkskundler
1f
übertr.
1fα
Ehrenplatz, hohe Stellung, ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Ra.
man glaubt nur … stolzen munchen und pfaffen … die … lassen kain frumen noch gelerten zum pret Aventin I,197,17-20 (Türkenkrieg) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
wies die verteufelten Weiber machen, wenns ins Bret kommen Bucher Charfreytagsprocession 119 [Bucher, Leonhard Anton Joseph v.:] Entwurf einer ländlichen Charfreytagsprocession sammt einem gar lustigen und geistlichen Vorspiel zur Passionsaction, hg. von einem Ordenspater, [München] 1782.

*1746 München, †1817 ebd.; Jesuit, Pfarrer, Gymnasialrektor
Redensart(en):
van Brela aiahaua „jemand den Hochmut austreiben“ Konrad nördl.Opf. 67 Konrad, Theresia: Aus der Mundart der nördlichen Oberpfalz. Wörter, Redewendungen und Reime ges. in den Jahren 1976-78, masch. Wiesau 1978. Er sitzt am Bret, er hat das Heft in der Hand“ Baier.Sprw. II, Nachlese [227] [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.

*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
1fβ
dicke Scheibe
„mächtige Schnittl vom Brotlaib … auch Bretta … genannt“ Inkofen MAL48.838988, 12.248861, HuV 9 (1931) 289 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
1fγ
hart gebackenes Plätzchen, Kleingebäck
die Bree(t)la „einfache Plätzchen … die bretthart waren“ Singer Arzbg.Wb. 42 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
1fδ
alter Hut
alts Brettl alter Hut Fridolfing LF48.0007053, 12.823411
1fε
flaches Gelände
Brettl Fürstenfeldbruck FFB48.1813797, 11.2382125
1fζ
große Hand
Brettl „Pratzen“ Pasing M48.140973, 11.460538
1fη
flache Brust einer Frau
Brettl håm „flache Brust einer Frau“ Ostin MB47.748803, 11.763140
1fθ
sehr dünne, flachbrüstige Person
°Niederbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°a zaundürrs Brödl Klingenbrunn GRA48.922135, 13.318252
2
Tragbalken der Stubendecke
Oberbayern vereinzelt
Brött Peiting SOG47.795462, 10.9235088
3
Ski
Plural; meist Diminutiv  
°Oberbayern vielfach, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Oberfranken vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
Bredl Röhrmoos DAH48.328264, 11.4558645
Bredlfoarn Rudelzhausen MAI48.590190, 11.764904
wia i’ vor zehn Jahr no mit de Brettln unterwegs war Altb.Heimatp. 43 (1991) Nr.36,7 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
In festen Fügungen:
Brettlein rutschen / hupfen Ski fahren Oberbayern mehrfach, Niederbayern vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt:
Brell hupfa Maisach FFB48.2159693, 11.2572502
4
Teller, Platte
4a
flacher Holzteller, Brotzeitbrett
meist Diminutiv  
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°a hülzers Brettl Laaber PAR49.067975, 11.882288
4b
Servierbrett
Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
Brett Hauzenstein R49.100236, 12.177725
Er soll das essen … auf den prettern geben aus der kuchen Indersdorf DAH48.359493, 11.373580, 1493 BJV 1993,30 Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 1950ff.
5
Stirnjoch
°Niederbayern vereinzelt
°Brettl „aus Holz mit dickem Lederpolster“ Ergolding LA48.5763412, 12.1714786
brēl Marzling FS48.410485, 11.801549, nach SOB V,37 Sprachatlas von Oberbayern, hg. von Ludwig M. Eichinger, 6 Bde, Heidelberg 2004-2012.
Redensart(en):
sich oa(n)s Breet legn „sich anstrengen, sich Mühe geben“ Singer Arzbg.Wb. 42 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
6
Bühne, Spielfläche
z’erst müssen’s auf dem Brettl gehn und stehn lernen Altb.Heimatp. 5 (1953) Nr.29,4 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
auch Kleinkunstbühne, Kabarett
„bald jeder Stadel wird zum Brettl für Spaßmacher ausgebaut“ SZ 68 (2012) Nr. 218,47 Süddeutsche Zeitung, 1945ff.
Ahd., mhd. brët stn., westgerm. Wort idg. Herkunft; Pfeifer Et.Wb. 169 Pfeifer, Wolfgang: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 3 Bde, Berlin 1989. .
brēd, auch -ę̄- (IN, LF; BEI, BUL, RID; EIH; ND), ferner -ei- (FFB, GAP, LL; FDB), vereinz. ugs. bręt.– Pl. mit , ferner mit Wechsel des Vok. (vgl. Lg. § 3o1 Kranzmayer, Eberhard: Historische Lautgeographie des gesamtbairischen Dialektraumes, Wien/Graz/Köln 1956. ) Sg./Pl. -ē-/-ei- (ND), -ę̄-/-ē- (IN, TS), -ē-/-ī- (ESB, NM, SUL), -ē-/-ę- (Mittelfranken).– Dim. brē(d)l(α) , -ę̄- u.ä., brēdai (BGD).
  • Delling I,95 Beiträge zu einem baierischen Idiotikon, ges. von Johann v. Delling, 2 Bde, München 1820.

    *1764 München, †1838 ebd.; Jurist, Historiker
  • Prasch 16 Prasch, Jo[hann] Ludwig: Dissertatio altera, De Origine Germanica Latinae Linguae ... Accedit Glossarium Bavaricum, Regensburg 1689.

    *1637 Regensburg, †1690 ebd.; Schriftsteller, Jurist, Bürgermeister, Syndikus
  • Schmeller I,372, 660 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Zaupser 18, 85 Zaupser, Andreas: Versuch eines baierischen und oberpfälzischen Idiotikons, München 1789 (Nachdr. Grafenau 1986).

    *1748 München, †1795 ebd.; Hofkriegsratssekretär, Prof. für Philosophie
  • WBÖ III,910-912 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schw.Id. V,890-899 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Schwäb.Wb. I,1408-1410, VI,1691 Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Suddt.Wb. II,619f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,374-376 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,1094-1097 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Mhd.Wb. I,998f. Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
  • WMU 288f. Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,1372f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Berthold Fürther Wb. 29 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 64f. Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Christl Aichacher Wb. 178 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Denz Windisch-Eschenbach 117 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

    *1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
  • Kilgert Gloss.Ratisbonense 48 Kilgert, Nadine: Glossarium Ratisbonense. Zum Wortschatz gebürtiger RegensburgerInnen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, Regensburg 2008.

    *1978 Amberg; Dr.phil., Germanistin, Studienrätin
  • Lechner Rehling 165 Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.

    *1951 Kagering AIC, †1993 Aindling AIC; Dr.phil., Volkshochschuldirektor
  • Poelt-Peuker Wb.Pöcking 9 Poelt, Leonhard und Christine Peuker: Apfibliά und Zuάwiziάgâ. Ein bayrisches Wörterbuch, Pöcking 2010.

    Poelt, L., *1929 Pöcking STA; Heimatforscher. Peuker, Ch., *1964 Starnberg; Archivarin. Mundart von Pöcking STA
  • Rasp Bgdn.Mda. 33f. Rasp, Franz: Berchtesgadener Mundart, Berchtesgaden 1985.

    *1940 Maria Gern BGD, †1988 Watzmann; Landwirt
  • Singer Arzbg.Wb. 42 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-55/21b, 65O14, 84A14, 106F11
  • M-51/1, 3, 60/15f., 63/25, 267/12
  • W-75/7, 112/6
Afterbrett, Almbrett, Ärmelbrett, Backbrett, Bahrbrett, Schutzbalkenbrett, Barnbrett, Pátschekbrett, Christbaumbrett, Beigenbrett, Windbergenbrett, Bettbrett, Pfannenbrett, Pfettenbrett, Pflugbrett, Bietbrett, Bleubrett, Bodenbrett, Fußbodenbrett, Bögelbrett, Pritsch(en)brett, Brotbrett, Bruck(en)brett, Bühnbrett, Pul(t)brett  Pulpit , Pumperbrett, Butterbrett, Putzbrett, Tafelbrett, Taschbrett, Handtaschenbrett, Tatzenbrett, Deckbrett, Deckelbrett, Teigbrett, Tellerbrett, Tennbrett, Theaterbrett, Dörrtbrett, Totenbrett, Tretbrett, Trittbrett, Truh(en)brett, Dungbrett, Türbrett, Tuschbrett, Eßbrett, Estrichbrett, Fahrbrett, Mühlfahr(en)brett, Fall(en)brett, Falzbrett, Windfangbrett, Fensterbrett, Fickelbrett, Firstbrett, Flachsbrett, Fleischbrett, Floßbrett, Formbrett, Fürbrett, Fußbrett, Gärbbrett, Garbenbrett, Herrgottbrett, Grießbrett, Gunkelbrett, Güßbrett, Haarbrett, Haarsbrett, Hackbrett, Hackerbrett, Hafenbrett, Hennenbrett, Hetschenbrett, Hirnbrett, Höllbrett, Hutsch(en)brett, Kaffeebrett, Kammbrett, Kandelbrett, Karbrett, Käsebrett, Kerzenbrett, Kistlerbrett, Kollbrett, Kopfbrett, Fürkopfbrett, Krautbrett, Kuchenbrett1, Kuchenbrett2, Kugelbrett, Lamentierbrett, Lauchbrett, Laufbrett, Leberbrett, Legbrett, Gelegetbrett, Leich(en)brett, Leidbrett, Leitbrett, Geleitbrett, Lochbrett, Ofenlochbrett, Lotterbrett, Ludelbrett  Nudelbrett , Mahlbrett, Malterbrett, Mangbrett, Marterbrett, Maschenbrett, Mautbrett, Milchbrett, Mistbrett, Moltbrett, Mühlbrett, Notenbrett, Nudelbrett, Ochsenbrett, Ofenbrett, Bachofenbrett, Rebrett, Reibbrett, Reichbrett, Reißbrett, Reitbrett, Ribelbrett, Ridbrett, Riffelbrett, Ruhebrett, Rührbrett, Rumpelbrett, Rußbrett, Rüstbrett, Gerüstbrett, Rutschbrett, Sackbrett, Sagbrett, Salbrett, Fürsaumbrett, Schachbrett, Schalbrett, Scherbrett, Schienbrett, Schießbrett, Schießerbrett, Schirmbrett, Schirrbrett, Geschirrbrett, Schlagbrett, Schleipfbrett, Schmierbrett, Schneebrett, Schneidbrett, Schnürbrett, Schorbrett, Schoßbrett, Fürschußbrett, Schüsselbrett, Schutzbrett, Schwallbrett, Fuchsschwanzbrett, Schafschwanzbrett, Schweifbrett, (Ge)Schwellbrett, Schwingbrett, Seitenbrett, Semmelbrett, Simsbrett, Sitzbrett, Skibrett, Sohlenbrett, Spatelbrett, Spielbrett, Spreizbrett, Spritzbrett, Stehbrett, Stellbrett, Stierbrett, Stirnbrett, Streich(en)brett, Streubrett, Strichbrett, Strickbrett, Stubenbrett, Sturzbrett, Überbrett, Wägbrett, Waschbrett, Werkbrett, Wetterbrett, Wiegbrett, Windbrett, Wuhlbrett, Schachzagelbrett, Spanzagelbrett, Zahlbrett, Zählbrett, Zechbrett, Zollbrett, Zupfbrett, Zweckenbrett
verfasst von: M.S.

brieflich

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 361
Wortart: Adjektiv
Bedeutung
schriftlich, urkundlich, ä.Spr.
brieflich oder mundtlich aufsagen lassen Landshut LA48.545368, 12.145157, 1459 Lori Bergr. 53 Lori, Johann Georg [v.]: Sammlung des baierischen Bergrechts, mit einer Einleitung in die baierische Bergrechtsgeschichte, München 1764.
bey der Inventur befundene brieffliche Urkundten Instruction Rgbg 8 Instruction Wessen sich Die Vormundere in Dieser des Heiligen Römischen Reichs Freyen Stadt Regenspurg ... zuverhalten, Regensburg 1691.
Ahd. briaflîh, mhd. brievelîchen, Abl. von Brief1; Et.Wb.Ahd. II,334 Lloyd, Albert L. und Otto Springer: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen, Göttingen/Zürich 1988ff. .
  • WBÖ III,949 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schw.Id. V,501 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • DWB II,381 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,1114f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Mhd.Wb. I,1005 Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
  • Ahd.Wb. I,1379 Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
verfasst von: E.F.

Brotbauer

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1383
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Bauer, der an eine Amtsperson Nahrungmittel abzugeben hat, ä.Spr.
auf den Artikel der Amtleute mit den vielen Knechten und vielen Brodbauern München M48.139686, 11.578889, 1493 BLH IX,237 Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
daß innen den ambtleuthen der gebrauch der protpaurn … ganz abgeschafft Griesbach GRI48.450524, 13.196384, 1628 Helm Obrigkeit 24 Helm, Winfried: Obrigkeit und Volk. Herrschaft im frühneuzeitlichen Alltag Niederbayerns, untersucht anhand archivalischer Quellen, Passau 1993.
In heutiger Mda. als Hausn., °NM
2
Bauer, der Brot bäckt u. verkauft
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°de hammand nåch’n Kriag an Broutbauern ghabt Dingolfing DGF48.6300801, 12.4977434
  • Schmeller I,348 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Suddt.Wb. II,646 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • Fragebögen:
  • W-138/10
verfasst von: A.R.R.

Bruch1

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 511–514
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Zerbrechen, Entzweibrechen
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°Bruch Scharmassing R48.966820, 12.119517
pruhhi Regensburg R49.013904, 12.100040, 11.Jh. StSG. II,433,3f. Die althochdeutschen Glossen, ges. und bearb. von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers, 5 Bde, Berlin 1879-1922 (Nachdr. Dublin/Zürich 1968f.).
Bruch „ruptio … scissura“ Schönsleder Prompt. I2v Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
In festen Fügungen:
in d’ Brüch gäih „kaputt gehen“ Braun Gr.Wb. 67 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat

(In / zu) Bruch / (in die) Brüche gehen nicht länger Bestand haben (wirtschaftlich) mißlingen °Oberpfalz mehrfach, °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt:
°dös geht no z’Bruch Reichersbeuern TÖL47.7668618, 11.6325725

°dös Gschäft is bruch ganga Blaibach KÖZ49.1660042, 12.811389

°dou gäits bal in Brich Maxhütte-Haidhof BUL49.1985682, 12.0935676

in d’ Brüch gäih „verloren gehen“ Braun Gr.Wb. 67 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat

Bruch stehen vor dem (wirtschaftlichen) Mißerfolg stehen °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt:
°mit dem sein Gschäft steht’s Bruch Ismaning M48.2242434, 11.6715263
2
Bruchstelle, Bruchfläche
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
dös Glas hat an Bruch Weiden WEN49.676727, 12.162220
va deen Bruuch sen deara Fraa iari Oaschbaggn àafgschlizd wuan Lodes Huuza güi 71 Lodes, Rudolf: Huuza güi des is schüi, Kallmünz 1989.

*1909 Auerbach ESB, †2006 Nieder-Modau/Hessen; Dr.med., Dienststellenleiter, Maler, Schriftsteller
Geraicht aber daz fewr uͤber den pruch 1365 Stadtr.Mchn (Dirr) 419,22f. Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
Bruch oder riß „scissus“ Schönsleder Prompt. I2v Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
3
durch Brechen, Trennen Entstandenes
3a
Zerbrochenes allg.
Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°da Bruch is weggschmissn worn Windischeschenbach NEW49.7997, 12.1589
„Erwachsene … die die gebrochenen Eier, die Brichln, für je 5 Pfennig aufkauften“ Fähnrich M’rteich 207 Fähnrich, Harald: Heimat Mitterteich, ein volkskundliches Lesebuch, Weiden 1986.

Mitterteich TIR
so helffent im sein nachtpawren, den der pruch ze frum [zugute] ist choͤmen 1365 Stadtr.Mchn (Dirr) 419,20f. Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
3b
Getreideschrot
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°d’Sau ham in dem Bruuch glei umanandagnuascht „herumgewühlt“ Siglfing ED48.317352, 11.896888
Bruhh „die in der Mühle enthülseten, gebrochenen Getreidekörner“ Schmeller I,341 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
„Als Futter bekamen sie Brei aus Bruuch und Magermilch“ Wölzmüller Lechrainer 74 Wölzmüller, Martin: Der Lechrainer und seine Sprache, Landsberg am Lech 1987.

*1956 Prittriching LL
3c
körnige Topfenmasse
Bruch „Hüttenkäse“ Berchtesgadener Heimatkal. 47 Berchtesgadener Heimatkalender (früher Bischofswiesen), Berchtesgaden 1986ff.
3d
abgebrochener Zweig, den sich der erfolgreiche Jäger an den Hut steckt, jägersprl.
Bruch Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
„Hut mit Bruch Ottengrün TIR49.9630272, 12.4231571, Fähnrich Brauchtum Opf. 370 Fähnrich, Harald: Lebendiges Brauchtum der Oberpfalz, Pressath 42007.
weil a’ Hirsch g’schossn worn is, wo an’ jeder Schütz an’ sellan Bruch auf’n Huat steckt Kobell Schnadahüpfln 40 Kobell, Franz v.: Schnadahüpfln und Gschichtln, München [1872].

*1803 München, †1882 ebd.; Dr.phil., Prof. für Mineralogie, Schriftsteller
In fester Fügung auch als Grabbeigabe der Jäger:
„tritt nun jeder Jäger ans offene Grab … legt in die Hutfalten den letzten Bruch, hält ihn über das offene Grab und gibt einen Bruch hinab“ Ottengrün TIR49.9630272, 12.4231571, Fähnrich Brauchtum Opf. 371 Fähnrich, Harald: Lebendiges Brauchtum der Oberpfalz, Pressath 42007.
3e
übertr. Minderwertiges, Wertloses
°Oberbayern mehrfach, °Oberpfalz mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°des Gschäft is Bruch Pörnbach PAF48.6160194, 11.4608309
dös Talmiringerl is ja doch bloß a Bruch Passau PA48.567378, 13.431710
auch minderwertig, wertlos
Adjektiv, 
Adverb 
auch
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°de bruchste Wirtschaft, wo’s gibt München M48.139686, 11.578889
°de ham bruch gspielt Regensburg R49.013904, 12.100040
4
Eingeweide-, Knochenbruch, Zahnwechsel
4a
Eingeweidebruch
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
si an Bruuch oprirn låssn Kochel TÖL47.6531098, 11.3631895
höb da fei koan Bruch! Reisbach DGF48.5686163, 12.6298894
°der hot an Bruch wie a Wassersok Ried FDB48.291062, 11.043123
A Brüchl is koan Kloanigkeit Müller Lieder 7 Gedichte, Aufsätze und Lieder im Geiste Marc. Sturms, ges. von D.C. Müller, Stuttgart 1834.

Müller, Carl Theodor, *1796 Berching BEI, †1873 Deggendorf; Amtsphysikus
Schwache Kinder ham sich … oft a so ogstrengt, daß a Brücherl kriagt ham Roider Jackl 219 Der Roider Jackl [hg. von Werner Roider], Rosenheim 1980.
Wenn … ein Mann einen Bruch hat, so gurte den Bruch hinein Schreger Haus-Apotheke 78 Schreger, Odilo: Kleine Haus-Apotheke, Augsburg 1744 (Nachdruck [Schwandorf] 1987).

*1697 Schwandorf, †1774 Ensdorf AM; Prior, Schriftsteller
Redensart(en):
dea hod an Leibschon und nein Brüch „ist ausgemustert worden“ Michelfeld ESB49.7047742, 11.5840308

Då zoia mar an Bruch „die Zahlung wird mir zu viel“ Mengkofen DGF48.7198958, 12.4406271

Ausruf der Verwunderung od. Verärgerung:
Bruch und Leibschaden Schlappinger Bilder 13f. Schlappinger, Hans: Bilder und Vergleiche im Munde des niederbayerischen Volkes, Ludwigshafen [1920].

*1882 Reisbach DGF, †1951 Straubing; Dr.phil., Studienprof., Heimatforscher
Als Heilmittel gegen Bruch soll man Ostereier samt der Schale essen (SR; Oberpfalz Wuttke Volksabergl. 73 Wuttke, Adolf: Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart, Leipzig 41925. ), ein Ei austrinken, bes. von einer schwarzen Henne (WEG), u. es dann „mit eigenem Urin gefüllt in den Rauchfang hängen“ Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123, vgl. Friedl Hausmittel 82 461 Haus- und Sympathiemittel, ges. von Paul Friedl, Rosenheim 1976.

*1902 Pronfelden GRA, †1989 Zwiesel REG; Redakteur, Schriftsteller
; man soll durch eine gespaltene Eiche kriechen, „wenn der Spalt wieder zusammenwächst, ist man geheilt“ Waldsassen TIR50.0053222, 12.3041123.— Weitere Heilmittel u. Sprüche vgl. Ernst Opf.Heilzauber 227, 233 Ernst, Wolfgang: Oberpfälzischer Heilzauber. Spruch und Ritus in der volkskundlichen Verbaltherapie der Sammlung Schönwerth im 19. Jahrhundert. Coburg 22011.

Hs. von Johann Scharnagl, *1865 Sauernlohe NEW, †1938 ebd.; Landwirt, Bauernheiler
.
4b
Knochenbruch
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Bruch Ingolstadt IN48.7630165, 11.4250395
yber den bruech gelegt Höfler Sindelsdf.Hausmittelb. 78 Höfler, Max: Ein Sindelsdorfer Hausmittelbuch für Tierkrankheiten, Harlem 1910.

Sindelsdorf WM, um 1800, *1848 Tölz, †1914 ebd.; Arzt
See das in alle brüch, wo es brochen ist Roßarznei (Deinhardt) 33 Ein „Ross Artzney Büech“ aus dem Jahre 1598, hg. von Uta Deinhardt, München 1968.
4c
Zahnwechsel, v.a. bei Rind od. Pferd
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°des Stuck Viech is grod an Bruch Autenzell SOB48.5137637, 11.2710622
°er hat der Kalbin aufn Bruch gschaut Schönbrunn LA48.549821, 12.184938
5
Steinbruch
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
ön Bru ge „als Steinhauer arbeiten“ Aicha PA48.671978, 13.289834
„weil meine Brüder alle in den Bruch gingen“ Schlag 60 Schlag. Ein Dorfleben in Bildern und Berichten, hg. von der Direktion für Ländliche Entwicklung, Landau a.d. Isar 1993.

Schlag REG
auch Bergwerk, bergmannssprl.
brūch „Berg- und Kohlenbruch“ Penzberg WM47.7518502, 11.3763014, HuV 16 (1938) 267 Heimat und Volkstum. Amtliches Nachrichtenblatt der Wörterbuchkommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, 1923-39.
6
Loch, Einsturz
6a
das im Kies von der Forelle während der Laichzeit gemachte Loch
Bruch … das im Kies von der Forelle während der Laichzeit gemachte Loch“ Landw.Bay. 788 Die Landwirthschaft in Bayern. Denkschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes des landwirthschaftlichen Vereines in Bayern, München 1860.
auch Laichzeit
die Ferchen (= Forellen) … wenn sie aufm Bruch … zu fahen verboten sein 2.H.17.Jh. Chron.Kiefersfdn 168 Chronik von Kiefersfelden, hg. von Hans Moser, Rosenheim 1959.

Kiefersfdn RO
6b
Einsturz im Bergwerk, bergmannssprl.
Bruch „Einsturz im Bergwerk“ Hohenpeißenberg SOG47.7941442, 11.0057418
7
Wasserrinne
daß ob- und unter der Rinnen viell Wasser, ja mehr als durch den Bruch laufe Waldkirchen WOS48.729644, 13.599765, 1782 Hartinger Ordnungen III,151 Hartinger, Walter: „... wie von alters herkommen ...“. Dorf-, Hofmarks-, Ehehaft- und andere Ordnungen in Ostbayern, Passau 1998.
8
Neubruch
Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Bruch Todtenweis AIC48.5161901, 10.9290678
Swas man auch fuͤrbas bawes uf gaertten, uf niw brugken oder uf alt hofstat macht 1342 Stadtr.Mchn (Dirr) 157,23f. Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
9
Jungholz, Buschwerk
da Bru „Jungholz“ Aicha PA48.671978, 13.289834
Bruuch „Unterholz“ Braun Gr.Wb. 67 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
10
Aufbruch, Eingeweide des Wildes
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
Bruch Staubing KEH48.884496, 11.808630
11
Falte, scharfer Knick
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°Bruch eibügln Kaltenbrunn NEW49.6547009, 11.9454139
Bruuch „Bügelfalte“ Braun Gr.Wb. 67 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

*1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
12
Nichteinhalten, Abbruch einer Verbindlichkeit
12a
Nichteinhalten einer Abmachung, Rechtsbruch
Niederbayern vereinzelt
da Bru „Wortbruch“ Aicha PA48.671978, 13.289834
pruͦche oder auflauff in der stat 1353 Rgbg.Urkb. II,36 Regensburger Urkundenbuch, Bd 1 [hg. von Josef Widemann], Bd 2 hg. von Franz Bastian und Josef Widemann, München 1912-56.
12b
Abbruch einer Beziehung, Verbindung
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
zwischn eam und uns hods an Bruch gem Haag WS48.161165, 12.162987
13
Mangel, Schaden, Übelstand
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Mittelfranken vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°do hots an Bruch, de ganga auf d’Gand Wildenroth FFB48.126925, 11.161826
°do is da Bruch drin Ruhstorf GRI48.440547, 13.334989
°dem sei Gschäft hat an Bruch kröigt Eslarn VOH49.5828502, 12.5214393
°dös is scha Bruch „ein Malheur“ Singer Arzbg.Wb. 43 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
ob in … an dem … hof chain pruͤch gescheh Rothenfels NM49.254790, 11.555151, 1314 Stadtr.Ambg III,2 Denkmäler des Amberger Stadtrechts, erster Band 1034-1450, bearb. von Johannes Laschinger, München 1994.
sol man/ alsbald ein bruch geschicht/ fleissig zusehen/ damit derselbig [Weg] … wider gebessert Landr.1616 751 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
Auch in festen Fügungen:
(Firma) Bruch und Kompanie u.ä. °Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt:
°bei dem is Bruch und Kompanie Rosenheim RO47.857172, 12.116561
°da is Bruch und Ungeheuer Wegscheid WEG48.600308, 13.784906
°dou is Bech und Bruch Cham CHA49.223747, 12.662091
14
Phase des Halbmondes, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
Wann er [Mond] halb auf oder ab genomen hette und sach wie ein horn, so hiessen si es im bruch Aventin I,368,4f. (Dt.Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
15
Bruchzahl
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Bruch „z.B. ein Drittel“ München M48.139686, 11.578889
prūx „Rechenformel“ nach Schweizer Dießner Wb. 156 Schweizer, Bruno: Diessner Wörterbuch, masch. 1946.

*1897 Dießen LL, †1958 ebd.; Dr.phil., Germanist, Volkskundler
das sind pruche, daz ist dein tailer Regensburg R49.013904, 12.100040, Mitte 15.Jh. Pract.Alg.Ratisb. 136 Die Practica des Algorismus Ratisbonensis. Ein Rechenbuch des Benediktinerklosters St. Emmeram aus der Mitte des 15. Jahrhunderts nach den Handschriften der Münchner Staatsbibliothek und der Stiftsbibliothek St. Florian, hg. und erl. von Kurt Vogel, München 1954.

Regensburg
Ahd. bruh, mhd. bruch stm., germ. Abl. zur Wz. von brechen1; Kluge-Seebold 154 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
brūx u.ä., auch brū Niederbayern (dazu ; RID), daneben bruχ.— Pl. briχ, auch brī (PA).
  • Schmeller I,341f. Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 60, 447 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ III,1124-1126 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1455f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,367f. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,656f. Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,407-410, 413 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,1228-1232 Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Mhd.Wb. I,1034-1036 Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
  • WMU 297f. Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Ahd.Wb. I,1429f. Althochdeutsches Wörterbuch, bearb. u. hg. von Elisabeth Karg-Gasterstädt, Theodor Frings u.a., Berlin 1968ff.
  • Berthold Fürther Wb. 30 Berthold, Eugen: Dei hulli alli ô. Ein amüsantes Wörterbuch der Fürther Mundart, Fürth 1975.

    *1897 Fürth, †1976 ebd.; Oberinspektor
  • Braun Gr.Wb. 65, 67 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Christl Aichacher Wb. 58 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

    *1922 Pfaffenberg MAL
  • Göttler Dachauerisch 19 Dachauerisch, ges. von Norbert Göttler, Dachau 2004.

    *1959 Dachau; Dr.phil., Bezirksheimatpfleger, Schriftsteller, Publizist
  • Lechner Rehling 167 Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.

    *1951 Kagering AIC, †1993 Aindling AIC; Dr.phil., Volkshochschuldirektor
  • Singer Arzbg.Wb. 43 Singer, Friedrich Wilhelm: Allgemeines und gebräuchliches … nützliches Arzberger Wörterböichl, Arzberg 1970f.

    *1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
  • Fragebögen:
  • S-20A7, 52L21b, 58K121, 65D3a, 77D60, 62, W-43/46f.
verfasst von: A.S.H.

brüchig

Wörterbuch:
Wortart: Adjektiv
Bedeutungen
1
brüchig, leicht brechend
°Oberbayern mehrfach, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
döi Stoi han brüchö Stadlern OVI49.5073704, 12.6145307
brüche’ nach Schwäbl altbayer Mda. 10 Schwäbl, Johann Nep[omuk]: Die altbayerische Mundart. Grammatik und Sprachproben, München 1903.

*1852 Eggenfelden, †1915 Regensburg; Studienrat
übertr. unbeständig, nicht von Dauer
brüchi „von einer Freundschaft“ Passau PA48.567378, 13.431710
2
an einem Eingeweidebruch leidend
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt
°a brichegs Fagg (Ferkel) Siglfing ED48.317352, 11.896888
Sich brüchig heben, schreyen Schmeller I,342 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
„Die brüchigen Kinder zog sie durch einen Holzspalt“ Schmidt Sagen Isarwinkel 85 Schmidt, Willibald: Sagen aus dem Isarwinkel, Bad Tölz 1936.

*1901 Moosbach VIT, †1974 Straubing; Oberstudiendirektor
hab sich … besichtigen lassen, sei Prichig, mießs sich schneiden lassen 1598 Stadtarch. Rosenhm , Abt. B/C Nr. 140, 241 Stadtarchiv Rosenheim
3
in schlechter körperlicher Verfassung
brüchig „gebrechlich“ Weiden WEN49.676727, 12.162220
pruchiges … Vieh Pöttmes AIC48.5829633, 11.0922017, 1514 Dt.Gaue 10 (1909) 45f. Deutsche Gaue, Zeitschrift für Gesellschaftswissenschaft und Landeskunde, 1899ff.
4
eines Rechts-, Treubruchs schuldig
nach dem sig war der künig prüchig an got, die gözen … êret er Aventin IV,248,16f. (Chron.) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
die belaidigte Manns- oder Weibsperson/ an dero ihr Ehegemächt also brüchig erfunden Landr.1616 706 Landrecht, Policey- Gerichts- Malefitz- und andere Ordnungen Der Fürstenthumben Obern und Nidern Bayrn, München 1616.
5
strittig
Ob In die vorgenantten zwen hoff … bruchig … wurde Bayerdilling ND48.655165, 10.954749, 1360 MB XVI,425 Monumenta Boica, 46 Bde, München 1763-1846, NF, Bd 47ff., 1902ff.
6
mit unfruchtbaren, trockenen Stellen
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°a brüchigarAcka Dingolfing DGF48.6300801, 12.4977434
„durch mehrere unfruchtbare Stellen unterbrochen … ə~ brüchi’s Land südliches Oberbayern, Schmeller I,342 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Ä.Spr. mit Mängeln behaftet
scholt auch derselb herr, dez muͤnzz pruͤchig funden wurd … chain munzz mer slahen 1395 Runtingerb. I,772 Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
Mhd. brüchic, Abl. von Bruch1; Kluge-Seebold 154 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
  • Schmeller I,342 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,1133f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
  • Schwäb.Wb. I,1457f. Schwäbisches Wörterbuch, bearb. von Hermann Fischer (Bd 6 von Wilhelm Pfleiderer), 6 Bde, Tübingen 1904-36.
  • Schw.Id. V,378-380 Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache, Frauenfeld 1881ff.
  • Suddt.Wb. II,657 Sudetendeutsches Wörterbuch, hg. von Heinz Engels, München 1988ff.
  • DWB II,412 Grimm, Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde, Leipzig 1854-1954 (Nachdr. München 1984).
  • Frühnhd.Wb. IV,1235f. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Ulrich Goebel und Oskar Reichmann, Berlin/New York 1989ff.
  • Mhd.Wb. 1037 Mittelhochdeutsches Wörterbuch, hg. von Kurt Gärtner u.a., Stuttgart 2006ff.
  • WMU 298 Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache auf der Grundlage der altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahr 1300, Berlin 1986ff.
  • Braun Gr.Wb. 65, 67 Braun, Hermann: Großes Wörterbuch der Mundarten des Sechsämter-, Stift- und Egerlandes, Marktredwitz 1981ff.

    *1909 Fleißen/Böhmen, †2005 Marktredwitz; Dr.phil., Oberstudienrat
  • Fragebögen:
  • S-6H1, 22E4, 37C7, 52L21c
verfasst von: A.S.H.

brunften, -fen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 585
Wortart: Verb
Bedeutung
brunften, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
Um Egydi fanget der Hirsch an zu brunffen, oder zu brunften Schreger Speiß-Meister 82 Schreger, Odilo: Speiß-Meister Oder Nutzlicher Unterricht Von Essen und Trincken, Augsburg 1766. (Neudruck Kallmünz 2007.)

*1697 Schwandorf, †1774 Ensdorf AM; Prior, Schriftsteller
  • WBÖ III,1169 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: E.F.

Bund

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 751–753
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
in best. Menge Zusammengebundenes
auch Neutrum 
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
a Bund Hei Ottendichl M48.1289701, 11.7399127
Gebn S’ ma … an Bund vo dene Wäscheklammern Altb.Heimatp. 59 (2007) Nr.15,25 Altbayerische Heimatpost. Wochenzeitung für die bayerische Familie, 1948ff.
6 Bind Spän Grafenau GRA48.8576397, 13.3938284, 1842 Eisch Klingenbrunn-O’kreuzbg 115 Eisch, Alfons: Klingenbrunn-Oberkreuzberg. Eine sozialgeschichtliche Betrachtung am Beispiel der Glasmacherfamilie Eisch von 1760 bis 1850, Frauenau 2002.

Klingenbrunn, Oberkreuzberg GRA
Swelich wepf [Garn] hat sehtzehen pfunt oder mer, den sol man wuͤrchen in siben punt um 1300 Stadtr.Mchn (Dirr) 227,10f. Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
Schindlnögl … seindt in ainem ieden Punth 500 gewest, und hat der Punth alhie 2 1/2 Pfund gewogen 1693 Poschinger Glashüttengut Frauenau 17 Wagner, Hermann: Die Aufschreibungen des Franz Poschinger (1637-1701) vom Glashüttengut Frauenau, Sauerlach 1985.

*1637 Frauenau REG, †1701 ebd.; Glasmeister
auch best. Zählmaß für Tafelglas
„eine Kiste Glas … wo 90 Stück eine Kiste und 3 Stück einen Bund machen“ Freising FS48.402335, 11.741887, 1828 Frigisinga 4 (1927) 553 Frigisinga (Beil. z. Freisinger Tagblatt), 1924-35, 1949-69.
2
an der Getreidegarbe
2a
Stelle, an der die Garbe zusammengebunden wird
Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt
Goam bon Bund nema Mengkofen DGF48.7198958, 12.4406271
2b
Knoten des Garbenbandes
°Oberbayern vereinzelt, Niederbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt, Schwaben vereinzelt
Bund „das Garbenband wird zusammengedreht und eingesteckt“ Pförring IN48.808488, 11.687343
3
Teil der Kleidung
3a
Bund an Hose od. Rock
°Oberbayern vereinzelt
°da Bund is ma z streng Großholzhausen RO47.765473, 12.078806
Bound Christl Aichacher Wb. 84 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL
3b
Bündchen
Bund „Abschluß am Hemd oder Kleid“ Passau PA48.567378, 13.431710
„die Manschette am Hemdsärmel ist das Bindla Maas Nürnbg.Wb. 83 Maas, Herbert: Wou die Hasen Hoosn und die Hosen Huusn haaßn. Ein Nürnberger Wörterbuch, Nürnberg 51987.

*1928 Nürnberg, †2014 ebd.; Studiendirektor
3c
turbanartige Kopfbedeckung
ein hanttuch was ir pundt Hayden Salomon u. Markolf 301,80 Hayden, Gregor: Salomon und Markolf, in: Narrenbuch, hg. von Felix Bobertag, Stuttgart 1885, 293-361.

Oberpfalz, 2.H.15.Jh.
4
Binde
4a
Wundverband, Wickel, ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.
hätte sie … seine Geschwer … in Bündlein einwicklen sollen Bayer.Barockpr. 21 (Georg Stengel) Bayerische Barockprediger, hg. von Georg Lohmeier, München 1961.
4b
Augenbinde
Bund um d’Augn habm München M48.139686, 11.578889
5
Lederfleck od. -riemen, mit dem der Drischel am Stiel befestigt ist
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, °Oberfranken vielfach, °Mittelfranken vielfach, °Schwaben vielfach
°der Bund „Lederkappe über dem Flegel, mit Schweinslederriemen festgemacht“ Westerndorf DAH48.3370662, 11.5298772
°daßd fei den Bund net abdrahst Schaufling DEG48.8435166, 13.067837
auch eingekerbte Stelle am Drischel zur Befestigung
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°Bund Amberg AM49.445718, 11.852457
6
Fessel, Band
Abraham von Kycing mit dem punt … aufzogen, pekent nichtz 1476 Urk.Juden Rgbg 80 Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Juden in Regensburg. 1453-1738, bearb. von Raphael Straus, München 1960.
7
Saite eines Musikinstruments
tetrachordon ‘das vier saitten, pund’ … hat Aventin I,592,29f. (Musicae rudimenta) Johann Turmair’s genannt Aventinus sämmtliche Werke, 6 Bde, München 1881-1908.

*1477 Abensberg KEH, †1534 Regensburg; Prinzenerzieher, Geschichtsschreiber
8
Kuchen aus Hefeteig
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Hebfenzobf, Kranz, Bund, Datschi, Goglhobf „je nach der Form“ Wasserburg WS48.0615171, 12.220026
9
Dachstuhl, Balkengerippe, Teil davon
9a
hölzernes Tragwerk eines Dachs od. Gebäudes
°Oberbayern mehrfach, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°do hama an Bund aufgsetzt Inzell TS47.7633488, 12.7492369
9b
Gebinde, tragendes Bauelement eines Dachs od. Gebäudes
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
„eine große Scheune hat 4 bis 6 Bund Wettstetten IN48.823139, 11.414169
būnd „Bundfeld, eine Anzahl von Balkengebinden im Dachstuhl“ Lechner Rehling 169 Lechner, Joseph: Bäuerliches Leben und Arbeiten in Rehling und im nordwestlichen Aichacher Land um die Jahrhundertwende, Frankfurt/Bern 1983.

*1951 Kagering AIC, †1993 Aindling AIC; Dr.phil., Volkshochschuldirektor
Phras.:
stehender / liegender Bund Gebinde mit senkrechten / schrägstehenden Stützbalken °Oberbayern vereinzelt, °Schwaben vereinzelt:
°stehender, liegender Bund Perach WS48.0393351, 12.0887634
9c
hölzerner Kniestock
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt
°Bund „um bei eingeschossigen Häusern den Dachstuhl höher ansetzen zu können“ Brunnen SOB48.6293223, 11.3097034
Auch in Phras.:
°unterer Bund Gäuboden48.852373, 12.612098
9d
Stockwerk des Stadels
°1. Bund, 2. Bund „Stockwerke eines Stadels“ Fürstenstein PA48.7190844, 13.3309687
9e
Balkenverbindung allg.
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Schwaben vereinzelt
°„wenn Balken gestückelt werden müssen, wird ein Bund gemacht“ Passau PA48.567378, 13.431710
°Bund „Verzapfung oben am First“ Haselbach BUL49.3423071, 12.0306755
Larentz Zimerman hat … die Pund gefaltzen 1451 Frsg.Dom-Custos-Rechnungen I,65 Die Freisinger Dom-Custos-Rechnungen von 1447-1500, hg. von Hans Ramisch, bearb. von Alois Heß. Bd I: Text, München 1998.
9f
Querbalken, Kehlbalken
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Oberfranken vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°Bund „Querbalken, auf denen die Sparren aufsitzen“ Kottingwörth BEI49.0191274, 11.5209369
9g
Strebe od. schrägstehende Säule
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
°Bund Kastl NM49.366922, 11.683545
9h
Firstbalken
°Bund „obere Verbindung der einzelnen Stühle“ Essenbach LA48.6129604, 12.217017
9i
Pfette
°Bund „Mauerpfette“ Schönbichl FS48.4305387, 11.6381856
„parallel zum First … bint Schiltberg AIC48.4633618, 11.2502766, nach SBS VIII,68 Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben, hg. von Werner König, 14 Bde, Heidelberg 1996-2009.
9j
Seite des Balkens, von der das Maß genommen wird
°da Bund „Seite des Balkens, mit Zimmererbeil bearbeitet, von der das Maß genommen wird“ Oberviechtach OVI49.4602721, 12.4189759
10
Abbund, ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Phras.
er … versteht … Bund, und Zaichnung, Maaß, und Riß, Halb so gut, als ich Bucher Charfreytagsprocession 150 [Bucher, Leonhard Anton Joseph v.:] Entwurf einer ländlichen Charfreytagsprocession sammt einem gar lustigen und geistlichen Vorspiel zur Passionsaction, hg. von einem Ordenspater, [München] 1782.

*1746 München, †1817 ebd.; Jesuit, Pfarrer, Gymnasialrektor
Phras.:
°wi i no afn Bund gorbat hob „im Zimmererhandwerk“ Oberviechtach OVI49.4602721, 12.4189759
11
Verbund von Mauerziegeln
Niederbayern vereinzelt
afn Bund mauan Aicha PA48.671978, 13.289834
Bound „Zusammengebundenes (Mörtel)“ Christl Aichacher Wb. 84 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL
12
Vereinigung, Zusammenschluß, Bündnis
Niederbayern vereinzelt, °Mittelfranken vereinzelt
gell, du mägst gean in Bund (Jungfrauenbund) eitren – oba [oder] in Ehbund? Tittling PA48.7278412, 13.3806245
Bound „Ehebund, Staatenbund usw.“ Christl Aichacher Wb. 84 Christl, Karl: Aichacher Mundartlexikon, Aichach 1988.

*1922 Pfaffenberg MAL
swelhes bundes od swelhes gelubes [Gelübdes]/ min herr bischof Gotfrid mit mir ennain wirdet [übereinkommt] Passau PA48.567378, 13.431710, 1283 Corp.Urk. II,7,27f. Corpus der Altdeutschen Originalurkunden bis zum Jahre 1300, begr. von Friedrich Wilhelm, 6 Bde, Lahr 1932-86.
herzog Cristof und Bolfgang schlugen sich auch zu dem swäbischen pund Arnpeck Chron. 703,37f. Arnpeck, Veit: Sämtliche Chroniken, hg. von Georg Leidinger, München 1915 (Neudr. Aalen 1969).

*vor 1440 Freising, †1495 Landshut; Geistlicher in Amberg
Phras.:
Bund fürs Leben Ehe Oberbayern vereinzelt, Oberpfalz vereinzelt:
a Bund fuas Lem Beilngries BEI49.035279, 11.4733811

Schnaderhüpfel:
Unsern Herr Pfarrer bin i a nimmer guat, weil er alle schön Dirndln in Bund [der Ehe] eini tuat Lassleben Schnadahüpfel 21 Laßleben, J[ohann] B[aptist]: Bayerische Schnadahüpfel, Kallmünz 2. Auflage 1939.
auch Bundesrepublik Deutschland
Wenn mi da Bund zum Barras holt MM 16./17.3.2013, 16 Münchner Merkur, 1948ff.
13
Verbindlichkeit, Verpflichtung
mit allen den puͤnden, alz ein man auf sein aygen guͦt sol tuͦn 1357 Urk.Heiliggeistsp.Mchn 133 Die Urkunden des Heiliggeistspitals in München. 1250-1500, bearb. von Hubert Vogel, München 1960.
14
Augenblick, Moment
Phras.:
alle Bünde alle Augenblicke , s. alle Pün(k)te ( Punkt )
Mhd. bunt stm., Abl. zur Wz. von binden; Kluge-Seebold 162 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
  • Schmeller I,249 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,1382-1384 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: A.S.H.

Burde, -ü-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 782–784
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum, 
vereinz. Maskulinum, 
Neutrum 
Bedeutungen
1
Traglast, best. Menge, Bündel
°Oberbayern vielfach, °Niederbayern vielfach, °Oberpfalz vielfach, Oberfranken vielfach, Mittelfranken vielfach
°hoi ma a Buid Wid eina Kammer TS47.9239196, 12.6515191
„fürs Strohdach: Strohbund = Schab, 6 Schab = 1 Bürd Puchhausen DGF48.7523176, 12.4917378
göih um a Birl Gros Kirchenbuch BUL49.2706315, 12.0129451
„beim Grasen … hat eine jede a Kirm … mit ara Bird … hochaufgerichtet gehabt“ Pirkensee BUL49.162790, 12.077838, Böck Sitzweil 117 Sitzweil. Oberpfälzer Sagen aus dem Volksmund, ges. und hg. von Emmi Böck, Regensburg 1987.

*1932 Zweibrücken/Pfalz, †2002 Ingolstadt; Volkskundlerin
umb 1 puͤrd miess [Mist] 1404 Runtingerb. II,423 Bastian, Franz: Das Runtingerbuch 1383-1407 und verwandtes Material zum Regensburger-Südostdeutschen Handel und Münzwesen, 3 Bde, Regensburg 1935-44.
bis auf den 1. Dez. seindt auf den Rosspoden 30 Pierth Spän khomen 1690 Poschinger Glashüttengut Frauenau 63 Wagner, Hermann: Die Aufschreibungen des Franz Poschinger (1637-1701) vom Glashüttengut Frauenau, Sauerlach 1985.

*1637 Frauenau REG, †1701 ebd.; Glasmeister
Phras.:
°des is oa Biad Hodan „alle sind von der gleichen Art Gesindel“ ROL

„Gleichheit … Gleiche Bürd bricht den gemeinen Rücken nicht Baier.Sprw. I,196 [Mayer, Thomas]: Baiersche Sprichwörter mit Erklärung ihrer Gegenstände zum Unterricht und Vergnügen, 2 Bde, München 1812.

*1757 Freising, †1827 ebd.; Pfarrer
auch Last, Gewicht
Daß die schwäriste Burden von dem Wasser gar leicht getragen werden Hueber Granat-apfel 164 Hueber, Fortunat: Zeitiger Granat-apfel, München 1671. Mirakelbuch des bayrisch-böhmischen Wallfahrtsortes Neukirchen bei Heilig Blut. Photomechanischer Nachdruck, mit Nachwort und Registern, hg. von Guillaume van Gemert, Amsterdam/Maarssen 1983.

*1639 (?) Neustadt KEH, †1706 München; Ordensgeistlicher, Lektor der Theologie. Neukirchen KÖZ
2
Bremse an Schlitten od. Wagen
2a
Baumstamm, Bündel aus Prügeln od. Ästen, hinten angehängt
°Oberbayern vereinzelt, °Niederbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
Bur Mittenwald GAP47.4429543, 11.2655684
Bur (Burd ) „die … auf den Bergwegen an den Schlitten angehängten Hölzer“ MM 5.3.1955, 3 Münchner Merkur, 1948ff.
2b
Bremsvorrichtung
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°Burd „an der Laufsohle des Pferdeschlittens angebrachte Bremskloben“ Fronau ROD49.2678745, 12.4356655
3
Schlüsselbund, -ring
°Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt
°„den wertvollsten Schlüssel trug die Bäuerin im Burd Schnaittenbach AM49.542650, 11.997632
ə~ Burd Schlüssel Schmeller I,273 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
der eben mit einer Burd-Schlüssel in der Hand auß der Sacristey daher kam Moser-Rath Predigtmärlein 208 Predigtmärlein der Barockzeit, hg. von Elfriede Moser-Rath, Berlin 1964.
4
Tragvorrichtung
4a
(mit einer Last gefülltes) Tragetuch od. -netz
Oberbayern vereinzelt, °Oberpfalz vereinzelt, Mittelfranken vereinzelt
°a Büil „ein Grastuch voll Gras“ Dietkirchen NM49.2917801, 11.58445
Bur „Vierecktuch mit Heu gefüllt, tragefertig“ Wb.Krün 8 Sou red‘ ma bei ins! Boarisches Wörterbiachla aus dem Krüner Sprachgebrauch, vom Gebirgstrachtenverein d‘ Soiernbergler, Krün 2006.

Krün GAP
4b
Rückentragkorb
°Birtn „für Gras“ Rain SR48.905427, 12.466823
α biα grǭs „ein Korb voll Gras“ nach Weber Eichstätt 61 Weber, H[einrich]: Wörtersammlung von Eichstätt und Umgebung, in: ZHM 3 (1902) 59-84, 5 (1904) 134-140, 145-185.

*1867 Kaiserslautern, †1951 Rosenheim; Dr.phil., Oberstudiendirektor
5
übertr., ä.Spr.
5a
Beschwernis
Peleyus’ hertz besessen was drumb mit neydes purd Füetrer Trojanerkrieg 42,76 Füetrer, Ulrich: Der Trojanerkrieg, hg. von Edward G. Fichtner, München 1968.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
das Gesatz der Christlichen Lieb … daß einer dem anderen sein Burd soll tragen helffen Selhamer Tuba Rustica II,356 Selhamer, Christoph: Tuba Rustica. Das ist: Neue Gei-Predigen, 2 Bde, Augsburg 1701.

*um 1640 Burghausen AÖ, †1708 Salzburg; Dr.theol., Geistlicher
5b
Auflage, Verpflichtung
Ein eigenes, ganz von aller Bürde freies … Stück Wald Amberg AM49.445718, 11.852457, 1804 Wdmünchn.Heimatbote 24 (1991) 55 Waldmünchner Heimatbote, 1981ff.
auf gemeiner Judischait alhie die jerlich steur, wacht und ander dergleichen burde 1507 Urk.Juden Rgbg 265 Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte der Juden in Regensburg. 1453-1738, bearb. von Raphael Straus, München 1960.
6
Leibesfrucht, Gebärmutter
6a
Leibesfrucht
mac ain wîp zwuo burde insamt tragen? Kaiserchr. 147,3588 Kaiserchronik eines Regensburger Geistlichen, hg. von Edward Schröder, Berlin 1964.

Regensburg. (?), 12.Jh.
Er hilft den swangern frawen … daz in di purt icht ab ge Konrad vM BdN 481,21f. Konrad von Megenberg: Das Buch der Natur, hg. von Franz Pfeiffer, Stuttgart 1861 (Nachdr. Hildesheim 1962).

*1309 Mäbenberg SC (?), †1374 Regensburg; Theologe, Naturwissenschaftler
6b
Gebärmutter
„bey Kühen … Die Burd ausdrucken Schmeller I,273 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

*1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
Ahd. burdin, burdî stf., mhd. bürde, -ene st/swf., germ. Abl. zur Wz. von bären3; Kluge-Seebold 163 Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
(r)d,-uα- Oberbayern, Niederbayern (dazu AM, PAR, RID, TIR; HIP, WUG), buid (BGD, LF, TS, WS), bαd (SC), buαxd (, ED, LF, , TS; GRI, PA), buixd südöstliches Oberbayern, (r)šd (, TS; VIB), bur, auch -ū-, -uα(-) Oberbayern, Niederbayern, bui (LF), mit Uml. (r)d, -iα- Niederbayern, Oberpfalz (dazu AIB, FFB, LF, M, WOR; EIH, N; BT), biαxd (, LF, , TS; GRI), biršd u.ä. (TS), bīr, biα, auch Oberpfalz, Mittelfranken (dazu ED, IN, WS; DEG; BT, REH), mit Endg der swf. buα(r)n u.ä. (ED, M, WS), buαxtn (, LF), birtn (KEH, SR, WEG), -e- (BT), birštn (RO), biαn u.ä. (TS; PA, SR; HIP), buin (LF).— Dim. buαl u.ä. (EBE; LA, LAN), biα(d)l u.ä. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz (dazu FDB), biurl (BGD), bixdl (LF).
  • Hässlein Nürnbg.Id. 54 Häßlein, Johann Heinrich: Versuch eines „Nürnbergischen Idiotikons“, hg. von Gabi Oswald-Müller, Grafenau 1993.

    *1737 Nürnberg, †1796 ebd.; Amtsschreiber, Syndikus
  • Schmeller I,273 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • WBÖ III,1427-1432 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: E.F.

Burger, -ü-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 789
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Bedeutungen
1
Bewohner einer Burg
Dy purger sich all vaste dortt werten von den zynnen Füetrer Poytislier 26,84 Füetrer, Ulrich: Poytislier aus dem ‘Buch der Abenteuer’ von Ulrich Füetrer, hg. von Friederike Weber, Tübingen 1960.

*vor 1450 Landshut, †um 1495 München; Maler, Geschichtsschreiber, Hofdichter
2
Stadtbürger mit Bürgerrecht, ä.Spr.
Vͦlreichen dem Tanner von Muldorf vnd purigær da selben Trostberg TS48.0279493, 12.558228, 1300 Urk.Raitenhaslach 405 Die Urkunden des Klosters Raitenhaslach. 1034-1350, bearb. von Edgar Krausen, 2 Bde, München 1959f.

Raitenhaslach AÖ
ihre Güter den Gottshäusern, Burgern oder Bauern zu verkaufen München M48.139686, 11.578889, 1499 BLH IX,412 Baierische Landtags-Handlungen in den Jahren 1429 bis 1513, 18 Bde, München 1803-05.
der solle ein gebohrener, oder aber einkauffter Burger … sein 1751 Satzgn Landsbg 37 Satzungen hervorragender Handwerkervereinigungen in Landsberg am Lech aus der Zeit vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart, hg. von J[ohann] B[aptist] Krallinger, München 1880.
3
Ratsherr
si sull der richter ansprechen [verklagen] oder di purger Frsg.Rechtsb. 42-44 Freisinger Rechtsbuch, bearb. von Hans-Kurt Claußen, Weimar 1941.

1328
4
Bewohner eines Ortes
’s ist koa Schand, du bleibst als Burger grad so geachtet Amery Dortmals 19 Dortmals. Ein Leben in Bayern vor hundert Jahren, hg. von Carl Amery, München 1975.

Pseudonym für Mayer, Christian Anton, *1922 München, †2005 ebd.; Schriftsteller
auch abwertend alteingesessener Einwohner mit Besitz
biαgα „i[m] a[llgemeinen] Pl., abwertende Bez. für die alteingesessenen Bewohner des Orts mit Besitz“ nach Denz Windisch-Eschenbach 118 Denz, Josef: Die Mundart von Windisch-Eschenbach. Ein Beitrag zum Lautstand und zum Wortschatz des heutigen Nordbairischen, Frankfurt/Bern/Las Vegas 1977.

*1942 Windischeschenbach NEW; Dr.phil., Wörterbuchredaktor
5
Staatsbürger
a Burger, der Steuern und Abgab’n … redli zahlt Müller Lieder 235 Gedichte, Aufsätze und Lieder im Geiste Marc. Sturms, ges. von D.C. Müller, Stuttgart 1834.

Müller, Carl Theodor, *1796 Berching BEI, †1873 Deggendorf; Amtsphysikus
6
Angehöriger des Bürgerstandes
Kaiser, Burger, Handelsmann kann nur durch den Pauern bstahn Dingler bair.Herz 148 Dingler, Max: Das bairisch Herz. Gesänge in der Mundart, Erfurt 1940.

*1883 Landshut, †1961 München; Dr.phil., Direktor der Wissenschaftlichen Staatssammlungen
Phras.:
Wenn die Bauern am Felde sind, ist kein Bürger daheim … Der Bürger [kleiner Oberpfälzer Märkte u. Städte] ist zu zwei Dritttheilen Bauer“ Oberpfalz, Bavaria II,172f. Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern, bearb. von einem Kreise bayerischer Gelehrter, 4 Bde, München 1860-67.
Ahd. burgâri, mhd. burgære stm., wohl germ. Komp. mit Bestimmungsw. Burg; Kluge-Seebold 163f. Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Berlin/New York 221989 (bearb. von Elmar Seebold). .
  • Schmeller I,277 Schmeller, Johann Andreas: Bayerisches Wörterbuch, bearb. von G. Karl Frommann, 2 Bde, München 21872-77 (Neudr. Aalen 1961, München 1985).

    *1785 Tirschenreuth, †1852 München; Prof. für dt. Sprache, Kustos der Bayerischen Staatsbibliothek
  • Westenrieder Gloss. 63-68 Westenrieder, Lorenz v.: Glossarium Germanico-Latinum vocum obsoletarum primi et medii aevi, inprimis Bavaricarum, München 1816.

    *1748 München, †1829 ebd.; Geistlicher, Schriftsteller, Historiker, Pädagoge
  • WBÖ III,1440f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: E.F.

Burgerin

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 790
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutung
Stadtbürgerin mit Bürgerrecht, ä.Spr.
dehainem irem buͦrger noch buͦrgerin dehainen schaden … tuͦn 1319 Stadtr.Mchn (Dirr) 97,21-23 Denkmäler des Münchner Stadtrechts, 1.Bd (2 Tle) 1158-1403, bearb. und eingeleitet von Pius Dirr, München 1934-36.
Burgerin Schönsleder Prompt. I5v Schönsleder, Wolfgang: Promptuarium Germanico-Latinum, Augsburg 1618.

*1570 München, †1651 Hall/Tirol; Jesuit, Gymnasialprof.
Mhd. burgærinne stf., Abl. von Burger; WBÖ III,1442 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • WBÖ III,1442 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: E.F.

Burgerschaft, -ü-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 792
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Bedeutungen
1
Gesamtheit der Bürger einer Stadt od. eines Marktes, ä.Spr.
wenn eine Visitation sollte vorgehen, wurde bey vielen unßerer Burgerschafft kein Pfennig … in ihren Häußern gefunden werden Thiersheim WUN50.0769705, 12.1264857, 1675 Singer Armut im Sechsämterld 20 Singer, Friedrich Wilhelm: Alte Armut im Sechsämterland. Sozialgeschichtliche Dokumente aus dem Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Arzberg 1997.

*1918 Schacht WUN, †2003 Weiden; Arzt, Heimatforscher
2
Bürgerrecht, ä.Spr.
sie haben dann ihr Burgerschafft zuuor auffgesagt Hund Stammenb. II,239 Hund[t], Wigulaeus [v.]: Bayrisch Stammen Buch, 2 Bde, Ingolstadt 1585f.

*1514 Kaltenberg LL, †1588 München; Jurist, Historiker
Mhd. burgerschaft, Abl. von Burger; WBÖ III,1443 Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff. .
  • WBÖ III,1443f. Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, hg. im Auftrag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien/Graz/Köln 1970ff.
verfasst von: E.F.

Bürgschaft

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 793
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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dächtig

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 952
Wortart: Adjektiv

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Dächtnis

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 954
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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danks

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1178
Wortart: Adverb
Pragmatik: 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.

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dann

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1180f.
Wortart: Adverb

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dauern2

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1363
Wortart: Verb

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Dauung, -däuung

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1405
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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deihen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1485f.
Wortart: Verb

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der1, die, das

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1581f.

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derben

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1582f.
Wortart: Verb

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-derber

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1586
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Pragmatik: 
nur im Komp., ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Mehrfachkomp.

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deuten

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1634f.
Wortart: Verb

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deutschen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1643f.
Wortart: Verb
Pragmatik: 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.

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Dicht

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1655
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Pragmatik: 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.

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dichten2

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1656
Wortart: Verb

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dicken

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1665
Wortart: Verb
Pragmatik: 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.

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dienen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1687–1689
Wortart: Verb

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-ding(e)

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum, 
Maskulinum, 
Femininum 
Pragmatik: 
(ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.), nur in

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dingen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1731–1733
Wortart: Verb

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dings, -dingst

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1745
Wortart: Adverb
Pragmatik: 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.

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Dock, -docken

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1810
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Pragmatik: 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.

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dreheln, drä(n)deln

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 275
Wortart: Verb

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drehen, drä(n)en

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 277-283
Wortart: Verb

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Drehler(er), Drä(n)dler, Draller

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 320-322
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Dreier

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 383f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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einbeizen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 210f.
Wortart: Verb

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Einbildung

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 815
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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Einbindung

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 872
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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Empörung

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1701
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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Erbauer

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1401
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Erzberg

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 277
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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feiertäglich

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1097
Wortart: Adjektiv

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Frau(en)tag

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1013f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Pragmatik: 
in ä.Spr. auch als Fügung mit vorangestelltem Gen. unser Frauen Tag u.ä.

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gebären

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1156f.
Wortart: Verb
Pragmatik: 
ugs.

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Gebieter

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 796
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Gebot

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1749f.
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum

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Gebühr

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 708
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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gedenken

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1548f.
Wortart: Verb

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Gepräg

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 31
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum

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Goldblume

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1394
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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Haberfeldtreibung

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 377
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.

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Herberge

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 282–284
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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Herrenbett

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 386
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum

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Herrleichnam(s)tag

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1047
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Pragmatik: 
in ä.Spr. auch als Fügung mit vorangestelltem Gen. unsers Herren Leichnam Tag u.ä.

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Hirtenpfeife

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 517
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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Johannesbad

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 870
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum

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Kalvarienberg

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 278
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Kastenbauer

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1392
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Kindlein(s)tag

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1030
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Pragmatik: 
in ä.Spr. auch als Fügung mit vorangestelltem Gen. der Kindlein Tag

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Knasterbart

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1204
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Kreuz(lein)tag

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1042
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Pragmatik: 
in ä.Spr. auch als Fügung mit vorangestelltem Gen. des heiligen Kreuzes Tag

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Kreuzbogen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1588
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Lohbad

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 870
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum

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Mannsperson

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 304f.
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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Marktburger

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 790
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Mitburger

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 790
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Mitburgerin

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 791
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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Palm, Palme

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 977–981
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum, 
Femininum 

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Palmárum

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv

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Panier

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1035
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum

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pappetzen, -päpsen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1107
Wortart: Verb

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pardonieren

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1148
Wortart: Verb

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Park

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1169
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Partei

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1212f.
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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Pascha1, Pasche

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1237f.
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum

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Pascha2, Passa, Watscha

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1238

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Paß2

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1252
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Pauke1

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1415f.
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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pausen2

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1527
Wortart: Verb

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Peil

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 114f.
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum

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Pein

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 140f.
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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Peinigung

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 156f.
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Pragmatik: 
ä.Spr.

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persönlich

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 305
Wortart: Adjektiv
Pragmatik: 
ä.Spr.

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Pest

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 332f.
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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Peter, Petrus

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 356–360

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pfänden, -a-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 465f.
Wortart: Verb

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pfarren, -ä-, -nen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 485
Wortart: Verb

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Pferd, Pfa

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 561f.
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum

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pflastern, -ä-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 611f.
Wortart: Verb

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Pflegerin

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 629
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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pfleglich

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 630
Wortart: Adjektiv

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pflichtig

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 633
Wortart: Adjektiv

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Pfründe, -md-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 689–691
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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Pfunder, -pfü-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 705
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Pikett

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 800f.
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum

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pikieren

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 801
Wortart: Verb

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Pirol, Piro

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 915
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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polterisch, -ö-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1644
Wortart: Adjektiv

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Pomeranze, -antsche, Pomaderanzi

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1656
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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Porto

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1700
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum, 
Maskulinum 

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Positiv

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1722
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum

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Postbote

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1753f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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prächtig, -e-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 19
Wortart: Adjektiv

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Prädikant

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 29f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Praktik, Prattig, Praktika

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 34f.
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum, 
Maskulinum 

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Präng

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 66
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum
Pragmatik: 
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Preis1

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 213f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Preußen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 331
Wortart: Substantiv
Genus: Neutrum

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Prisíl, Prisilig

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 403f.
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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Puffer(er)

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 696f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Punkt, -nt, -nk(ten), -nktum

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 775f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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putzen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 886–888
Wortart: Verb

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Schmalzbauer

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1398
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Schmalztrager

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 121
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Schneeball(en)

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 969f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Kompositum zu: Ball(en)

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Schotenpfeffer

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 504
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Schuld(en)brief

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 356f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Schwegelpfeifer, Schwebel-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 531
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Kompositum zu: Pfeifer(er)

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Schwein(s)bär, Schweine-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1127
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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sobald

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 924
Wortart: Adjektiv

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Spielplatz

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1160f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Städtetag

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1082
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Tag

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 975–982
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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täglich, -a-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1097
Wortart: Adjektiv

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tags, -tägs, -tagens, tages

Wörterbuch:
Wortart: Adverb

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Taschenpfeffer

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 503
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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tauben, -äu-, -täubnen

Wörterbuch:
Wortart: Verb

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Täubling

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1349f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Teidigung

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1470
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
Pragmatik: 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.

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teidingen, teidigen

Wörterbuch:
Wortart: Verb
Pragmatik: 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.

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Teidinger, Teidiger

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1469
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Pragmatik: 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.

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teilen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1502f.
Wortart: Verb

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teilhaft

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1511
Wortart: Adjektiv

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teilhaftig, -häftig

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1511
Wortart: Adjektiv

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teilig

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1511f.
Wortart: Adjektiv
Pragmatik: 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.

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-tester, -tesper, Teste

Wörterbuch:
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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tiefen, -eu-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1680
Wortart: Verb

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toll

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1837
Wortart: Adjektiv

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Tolpatsch, -patz

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1840f.
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Totenbein

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 126
Numerus: meist Plural

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tragen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 81-86
Wortart: Verb

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Tragung

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 133
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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Tratz, -ä-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 194
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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trätzig, -icht, -a-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 199
Wortart: Adjektiv

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Trauen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 204
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum, 
Neutrum 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.

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trauen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 204f.
Wortart: Verb

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Trauf(e), -pf-, Träuf(e)

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 208-210
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum, 
Maskulinum, 
Neutrum 

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traufen, -äu-, -pf-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 212f.
Wortart: Verb

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traulich, -träulich

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 215
Wortart: Adjektiv
 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.

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treffen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 263-266
Wortart: Verb

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Treibung

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 377
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.

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Übeltäter

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1283
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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unbarticht

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1225
Wortart: Adjektiv

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Unschuldig(e)-Kindertag, -Kindlein(s)-

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1030
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Pragmatik: 
in ä.Spr. auch als Fügung mit vorangestelltem Gen. der unschuldigen Kindlein Tag

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untertänig

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1168f.
Wortart: Adjektiv

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urplötzlich

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1361
Wortart: Adjektiv

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Urteiler, Urt(e)ler

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 1510
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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verbauen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1370f.
Wortart: Verb

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verbeinen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 146f.
Wortform: meist Partizip Präteritum

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verbergen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 288
Wortart: Verb

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verpeilen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 117
Wortart: Verb

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vertraulich, verträulich

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 215
Wortart: Adjektiv
 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.

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Wachsbossierer

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 1738
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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Wagenburg

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 787
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum

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Widertreibung

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 378
Wortart: Substantiv
Genus: Femininum
 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur im Komp.

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wurmbeißig2

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 193
Wortart: Adjektiv

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Zahnbrecher

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 3, Spalte 193
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum
Kompositum zu: Brecher(er)

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Zehentbauer

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1400
Wortart: Substantiv
Genus: Maskulinum

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zerbersten

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 2, Spalte 307
Wortart: Verb

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zusammenpatschen

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 1, Spalte 1301
Wortart: Verb

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zutraulich

Wörterbuch:
Link zum PDF: Band 4, Spalte 215
Wortart: Adjektiv
 
ä.Spr., in heutiger Mda. nur in Komp.

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